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Verfahren und Vorrichtung zum Transport
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von Formkästen in automatischen Formanlagen Die Erfindung betrifft
ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Transport von aus Ober- und Unterkasten bestehenden
Formkästen in automatischen Formanlagen, bei der die auf Standbahnwagen ankommenden
Formkästen mit einer Hubeinrichtung in Ober- und Unterkasten getrennt werden und
anschließend Ober- und Unterkasten taktweise hintereinander durch die Formmaschine
bewegt, geformt und anschließend wieder zusammengesetzt werden.
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Die aus Ober- und Unterkasten bestehenden Formkästen werden für den
Transport durch die Gieß- und Kühistrecken, entweder auf Unterlegplatten oder aber
auf sogenannte Standbahnwagen aufgesetzt, die mit Rädern versehen sind und auf Schienen
laufen. In automatischen Formanlagen werden heute häufig Formmaschinen eingesetzt,
die mit einer Modellwechseleinrichtung versehen sind, welche es erlaubt, Ober- und
Unterkasten abwecnselnd herzustellen. Der Arbeitsablauf innerhalb der Formlinie
bei automatischen Formanlagen besteht darin, die z.B.
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auf Standbahnwagen herangeführten Formkasten von diesen
abzuheben
und Unter- und Oberkasten voneinander zu trennen und anschließend nach dem Formvorgang
wieder zusammenzufügen und auf dem Standbahnwagen abzusetzen. Die Standbahnwagen
laufen während dieses Prozesses bei bekannten Formanlagen leer neben der Formlinie
und parallel zu dieser her, beanspruchen zusätzlichen Platz und versperren den Zugang
zur Formmaschine. Um den automatischen Ablauf nicht zu stören, ist in der DT-AS
25 48 316 vorgeschlagen, Unterkasten, Oberkasten und Standbahnwagen in einer Zerlegeeinrichtung
zu vereinzeln und diese nacheinander auf die Rollenbahn der Formmaschine aufzusetzen,
wobei der Standbahnwagen in einem Doppeltakt durch die Formmaschine durchgeschoben
werden muß. Im Anschluß an die Formmaschine wird dann der Unterkasten in einer Einrichtung
gewendet, anschließend auf den Standbahnwagen wieder aufgesetzt, worauf in einer
nächsten Station der Oberkasten auf dem Unterkasten abgesetzt wird. Der Nachteil
dieser Anordnung besteht darin, daß eine derartige automatische Formanlage viel
Platz benötigt, da der Standbahnwagen als Leergut zwischen den Formkästen liegt
und eine zusätzliche Einrichtung zum Auflegen des Unterkastens auf dem:Standbahnwagen
benötigt wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Transport von aus Unter- und Oberkasten bestehenden Formkästen in automatischen
Formanlagen der eingangs beschriebenen Art vorzuschlagen, gemäß dem bzw. mit der
der Platzbedarf für eine
Transportstrecke für die Formkästen in
einer automatischen Formanlage um ein Drittel reduziert und die Formanlage insgesamt
kostengünstiger hergestellt werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in der Hubeinrichtung
zuerst der Oberkasten vom Unterkasten und anschließend der Standbahnwagen mit aufgesetztem
Unterkasten angehoben wird und beide hintereinander auf einer Rollenbahn der Formmaschine
aufgesetzt und der Formmaschine zugeführt werden, daß zunächst der Oberkasten in
bekannter Weise in der Formmaschine geformt, daß der Unterkasten gleichzeitig oder
ansehließend nach dem Verschieben in einer der Formmaschine vor- bzw. nachgeschalteten
Wendeeinrichtung zusammen mit dem Standbahnwagen gewendet, vom Standbahnwagen getrennt
und anschließend durch Verschieben der hintereinander angeordneten Ober- und Unterkästen
der Formmaschine zugeführt, geformt und anschließend in die Wendeeinrichtung zurückgeschoben
und gewendet wird und dann auf den Standbahnwagen abgesetzt und zusammen mit dem
Standbahnwagen auf der Rollbahn der Kerneinlegestrecke transportiert wird, und daß
Ober- und Unterkasten anschließend in einer der Formmaschine nachgeschalteten Absenkstation
wieder zusammengefügt werden.
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Bei einer erfindungsgemäßen Formmaschine wird in Richtung der Rollenbahn
ein Drittel weniger Platz benötigt, da der Unterkasten auf dem Standbahnwagen aufliegend
transportiert und in einem Leerschritt
durch die Formmaschine durchgeschoben
wird. Erst unmittelbar vor dem eigentlichen Formvorgang des Unterkastens wird der
Unterkasten vom Standbahnwagen in der Wendeeinrichtung abgehoben und allein in die
Formmaschine eingeschoben, während der Standbahnwagen während des Formvorganges
in der Wendeeinrichtung gehalten wird. Anschließend wird der fertiggeformte Unterkasten
in die Wendeeinrichtung zurückgeschoben. und wieder auf dem Standbahnwagen abgesetzt.
Neben der Verkürzung der Rollstrecke der Formanlage erhält man weiter den Vorteil,
daß der Unterkasten in der Kerneiniegestrecke auf dem Standbahnwagen aufliegt, wodurch
die Gefahr des Herausbrechens der Unterkastenform aus dem Formkasten beim Einlegen
schwerer Kerne nicht mehr besteht.
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Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens, wobei für den Transport
von Standbahnwagen, Unterkasten und Oberkasten durch die Formanlage eine Rollenbahn
mit Bordrollen und für den Transport von und zur Formanlage eine den Standbahnwagen
angepaßte Schienenbahn dient, ist. gekennzeichnet durch eine Hubeinrichtung für
das Trennen von Oberkasten von Unterkasten und Standbahnwagen und das Absetzen von
Oberkasten und Standbahnwagen und Unterkasten auf der Rollenbahn der Formanlage,
durch mindestens je einen an den Enden der Rollenbahnen angeordneten Verschiebezylinder
für das taktweise Verschieben der Formkästen, durch eine der Formmaschine vor- oder
nachgeschalteten Wendeeinrichtung für den Standbahnwagen mit aufgesetztem Unterkasten
mit einer Vorrichtung für das Trennen und Zusammenfügen von Standbahnwagen und Unterkasten,
mit
einer zusätzlichen Rollenbahn für den Unterkasten, die in gewendeter Lage mit der
Rollenbahn der Formanlage fluchtet und durch eine Absenkeinrichtung am Ende der
Rollenbahn der Formmaschine für das Absetzen des Standbahnwagens mit dem Unterkasten
auf der Standbahn und für das Zusammenfügen vcn Unter- und Oberkasten.
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Die Wendeeinrichtung ist so ausgebildet, daß für die Zeitdauer des
Formens des Unterkastens der Standbahnwagen in der Wendeeinrichtung gehalten wird,
wobei gleichzeitig mit dem Verschieben des Unterkastens in die Formmaschine ein
Oberkasten in die Wendeeinrichtung eingeschoben wird. Dieser Oberkasten wird beim
Ausschieben des Unterkastens aus der Formmaschine wieder aus der Wendemaschine herausgeschoben,
so daß anschließend der Unterkasten wieder auf den Standbahnwagen abgesetzt werden
kann.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen
hervor.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist im folgenden anhand der
Zeichnung näher beschrieben. In dieser zeigen: Fig. 1 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße
Formanlage, Fig. 2 einen Schnitt nach Linie II-II durch einen Oberkasten in Fig.
1,
Fig. 3 einen Schnitt nach Linie III-III in Fig. 1 und Fig. 4
einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Wendeeinrichtung nach Linie IV-IV in Fig.
1.
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In Fig. 1 ist eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße automatische
Formanlage gezeigt, die aus einer Hubeinrichtung 1 einer Formmaschine 2, einer der
Formmaschine nachgeschalteten Wendeeinrichtung 3 und einer Absenkeinrichtung 4 besteht.
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Unterhalb der mit 5 und 6 bezeichneten Unterkasten und Oberkasten
ist eine Rollenbahn 7 angeordnet, auf der der Unterkasten 5 und der Oberkasten 6
von der Hubeinrichtung 1 bis zur Absenkeinrichtung 4 transportiert wird. - In dem
gezeigten Ausführungsbeispiel wird die Rollenbahn 7 von Bordrollen 8 gebildet, die
unter Laufflächen 9 des Oberkastens 6 und des Standbahnwagens 10 (Fig. 3) greifen.
Der Unterkasten 5 ist gleichfalls mit Laufflächen 9 versehen, die nach dem Absetzen
des Unterkastens 5 auf die Rollenbahn 7 zur Anwendung kommen.
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Der Standbahnwagen 10, der im Schnitt in Fig. 3 dargestellt ist, ist
mit vier Rollen 11 versehen, mit deren Hilfe er auf einer Standbahn 12, 13 verschiebbar
ist. Die Standbahn 12 dient zur Heranführung der leeren Formkästen, während auf
der Standbahn 13 die zum Abguß vorbereiteten Formkästen abtransportiert werden.
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Vom gezeichneten Ausführungsbeispiel sind die Standbahnen 12, 13
senkrecht
zu der Rollenbahn 7 angeordnet. Es ist jedoch auch denkbar, diese fluchtend zur
Rollenbahn anzuordnen.
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Der Oberkasten wird in der Formmaschine 2 eingeschoben und wie üblich
abgeformt. Für die Formung des Unterkastens 5 wird der Standbahnwagen 10 zunächst
zusammen mit dem auf ihm sitzenden Unterkasten 5 durch die Formmaschine 2 zur Wendeeinrichtung
3 hindurchgeschoben. Die Wendeeinrichtung 3 ist in Fig. 4 in gedrehter Stellung
dargestellt. Diese Fendeeinrichtung, die in den Rollen 14, 15 drehbar ist, weist
zwei Rollenbahnen 16 und 17 auf.
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Die Rollenbahn 17 ist feststehend in.der Wendeeinrichtung 3 angeordnet,
während die Rollenbahn 16 mit Hilfe eines Hydraulikzylinders 18 heb- und senkbar
ausgebildet ist.
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Beim Einschieben des Standbahnwagens mit aufgesetztem Unterkasten
5 rollt dieser mit seinen Laufflächen 9 zunächst auf die Rollenbahn 16.
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Der Standbahnwagen 10 weist an seiner Unterseite eine Klaue 19 auf,
die beim Einschieben des Standbahnwagens 10 in die Wendeeinrichtung in eine Führung120
einläuft, die fest mit einer Traverse 21 verbunden ist, an der die Rollenbahn 16
befestigt ist und an der die Kolbenstange 22 des Hydraulikzylinders 18 angreift.
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Beim Einfahren des.Standbahnwagens mit dem Unterkasten 5 ist die Kolbenstange
22 ausgefahren, so daß die Rollenbahnen 16 und 17
den geringsten
Abstand voneinander haben. Dieser Abstand ist etwas größer als der Abstand der beiden
Laufflächen 9 von Unterkasten und Standbahnwagen. In dieser Stellung wird die Wendeeinrichtung
dann gedreht, wie dies in Fig. 4 gezeigt ist, und anschließend die Traverse 21 mit
dem Standbahnwagen 9 angehoben.
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Der Unterkasten ruht dann auf der Rollenbahn 17, die in einer Ebene
mit der Rollenbahn 7 der Formanlage angeordnet ist, so daß der Formkasten 5 in die
Formmaschine 2 eingeschoben werden kann.
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Zur Verschiebung der nebeneinanderliegenden.Formkastenhälften und
des normalerweise unter dem Unterkasten ruhenden Standbahnwagens dienen zwei zu
beiden Seiten der Rollenbahn 7 angeordnete Verschiebezylinder 23, 24, die wechselseitig
zum Verschieben und Abbremsen dienen.
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Die fieschriebene Vorrichtung arbeitet wie folgt. Über die Standbahn
12 wird auf einem Standbahnwagen 10.ein aus Unterkasten 5 und Oberkasten 6 bestehender
Formkasten angeliefert. Mit Hilfe der Hubeinrichtung 1 wird dieser nadheinander,
d.h. zuerst der Oberkasten und dann der Standbahnwagen mit den Unterkasten auf die
Rollenbahn 7 aufgehoben. Zur seitlichen~Verschiebung dient der Verschiebezylinder
23. Der Standbahnwagen mit dem Unterkasten wird durch die Formmaschine 2 hindurchgeschoben
und in der Wendeeinrichtung 3 gedreht. Gleichzeitig gelangt der Oberkasten in die
Formmaschine 2 und wird in bekannter Weise geformt.
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Mit Hilfe des Verschiebezylinders 24 wird der Unterkasten 5
alleine
wieder in die Formmaschine 2 zurückgeschoben und in bekannter Weise geformt. Anschließend
wird über den Verschiebezylinder 23 der Unterkasten wieder in die Wendeeinrichtung
3 eingeschoben und gedreht und auf dem Standbahnwagen 10 abgesetzt.
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Zur genauen Zentrierung dienen am Standbahnwagen und am Unterkasten
angebrachte Zentrierungen 24.
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Während des Ausschiebens des Unterkastens aus der Formmaschine wurde
ein neuer Oberkasten in die Formmaschine 2 eingeschoben.
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Nach dem Verschieben werden mit Hilfe der Hubeinrichtung und der Absenkeinrichtung
neue Formkästen auf die Rollenbahn 7 der Formanlage aufgehoben bzw. von dieser wieder
auf die Standbahn 13 abgesenkt, von der sie zu den weiteren Bearbeitungsstationen
hin transportiert werden.
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Die Wendeeinrichtung 3 ist im Ausführungsbeispiel hinter der Formmaschine
2 angeordnet. Diese kann jedoch genauso gut vor der Formmaschine 2 angeordnet sein.
Der Arbeitsablauf ist dann folgender.
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Während des Ausformens des Oberkalstens wird in der Wendeeinrichtung
der Unterkasten gedreht und vom Standbahnwagen getrennt und anschließend mit Hilfe
des Verschiebezylinders 23 in die Formmaschine 2 eingeschoben. Nach dem Formen wird
dieser in die Wendeeinrichtung zurückgeschoben, gewendet und auf dem Standbahnwagen
wieder abgesetzt. Anschließend wird der Standbahnwagen zusammen mit dem Unterkasten
durch die Formmaschine 2 hindurchgeschoben. Es findet hier ein Leerschritt statt..
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Eine erfindungsgemäße automatische Formanlage zeichnet sich nicht
nur durch eine kurze Baulänge aus, sondern hat überdies den Vorteil, daß in den
Kerneinlegestationen 25 der Unterkasten sich bereits auf dem Standbahnwagen befindet.
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