DE2714157A1 - Substituierte chinoxaline, verfahren zu deren herstellung und arzneimittel gegen cholera, welche diese verbindungen enthalten - Google Patents
Substituierte chinoxaline, verfahren zu deren herstellung und arzneimittel gegen cholera, welche diese verbindungen enthaltenInfo
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- Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)
- Plural Heterocyclic Compounds (AREA)
Description
HOFFMANN · EITLE & PARTNER
DR. ING. E. HOFFMANN (1930-1976) · D I PL.-I NG. W. F. ITLE · OR. RER. NAT. K. HOFFMANN · Dl PL.-ING. W. LEH N
DIPL.-ING. K. FOCHSLE · DR. RER. NAT. B. HANSEN ARABELLASTRASSE 4 (STERNHAUS) · D-8000 MO N C H E N 81 · TELEFON (089) 911087 ■ TELEX 05-29619 (PATH E)
29 119 o/wa
ISTITUTO CHEMIOTERAPICO ITALIANO S.p.A.
MAILAND / ITALIEN
Substituierte Chinoxaline, Verfahren zu deren Herstellung und Arzneimittel gegen Cholera, welche
diese Verbindungen enthalten
Die Erfindung betrifft Verbindungen, die zur Bekämpfung der Cholera geeignet sind. Sie betrifft weiterhin ein Verfahren
zur Herstellung dieser Verbindungen, sowie Arzneimittel, welche diese Verbindungen enthalten.
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Cholera ist eine durch Vibrio-Organismen verursachte Infektionskrankheit.
Obwohl die Infektion durch Kontakt von Personen sich ausbreiten kann, wird sie meistens durch
verseuchtes Wasser verursacht, wobei die Verseuchung im allgemeinen durch Abwasser, welches die Organismen enthält,
bewirkt wird. Im allgemeinen kann Cholera durch die Verabreichung geeigneter Arzneimittel an Personen, welche
unter dieser Krankheit leiden, behandelt werden. Es ist aber sehr vorteilhaft, wenn man Personen, die einer Cholera
seuche ausgesetzt sind, prophylaktisch behandeln kann und wenn man das verunreinigte Wasser behandeln kann, um das
Auftreten der Krankheit zu vermeiden oder erheblich zu vermindern.
Eine Aufgabe der Erfindung ist es, Verbindungen und Zusammensetzungen,
welche diese Verbindungen enthalten, zur Verfügung zu stellen, welche zur Bekämpfung der Cholera
geeignet sind.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, substituierte Chinoxaline zur Verfügung zu stellen, welche prophylaktisch
zur Bekämpfung der Cholera verabreicht werden können.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, substituierte Chinoxaline für eine prophylaktische Verabreichung
gegen Cholera zur Verfügung zu stellen, durch welche der choleraverursachende Mechanismus bekämpft wird, ohne dass
das Gleichgewicht der in der Umgebung enthaltenen Organismen zerstört wird, beispielsweise, das beim Menschen vorhandene
biologische Gleichgewicht, wie es etwa bei der
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Eingeweidaflora vorliegt. Weitere Ziele der Erfindung gehen
aus der nachfolgenden Beschreibung vor.
Die Erfindung besteht in der Auffindung von substituierten Chinoxalinen (die nachfolgend "C-Verbindungen" genannt werden)
der allgemeinen Formel
CH = CH
worin R Wasserstoff oder Niedrigalkyl mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen
bedeutet, beispielsweise Äthyl, Propyl und dergleichen, und die zur Bekämpfung von choleraverursachenden
Organismen geeignet sind. Sie sind besonders geeignet für eine prophylaktische Verabreichung vor der Entwicklung
von Cholerasymptomen. Der Ausdruck "niedrig", wie er hier verwendet wird, steht für eine Kette aus 1 bis 5 Kohlenstoffatomen.
Die C-Verbindungen der Erfindung schliessen ein, ohne dass sie darauf beschränkt sind
CO-1: 2-/2-(2-Amino-4-pyrimidinyl)äthenyl7-chinoxalin-1
,4-dioxid
CO-2: 2-/2-(2-Amino-6-methyl-4-pyrimidinyl)äthenyl/-chinoxalin-1,4-dioxid.
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Diese Verbindungen werden hergestellt, indem man, vorzugs weise in einem Molverhältnis von annähernd 1:1 Chinoxalin
di-N-oxid-2-carboxyaldehyd oder dessen Niedrigalkylacetal mit einer Verbindung der allgemeinen Formel
NH
H3C
in welcher R die vorher angegebene Bedeutung hat, umsetzt.
Die Umsetzung wird vorzugsweise in Gegenwart eines stark sauren Katalysators und eines geeigneten Lösungsmittels,
beispielsweise einer Niedrigalkansäure, wie Ameisensäure oder Essigsäure, vorgenommen. Die Umsetzung findet bei Reaktionstemperaturen,
bei denen die Umsetzung bewirkt wird, statt und diese Temperaturen liegen im Bereich von Umgebungstemperatur,
beispielsweise 0 C bis zu höheren Temperaturen, beispielsweise 80°C,oder darüber und vorzugsweise bei etwa
25 bis 50°C oder darüber. Nach Beendigung der Umsetzung, d.h. nach etwa 10 bis 24 Stunden, wird das Produkt vorteilhaft
durch Kristallisation aus Wasser gewonnen.
Geeignete Katalysatoren für die vorliegende Erfindung sind im allgemeinen starke Säuren und alle bekannten starken
Säuren können verwendet werden. Geeignete starke Säuren sind beispielsweise Chlorwasserstoffsäure, Bromwasserstoffsäure,
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Schwefelsäure, Salpetersäure, Arylsulfonsäure, wie Toluolsulfonsäure,
Trichloressigsäure und dergleichen, ohne dass diese Aufzählung limitierend sein soll. Die Säuren werden
im allgemeinen in einem Verhältnis von etwa 0,5 bis 2 Mol Säure pro Mol der Chinoxalin-Ausgangsverbindung eingesetzt.
Der Chinoxalin-di-N-oxid-2-carboxyaldehyd und dessen Acetale,
die als Ausgangsverbindungen für die Herstellung der erfindungsgemässen Verbindungen verwendet werden, sind bekannt.
Die Acetale können nach der in der GB-PS 1 305 138, Beispiel XIII, beschriebenen Verfahrensweise hergestellt werden. Der
Aldehyd wird in US-PS 3 371 090 beschrieben.
Die Pyrimidin-Verbindungen, die als Ausgangsmaterial verwendet
werden, sind in gleicher Weise bekannt. Sie sind im Handel erhältlich und die üblichen Reinheitsgrade sind
geeignet. Sie sollen aber vorzugsweise guter Qualität sein und frei von störenden Materialien.
Die C-Verbindungen der vorliegenden Erfindung sind zur Bekämpfung von Cholera verursachenden Organismen, beispielsweise
Vibrio-Organismen, geeignet. Die Verbindungen haben eine niedrige Toxizität und können oral verabreicht werden
für eine prophylaktische Kontrolle der Cholera. Sie sind vorteilhaft, weil sie nicht nur die Cholera verursachenden
Organismen bekämpfen, sondern selektiv die Cholera verursachenden Organismen bekämpfen können, ohne nachteilige
Wirkungen auf das Gleichgewicht, wie es in einer Umgebung, beispielsweise dem menschlichen Körpersystem, wünschenswert
ist.
Für eine orale Verabreichung wird eine C-Verbindung im allgemeinen
zu einer pharmazeutischen Einzeldosierung, wie einer
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■<■
Pille, Tablette, Kapsel und dergleichen, formuliert, zusammen mit einem pharmazeutisch annehmbaren Träger. Solche
Einzeldosierungen enthalten beispielsweise etwa 50 bis etwa 500 mg einer C-Verbindung und sie können in
üblicher bekannter Weise hergestellt werden. Die Einzeldosierungsformen
enthalten somit die normalen Verdünnungsmittel, Trägermaterialien, Schmiermittel und Extender, wie
sie üblicherweise beim Formulieren von derartigen Arzneimitteln verwendet werden. Typische Träger sind Feststoffe,
wie Lactose oder Stärke, und diese können in Kapseln oder Tabletten in Mengen von etwa 100 bis 300 mg pro Einzeldosierung
verwendet werden. Im allgemeinen wird täglich eine Dosierung von etwa 1 bis 6 Kapseln oder Tabletten für geeignet
gehalten. Die bevorzugte tägliche Dosis liegt bei etwa 0,5 bis 3 g pro Tag während 3 bis 5 Tagen.
Die erfindungsgemässen Verbindungen sind auch zum Sterilisieren
von Vibrrio-Organismen enthaltendem Wasser geeignet.
Hierbei werden oberhalb 10, vorzugsweise etwa 30 bis 100 Mikrogramm pro ml Wasser verwendet.
Die Erfindung wird in den nachfolgenden Beispielen beschrieben,
jedoch sind diese Beispiele nur beschreibend und sollen nicht limitierend ausgelegt werden.
In einem Reaktionsgefäss werden 15 ml 99 %-ige Ameisensäure,
1,15 g 96 %-ige Schwefelsäure, 1,09 g (0,01 Mol)
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2-Amino-4-methyl-pyrimidin und 2,3 6 g (0,01 Mol) Chinoxalin-di-N-oxid-2-carboxyaldehyd-dimethylacetat
vorgelegt. Die Mischung wird auf 45 bis 50°C erhitzt und bei dieser
Temperatur 10 Stunden gehalten. Sie wird dann gekühlt, mit 3 5 ml kaltem Wasser verdünnt und der pH wird mit Natriumbicarbonat
oberhalb 5 eingestellt. Es bildet sich ein gelber kristalliner Niederschlag. Dieser wird filtriert
und mit Wasser gewaschen. Man erhält in 64 %-iger Ausbeute 1,8 g 2-^2-(2-Amino-4-pyrimidyl)äthenyl7chinoxalin-1,4-dioxid
mit dem Schmelzpunkt 237 bis 23 9°C (unter Zersetzung).
Das Produkt, das mit CO-1 der Einfachheit halber bezeichnet
wird, wurde geyen 5 Stämme von vibrio cholerae bei Konzentrationen von 10, 30 und 100,ug/ml geprüft. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 1 angegeben.
Versuche wurden auch durchgeführt, um festzustellen, ob
die Verbindung gegen vibrio cholerae El Tor Ogawa 6 in Gegenwart von Abwasser wirksam ist. Abwässer wurden aus dem
Abwassersystem der Stadt Modena, Italien, erhalten. Diese Abwasser wurden zentrifugiert, um die Feststoffe abzutrennen
und die überstehende Flüssigkeit wurde für den Versuch verwendet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 angegeben.
Bei 10 .ug/ml von CO-1 fand kein Wachstum bei drei
der Organismen nach 48 Stunden statt und nur ein Randwachstum bei den verbleibenden zwei Organismen bei 100,ug/ml.
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co
O « CD (O
Verbin
dung |
Konzentra
tion ,ug/ml |
Classical Inaba 3 5 |
Classical Ogawa 41 |
El Tor Ogawa 6 |
El Tor Ogawa 8 |
El Tor Inaba 4 |
CO-1 | 100 | - | - | + | - | + |
30 | - | - | - | - | ++ | |
10 | - | — | ++ | — | ++ | |
CO-2 | 100 | - | — | + | - | + |
30 | - | - | - | - | ++ | |
10 | - | - | . ++ | - | ++ |
- : Kein Wachstum nach 48 h bei 37UC
+ : Gerade erkennbares Wachstum
+ : Deutliches Wachstum aber in geringerem Masse als bei einer unbehandelten
Kontrollprobe
++: Gleiches Wachstum wie bei der unbehandelten Kontrollprobe
cn
Probe | Konzentra tion von CO-1 |
Wirkung nach | 48 h | 5 Tagen |
Kontroll+ | — | 24 h | +++ | +++ |
Vibrion | +++ | |||
Abwasser | - | |||
Abwasser+ | ||||
Vibrion | - | +++ | +++ | |
Abwasser+ | +++ | |||
Vibrion | 5 WmI | |||
Abwasser+ | ||||
Vibrion | 10 f/ml | |||
Abwasser+ | ||||
Vibrion | 20 WmI | |||
Abwasser+ | ||||
Vibrion | 30 y/ml | —— | ||
——— |
Die Verbindungen wurden auf akute Toxizität bei verschiedenen Verabreichungsarten bei vier Tierarten, nämlich bei
Mäusen, Ratten, Meerschweinchen und Kaninchen geprüft. Es wurde festgestellt, dass die Verbindungen eine niedrige
Toxizität haben. Die Ergebnisse sind in den Tabellen 3, 4, 5 und 6 angegeben.
Toxizität haben. Die Ergebnisse sind in den Tabellen 3, 4, 5 und 6 angegeben.
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Aktue Toxizität von CO-1 bei weiblichen Mäusen
Dosie rung mg/kg |
Tote/Behandelte Tiere nach | 2 Tagen | 4 Tagen | 7 Tagen |
1 Tag | toneale Ver, | abreichung | ||
2000 | endoperi | 6/6 | ||
1000 | 6/6 | 6/6 | 6/6 | |
500 | 6/12 | |||
250 | 0/18 | |||
ale Verabre | ichung | |||
O(x) | ösophage | 0/6 | ||
4000 | 1/12 | 1/12 | ||
2000 | 0/12 | |||
1000 | 0/12 | |||
(x) Hierbei wurde nur der Trägerstoff dem Magen zugeführt.
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Akute Toxizität von CO-1 bei Ratten
a. 1. Experiment
Ge | Verabreichungs | mg/kg | tot/behan | Körperge | (m+SEM) Be | Statisti |
schlecht | route | delt inner | wicht bei | endigung | sche Bedeu | |
halb 21 Tagen | Beginn in g | tung (°) | ||||
M | ösophageal | 4000 | 0/4 | 234,5+13,8 | 288,7+13,8 | t > 0,05 |
M | ösophageal | 0(x) | 1/4 | 233,7+ 3,7 | 331,0+ 0,5 | |
W | ösophageal | 400C | 0/4 | 201,2+ 4,2 | 238,2+12,1 | t > 0,05 |
W | ösophageal | 0(x) | 1/4 | 189,2+ 3,9 | 230,0+10,5 | |
M | endoperitoneal | 500 | 1/4 | 234,0+ 6,2 | 314,3+10,3 | t > 0,05 |
M | endoperitoneal | 0(x) | 0/4 | 230,0+ 5,7 | 324,0+ 8,7 | |
W | endoperitoneal | 500 | 2/4 | 206,2+ 8,7 | 286,O=272,O | t > 0,05 |
W | end iper itoneal | O(x) | 0/4 | 207,5+ 4,3 | 253,5+ 7,7 |
(x) Nur das Trägermaterial wurde mittels dieser Route zugegeben (°) Ein Studenten t Versuch
b. 2. Experiment
Ge schlecht |
Verabreichungs route |
mg/kg | tot/behan delt inner halb 7 Tagen |
Körperge wicht bei Beginn in g |
(+ SE) Beendigung |
SSSS | ösophageal ösophageal i ntr aper i toneal intraperitoneal |
4000 4000 500 500 |
0/4 0/4 2/4 . 0/4 |
222,5+ 6,2 252,0+16,6 226,2+ 6,8 232,5+ 5,9 |
231 ,7+15,7 253,5+12,1 225,0-212 218,2+ 7,0 |
Fortsetzung Tabelle
c. Cumulative Daten, unabhängig vom Geschlecht des Tieres
Verabreichungs route |
mg/kg | tot/behandelt inner halb 7 Tagen |
ösophageal ösophageal intraperitoneal intraperitoneal |
O(x) 4000 O(x) 500 |
0/8 0/16 0/8 4/16 |
O CO OO *■»
CO
O CD O)
(x) Nur das Trägermaterial wurde verabreicht
Ui I
(Jl
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Akute Toxizität von CO-1 beim Meerschweinchen
durch ösophageale Verabreichung
Dosierung | Tot/Behandelt innerhalb 21 Tagen |
500 1000 2000 4000 O(x) |
0/4 1/4 5/6 6/6 |
(x) Nur das Trägermaterial wurde verabreicht
Tabelle 6 | Körpergewicl· bei Beginn |
it in g (m+SE) bei Beendigung |
|
Akute | 2250-2150 2037+104,3 2135+74 2OOO-21OO |
2180-2140 1922,5+71,5 2262+2Ϊ5 165Ο=155Ο |
|
durch | Toxizität von CO-1 beim Kaninchen | ||
ösophageale Verabreichung | |||
Dosierung mg/kg |
|||
2000 1000 O(x) 500 |
Tot/Behandelt innerhalb 7 Tagen |
||
0/2* 0/4 0/4 0/2 |
(χ) Nur das Trägermaterial wurde verabreicht
χ Von 7 behandelten Tieren waren 2 tot innerhalb 4 Tagen.
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Aufgrund der günstigen akuten Toxizitätsdaten wurden die Verbindungen subakut in relativ grossen Mengen an
Mäuse und Ratten 15 Tage lang verabreicht. Die Daten wurden aufgezeichnet hinsichtlich der Wirkung auf die
Zahl der Toten, das Gewicht, die Leber und die Nieren. Die Daten sind in Tabelle 7 und 8 angegeben.
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Subakute Toxizität von CO-1 bei der Maus
Tägliche Dosierung: 500 mg CO-1 durch Magensonde für 15 Tage
Orale
Behandlung
Behandlung
Träger
CO-1, 500 mg/
kg/Tag
kg/Tag
Tot/Behandelt
0/10
0/10
0/10
% Körpergewichtsveränderung (m+SE)
20,4+4,2
-8,1+3,9
Frisches Organ-zum-Körpergewicht-Verhältnis
Leber
5,2+0,2
5,9+0,3
Nieren
a. Mortalität und Körpergewicht Tägliche Dosis 1 g/kg/Tag während 15 Tagen
1,4+0,1 1,5+0,1
Orale Behandlung | Tot/Behandelt | % Kö. ^ergewichtsver- änderung |
Träger (H2O) CO-1 in H3O, 1g/kg/Tag Träger (Tragantharz)(x) CO-1 in Tragantharz |
0/12 2/12 0/12 3/12 |
24,54+0,64 18,5+0,7 5 25,04+1,18 16,27+1,31 |
Fortsetzung Tabelle
b. SGOT und SGPT (24 Stunden nach letzter Dosis)
Orale Behandlung | SGOT | Einheiten | SGPT |
Träger: | 116 | 4 | |
Wasser | 119 | 6 | |
Tragantharz | 124 | 9 | |
CO-1 in Wasser | 132 | 10 | |
CO-1 in Tragantharz | |||
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«.ΟΓ
Subakute Toxizität von CO-1 bei weiblichen
Ratten
Tägliche Dosis: 2 g/kg/Tag von CO-1 durch Magensonde
während 21 Tagen
Orale
Behandlung
Behandlung
Tot/Behandelt
Körpergewicht in g (m+SE) bei Beginn bei Beendigung
Träger
CO-1, 2g/kg/
Tag
Tag
2/6 (χ)
1/6 (x)
200,0+4,1
204,1+2,0
233,2+5,1
210,6+9,6
(x) Der Tod wurde verursacht durch einen Fehler bei der Einführung der Kanüle in den Ösophagus. Diese Diagnose
wurde durch eine post-mortem Untersuchung bestätigt.
Tägliche Dosis: 2 g/kg/Tag von CO-1 durch Magensonde
während 21 Tagen
Orale Behandlung |
DurchschnittIi Lunge |
,06 | ehe Gew. (m+SE) Leber |
% an | frische | η Organen Nieren |
Träger | 0,85+0 | 3,45+0 | ,07 | 0,95+0,04 | ||
(3 Tiere) | ,09 NS | |||||
CO-1 | 1,07+0 | 4,54+0 | ,10 | HS(x) | 1,04+0,3NS | |
(5 Tiere) |
(x) Der Tod wurde verursacht durch einen Fehler bei der Einführung der Kanüle in den ösophagus. Diese Diagnose
wurde durch eine post-mortem Untersuchung bestätigt.
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Wegen dieser günstigen subakuten Toxizitäten wurden die chronischen Toxizitäten bei weiblichen Mäusen studiert.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 9 wiedergegeben.
Chronische Toxizität bei weiblichen Mäusen
Tägliche Behandlung mittels einer Magensonde währen 18 Wochen (4,5 Monate)
a. Mortalität und Körpergewicht | Tot/Behan delt |
Körpergewic bei Beginn |
2+1 4+0,9 3+0,5 |
tit in g (m+SE) bei Beendigung |
0+1 0+0 7+0 |
,1 ,7 ,7 |
Orale Behandlung |
3/10 2/10 0/10 |
28 30 27 |
33, 30, 26, |
|||
Träger CO-1, 500 mg/ kg/Tag CO-1, 250 mg/ kg/T ag |
||||||
b. Urinausscheidung. Menge des von 6 Tieren in 6 h ausgeschiedenen
Urins
Orale Behandlung |
Urinmenge (ml) |
Kontrolle CO-1, 500 mg/kg/Tag CO-1, 250 mg/kg/Tag |
6 7 6,5 |
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JLl
Fortsetzung Tabelle 9
c. Blutzucker. Durchschnittswerte bei 6 Tieren. Blutproben wurden 24 Stunden nach der letzten Dosis entnommen
Orale Behandlung |
Blutzucker |
Kontrolle CO-1, 500 mg/kg/Tag CO-1, 250 mg/kg/Tag |
1,14 1 ,06 1 ,10 |
d. SGPT und SGOT. Durchschnittswerte von 6 Tieren. Blutproben wurden 24 Stunden nach der letzten Dosis entnommen
Orale
Behandlung
Behandlung
Einheit/ml
SGOT
SGPT
Kontrolle
CO-1, 500 mg/kg/Tag CO-1, 250 mg/kg/Tag
125 159 118
5 6 5
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Fortsetzung Tabelle
Chronische Toxizität von CO-I bei weiblichen Mäusen
e. Grischgewicht | der Organe | Orga |
n-zu-Körpergev
Herz |
,055 |
/icht-Ver
Leber |
57+0, | hält |
nis (m+SE, 4 Tiere)
Lunge |
,67+0,044 |
Orale
Behandlung |
044 | O, | ,02 | 4, | 66+0, | 15 | O | 011+0,110 | |
Kontrolle | 04 | O | ,08 | 4, | 57+0, | 91 | 1, | ,731+0,035 | |
CO-1, 500 mg/kg/
Tag |
08 | O1 | 4, | 25 | O | ||||
CO-1, 250 mg/kg/
Tag |
,481+0 | ||||||||
Frisches
Nieren |
47 +0 | ||||||||
0,938+0, | 60 +0 | ||||||||
1,07 +0, | |||||||||
0,87 +0, | |||||||||
to
cn
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Wegen der günstigen Resultate, die bei der chronischen
Toxizität gefunden wurden, wurde eine teratogenetische Untersuchung mit männlichen und weiblichen Mäusen und Ratten vorgenommen. Die Anzahl der Jungtiere, die lebend
geboren wurden, wurden mit der Kontrollprobe verglichen. Bei keiner Gruppe wurden Missbildungen festgestellt. Die Tabelle 10 enthält die gefundenen Daten.
Toxizität gefunden wurden, wurde eine teratogenetische Untersuchung mit männlichen und weiblichen Mäusen und Ratten vorgenommen. Die Anzahl der Jungtiere, die lebend
geboren wurden, wurden mit der Kontrollprobe verglichen. Bei keiner Gruppe wurden Missbildungen festgestellt. Die Tabelle 10 enthält die gefundenen Daten.
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Teratogenetische Untersuchungen
an cn vo
a. Tierart: Maus. Männliche und weibliche Mäuse wurden 10 Tage zusammen beherbergt
Orale Behandlung vom 3. bis 13. Tag
Orale Behandlung
CO-1, 250 mg/kg/Tag
Kontrolle
Kontrolle
Trächtig/ behändlete Tiere
3/10 (χ) 9/10
Zahl der lebenden Fötuse pro Geburt(m+SE)
Körpergewicht |Zahl der Fötuse der Fötuse in !mit Missbildun-
g (m+SE)
10,3+0,6 9,0+0,9
1,42+0,05 1,46+0,07
gen
0 0
(x) Auf Basis dieser grossen Erfahrungen könnten die vorgenannten Ergebnisse als
Zufallsergebnisse betrachtet werden. Die Studie sollte wiederholt werden um
festzustellen, ob CO-1 tatsächlich die Trächtigkeit unterbindet.
b. Tierart: Ratte. Die gleichen experimentellen Bedingungen wie bei der Maus
Orale Behandlung | Trächtig/ behandelte Tiere |
Zahl der leben den Fötuse pro Geburt (m+SE) |
Körpergewicht der Fötuse in g (m+SE) |
Zahl der Fötuse mit Missbildun gen 0 0 |
CO-1, 250 mg/kg/Tag Kontrolle |
7/10 6/10 |
10,8+0,86 11 ,3 + 1 ,12 |
7,08+0,19 6,82+0,40 |
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Die Verbindung CO-1 wurde an Menschen verabreicht, die
Cholera unter epidemischen Bedingungen ausgesetzt waren. Die Dosierung betrug 0,3 bis 5 g/Person/Tag während 3
bis 5 Tagen. Keine der behandelten Personen wurde infiziert, aber zahlreiche Personen, mit denen sie täglich
Kontakt hatten, wurden infiziert. Es wurde festgestellt, dass CO-1 bei oraler Verabreichung als Prophylaktikum gegen
Cholera geeignet ist. CO-1 ist auch vorteilhaft insofern, als es selektiv angreift, indem es beispielsweise
das Wachstum von Cholera verursachten Mikroorganisment inhibiert, ohne dass der Organismus im menschlichen
Körpersystem nachteilig beeinflusst wird.
In einem Reaktionsgefäss wurde eine Lösung aus 1,15 g
96 %-iger Schwefelsäure, gelöst in 25 ml Essigsäure, 1,2 g
(0,01 Mol) 2-Amino-4,6-dimethyl-pyrimidin und 1,9 g (0,01
Mol) 2-Formyl-chinoxalin-di-N-oxid vorgelegt. Die Mischung
wurde 16 Stunden auf 40 C erwärmt, dann gekühlt, mit Wasser verdünnt und mit Natriumbicarbonatlösung auf einen pH
von 5 eingestellt. Der erhaltene gelte, kristalline Niederschlag wurde filtriert und gewaschen, wobei man in 71 %-iger
Ausbeute 2,1 g 2-/2-(2-Amino-6-methyl-4-pyrimidyl)-äthenyl7~
chinoxalin-1,4-dioxid erhielt, das der Einfachheit halber
mit CO-2 bezeichnet wird. Diese Verbindung schmilzt unter Zersetzung bei 24O°C.
Das Produkt wurde gegen 5 Stämme der in Beispiel 1 beschriebenen vibrio cholerae geprüft. Die Ergebnisse sind in
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Tabelle 1 angegeben. Es wurde kein Wachstum nach 48 Stunden bei drei Organismen bei 10 g/ml von CO-2 festgestellt
und nur ein Randwachstum bei den verbleibenden zwei Stämmen bei 1OO g/ml.
Die Verbindung CO-2 wurde in gleicher Weise wie für CO-1
in Beispiel 1 beschrieben auf Toxizität geprüft. Es wurden vergleichbare Ergebnisse erhalten, die zeigen dass die
Verbindung für eine prophylaktische Verabreichung geeignet ist.
Die Verbindung CO-2 wurde an Menschen verabreicht, die Cholera
unter epidemischen Bedingungen ausgesetzt waren, wobei die Dosierung O,3 bis 5 g/Tag während 3 bis 5 Tagen betrug.
Keine der Pesonen wurde infiziert, aber zahlreiche Kontaktpersonen wurden infiziert. Es wurde festgestellt, dass CO-2
wirksam ist bei einer oralen Verabreichung als Prophylaktikum gegen Cholera.
Verbindungen die anstelle des 6-Methylsubstituenten einen
6-Äthyl-, Propyl-, Butyl- oder Pentyl-Substituenten enthalten,
können in gleicher Weise als Prophylaktikum verwendet werden.
- 25 -
709843/0669
V-
Claims (12)
1./' Ein substituiertes Chinoxalin der allgemeinen Formel
-CH = CH
worin R Wasserstoff oder Niedrig C1-C Alkyl ist.
2. Substituiertes Chinoxalin gemäss Anspruch 1, worin
R Wasserstoff bedeutet.
3. Substituiertes Chinoxalin gemäss Anspruch 1, worin R Methyl bedeutet.
4. Arzneimittel gegen Cholera, enthaltend eine wirksame Menge eines substituierten Chinoxalins gemäss Ansprüchen
1 bis 3.
5. Verfahren zur Herstellung eines substituierten Chinoxalins gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass man Chinoxalin-di-N-oxid-2-carboxyaldehyd oder dessen Niedrigalkylacetal in einem im wesentlichen
1:1 Molverhältnis mit einer Verbindung der Formel
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ORIGINAL INSPECTED
NH,
271A157
H3C
N' ^ N
worin R die vorher angegebene Bedeutung hat, in Gegenwart eines stark sauren Katalysators umsetzt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeic net, dass die Verbindung 2-Amino-4-methyl-pyrimidin
ist und das substituierte Chinoxalin 2-/3-(2-Amino-4-pyrimidinyl)äthenyl/chinoxalin-1,4-dioxid
ist.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich net, dass die Verbindung 2-Amino-4,6-dimethyl-pyrimidin
ist und das substituierte Chinoxalin 2-/2-(2-Amino-6-methyl-4-pyrimidinyl)äthenyl/chinoxalin-1,4-dioxid
ist.
8. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich net, dass die Umsetzung in einem Lösungsmittel durchgeführt
wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich net, dass als Lösungsmittel Ameisensäure oder Essigsäure
verwendet wird.
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27H157
10. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet ,
durchgeführt wird.
zeichnet , dass die Umsetzung bei 25 bis 50°c
11. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet , dass der Anteil der starken Säure
0,5 bis 2 Mole pro Mol Chinoxalin-Ausgangsverbindung beträgt.
12. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet , dass die starke Säure Chlorwasserstoff
säure, Bromwasserstoffsäure, Schwefelsäure, Salpetersäure,
Trichloressigsaure oder eine Arylsulfonsäure ist.
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