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Photographische Balgenkamera mit einem
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ausziehbaren Objektiv Die Erfindung bezieht sich auf eine photographische
Balgenkamera mit einem ausziehbaren Objektivträger, welcher durch zwei am Kameragehäuse
angelenkte Deckelteile in der Aufnahmestellung ausgerichtet und in der Kameraschließstellung
abgedeckt wird.
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Durch die DT-PS 217 443 ist eine Kamera der eingangs genannten Art
bekannt geworden, bei welcher das Objektiv an einem Objektivträger angeordnet ist,
welcher mittels an den Deckelinnenseiten angeordneter Führungsschienen in die Aufnahmestellung
überführt und dort an den Führungsenden federbeaufschlagt anliegend ausgerichtet
ist. Die Montage und Justage der benötigten Führungsschienen ist aufwendig und ermöglicht
keine kostengünstige Fertigung. Außerdem stehen die freien Deckelenden in der Aufnahmestellung
des Objektivs über den Objektivträger vor, so daß die Kameravorderseite keine geschlossene,
geschmackvolle und handliche Form aufweist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kamera der eingangs
genannten Art so auszubilden, daß die ObjektivträgerfUhrung vereinfacht wird und
außerdem die Deckelteile und der Objektivträger auch in der Aufnanmestellung der
Kamera eine kompakte und geschlossene Kameravorderseite bilden.
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Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die in der Aufnahmestellung
einander zugewandten Deckelwandungen annähernd parallel zueinander verlaufende Führungsflächen
aufweisen, daß der Objektivträger mit zu den deckelseitigen Führungsflächen korrespondierenden
Führungsflächen versehen ist, und daß die Führungsflächen eine Gleitführung für
den Objektivträger bilden.
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Da die Führungsflächen für die Objektivträgergleitführung direkt von
den Deckelteilen und dem Objektivträger gebildet werden, sind die Teile als einfache
Kunststoffspritzteile besonders kostengünstig herzustellen.
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In vorteilhafter Ausgestaltung sind die freien Enden der Deckelteile
und der Objektivträger der erfindungsgemäßen Kamera so ausgebildet, daß sie in der
Aufnahmestellung eine bündige Außenform bilden, so daß die Kamera eine handliche
Form und ein gefälliges Aussehen aufweist. Beidseitig am Objektivträger angeordnete
Griffleisten dienen zum Verschieben des Objektivträgers und gewährleisten durch
ihre Anordnung sowohl eine funktionsgerechte Handhabung bei der Verschiebung als
auch eine Ausrichtung des Objektivträgers an kameragehäuseseitigen Aussparungen.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung sind an den
Deckelteilen Federn angeordnet, welche den Objektivträger in der Aufnahmestellung
gegen deckelseitige Anschläge drücken und lagegenau ausrichten sowie gleichzeitig
zum Toleranzausgleich an der Objektivträgerführung dienen. Die Deckelteile sind
im Schwenklagerbereich mit vorzugsweise justierbaren Anschlägen verstehen, welche
zur Aufschwenkbegrenzung und zur lagegenauen Ausrichtung der Deckelteile in der
Aufnahmestellung dienen.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind der Beschreibung
eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels sowie den Unteransprüchen
zu entnehmen.
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Die Zeichnung zeigt in der Fig. 1 die Kamera in der Aufnahmestellung
in schaubildlicher Darstellung,
Fig. 2 die Kamera nach Fig. 1 in
der Schließstellung in schaubildlicher Darstellung und Fig. 3 die Kamera nach Fig.
2 in Draufsicht.
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Das nachstehend beschriebene Ausführungsbeispiel bezieht sich auf
eine Sofortbildkamera.
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An einem Kameragehäuse 1 sind zwei im Querschnitt U-förmige Deckelteile
3, 4 um gehäuseseitige Lager 7, 8 schwenkbar angeordnet und weisen an ihren jeweils
zwei Seitenwänden 3d, 4e Führungsflächen 3b, 4b zur Führung des Objektivträgers
2 auf.
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Der Objektivträger 2 ist auf beiden Seiten mit zu den deckelseitigen
Führungsflächen 3b, 4b korrespondierenden Führangsflächen 2c, 2d versehen, welche
gemeinsam die Gleitführung des Objektivträgers 2 bilden.
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Der Objektivträger 2 ist im Bereich seiner Führungsflächen 2c, 2d
mit nicht dargestellten, den Innenflächen der Deckelteilseitenwänden 3d, 4e zugeordneten
Vorsprüngen versehen, welche die seitliche Gleitführung des Objektivträgers bilden.
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An den freien Enden 3c, 4d der Deckelteile 3, 4 sind nicht dargestellte
Anschläge angeordnet, welche den Auszug des Objektivträgers 2 begrenzen. In der
Aufnahmestellung gemäß Fig. 1 wird der Objektivträger 2 von an den Seitenwänden
3d, 4e der Deckelteile 3, 4 angeordneten Federn 14, 15 gegen die Anschläge gedrückt
und ausgerichtet. Die Federn 14, 15 dienen auch zum Toleranzausgleich an der Objektivträgerführung.
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Zwischen dem Kameragehäuse 1 und dem Objektivträger 2 ist ein lichtabdichtender,
geradlinig ausziehbarer Balgen 5 angeordnet und mit diesen verbunden. Der Balgen
5 ist in der Aufnahmestellung
von den Deckelteilen 3, 4 zum größten
Teil abgedeckt und nur an den Seiten teilweise sichtbar.
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Die freien Enden 3c, 4d der Deckelteile 3, 4 bilden in der Aufnahmestellung
zusammen mit dem Objektivträger 2 bündige Oberflächen, wodurch eine einfache und
zweckmäßige Formgestaltung erreicht ist.
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An den von den Deckelteilen 3, ii nicht umschlossenen freien Seitenwandungen
des Objektivträgers 2 sind zwei Griffleisten 2b mit einer griffigen Oberfläche angeordnet,
an welchen der Objektivträger 2 zum Verschieben erfaßt wird. Diese Griffleisten
2a, 2b greifen in der KameraschlieSstellung nach Fig. 2 in zwei gehäuseseitige Aussparungen
ld ein, um den Objektivträger 2 in der Schließstellung, in welcher er die Führungen
3b, 4b verlassen hat, lagegenau auszurichten. Einlaufschrägen le an den Aussparungen
ld erleichtern den Eingriff der Griffleisten 2a, 2b in die Aussparungen ld. An den
Objektivträger 2, welcher das Objektiv 16 und einen nicht dargestellten Verschluß
trägt, ist eine Filtersteuervorrichtung 17 zur Beeinflussung einer Belichtungs steuervorrichtung
angeordnet.
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Die Deckelteile 3, 4 sind im Bereich ihrer Lager 7, 8 mit justierbaren
Anschlägen 3a, 4a versehen, welche deren Aufschwingweite begrenzen und die Deckelteile
3, 4 in eine Stellung bringen, die die lagegenaue Anordnung des objektivträgers
bzw. des Objektivs 16 gewährleisten.
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An den oberen Deckelteil 4 sind ein Verschlußauslöser 6 und eine Blitzlampensteckfassung
4c angeordnet.
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An dem Kameragehäuse 1 befinden sich eine nicht dargestellte Kassette
mit dem Aufnahmematerial 13 sowie Quetsch- und Transportrollen 12 und eine eine
Transportkurbel 11 aufweisende,
mit den Rollen 12 in Eingriff stehende
Transportvorrichtung.
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Die Transportkurbel 11, welche in der Fig. 1 ihre Arbeitsstellung
einnimmt und sich in den Fig. 2 und 3 in ihrer eingeklappten Nichtgebrauchsstellung
befindet, wird zum Gebrauch nach oben geklappt und dann in Pfeilrichtung bewegt.
An der Oberseite des Kameragehäuses 1 befindet sich ein Bildaustrittsschlitz lb,
durch welchen ein belichtetes Bild 13 austreten und entnommen werden kann. Ebenfalls
an der Oberseite sind dosen If zum Befestigen einer Tragschlaufe oder eines Tragriemens
vorgesehen.
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An der Vorderseite weist das Kameragehäuse 1 eine griffige Oberfläche
Ig auf, welche eine sichere Handhabung der Kamera gewährleistet (siehe insbesondere
Fig. 3). Im oberen seitlichen Bereich, neben den Bildaustrittsschlitz lb, befindet
sich ein Sucher la.
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Das öffnen und Schließen der Kamera geschieht folgendermaßen: Ausgehend
von der in Fig. 2 dargestellten Schließstellung wird der Objektivträger 2 an den
beiden vorstehenden Griffleisten 2b erfaßt und in Pfeilrichtung herausgezogen. Am
Anfang dieser Bewegung werden die Deckelteile 3, II von dem Objektivträger 2 in
ihre in Fig. 1 gezeigte, etwa parallele Führungsflächen 3b, 4b bildende und durch
die Deckelteilanschläge 3a, 4a begrenzte Offenstellung gebracht.
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Entlang den Führungsflächen 2c, 2d, 3b, 4b gleitend, wird der Objektivträger
2 danach bis zu seinem Endanschlag herausgezogen, wo er von den Federn 14, 15 arretiert
wird.
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Das Schließen der Kamera erfolgt in entgegengesetzter Richtung, indem
der Objektivträger 2 wiederum an den Griffleisten 2b erfaßt wird und entgegen der
zunächst wirksamen Federn 14, 15 auf das Kameragehäuse 1 zu geschoben wird. Am Ende
der Einschiebebewegung verläßt der Objektivträger 2 die Führungsflächen 3b, 4b.
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Gleichzeitig kommen aber die Griffleisten 2b des Objektivträgers 2
in der Aussparung 1d des Kameragehäuses 1 zu liegen und der Objektivträger 2 nimmt
seine Ruhestellung ein.
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In der Ruhestellung des Objektivträgers 2 werden die Deckelteile 3,
4 mittels Federn (nicht dargestellt) selbsttätig gegeneinander und an das Kameragehäuse
1 angedrückt, so daß die Kamera ihre in Fig. 2 dargestellte Schließstellung einnimmt.
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In der Schließstellung sind der Verschlußauslöser 6 und die Transport
vorrichtung 11 gegen Betätigung gesperrt oder wirkungslos.
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Die Anordnung der Blitzlampensteckfassung 4c kann auch an der Oberseite
des Kameragehäuses 1 erfolgen, wie dies in Fig. 1 gestrichelt angedeutet ist, Ebenso
kann der Sucher la in der Kameraschließstellung von einem entsprechend ausgebildeten
Deckelteil schützend abgedeckt werden (nicht dargestellt). Auch kann die Transportvorrichtung
statt mit einer von Hand zu betätigenden Transportkurbel motorisch angetrieben werden.
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Abweichend von dem beschriebenen Ausführungsbeispiel kann die Verrastung
des Objektivträgers in der Aufnahmestellung durch korrespondierende Rastvorsprünge
und -vertiefungen an den FUhrungsflächen 2c, 2d, 3b, 4b erfolgen, welche durch elastisches
Nachgeben der Deckelteile 3, 4 in und außer Eingriff gelangen.
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Ebenso können die Anschläge für die Auszugsbegrenzung derartige Schrägen
aufweisen, daß der Objektivträger 2 durch sie spielfrei zentriert und ausgerichtet
wird. Die seitliche Gleitführung des Objektivträgers 2 kann auch durch eine U-förmige
Ausbildung der Objektivträgerführung entweder an dem Objektivträger 2 und/ oder
an den Deckelteilen 3, 4 erfolgen.
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