-
-
~Fenster- und FassadenreinigungsgerätU
-
Die Erfindung betrifft ein Fenster- und Fassadenreinigungsgerät. Büro-
und Wohnhochhäuser sind heute in vielen Fällen voll klimatisiert, und ihre Fenster
lassen sich nicht mehr öffnen. Eine Reinigung der Fensterscheiben ist infolgedessen
nur von der Außenseite her möglich. Zu diesem Zweck befinden sich auf dem Dach der
Gebäude ein oder mehrere Kranwagen mit Auslegern, an denen mittels Drahtseilen eine
Gondel hängt, die über die Höhe der Fassade auf und ab bewegt werden kann.
-
Die Gondel dient zur Aufnahme einer oder mehrerer Bedienungspersonen,
welche die Fenster in herkömmlicher Weise reinigen.
-
Der Arbeitsaufwand pro Quadratmeter Fensterfläche ist entsprechend
groß, wobei hinzu kommt, daß diese Arbeiten nicht oder kaum zu rationalisieren sind.
In der Regel wird daher die Fensterreinigung nur relativ selten durchgeführt, so
daß die Sauberkeit der Scheiben meist zu wünschen übrig läßt.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Reinigung von Fenstern
und/oder Fassaden zu vereinfachen und zu automat i sie ren.
-
Die Lösung der gestellten Aufgabe erfolgt erfindungsgcmäß
durch
eine an einer Gebäudefassade mittels senkrechter Führungselemente über die Höhe
mindestens eines Fensters heb- und senkbare Vorrichtung, die aus einem mit einer
Reinigungsflüssigkeit füllbaren Vorratsbehälter, einem mit dem Vorratsbehälter verbundenen
Waschelement und aus einer dem Waschelement in Arbeitsrichtung nachfolgenden Abstreifeinrichtung
besteht.
-
Mit einer solchen Vorrichtung und entsprechenden Einrichtungen an
der Gebäudefassade ist es möglich, eine selbsttätige Fensterreinigung auf Knopfdruck
hin durchzuführen, ohne daß es dazu eines Fensterputzers bedarf. Es ist dabei möglich,
jedem Fenster ein eigenes Reinigungsgerät zuzuordnen. Besonders zweckmäßig ist es
jedoch, über die gesamte Gebäudehöhe durchgehende Führungselemente vorzusehen, so
daß die gleiche Vorrichtung die Reinigung sämtlicher übereinander angeordneter Fenster
ausführen kann. Zweckmäßig wird in einem solchen Falle das Dach so weit über die
Fassade vorgezogen und mit einer Sichtblende versehen, daß die Reinigungsvorrichtung
dahinter in ihrer Höchststellung untergebracht werden kann und infolgedessen unsichtbar
und gegen Witterungseinflüsse geschützt ist.
-
Die Führungselemente können in unterschiedlicher Weise ausgeführt
sein und beispielsweise aus gespannten Drahtseilen bestehen. Um eine zuverlässige
Arbeitsweise der Vorrichtung zu gewährleisten, ist es jedoch besonders vorteilhaft,
als Führungselemente Führungsschienen vorzusehen, welche die Vorrichtung in gleichem
Abstand von der Fenster- bzw. Fassaden-
fläche halten.
-
Die Heb- und Senkbewegung kann dabei durch einen eigenen Antrieb bewirkt
werden, der auch das Waschelement antreibt.
-
Es ist jedoch besonders vorteilhaft, mit einem besonderen Antrieb,
beispielsweise mit einem Seilzug lediglich die Hubbewegung auszuführen und die Schwerkraft
dazu auszunutzen; nicht nur die Vorrichtung sich absenken zu lassen, sondern hierbei
auch gleichzeitig das Waschelement anzutreiben. Auf eine solche Möglichkeit und
ihre Vorteile wird weiter unten noch näher eingegangen.
-
Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes ist gemäß
der weiteren Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsschienen mit je zwei
Führungsrinnen versehen sind, die über die Arbeitshöhe der Vorrichtung parallel
zueinander verlaufen, an den Enden jedoch ineinander einmünden, wobei an den Mündungesbellen
weichenartige Leiteinrichtungen angeordnet sind, durch welche die Vorrichtung bei
der Arbeitsbewegung im Arbeitsabstand, beim Anheben jedoch abgehoben von der Fenster-
bzw. Fassadenfläche gehalten wird.
-
Die Arbeitshöhe ist derjenige senkrechte Abstand, über die die Vorrichtung
zu Reinigungszwecken bewegt werden kann. Mit Arbeitsrichtung wird diejenige Richtung
bezeichnet, in welcher sich die Vorrichtung während des Einsatzes des Waschelementes
bewegt. Im Normalfalle weist die Arbeitsrichtung senkrecht nach unten. Der Arbeitsabstand
ist derjenige Abstand der Vorrichtung von der zu reinigenden Fläche, bei
der
das Waschelement und die ihm nachgeschaltete Abstreifeinrichtung so Fit der zu reinigenden
Fläche zusammen-wirken, daß sowohl eise Schoutzlbsugs und -entfernung als auch ein
Abstreifen des Wasserfilms möglich sind.
-
Die weichenartigen Leiteinrichtungen werden zweckmäßig als selbststeuernde
Blattfedern ausgebildet, so daß durch die parallelen Fuhrungsrinnen -ein Absenken
der Vorrichtung unter Reinigungswirkung erfolgt>#wätirend die Vorrichtung beim
Anheben einen solchen Abstand von der zu reinigenden Fläche aufweist, daß weder
das Waschelement, noch die Abstreifeinrichtung mit der Fläche in BerUhrung kommen.
-
Es ist dabei besonders vorteilhaft, das Waschelement als angetriebene
Büstenwalze mit Austrittsöffnungen für die Reinigungsflllssigkeit auszubilden. Ein
Antrieb der Bürstenwalze kann hierbei durch die von der gesamten Vorrichtung ausgeübte
Schwerkraft erreicht werden, und zwar dadurch, daß die BUrstenwalze an mindestens
einem Ende mit einem Zahnrad versehen ist. welches in eine parallel zu den Führungsschienen
verlaufende Zahnstange eingreift. Bei der durch die Schwerkraft bewirkten Abwärtsbewegung
der Vorrichtung wälzt sich das Zahnrad auf der Zahnstange ab und versetzt die BUrstenwalze
in Drehung. Diese wird ihrerseits durch die Reibung auf der zu reinigenden Fläche
abgebremst, wobei durch entsprechende Wahl der Bürstenbeschaffenheit und der Anpreßkraft
der BUrstenwalze an die zu reinigende Fläche ein geeigneter Bremseffekt erreicht
werden kann. Außerdem ist es möglich, die Umfangsgeschwindigkeit sowie die
Drehrichtung
der Bürstenwalze durch ein zwischengeschaltetes Getriebe zu beeinflussen, wodurch
selbstverständlich auch die Bremswirkung verändert werden kann. Es ist auf diese
Weise möglich, die maximale Absenkgeschwindigkeit der Vorrichtung zu begrenzet,
während gleichzeitig eine große Umfangsgeschwindigkeit der Bürstenwalze, verbunden
mit einem hohen Reinigungseffekt erreicht wird. Zweckmäßig besteht die der Bürstenwalze
nachgeschaltete Abstreifeinrichtung aus einer Gummilippe, deren Länge mindestens
der Länge der Bürstenwalze bzw. der Breite der zu reinigenden Fensterfläche entspricht.
-
Bei stark gegliederten Fassaden, die beispielsweise horizontale VorsprLinae,
tiauersime etc. besitzt, ist es möglich, die Führungsschienen bzw. Führungsrinnen
der Fassadenoberfläche anzupassen, so daß sich die Vorrichtung gegebenenfalls absatzweise
über die Fassadenfläche bewegt.
-
Um den Verbrauch der Reinigungsflüssigkeit, die beispielsweise aus
Wasser mit einem Zusatz an Reinigungs- und Netzmitteln sowie gegebenenfalls auch
Frostschutzmitteln bestehen kann, auf die zu reinigenden Flächen zu beschränken,
wird der Vorratsbehälter zweckmäßig mit einem Auslaßventil versehen, dem eine Betätigungseinrichtng
zugeordnet ist, die das Auslaßventil aufsteuert, sobald das Waschelement die zu
reinigende Fläche erreicht hat. Dies kann in besonders einfacher Weise erreicht
werden, wenn die Betätigungseinrichtung aus einer Ventilstange und aus einer der
Ventilstange zugeordneten Kurvenfläche besteht. Diese Kurven-
fläche
kann beispielsweise an oder in den Führungsschienen angeordnet sein, und zwar dort,
wo sich das zu reinigende Fenster befindet. Gelangt die Betätigungseinrichtung des
Auslaßventils in den Bereich dieser Kurvenfläche, so wird das Ventil geöffnet und
das Waschelement bzw. die Bürstenwalze mit der Reinigungsflüssigkeit versorgt.
-
Es ist weiterhin von Vorteil, wenn die Führungsschienen an ihren oberen
Enden mit einer auslösbaren Arretiereinrichtung für die Vorrichtung versehen sind.
Nach Beendigung des Einsatzes wird die Vorrichtung dann einfach soweit emporgezogen,
daß sie in die Arretiereinrichtung einrastet. Auf diese Weise wird sie bis zum manuellen
oder ferngesteuerten Auslösen der Arretiereinrichtung zuverlässig festgehalten.
-
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes und seine Einzelheiten
seien nachfolgend anhand der Figuren 1 bis 3 näher erläutert.
-
Es zeigen: Figur 1 eine teilweise geschnittene Vorderansicht einer
vollständigen Vorrichtung, Figur 2 einen Schnitt durch den Gegenstand nach Figur
1 entlang der Linie II - II und Figur 3 einen Längsschnitt durch das Wascheleinent
in Form einer Bürstenwalze.
-
In Figur 1 sind mit 10 und 11 zwei Führungselemente bezeichnet, die
als Führungsschienen 12 und 13 ausgebildet sind und beispielsweise kastenförmige
Hohlprofile darstellen.
-
Sie sind an ihren oberen Enden durch Deckel 14 und 15 verschlossen
und beiderseits eines nur schematisch dargestellten Fensters 16 angeordnet. In den
Führungsschienen 12 und 13 werden folgende Elemente geführt. An oberster Stelle
ist ein Vorratsbehälter 17 mit einer Einfüllöffnung 18 für eine Reinigungsflüssigkeit
angeordnet. Der Vorratsbehälter hat die Form eines länglichen Kastens und besitzt
an beiden Enden Tragzapfen 19 und 20, auf denen sich Führungsrollen 21-und 22 befinden,
welche in die Führungsschienen 12 und 13 eingreifen. Der Tragzapfen 20 ist als Hohl
zapfen ausgebildet und besitzt eine koaxiale Bohrung 23, der ein Auslaßventil 24
zugeordnet ist. Das Auslaßventil 24 besitzt eine Betätigungseinrichtung 25 in Form
einer Ventilstange, die unter der Wirkung eimer Druckfeder 26 steht, welche das
Auslaßventil 24 im Normalfall geschlossen hält. Die Betätigungseinrichtung 25 wirkt
mit einer Kurvenfläche 27 zusamen, welche als Blechstreifen ausgebildet und mit
gut abgerundeten Enden 27a versehen ist. Die Kurvenfläche 27 hat im wesentlichen
die Länge des Fensters 16. Sobald die Betätigungseinrichtung 25 über das Ende 27a
auf die Kurvenfläche 27 aufgleitet, wird das Auslaßventil 24 geöffnet, und Reinigungsflüssigkeit
kann in die Bohrung 23 eintreten. Von hier strömt die Reinigungsflüssigkeit über
die Rohrleitung 28 in das Waschelement 29, welches als Bürstenwalze 30 ausgeführt
ist. Die Bürstenwalze 30 besitzt gleichfalls zwei Tragzapfen 31 und 32, wobei der
Tragzapfen 32 wiederum zur Durch-
leitung der Reinigungsflüssigkeit
hohl ausgebildet ist. Auf den beiden Tragzapfen sind Führungsrollen 33 und 34 angeordnet,
die gleichfalls in den Führungsschienen 12 und 13 geführt sind. Auf den Tragzapfen
31 und 32 sind weiterhin Zahnräder 35 und 36 angeordnet, die mit Zahnstangen 37
und 38 im Eingriff stehen. Auf diese Weise wird erreicht, daß die Bürstenwalze 30
bei ihrer Abwärtsbewegung in Richtung des Pfeils ~39 zwangsläufig eine Drehbewegung
ausführt, wobei sich die dem Fenster 16 zugekehrte Oberfläche der Bürstenwalze 30
nach oben bewegt, weil der Durchmesser der Bürstenwalze 30 größer ist als der Teilkreis
der Zahnräder 35 und 36.
-
Zwischen dem Vorratsbehälter 17 und der Bürstenwalze 30, d:h.
-
in Arbeitsrichtung gesehen hinter der Bürstenwalze 30 befindet sich
eine Abstreifeinrichtung 40, die an beiden Enden gleichfalls mit Tragzapfen 41 und
42 versehen ist, die mit Führungsrollen 43 und 44 gleichfalls in den Führungsschienen
12 und 13 geführt sind. Die Abstreifeinrichtung 40 ist als Gummilippe ausgebildet,
worauf anhand von Figur 2 noch näher eingegangen wird.
-
Die Tragzapfen 31 und 32 der Bürstenwalze 30 sind an Zugseilen 45
und 46 aufgehängt. Vorratsbehälter 17, Waschelement 29 und Abstreifeinrichtung 40
sind über einen der Einfachheit halber fortgelassenen Rahmen miteinander verbunden.
-
In Figur 2 sind gleiche Teile wie bisher mit gleichen Bezugszeichen
versehen. In der Führungsschiene 12, die hier als einzige sichtbar ist, sind zwei
Fuhrungsrinnen 47 und 48 vorgesehen, die über die Arbeitshöhe der Vorrichtung parallel
zueinander
verlaufen. In der Nähe der beiden Enden der Führungsschiene 12 münden die Führungsrinnen
47 und 48 an den Mündungsstellen 49 und 50 ineinander ein. An diesen Mündungsstellen
sind weichenartige Leiteinrichtungen 51 und 52 vorgesehen, die beispielsweise als
Blattfedern ausgebildet sind. Die Leiteinrichtungen 51 und 52 sind dabei in der
Weise bewegbar, daß die einzelnen Tragzapfen mit den zugehörigen Führungsrollen,
von oben kommend, sich nur in der Führungsrinne 48 bewegen können, in der das Waschelement
29 und die Abstreifeinrichtung 40 im Arbeitsabstand über das Fenster geführt werden,
wobei sie ihre Reinigungswirkung entfalten.
-
Sobald die Tragzapfen unter die Leiteinrichtung 52 absesenkt worden
sind, können sie bei der sich anschliessenden Aufwärtsbewegung nur noch ihren Weg
über die Führungsrinne 47 nehmen. Hierbei werden das Waschelement 29 und die Abstreifeinrichtung
40 jedoch im Abstand vom Fenster 16 gehalten. Nachdem die Tragzapfen bis über die
Leiteinrichtung 51 angehoben worden sind, können sie bei der nachfolgenden Abwärtsbewegung
wiederum nur den Weg durch die Führungsrinne 48 nehmen. Die Abstreifeinrichtung
40 ist auf ihrer dem Fenster 16 zugekehrten Seite mit einer Gummilippe 53 versehen.
-
Am oberen Ende der Führungsschiene 12 befindet sich eine Arretiereinrichtung
54, die aus einem Arretierstift 55, einer Druckfeder 56 und einem Gehäuse 57 besteht.
Bei der Aufwärtsbewegung der Vorrichtung wird der Arretierstift 55 selbsttätig nach
links verschoben, kehrt jedoch nach seiner Freigabe
wieder in die
dargestellte Position zurück. Er hindert die Vorrichtung so lange an einer erneuten
Abwärtsbewegung, bis der Arretierstift 55 von Hand oder ferngesteuert nach links
bewegt wird.
-
In Figur 3 ist das Waschelement 29 in Form einer Bürstenwalze 30 im
Detail und vergrößert dargestellt. Die Bürstenwalze 30 besteht aus einer hohlen
Trommel 58, auf die ein Borstenbelag 59 aufgebracht ist. Es handelt sich zweckmäßig
um entsprechend lange Borsten, damit Unebenheiten in der zu reinigenden Fläche ausgeglichen
werden können. Die Trommel 58 weist radiale Bohrungen 60 auf, durch die Reinigungsflüssigkeit
in den Borstenbelag 59 eintreten kann.
-
Die Reinigungsflüssigkeit tritt in die Trommel 58 durch den Tragzapfen
32 ein, der zu diesem Zweck mit einer konzentrischen Bohrung 61 versehen ist. Auf
den verdickten Abschnitten 31a und 32a der Tragzapfen 31 und 32 sind die Zahnräder
35 und 36 angeordnet, während sich die Führungsrollen 33 und 34 auf den abgesetzten
Teilen der Tragzapfen 31 und 32 befinden.
-
Die Führungselemente können architektonisch in die Fassade integriert
werden, so daß sie keineswegs störend wirken und beispielsweise aus farbig eloxierten
Aluminiumprofilen bestehen, die fest mit der Fassade verbunden sind. Es versteht
sich, daß der Erfindungsgegenstand auch in der Breite über mehrere Fenster durchgehend
ausgeführt sein kann.
-
Leerseite