DE271342C

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Publication number: DE271342C
Application number: DENDAT271342D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVl 271342 KLASSE 45 h. GRUPPE

THURE VlLHELM BERNHARD LEISSNER in HELSINGBORG, Schweden.

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ausgeben von Kraftfutter oder anderen pulverförmigen oder feinkörnigen Stoffen, bei der das Futter aus einem Vorratsbehälter in bestimmt abgemessenen Mengen entnommen wird. Die Erfindung unterscheidet sich von den bekannten Vorrichtungen dieser Art dadurch, daß der Vorratsbehälter mit zwei oder mehreren Schaufeln oder Schubladen versehen ist,

ίο die einzeln und unabhängig voneinander durch Handhebel o. dgl. bedient werden können.

Man erreicht hierdurch beim Füttern mit Kraftfutter den Vorteil, daß man mit Hilfe der verschieden großen Schaufeln für jedes einzelne Tier leicht genau diejenige Kraftfuttermenge zusamenstellen kann, die ihm nach seinem Ertrag zukommt. Die Fütterung wird dadurch eine individuelle und zugleich sparsame.

Um eine stets gleichmäßige Füllung der Schaufeln oder Schubladen zu erhalten, sind diese mit Abstreichern versehen. Diese Abstreicher sind nach der Erfindung derart federnd eingerichtet, daß sie vor etwa aus den gefüllten Schaufeln herausragenden Stücken — wie sie z. B. beim Füttern mit Kuchen o. dgl. vorkommen — zurückweichen können, und das Herausziehen der Schaufeln aus dem Vorratsbehälter nicht durch Festklemmen solcher vorstehender Stücke behindert werden kann. Der Erfindungsgegenstand ist auf der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht:

Fig. ι zeigt eine Ausführungsform der neuen Verteilungsvorrichtung in Seitenansicht, und '

Fig. 2 ist ein senkrechter Schnitt durch dieselbe. In der

Fig. 3 ist der untere Teil des Vorratsbehälters mit einer Schaufel in größerem Maßstabe dargestellt ; die .

Fig. 4 zeigt eine andere Ausführungsform der Vorrichtung im Längsschnitt.

Ein transportabler Kraftfutterbehälter 1 (Fig. ι und 2) wird von einem mit Rädern 3 versehenen Gestell 2 getragen. Am Boden des Behälters sind mehrere, z. B. drei Öffnungen 4, 5, 6 angebracht, durch welche eine entsprechende Anzahl Schaufeln 7 in wagerechter Richtung verschiebbar sind. Die Schaufeln laufen in Spuren auf über den Behälter vorstehenden Trageisen 10 und sind mit beweglichen Böden 11 versehen, die um Zapfen oder Scharniere 12 in der Nähe des dem Behälter zugekehrten Endes der Schaufeln drehbar sind. Die senkrechten Seitenwände 13 der Schaufeln sind gegen den Behälter hin abgeschrägt. An dem entgegengesetzten Ende sind die Schaufeln mit Nuten oder Rahmen 14 versehen, in welche lose Scheidewände 15 eingeschoben werden können. Diese Scheidewände bestimmen also den Inhalt der Schaufeln, und durch ihre Versetzung in verschiedene Rahmen kann der Inhalt der Schaufel vermehrt oder vermindert werden.

Jede Schaufel ist mittels eines unter dem Behälter liegenden Armes 16 gelenkig mit dem einen Arm eines an der entgegengesetzten Seite des Behälters gelagerten Winkelhebels 17 verbunden. Der andere Arm dieses Winkelhebels ist mittels einer Lenkstange 18 (19, 20) mit dem einen Ende eines. Hebels 21 (22, 23) verbunden. Beim Herabdrücken des Handgriffes 24 (25, 26) des Hebels 21 (22, 23) wird die betreffende Schaufel in den Behälter hineingeschoben. Hierbei wird der bewegliche Boden 11 angehoben, so daß er eine wagerechte Lage einnimmt und in dieser Lage in den Behälter mitgenommen wird. Gleichzeitig gleitet eine die öffnung im Behälter abdeckende Klappe 27, welche mittels des Armes 28 um eine wagerechte Achse 29 drehbar ist, auf den abgeschrägten Kanten der Seitenwände 13 hinauf. Wenn die Scheidewand die öffnung im Behalter erreicht hat, ist die Schaufel gefüllt, und beim Zurückziehen der Schaufel wird die Klappe 27 durch Federn o. dgl. in Berührung mit den oberen Kanten der Seitenwände der Schaufel gehalten Hierbei streicht die Klappe die Schaulel ab, während die öffnung im Behälter gleichzeitig geschlossen wird und der Boden 11 in die in Fig. 2 gekennzeichnete Lage herunterfällt, wobei das Futter in die Futterrinne vor dem Tiere ausgeleert wird.

Die Hebel 21, 22, 23 sind zweckmäßigerweise durch Federn 30 belastet, welche das Herausziehen der Schaufeln erleichtern. Die Bewegung der Hebel beim Hineinschieben der Schaufeln wird durch Anschlagvorrichtungen, z. B. Stellschrauben 31, begrenzt. Durch diese Schrauben kann auch eine feine Einstellung der Bewegung der Schaufeln erzielt werden, so daß der Inhalt der Schaufeln äußerst genau für verschiedene Sorten von Futtermitteln reguliert werden kann.

Durch Versuche ist festgestellt worden, daß der Inhalt der Schaufeln so genau abgepaßt werden kann, daß die Abweichungen 0,7 bis 0,8 Prozent nicht übersteigen. Mittels eines Apparates mit drei Schaufeln, die für 1,0, 0,3 und 0,2 kg Kraftfutter bemessen sind, können für jedes einzelne Tier alle Quantitäten, die aus vollen Hektogrammen bestehen, von 0,2 kg an durch Benutzung von zwei oder mehreren Schaufeln oder auch mittels einer und derselben Schaufel bei wiederholtem Gebrauch ausgegeben werden. Die Markierung geschieht am besten in der Weise, daß die verschiedenen Schaufeln bzw. die Hebel in verschiedenen Farben angestrichen werden, und bei jedem Tier Stäbchen von bestimmter Länge aufgehängt sind, welche mit einer oder mehreren Farben bemalt sind, wobei die Farben der Stäbchen den Farben der verschiedenen Schaufeln entsprechen. Wenn z. B. 1,0 kg der roten Farbe, 0,3 kg der weißen und 0,2 kg der blauen Farbe entspricht und 0,7 kg ausgegeben werden sollen, so wird der Stand des betreffenden Tieres mit einem weißen und zwei blauen Stäbchen markiert.

Bei der Fütterung wird der Apparat längs des Futterganges vorwärts geführt, und jedes Tier erhält eine der Markierung seines Standes entsprechende Futtermenge.

In der Fig. 3 ist eine zweckmäßige Ausführungsform eines der federbeeinflußten Abstreicher für die Schaufeln gezeigt. Hierbei ist die Klappe 27 am vorderen Ende des Armes 28 gelenkig angebracht und an ihrer unteren Kante umgebogen. Zwei Federn 32 zu beiden Seiten des Armes 28 fassen unter die Klappe 27 und sind bestrebt, sie in ihrer normalen Lage zu halten. Die Klappe kann also vor etwa aus der Schaufel herausstehenden Stücken zurückweichen, so daß ein Festklemmen der Schaufel nicht stattfinden kann. Übrigens würde das Federn der Klappe hierfür allein nicht ausreichen, wenn dabei die untere Kante der Klappe eben wäre, weil in diesem Falle die Kante der Klappe das Bestreben haben würde, in das herausragende Kuchenstück einzuschneiden. Aus diesem Grunde ist die untere Kante der Klappe 27 nach außen umgebogen Es lassen sich natürlieh auch noch verschiedene andere Ausführungsformen für die federbeeinflußten Abstreicher denken.

Bei der Ausführungsform nach der Fig. 4 ist die Schaufel unter einer öffnung im Boden des Behälters verschiebbar angeordnet. Das Abstreichen der Schaufel wird durch eine von einer Feder 33 beeinflußte Klappe 34 bewirkt, deren untere Kante ebenfalls nach außen umgebogen ist. Das Resultat ist hierbei dasselbe, aber in diesem Falle kann auch die Veränderung des Inhalts der Schaufel in etwas anderer Weise bewirkt werden. Hierbei ist z. B. die senkrechte Scheidewand 35 der Schaufel in wagerechter Richtung mittels einer von außen erreichbaren Schraube 36 verschiebbar, so daß die Scheidewand sich leicht einstellen läßt. Außerdem ist die Scheidewand mit einer wagerechten Platte 37 versehen, die beim Ausschieben der Schaufel die öffnung im Boden des Behälters abschließt.

Die Scheidewand 35, 37 ist so gebogen, daß sie beim Übergang von der horizontalen in die vertikale Platte eine schiefe Ebene 38 bildet, oder der Übergang kann auch kreisbogenförmig sein, so daß bei der Ausgabe keine scharfe Kante, welche andernfalls vorhanden wäre, gegen die Kuchen Stückchen stößt, sondern diese von der schiefen Ebene beiseite geschoben werden.

Claims

Patent-An Sprüche:
ι. Behälter für Kraftfutter oder andere pulverförmige oder feinkörnige Stoffe mit Schubladen zum Abmessen und Ausgeben des Futters, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter mit zwei oder mehreren Schaufeln oder Schubladen (7) verschiedener Größe versehen ist, die einzeln und unabhängig voneinander durch Handhebel 0. dgl. bedient werden.

Ausführungsform der Vorrichtung

nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Anordnung federbeeinflußter Abstreicher (27 bzw. 34) für die Schubladen.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.