DE2736765A1 - Vorrichtung zur herstellung von hexagonalem phosphorpentoxid - Google Patents
Vorrichtung zur herstellung von hexagonalem phosphorpentoxidInfo
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Description
Hoechst Aktiengesellschafτ
HOE 77/H 033
HOE 77/H 033
Vorrichtung zur Herstellung von hexagonalem Phosphorpentoxid.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von hexagonalem Phosphorpentoxid, bestehend
aus einer wassergekühlten Verbrennungskammer für Phosphor, der eine gekühlte Kondensationskammer für das hexagonale
Phosphorpentoxid (P^O10) nachgeschaltet ist.
Phosphorpentoxid tritt in mehreren festen Modifikationen auf. Für technische Zwecke kommt fast ausschließlich die
hexagonale Form zur Anwendung. Insbesondere die polymeren glasartigen Modifikationen sind reaktionsträge und darum
durchweg unerwünscht.
Man gewinnt Phosphorpentoxid technisch durch Verbrennen von elementarem gelben Phosphor. Der entstehende Phosphorpentoxid-Dampf
wird an gekühlten Flächen kondensiert.
Zur Durchführung dieses Verfahrens benutzte man bislang Vorrichtungen, die aus einer mit einer Phosphorverbrennungsdüse
bestückten Brennkammer bestehen, die durch Berieseln mit Wasser von außen gekühlt wird. Diese Brennkammer ist
mit einem Kondensationsraum verbunden, der einen Abgasstutzen sowie eine Austragsvorrichtung für PpOc trägt (US-PS
1 700 708). Diese Vorrichtung hat jedoch den Nachteil, daß damit eine gezielte Herstellung von hexagonalem Pp°5
nicht möglich ist, da bereits in der Brennkammer ein Teil des entstandenen P2°5 kondensiert wird. Da diese Kondensation
innerhalb eines sehr weiten Temperaturbereiches erfolgt, fallen dabei Produkte an, die aus einem Gemisch der
verschiedenen Modifikationen des Po0c bestehen.
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Bekannt ist ferner aus der DT-PS 1 300 527 zur gleichzeitigen Herstellung von hexagonalem Phosphorpentoxid
und Polyphosphorsäure eine Vorrichtung einzusetzen, die
aus einer gekühlten Brennkammer besteht, welche gleichzeitig die Kondensationskammer für das PpOc darstellt,
die über eine Abgasleitung mit einem Reaktionsturm in Verbindung steht, in welchem die Abgase der kombinierten
Brenn-/Kondensationskammer von im Kreislauf geführter Phosphorsäure unter Bildung von Polyphosphorsäure absorbiert
werden.
Nachteilig an dieser Vorrichtung ist u.a., daß sie nur dann verwendbar ist, wenn die PpOc - Herstellung mit
der Gewinnung von Polyphosphorsäure gekoppelt ist.
Bekanntlich ist die Verbrennungswärme von elementarem Phosphor außerordentlich hoch. Damit an den Wänden der
kombinierten Brenn-/Kondensationskammer eine Abscheidung von hexagonalem Phosphorpentoxid überhaupt erreicht
werden kann, muß aufgrund der um die Phosphorverbrennungsdüse herum herrschenden hohen Temperaturen, die Kammer
sehr groß dimensioniert sein und die Verbrennung des Phosphors mit einem großen Luftüberschuß (20 bis 50 Gewichts96)
erfolgen.
Dies hat zur Folge, daß dabei zwangsläufig große Abgasmengen mit einer relativ hohen Temperatur (380 bis 4100C)
anfallen, was aufwendige Absorptionsvorrichtungen notwendig macht, da in der Brenn-/Kondensationskammer nur etwa
43 % des entstandenen Phosphorpentoxides abgeschieden und.
der Rest aus dieser Kammer ausgetragen wird.
Insbesondere dann, wenn die Herstellung von Phosphorpentoxid nicht unmittelbar mit der Gewinnung von Ortho- oder
Polyphosphorsäure gekoppelt ist, stellt dies sowohl verfahrenstechnisch als auch wirtschaftlich einen großen Nachteil
dar.
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Die zur Durchführung der bekannten Arbeitsweisen verwendeten Vorrichtungen haben außerdem den Nachteil gemeinsam,
daß eine direkte Wärmeübertragung durch Strahlung von der sehr heißen Phosphorflamme auf bereits abgeschiedenes Material
nicht verhindert werden kann. Dies führt in kurzer Zeit zu einer zumindest teilweisen Umwandlung des kristallinen
PpO1- in glasige Produkte.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß sich diese Nachteile überwinden lassen, wenn man zur Herstellung
von hexagonalern Phosphorpentoxid eine Vorrichtung einsetzt, die aus einer kühlbaren Verbrennungskammer 1 besteht,
die mit einer Zweistoffverbrennungsdüse 2 für elementaren
Phosphor bestückt ist und der eine über ein Absperrorgan 7 mit einem Auffangbehälter 8 für Phosphorpentoxid
verbundene Kondensationskammer 4 nachgeschaltet ist, die einen Abgasstutzen 9 trägt. Diese vorzugsweise horizontal
angeordnete Verbrennungskammer 1 ist an ihrer Innenwand mit Kühlrohren 10 versehen und über einen Gaskühler
3 mit der Kondensationskammer 4 verbunden, wobei der Gaskühler 3 aus einem Kühlrohrsystem 5 besteht, das in der
Art eines offenen Tauchrohres oberhalb des Bodens der Kondensationskammer 4 endet, deren Wände mit einer Kühlvorrichtung
6 versehen sind.
Die Kühlrohre 10 in der Verbrennungskammer 1 und das Kühlrohrsystem
5 des Qaskühlers 3 bestehen vorteilhafterweise aus spiralförmig gewundenen Rohrbündeln, die zweckmäßigerweise
aus Edelstahl gefertigt sind.
Wichtig ist auch, daß Kondensationskammer 4 und Gaskühler so dimensioniert sind, daß der Durchmesser der Kondensationskammer
4 ein Mehrfaches des Durchmessers des Gaskühlers 3 beträgt.
Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung ergeben sich eine
Reihe von Vorteilen:
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1) das erhaltene Produkt besteht aus der hexagonalen
Form des PaO10 und enthält keine polymeren Anteile;
2) die Ausbeute beträgt mehr als 90 %;
3) die Dimensionen der Anlage können relativ klein gehalten werden.
Eine bevorzugte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist in der nachfolgenden Figur 1 schematisch
dargestellt.
Figur 2 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt,der die Abscheidung
des polymeren Phosphorpentoxides in den von den Rohren 5 gebildeten Zwickeln darstellt.
Die Verbrennungskammer 1, in der gelber Phosphor in einer
Zweistoffdüse 2 mit einem Op-haltigen Gas verbrannt wird,
besteht aus mehreren Abschnitten wassergekühlter Edelstahlrohre 10 mit einem äußeren Schutzmantel. Die Verwendung
einer aus Rohrbündeln 10 bestehenden Verbrennungskammer hat den Vorteil, daß in allen Abschnitten dieser Kammer
durch die Zwangsführung des Kühlwassers eine intensive Kühlung gewährleistet ist. An der Innenwand der Rohrbündel
10 wird in den Zwickeln, welche die Rohre miteinander bilden, infolge der Kühlung glasartiges polymeres Phosphorpentoxid
(p2°5^x abßeschieden. Dies ist hier erwünscht, weil
durch diese Schicht die darunterliegenden Kühlrohre geschützt werden. Die Außenwandtemperatur der gekühlten Rohre
läßt sich so unter 100°C halten; hingegen beträgt die Oberflächentemperatur der Schutzschicht aus (P9O1-) etwa 6500C.
ο Die Temperaturen vor der Phosphordüse reichen bis zu 2000 C.
Diese hohen Temperaturen gewährleisten eine vollständige Oxidation des P. zu PaO-q und brauchen nicht durch Verwendung
eines großen Luft- bzw. SauerstoffÜberschusses herabgesetzt
werden. Der Op-Gehalt im Abgas kann vielmehr bis
nahe dem stöchiometrischen Wert, vorzugsweise bis auf»-^2 %
O2 gesenkt werden. Dies ist wichtig für die spätere Ab-
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-S-
scheidung des PaO10 aus dem Gasstrom, weil die Abscheidung
umso besser ist, je weniger Abgas die Kondensationskammer 4 wieder verlassen muß.
Die Abgasmenge kann weiter verringert, der Abscheidegrad entsprechend verbessert werden, wenn die gewöhnlich zur
Verbrennung verwendete trockene Luft mit reinem Sauerstoff auf ca. 40 Volumen^ Op angereichert Avird.
Das gasförmige PaO10 verläßt die Verbrennungskammer mit
einer Temperatur von 800 bis 9000C.
In der Kühlvorrichtung 3 durchströmt dieses heiße Gas die vertikal als "Tauchrohr" angeordnete spiralförmig gedrehten
und wassergekühlten Rohrbündel 5 aus Edelstahl.
Hier spielt sich folgender Vorgang ab:
An der gekühlten Rohrfläche scheidet «ich weiteres polymeres
Phosphorpentoxid ab. Das 800 bis 9000C heiße Gas aus der Verbrennungskammer 1 erhitzt diese Schicht bis auf
ca. 650 C. Bei dieser Temperatur beginnt das (P2O^)x wieder
zu verdampfen. Die hier an der Wand des ersten Kühlabschnittes befindliche Schicht steht im Verdampfungsgleichgewicht mit
dem vorbeistreichenden heißen Gas aus der Brennkammer, d.h. die Schicht erreicht nur eine bestimmte Stärke. Dem Temperaturverlauf
folgend ist sie im oberen Teil der Kühlvorrichtung 3 an der Verbindung zur Verbrennungskammer 1, nur
schwach, nach unten hin mit fallender Temperatur stärker ausgebildet.
In dieser Kühlvorrichtung 3 erfolgt die Abkühlung des P^O10-haltigen
Gases aus der Verbrennungskammer 1 auf eine Temperatur von 650 bis 4000C. Es ist dann soweit abgekühlt worden,
daß es beim Eintritt in die Kondensationskammer 4 schlagartig auf < 3000C abgekühlt werden kann. Durch diese Vorkühlung
bei der man die Abscheidung des polymeren Phosphor-
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pentoxides zur Ausbildung des oben beschriebenen Gleichgewichtszustandes
gezielt in Kauf nimmt, wird erreicht, daß es in der nachfolgenden Kondensationskammer 4 nicht
zu Übergangszuständen mit Kondensationen von anderen Phosphorpentoxidmodifikationen
kommt, sondern daß sich das P-O^0 hier nur in der gewünschten hexagonalen Modifikation
niederschlägt.
Ar diesen gekühlten Flächen der Kondensationskammer 4, die
eine Wandtemperatur von 1000C haben, schlägt sich dann das
hexagonale Produkt nieder. Es sammelt sich im unteren Teil der Kondensationskammer 4 an und wird über eine Schleuse 7
in einen Auffangbehälter 8 ausgetragen. Bezogen auf den eingesetzten Phosphor beträgt die Ausbeute an hexagonalem PaCLq
mehr, als 90 %. Durch Verwendung eines Verbrennungsgases, das
mit Sauerstoff bis ca. 40 Volumen^ Op angereichert ist, läßt
sich der Abscheidegrad auf mehr als 94 % steigern. Das Abgas, das aus der Kondensationskammer 4 durch den Stutzen 9
austritt, besitzt eine Temperatur von 100 bis 120°C. Die relativ geringen Abgasrnengen, die nur noch einen minimalen
Gehalt an P.O..,-. aufweisen, lassen sich dann ohne großen Aufwand, falls erforderlich, durch Waschen mit Wasser, Phosphorsäure
oder dergleichen reinigen, bevor sie in die Atmosphäre geleitet v/erden.
Der Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht also im wesentlichen darin, daß sie die direkte Wärmestrahlung
der Phosphorflamme auf abgeschiedenes Pp^5 verhindert und
außerdem eine gezielte Abkühlung des Reaktionsproduktes ermbL,licht,
wobei in der ersten Abkühlungsphase in einem relativ
kleinen Raum eine relativ große Temperaturdifferenz und in der zweiten Phase in einem relativ großen Raum eine
relativ geringe Temperaturdifferenz erzielt wird.
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Pro Stunde werden 100 1 (170 kg) elementarer, flüssiger, gelber Phosphor von ca. 750C in einer Brennkammer 1,
deren gekühlte Wände aus Edelstahlrohrbündeln 10 bestehen, mit trockener Luft von 5,0 bar verbrannt. Die 02-Bestimmung
im Abgas ergibt einen Wert von 2,0 % O2. Das P, O1Q-haltige
Gas wird mit einer Temperatur von 9000C in die Gaskühlvorrichtung
3, die ebenfalls aus wassergekühlten Bündeln von Edelstahlrohren 5 besteht, geleitet. An deren Wänden setzt
sich polymeres Phosphorpentoxid ab. Dadurch wird der Anfang der Kühlvorrichtung 3 soweit isoliert, daß die Temperatur
des glasartigen Belages auf deren Wand auf ca. 6500C steigt.
Zum Ende des Kühlrohres nimmt die Temperatur des Belages bis auf 4000C ab.
Das PiO^Q-haltige Gas expandiert in die gekühlte Kondensationskammer
4, welche die Kühlvorrichtung 3 weiträumig umschließt, was eine weitere schlagartige Abkühlung des Gases
zur Folge hat. An den gekühlten Wänden der Kondensationskammer 4 setzt sich hexagonales lockeres P.O*q ab. Mit Hilfe
pneumatischer Klopfvorrichtungen wird das Produkt von den
Wänden abgeklopft. Es sammelt sich im unteren Teil der Kondensationskammer 4. Stündlich werden hier 355 kg Phosphorpentoxid
ausgetragen. Das Produkt ist frei von Suboxiden, reagiert spontan mit Wasser und ist frei von glasartigen Verunreinigungen
der polymeren Form des P2 0R*
Die Ausbeute, bezogen auf den eingesetzten elementaren Phosphor, beträgt 91 %,
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Claims (5)
1) Vorrichtung zur Herstellung von Phosphorpentoxid, bestehend
aus einer kühlbaren Verbrennungskammer (1), die mit einer Zweistoffverbrennungsdüse (2) für elementaren
Phosphor bestückt und der eine über ein Absperrorgan (7) mit einem Auffangbehälter (8) für Phosphorpentoxid
verbundene Kondensationskammer (4) nachgeschaltet ist, die einen Abgangsstutzen (9) trägt, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Herstellung von hexagonalem Phosphorpentoxid die Verbrennungskammer (1) an
ihrer Innenwand mit Kühlrohren (10) versehen ist und daß die Verbrennungskammer (1) über einen Gaskühler (3)
mit der Kondensationskammer (4) in Verbindung steht, wobei der Gaskühler (3) aus einem Kühlrohrsystem (5) besteht,
das in der Art eines offenen Tauchrohres oberhalb des Bodens der Kondensationskammer (4) endet, deren Wände
mit einer Kühlvorrichtung (6) versehen sind.
2) Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verbrennungskammer (1) horizontal angeordnet ist.
3) Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kühlrohre (10) in der Verbrennungskammer (1) und das Kühlrohrsystem (5) des Gaskühlers (3)
aus spiralförmig gewundenen Rohrbündeln besteht.
4) Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Rohrbündel aus Edelstahl gefertigt sind.
5) Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Durchmesser der Kondensationskammer (4) ein Mehrfaches des Durchmessers des Gaskühlers (3) beträgt.
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