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Rückspiegel, der am Kopf des Benutzers getragen wird
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Die Erfindung betrifft einen Rückspiegel, der am Kopf des Benutzers
getragen und insbesondere an einem Schutzhelm befestigt ist. Er ist insbesondere
für Zweiradfahrer, Kraftfahrer, Werktätige und Sportler, z.B.
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Ruderer, die sich entgegen ihrer Blickrichtung fortbewegen, und bei
Einzelpersonen, die rückwärtige Vorgänge ohne Kopf- und Körperdrehung wahrnehmen
wollen, anwendbar.
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Im heutigen Straßenverkehr sind besonders die Zweiradfahrer gefährdet,
weil sie selbst oft übersehen werden, aber auch weil sie unzureichend über das Verkehrsgeschehen
informiert sind, das sich hinter ihrem Rücken abspielt. Trotz des gesetzlich vorgeschriebenen
Rückspiegels für alle motorisch angetriebenen Zweiradfahrzeuge gehört es zum alltäglichen
Bild, daß Zweiradfahrer während der Fahrt durch Kcpf- und Oberkörperdrehung um fast
1800 entgegen der Fahrtrichtung versuchen, sich vom rückwärtigen Verkehrsgeschehen
ein vollkommeneres Bild zu machen. Dieses gefährliche Verhalten wird durch die vorliegende
Erfindung vermieden.
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Auch Sportlern, die sich bei der Ausübung ihrer Sportart mit dem Rücken
in Bewegungsrichtung sitzen, z.B. Ruderer, soll die Möglichkeit des Blickes in Fahrtrichtung
in einem weiten Bereich gegeben werden. Aber auch beim Radsport, Skisport, Eislauf-
oder Rollschuhsport sollen dem Ausblenden jederzeit die "Verfolger" im Blickfeld
liegen.
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Für alle motorisch angetriebenen Straßenfahrzeuge hat der Gesetzgeber
mindestens einen fest am Fahrzeug angebrachten Rückspiegel vorgeschrieben. Während
beim Vierradfahrzeug durch die Anbringung von einem oder mehreren Außen- und Innenspiegeln
dem Fahrer das rückwärtige Verkehrsgeschehen in ausreichendem Maße ersichtlich gemacht
wird, muß die Ausrüstung der Zweiradfahrzeuge mit einem am Lenker befestigten Rückspiegel
als
unzureichend bezeichnet werden. Mit Panoramaspiegeln oder mit
Spiegeln mit geknickter Spiegelfläche wird zwar das Blickfeld nach hinten vergrößert,
dabei aber die Gegenstände verkleinert, zum Teil sogar verzerrt abgebildet.
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Da Zweiradfahrer durch ihre Sitzposition auf einem Sattel oder einer
Sitzbank in Fahrzeuglängsachse festgelegt sind, bietet ihnen der herkömmliche, am
Lenker befestigte Rückspiegel nur ein kleines Blickreld nach hinten, da sie die
Lage des Kopfes zur Fahrzeuglängsachse nur wenig verändern können. Da ferner der
Abstand vom Auge bis zum Rückspiegel (wenn am Lenker befestigt) etwa 50 cm beträgt,
ergibt sich bei einem nutzbaren Spiegeldurchmesser von etwa 10 cm ein Blickwinkel
von maximal 11 Grad. Ist der Spiegel in seinem Einstellwinkel zum Beispiel für "aufrecht
sitzende Haltung" richtig eingestellt, so sieht der Fahrer bei leicht gebückter
Haltung alles andere als das sich hinter ihm abspielende Verkehrsgeschehen. Da Zweiradfahrzeuge
relativ hart gefedert sind und sich bei Motorrädern die Vibration des Motors sehr
stark auf die Lenker auswirken, vibrieren die am Lenker oder auch am Rahmen angebrachten
Rückspiegel sehr stark, so daß undeutliche Spiegelbilder entstehen.
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Auch elastisch befestigte Spiegel bringen hier nur geringfügige Verbesserungen.
Nachteilig bei der derzeitigen RUckspiegelanordnung ist ferner der Umstand, daß
der Spiegel nicht im nach vorn gerichteten Hauptblickfeld liegt und auch nicht liegen
kann, da ja seitlich am Fahrer vorbei "zurUckgéblickt" werden muß.
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Schon vor 1914 und auch in jüngster Zeit sind zahlreiche Vorschläge
bekannt geworden, die diesem Mißstand abhelfen sollen.
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So wird z.B. in der DT-OS 26 10 245 eine Rückblick-Vorrichtung in
Gestalt mehrerer Spiegel vorgeschlagen, die einstellbar oder abnehmbar an einem
Helm befestigt sind und den Blick nach hinten vom Beobachter aus seitlich am Helm
vorbei oder über den Helm hinweg ermöglichen sollen. So zeigen die Fig. 1 und 2
eine Anordnung von zwei gefaßten und gelenkig einstellbaren Rückspiegeln von etwa
10 cm Durchmesser, die über ein besonderes Traggestell im Abstand von etwa 23 cm
seitlich vor den Augen an einem Schutzhelm befestigt sind. Neben der Gefährlichkeit
eines solchen Gebildes nach Art eines Geweihes am Helm, ist nachteilig das Gewicht
und der durch den Vorbau vorverlagerte Massenschwerpunkt der Helm-Rückspiegel-Kombination,
der dazu führt, daß bei kleinsten Vertikal- und Horizontal-Beschleunigungen des
Kopfes die Rückblickeinrichtung um eine durch die Ohren des Trägers verlaufend gedachte
Achse kippt und in den Spiegeln ein verzittertes, undeutliches Bild sichtbar ist.
Das gleiche gilt für die in Fig. 6 dargestellte anordnung von drei Spiegeln, die
einen Rückblick über den Kopf hinweg ermöglichen sollen. Dazu kommt noch eine äußerst
ungünstige Anordnung der drei Spiegel, die ein sehr weites Ausladen der Vorderwand
und damit eine weitere Vergrößerung des Massenträgheitsmomentes bewirken.
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Das in der DT-OS 2 021 288 dargestellte Sichtschild für den Fahrer
eines Fahrzeuges mit seitlichen Spiegeln am Sichtschild in Nähe der Augen erzwingt
ein starkes Nach-außen-Drehen der Augen, was als sehr störend, zum Teil auch als
schmerzhaft empfunden wird.
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Für Ruderer, Ski-, Eislauf- oder Rollschuhsportler gibt es bis heute
keine praktikablen Möglichkeiten, sich ohne Kopf- und Oberkörperdrehung nach rückwärts
zu informieren.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine vom Fahrzeug losgelöste,
am Kopf tragbare, leichte, nicht behindernde, technisch realisierbare und anwendungsfreundliche,
ungefährliche Rückblickseinrichtung mit großem unverzerrtem Blickfeld zu schaffen,
die von Zweiradfahrern und Sportlern mit und ohne Schutz- und Sturzhelm getragen
werden kann und gleichzeitig auch Windschutz bietet.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist bei einem Rückspiegel, der am Kopf des
Benutzers getragen und insbesondere an einem Schutzhelm befestigt ist, erfindungsgemäß
vorgeschlagen, daß der Rückspiegel dem im Blickwinkel des Benutzers liegenden Bereich
eines Windschutzes aus durchsichtigem Werkstoff angeordnet ist.
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Der erfindungsgemäße Grundvorschlag, den Rückspiegel an einem Windschutz
anzuordnen, führt zu einer sehr einfachen Lösung, weil der Windschutz Träger des
Spiegels ist. Zugleich schützt der Windschutz den Spiegel vor einer Verschmutzung.
Auch läßt der Windschutz, der sich über eine größere Fläche erstreckt, eine optimale
räumliche Anordnung des Rückspiegels zu, so daß zum Blick in den Rückspiegel die
Augen des Benutzers nicht überbeansprucht werden. Die erfindungsgemäße Lösung führt
auch dazu, daß durch die Anbringung des Spiegels praktisch keinerlei Mehrgewicht
vorhanden ist und insbesondere keine gefährlichen Gestelle und Aufbauten benötigt
werden.
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In weiterer erfindungsgemäßer Ausgestaltung wird vorgeschlagen, daß
die Spiegel zone als Klebefolie auf die Außenseite des durchsichtigen Wind schutzes
aufgebracht ist. Bei dieser Lösung ist somit die Spiegelfläche kratz- und wischfest,
weil sie in Fahrtrichtung des Benutzers gesehen vorne durch die Folie und hinten
durch den durchsichtigen Windschutz abgedeckt und somit zwischen Folie und Windschutz
eingebettet ist.
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Der erfindungsgemäße Vorschlag läßt auch zu, daß die Spiegel zone
oder mehrere Spiegelzonen galvanisch aufgebracht sind. Dabei kann die Schicht an
der Außenseite des Windschutzes, aber auch an der Innenseite des Windschutzes aufgebracht
sein. Zweckmäßig ist sie an der Außenseite des Windschutzes aufgebracht, so daß
die spiegelnde Schicht nicht verkratzt werden kann und diese somit ebenfalls durch
den durchsichtigen Windschutz abgedeckt ist. Dadurch ist es möglich, die spiegelnde
Schicht vergleichsweise dünn aufzubringen, weil sie selbst keine ausreichende Festigkeit
haben muß, da sie durch den Windschutz abgedeckt ist und der Windschutz Träger der
Spiegelschicht ist. Neben einem galvanischen Aufbringen kann auch ein Aufdampfen
der Spiegelschicht erfolgen.
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Durch die Spiegelflächenauftragung ist es ferner möglich, an der Eintrittsspiegelfläche
nur die in der Augenebene liegende unmittelbare Einblicksfläche aus Klarsichtmaterial
mit einem Durchmesser von etwa 50 mm vor jedem Auge zu verspiegeln, so daß beim
Blick waagerecht nach vorn das Blickfeld von oben her nur minmal beeinträchtigt
wird.
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In weiterer erfindungsgemäßer Ausgestaltung wird vorgeschlagen, daß
die am Windschutz aufgebrachte Spiegel zone oder mehrere am Windschutz aufgebrachte
Spiegel zonen, insbesondere auf der Innenseite des Windschutzes vorhandenen Spiegelzonen
nicht scharfrandig begrenzt sind und der Spiegelungsgrad vom Rand der Spiegel zone
in Richtung zum Zentrum hin oder nach oben hin kontinuierlich zunimmt.
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Durch diese Lösung wird ein sehr ruhiges und die Augen des Benutzers
nicht anstrengendes Rückblicken über den Spiegel möglich.
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In weiterer erfindungsgemäßer Ausgestaltung wird vorgeschlagen, daß
durch eine Teilverspiegelung im Bereich der Verspiegelungszone bzw. Verspiegelungszonen
sowohl das vor dem Betrachter liegende Bild als auch das Rückblickbild übereinander
projeziert sichtbar sind.
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Die erfindungsgemäße Rückspiegel-Windschutz-Kombination ermöglicht
vielfache Gestaltungsformen. So kann sie in weiterer erfindungsgemäßer Ausgestaltung
mit einem Kopfband ausgestattet sein, so daß sie für jene Personen anwendbar ist,
die beispielsweise abhängig von der Sportart, die sie ausüben, nur eine Spiegelhalterung
von geringem Gewicht wünschen.
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In weiterer erfindungsgemäßer Ausgestaltung wird vorgeschlagen, daß
auf der Innenfläche des über die vordere Kopfhälfte hinweg hochgezogenen Windschutzes
hintereinander drei Spiegelzonen aufgebracht sind, die den Rückblick über den Kopf
hinweg ermöglichen. Dabei sind in weiterer erfindungsgemäßer Ausgestaltung die drei
Spiegelzonen jeweils mit nach innen gerichteter Anordnung der spiegelnden Schicht
angeordnet. In Weiterbildung wird vorgeschlagen, daß die dritte Spiegelzone als
Ausblicksspiegelzone leicht konvex gekrümmt ist. Durch d iesen Vorschlag wird nicht
lediglich eine Vergrößerung des Ausblickswinkels in der Vertikalen erreicht, sondern
auch eine "Beruhigung" des Bildes infolge der Abminderung von Mitschwingungsauswirkungen
des Kopfes oder leichten Erschütterungen durch die Fahrbahnunebenheiten.
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Um die Verluste an Helligkeit und Schärfe bei der dreimaligen Umlenkung
des Strahlenganges so klein wie möglich zu halten, sind die Spiegelflächen so im
Spiegelgestell angeordnet, daß bei allen drei Spiegelflächen die Ein- und Ausfallswinkel
gleich groß sind.
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In der Weiterführung des Erfindergedankens kann die Rückspiegel-Windschutz-Kombination
als ein geschlossenes Gehäuse ausgebildet sein, dessen Einblicks- und Ausblicksöffnung
verschlossen sind.
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In weiterer Ausgestatlung wird vorgeschlagen, daß der aus Klarsichtmaterial
bestehende Windschutz mit kastenförmiger Haube bis auf die Einblick- und Ausblickzone
farbig ist, insbesondere farbig lackiert ist.
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In weiterer erfindungsgemäßer Ausgestaltung wird vorgeschlagen, daß
der Windschutz über gelenkige Anlenkpunkte und Tragarme an einem Schutz- und/oder
Sturzhelm verstellbar befestigt ist. Durch Lösen und Verdrehen und Wiederbefestigen
der Tragarme kann dann der horizontale und vertikale Augenabstand bis zur Einblickspiegelfläche
und auch der Einblick- und Ausblickswinkel an die jeweilige Kopfform des Trägers
angepaßt werden.
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In weiterer erfindungsgemäßer Ausgestaltung wird vorgeschlagen, daß
die gelenkigen Anlenkpunkte zugleich ein Brillengestell tragen. Es ist jedoch auch
möglich, daß in Verbindung mit der die drei Spiegel tragenden Haube der Windschutz
über die Anlenkpunkte und relativ zu der Spiegelhaube verstellbar ist, wobei besonders
vorteilhart der Windschutz in den Raum zwischen den die Spiegel tragende Haube und
den Helm verschiebbar ist. In gleicher Weise kann dann auch die Brille nach oben
in den Raum zwischen Haube und Schutzhelm verschwenkbar sein. Dadurch ergeben sich
vielfache Möglichkeiten der individuellen Verstellbarkeit, um optimale Ergebnisse
zu erreichen. So kann, sofern der Träger dies will, dieser den Windschutz,aber auch
die Brille, insbesondere sofern diese eine Sonnenbrille ist, hochschieben. Unabhänigig
davon bleiben jedoch die Rückspiegel wirksam.
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Die Rückspiegel-Windschutz-Kombination kann auch auf die Fensteröffnung
eines Integralhelmes aufgesteckt sein.
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Sofern die Rückspiegel-Windschutz-Kombination in Verbindung mit einem
Schutz- oder Sturzhelm getragen wird, so kann durch eine spezielle Formgebung bei
der Helmgestaltung die Anpassung an die Rückblick-Windschutz-Kombination im besonderen
Maße berücksichtigt werden.
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So wird in Weiterbildung der Erfindung vorgeschlagen, daß die verspiegelte
Zone an einer Ausstülpung des Windschutzes in Augenhöhe aufgebracht ist, die den
Rückblick seitlich am Kopf vorbei ergibt. Dabei ist es vorteilhaft, daß der Helm
im Bereich der Ohren des Benutzers mit einer kanalförmigen Vertiefung versehen ist,
wobei besonders vorteilhaft die kanalförmige Vertiefung außen abgedeckt ist.
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Durch die erfindungsgemäße Lösung werden nachfolgende Vorteile erzielt:
1. Eine Erhöhung der Sicherheit von Zweiradfahrzeugen im Straßenverkehr durch ein
großes, durch leichte Kopfdrehung nach allen Seiten schwenkbares rückwärtiges Blickfeld,
dessen Spiegelbild in der Blickrichtung genau nach vorn unter etwa 15° bis 20° nach
schräg oben gerichtet fortlaufend, bewußt oder unbewußt dem Zweiradfahrer ständig
vor Augen ist.
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2. Dir roh die Ausbildung aus Plastikmaterial mit verspiegelten Innenflächen
wird die Spiegeleinrichtung leicht und es besteht bei einem Unfall keine zusätzliche
Verletzungsgefahr.
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3. Durch die Einstell- und Feststellmöglichkeit am speziellen Kopfband,
am Schutz- und/oder Sturzhelm kann die Spiegeleinrichtung für jeden Träger optimal
eingestellt werden.
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4. Für Ruderer bietet die Spiegeleinrichtung erstmals die Gelegenheit,
sich voll über das in Fahrtrichtung vor ihm liegende Bild ohne Kopf- und Körperdrehung
zu unterrichten. Das gleiche giit unter anderem für Skifahrer, Radrennfahrer, Schrittmacherfahrer,
Schlittschuh- und Rollschuhläufer, die nunmehr die Möglichkeit haben, das Verfolgerfeld
ständig beobachten zu können.
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5. Da für Brillenträger das Auf- und Absetzen, und bei vielen "Integralhelm-Modellen"
auch das Tragen zu einem großen Problem wird, bietet das wahlweise in das System
einzubauende Brillengläser-Traggestell eine ganz wesentliche Erleichterung und eliminiert
die Verkleinerung des Blickfeldes durch die teilweise starken und dunklen konventionellen
Brillengestelle mit Ohrbügeln.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung anhand einiger Ausführungsbeispiele
näher erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1: eine Seitenansicht einer Rückspiegel-Windschutz-Kombination
mit Rückblickführung über den Kopf; Fig. 2: die Frontansioht der in Fig. 1 gezeigten
Ausführung; Fig. 3: eine Seitenansicht einer hochklappbaren Rückblick-Windschutz-Kombination;
Fig. 4: die Frontansicht der in Fig. 3 gezeigten Ausführung; Fig. 5: die schematische
Darstellung einer optimierten Spiegelflächen-Anordnung für die Rückblickführung
über den Kopf hinweg;
Fig. 6: eine Seitenansicht einer einstellbaren
und wegschwenkbaren Rückspiegel-Windschutz-Kombination mit Rückblickführung über
den Kopf hinweg mit Brillengläserhalterung, an einem Schutzhelm montiert; Fig. 6a:
eine Seitenansicht einer weiteren Ausbildung; Fig. 7: eine Seitenansicht einer auf
einen Sturzhelm aufgesteckten Rückspiegel-Windschutz-Kombination mit seitlichem
Rückblick; Fig. 8: eine Drauf-Halbsicht auf eine Rückspiegel-Windschutz-Kombination
mit blasenförmiger Ausbildung der seitlichen Ausragung; Fig. 9: eine Drauf-Halbsicht
auf eine Rückspiegel-Windschutz-Kombination mit trichterförmiger Ausbildung des
seitlichen Rückblickkanals; Fig. 10: eine Seitenansicht einer mit einem Integralhelm
integrierten Rückspiegel-Windschutz-Kombination mit einem in den Helm verlegten
Rückblick-Kanal; Fig. 11: eine Draufsicht und einen Horizontalschnitt der in Fig.
8 dargestellten Ausführungsvarianten.
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Nach Fig. 1 ist der Windschutz 1 aus Klarsichtmaterial in seinem Oberteil
als kastenförmige Haube 2 fortgeführt, die die Einblickspiegelfläche 3, die Umlenkspiegelfläche
4 und die Ausblickspiegelfläche 5 trägt, wobei die einzelnen Spiegelflächen ), 4,
5 als Spiegelzonen, vorzugsweise wahlweise aufgedampft, aufgalvanisiert oder als
dünne Folien, wahlweise auf die Innen-oder Außenfläche aufgebracht sind. Sie können
auch aufgesteckt sein. Die Haube 2 ist nach hinten herumgeführt und bildet damit
gleichzeitig das vorzugsweise geschlossene Ausblicksfenster 6. Dabei sind der Windschutz
1, die Haube 2, das Ausblicksfenster und die Seitenwände 48 so angeordnet, daß sich
ein allseitig nach unten sich erweiternder konischer Verlauf 49 ergibt, so daß die
Herstellung in einer einteiligen kernlosen Spritz- oder Gießform ermöglicht ist.
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Die Spiegelzone 5 ist dabei so angeordnet, daß sich der Einblickswinkel
für den Rückblick 9 in den Sichtwinkel für die Geradeaussicht 8 einfügt, da sich
die Intensität der Verspiegelung vom Rand der Spiegelzonen zum Kern hin kontinuierlich
verstärkt. Die Größe des Ausblickwinkels 10 für den Rückblick wird bestimmt durch
den Krümmungsradius 11 der Ausblickspiegelzone 5.
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Beim Wind schutz 1 mit kastenförmiger Haube 2 ist bei den gezeigten
Ausführungsvarianten nach Fig. 1 der rückseitige untere Rand 46 in eine Nut 47 einer
Kopfhaube oder eines Kopfbandes 7 eingesteckt, wobei es genügt, wenn er an mindestens
drei Auflegestellen mit der Kopfhaube oder dem Kopfband verbunden ist.
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Vorteilhaft ist der Windschutz mit Seitenflächen 48 um den ganzen
Kopf herumgeführt. Zur Versteifung ist zwischen Windschutz 1 und Kopfhaube 7 ein
Steg aus Klarsichtmaterial 16 eingefügt, der die gegenüberliegenden Seitenrlächen
der Haube 2 verbindet.
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In Fig. 2 als Frontsicht der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsvarianten
ist die Lage der Spiegel zonen und die kastenförmige Anordnung dargestellt. Die
Spiegelzonen 3, 4, 5 sind durch gestrichelte Linien dargestellt, wodurch angedeutet
werden soll, daß sie nicht scharf begrenzt sind, sondern der Verpiegelungsgrad vom
Rand zum Zentrum hin zunimmt. Es ist aber auch möglich, anstelle der direkt auf
die Klarsichtscheibe aufgebrachten Spiegel zonen, Spiegelflächen einzusetzen, wie
das in Fig. 5 und 6 dargestellt ist.
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Nach Fig. 5 ist der Windschutz 1 ebenfalls als Kasten 2 ausgebildet
. Dieser ist mit den Spiegelzonen 3, 4 und 5 und dem Ausblickfenster 6 über ein
Gelenk 18 mit dem Sturz- oder Schutzhelm 19 hochklappbar verbunden. Das Maß der
Hochklappbarkeit wird durch den Bolzen 15 begrenzt, der in der kreissektorförmigen
Nut 12 anschlägt.
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Der Sichtwinkel für den Geradeausblick 8, der Einblickwinkel für den
Rückblick 9, der Aus blickwinkel 10 und der Augenabstand 14 sind in etwa größenmäßig
dargestellt.
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Fig. 4 zeigt die Frontansicht der in Fig. 5 beschriebenen Ausführungsvarianten.
Dabei sind die Begrenzungen 15 der Spiegelzonen für die drei Spiegelzonen 3, 4 und
5 dargestellt, wobei zwei Einblickspiegelzonen 5 für jedes Auge in Augenabstand
14 angeordnet sind.
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Nach Fig. 5 wird die Güte einer Verspiegelung dann voll ausgenbutzt,
wenn bei mehreren Spiegelflächen und einem gemeinsamen Strahlengang die Einfallswinkel
22 und die Ausfallswinkel 25 aller Spiegel flächen ), 4 und 5 gleich groß sind.
Zur Erfüllung dieser Forderung müssen dann auch die Spiegelwinkel 25 zwischen der
Spiegelfläohe 5 und 4 und zwischen 4 und 5 gleich sein. Daraus folgt, daß dann auch
gleich große Ablenkwinkel 24 vorhanden sind. Die absolute Größe der Spiegelwinkel
25 wird bei der Drei-Spiegel-Anordnung durch den Ein-Ausblickwinkel
28
bestimmt, und zwar nach dem Gesetz: Spiegelwinkel mal drei minus 3600 ist gleich
Ein-Ausblickwinkel.
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Diese Darstellung zeigt, daß sich diese Spiegelanordnung optimal an
die Stirn- und Kopfkontur 27 anpassen läßt, wobei die Augenlage 26 in Grenzen verschiebbar
sein kann.
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Die in Fig. 6 dargestellte optimale Anordnung von drei Spiegelflächen
lä3t sich auch dann vorteilhaft nutzen, wenn die Rückblick-Windschutz-Kombination
als Einheit mit Tragarmen 17 über dreh- und feststelloare Gelenke 1o, 30 mit einem
Sturz-Schutzhelm 19 ausstelloar verbunden ist. Bei der gezeigten Ausführungsvarianten
dient eine Zwischenwand 29 lediglich als Versteiflng und kann auch entfallen.
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Für Brillenträger ist dabei ai Helmdrehpunkt 50 ein weiterer Träger
51 gelagert, der an seinem Quersteg 52 Brillengläser 3) aufnimmt. Träger 51 und
quersteg 52 sind einteilig ebenfalls aus Klarsichtmaterial gefertigt.
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Fig. 6a zeigt die Lösung, daß die Haube 2, die die Spiegelrlächen
3,4 und 5 aufnimmt, durch eine vordere Fensterfläche 50 und ein hinteres Fenster
51 verschlossen ist, so daß die Spiegel vor einer Verschmutzung und einem Beschlagen
durch Feuchtigkeit bewahrt sind. Die Sichtschutzscheibe 52 ist vom Spiegelkanal
getrennt und zusammen mit dem doppelten Schwenkarm 53 um den Helmdrehpunkt schwenkbar
in eine unwirksame Stellung zwischen die die Spiegel aufnehmende Haube 2 als allseitig
geschlossener Kanal und der oberen Außenfläche des Helmes 19. Zugleich kann auch
die Brille 55 mit dessen Träger 51 um die Achse 50 nach oben verschwenkt werden
in eine unwirksame Stellung. Dies empfiehlt sich, sofern die Brille als Sonnenbrille
ausgebildet ist.
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Fig. 7 zeigt eine Ausführungsvariante mit seitlichem Rückblick. Dabei
ist die Rückblick-Windschutz-Kombination fest mit einem Integralhelm 20 verbunden.
Um den horizontalen Abstand 54 der Rückspiegel in etwa Augenhöhe so klein wie möglich
gestalten zu können, sind an der Helmschale seitliche Mulden 35 angeordnet. Die
Rückblick-WindsM utz-Kombination
als einteiliges Formstück kann
dabei mit einem Flansch 56 verstehen, in die Ausblicksöffnung 37 des Integralhelmes
20 eingesteckt oder auch abnehmbar aufgesteckt sein.
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Für die Formgebung des Formstückes bieten sich u.a.
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zwei Arten an, die in Fig. 8 und 9 dargestellt sind. In Fig. 8 ist
dabei eine Draursicht (halbseitig) dargestellt, bei der die Rückblick-Windschutz-Kombination
seitlich als Blase 38 aus der Ausblicksöffnung 37 herausragt, auf der die Spiegelfläche
3 angeordnet ist. Es besteht aber auch die weitere Möglichkeit, wie in Fig. 9 als
halbseitige Draufsicht dargestellt, die eintei lige Rückblick-Windschutz-Kombination
mit einem seitlich verlaufenden Trichter 39 zu versehen und den Windschutz L den
Helm seitlich umspannend, auszubilden.
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Fig. 10 zeigt in Weiterbildung der in Fig. 9 gezeigten Ausfuhrungsform
den seitlich verlaufenden Trichter als kanalförmige Vertiefung 39 nach Fig. 8 nunmehr
als Bestandteil des Helmes, wobei die Ausblicksöffnung 42 durch eine Scheibe 43
verschlossen ist, so daß ebenfalls ein geschlossener Kanal erhalten ist.
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Fig. 11 zeigt im oberen Teil die Draufsicht und im unteren Teil einen
Horizontalschnitt durch die in Fig. 10 gezeigte Ausführungsvariante, wobei durch
eine Verringerung der Stärke der Helmpolsterung 44 im Bereich des Sichtkanals 45
im Trichter 39 eine weitere Reduzierung des horizontalen Rückspiegelabstandes 54
möglich ist. Die Anordnung der Rückspiegeleinrichtung kann bei Blickführung seitlich
am Kopfe vorbei nur einseitig (wie gezeigt), aber auch -beidseitig errolgen.