DE2702662C3 - Steuervorrichtung zum Totpumpen einer Förderbohrung - Google Patents
Steuervorrichtung zum Totpumpen einer FörderbohrungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Steuervorrichtung zum Totpumpen einer Förderbohrung, welche in einen
Förderrohrstrang einsetzbar ist, bestehend aus einem Gehäuse mit einer Einlaßöffnung, einer Auslaßöffnung,
einem Strömungsmediumkanal zwischen den beiden Öffnungen und einem Verschluß innenseitig der
Einlaßöffnung, durch den der Strömungsmediumkanal abschließbar und bei Beaufschlagung mit einem
vorbestimmten Mediumdruck zu öffnen ist.
Steuervorrichtungen dieser Art werden in Rohrstränge von Förderbohrungen eingebaut und im Bdarfsfall
geöffnet, um eine Verbindung zwischen dem den Rohrstrang umgebenden Ringraum und dem Inneren
des Rohrstrangs herzustellen, damit die Bohrung durch umgekehrte Zirkulation totgepumpt wird, d. h., es wird
eine Flüssigkeit durch den Ringraum und den Rohrstrang in die Bohrungsformation hineingepumpt. Bei
einer bekannten derartigen Steuervorrichtung ist eine Abscherscheibe vorgesehen, die bei Beaufschlagung mit
einem vorbestimmten Differenzdruck zwischen dem Ringraumdruck und dem Rohrstrangdruck zerbricht.
Während der Erschließung der Bohrung mit Säure kann der Rohrstrangdruck beträchtlich höher als der
Formationsdruck oder der Druck der Flüssigkeit im Ringraum zwischen Rohrstrang und Bohrlochmantel
sein. Bei Förderung der Bohrung kann hingegen der Rohrstrangdruck bedeutend niedriger als der ursprüngliche
statische Druck des Bohrlochs sein. Wegen der unterschiedlichen im Bohrloch auftretenden Bedingungen
muß der Abscherwert der Scheibe so hoch sein, daß sie den hohen Rohrstrangdrücken beim Erschließen des
Bohrlochs standhält- Infolgedessen ist ein hoher
Ringraumdru^k notwendig, um die Scheibe zu zerbre- ι ο
chen oder abzuscheren, wenn die Bohrung totgepumpt werden solL Dieser Ringraumdruck variiert auch mit
dem sich unter den oben erwähnten unterschiedlichen Bedingungen ändernden Rohrstrangdruck.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Steuervorrichtung der eingangs angegebenen Art zu
schaffen, die gegenüber dem Rohrstrangdruck unempfindlich ist und durch Hinzufügung eines vorbestimmten
Ringraumdrucks zu dem normalen hydrostatischen Flüssigkeitsdruck im Ringraum ungeachtet des Rohr-Strangdruckes
oder starker Schwankungen im Rohrstrangdruck in eine Offensieliung überführbar ist
Diese Aufgabe findet nach der Erfindung ihre Lösung dadurch, daß ein weiterer Verschluß irr. Gehäuse
innenseitig der Auslaßöffnung und im Abstand vom ersten Verschluß vorgesehen ist, der mit dem ersten
Verschluß einen gegen das innerhalb und außerhalb des Förderstrangs befindliche Strömungsmedium abtrennbaren
Raum des Strömungsmediumskanals begrenzt und nach öffnen des ersten Verschlusses mit dem
vorbestimmten Mediumdruck gleichfalls in eine Offenstellung überführbar ist, wobei ein Strömungsfluß des
Mediums durch die Einlaßöffnung, den abtrennbaren Raum und die Auslaßöffnung freigegeben ist.
Unbeeinflußt von Änderungen im Rohrstrangdruck und Temperaturverminderungen wird bei dieser Ausgestaltung
die Steuervorrichtung bei einer Erhöhimg des Ringraumdrucks über den normalen hydrostatischen
Druck der Flüssigkeit im Ringraum zwischen Rohrstrang und Bohrlochmantel betätigt Diese Druckerhöhung
im Ringraum kann dadurch bewirkt werden, daß von der Oberfläche des Bohrlochs aus die Flüssigkeit im
Ringraum mit Druck beaufschlagt wird. Die Druckerhöhung im Ringraum kann auch durch andere Umstände
herbeigeführt werden, z. B. durch ein Leck im Rohrstrang unterhalb des Christbaums, wodurch sich
der Rohrstrangdruck auf die Flüssigkeit im Ringraum auswirkt und sein Druck dem hydrostatischen Flüssigkeitsdruck
im Ringraum hinzuaddiert wird, was zum öffnen der Steuervorrichtung führt. Wenn sich z. B. ein
Rohrleck nahe der Oberi'läche einer Gasbohrung bildet, so bewirkt der Bohrlochsohlengasdruck bei entsprechender
Höhe ein öffnen der Steuervorrichtung, so daß die Formation mit Ringraumflüssigkeit beaufschlagt
wird und die Bohrung sowie der Gasstrom aus dieser totgepumpt werden. Wird die Bohrung nicht iotgepumpt,
so wird der zu hohe Bohrlochmanteldruck entlastet. Findet ein solches automatisches Öffnen der
Steuervorrichtung durch das Hochdruckgas nicht statt, so würde sich dessen Druck dem ursprünglichen
hydrostatischen Druck im Ringraum hinzuaddieren, was zu einem Überdruck des Bohrlochmantels oder einem
Einbeulen des Rohrstrangs führen könnte.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung bestehen bei einem aus Metall bestehenden Gehäuse der Steuervorrichtung
die beiden Verschlüsse ebenfalls aus Metall und sind am Gehäuse unter Ausbildung von Metall-auf-Metall-Dichtungen
befestig. Bei dieser Ausgestaltung sind elastomere Dichtungen zum Abdichten des begrenzten
Raums des Mediumkanals vermieden, die bei längerem Förderbetrieb allmählich für Gas durchlässig werden
und den Druck in dem abtrennbaren Raum in unerwünschter Weise auf den des Bohrlochmediums
ansteigen lassen.
Die beiden Verschlüsse können jeweils von einer sich quer über den Mediumkanal erstreckenden Berstscheibe
gebildet sein, wobei der Ringraumdruck auf die stromaufwärts gelegene Seite der oberen Berstscheibe
und der Druck des abtrennbaren Raums des Mediumkanals, der im wesentlichen dem atmosphärischen Druck
entspricht, auf die stromabwärts gelegene Seite wirkt Der Auslösedruck der Steuervorrichtung ist daher eine
Funktion der Festigkeit der oberen Berstscheibe, wobei kein Ausgleich für den Rohrstrangdruck oder Temperaturschwankungen
vorgesehen zu sein braucht
Bei dieser Ausgestaltung können einfache Berstscheiben verwendet werden, was in Verbindung mit der
Tatsache, daß die anderen Teile der Steuervorrichtung verhältnismäßig billig sind, zu nied? i^.en Gestehungskosten
der gesamten Steuervorrichtung fü'f xt
Anstatt beide Verschlüsse von Berstscheiben zu bilden, ist es auch möglich, nur für den oberen Verschluß
eine Berstscheibe vorzusehen und den zweiten Verschluß aus einem Stopfen zu bilden, der mittels des
Mediumdrucks im abtrennbaren Raum in Längsrichtung des Mediumkanals in eine die Auslaßöffnung freilegende
Stellung verschiebbar ist
Ferner kann innerhalb des Gehäuses der Steuervorrichtung ein Rückschlagventil zwischen der Einlaßöffnung
und dem ersten Verschluß angeordnet sein, durch welches eine Flüssigkeitsströmung von der Einlaßöffnung
zur Auslaßöffnung freigegeben und in umgekehrter Richtung blockiert ist
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen; in der nachstehenden
Beschreibung ist in Verbindung mit der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel des Gegenstands der Erfindung
veranschaulicht In der Zeichnung zeigt
F i g. 1 eine schematische Darstellung eines in einem Bciirloch befindlichen Rohrstrangs mit eingebauter
Steuervorrichtung, teilweise in Ansicht und teilweise im Längsschnitt;
F i g. 2a und 2b gemeinsam einen teilweise als Ansicht gezeichneten Längsschnitt nach der Linie 2-2 der F i g. 1
in größerem Maßstab, wobei Fig.2b eine untere Fortsetzung der F i g. 2a darstellt; und
Fig.3 einen Längsschnitt entsprechend Fig.2b,
wobei die Steuervorrichtung im offenen Zustand dargestellt ist.
Wie in F i g. 1 gezeigt ist ein Förderrohrstrang T innerhalb eines Bohrlochmantels C angeordnet, wobei
das "itere Ence des Rohrstrangs abdichtend mit einem
Bohrlochpacker P verbunden ist. Dieser ist in abdichtendem Zustand in den Bohrlochma.itffl oberhalb
einer Mehrzahl von Perforationen 5 des Bohrlochman· tels eingesetzt, die das Fördermedium aus einer
Formationszone Z in den Bohrlochmantel und von dort in das untere End»; des Rohrstrangs für eine Förderung
durch diesen zum oberen Ende des Bohrlochs strömen lassen. Die in F i g. 1 gezeigte Anordnung ist zu
Veranschaulichungszwecken rein schematisch dargestellt
Eine Steuervorrichtung 10 ist im Rohrstrang angeordnet, und zwar in einein Seitentaschendorn Mdesselben.
Dieser Dorn ist in an sich bekannter Weise an einer Seite des Rohrstrangs angeordnet, um einen ununter-
brocherien Strömungsweg durch den gesamten Rohrstrang
hindurch zu belassen. Der Seitentaschendorn und die Steuervorrichtung 10 sind vorzugsweise in der Nähe
und oberhalb des Packers P angeordnet. Flüssigkeit in dem Ringraum A tischen Rohrstrang und Bohrlochmantel
kann durch eine Mehrzahl von öffnungen bzw. Perforationen 11 in der Seitentasche M in deren
Innenraum strömen. Wenn die Steuervorrichtung 10 offen ist, kann die Flüssigkeit abwärts durch die
Steuervorrichtung und in das Innere des Rohrstrangs strömen.
Wie insbesondere aus den Fi g. 2a und 2b ersichtlich
ist, umfaßt die Steuervorrichtung einen oberen Gehäuseteil 12, dessen unteres Ende mit einem unteren
Gehäuseteil bzw. Dorn 13 verschraub! ist. Das untere Ende des Doms 13 ist seinerseits mit einer rohrförmigen
Abschlußkappe 14 verschraubt. Flüssigkeit, die aus dem Ringraum A durch die Perforationen 11 strömt, kann
durch die öffnungen 15 des Gehäuses hindiirchströmen.
jedoch zunächst nicht aus dem Gehäuse abwärts strömen, da eine zerreißbare bzw. Berstscheibe 16
vorgesehen ist, die den Gehäusekanal 17 abdeckt. Die Berstscheibe 16 ist zwischen einem Haltering 18 und
dem oberen Ende des Dorns 13 angeordnet und sowohl mit dem Ring 18 als auch mit dem Dorn 13 durch eine
Schweißung 18a fest verbunden. Wie gezeigt, hat die Berstscheibe 16 eine konkave Form und ist aus einem
zerreißfähigen Material hergestellt, so daß sie bei Beaufschlagung mit einem vorbestimmten Druck
zerreißt oder birst. Der untere Bereich des Dorns 13 ist anfangs durch eine Berstscheibe 16a geschlossen. Diese
ist zwischen einem unteren Haltering 18f>
und dem unteren Ende des Dorns 13 angeordnet und mit dem Haltering und dem Dorn durch eine Schweißung 18c
fest verbunden. Die untere Berstscheibe 16a wird gegenüber einem Ausbiegen nach oben durch eine über
ihr angeordnete Stützplatte 100 abgestützt, der sich gegen eine nach unten gerichtete Schulter 13a des
Dorns abstützt. Die obere Berstscheibe 16 und die untere Berstscheibe 16a bilden zunächst einen abgeschlossenen
Raum 22, der Luft mit atmosphärischem Druck oder ein anderes geeignetes Gas enthält. Die
uniere Berstscheibe ist dünner ais die obere, so UaG :>ie
bei einer geringeren auf ihre obere Stirnfläche ausgeübten Kraft zerreißt. Eine Kraft aber, die auf ihre
untere Stirnfläche ausgeübt wird, kann aufgrund der durch die Stützplatte 100 bewirkten rückseitigen
Unterstützung nicht zu ihrem Zerreißen führen.
In der Abschlußkappe 14 befinden sich verhältnismäßig große Auslaßöffnungen 23. Wenn die obere
Berstscheibe 16 geplatzt ist. kann der über ihr liegende Flüssigkeitsdruck den Raum 22 beaufschlagen und auf
die Stützplatte 100 und die untere Berstscheibe 16a einwirken, so daß diese platzt und die Stützplatte 100
durch den Haltering 18a hindurch in das untere Ende der Abschlußkappe 14 unterhalb der Auslaßöffnungen 23
gedruckt wird, wobei das Ende der Abschlußkappe als Anschlag 24 wirkt (Fig. 3). Unter den soeben
beschriebenen Bedingungen kann Flüssigkeit durch die Perforationen 11 und die Gehäuseöffmingen 15 in das
Innere des Gehäuses sowie abwärts durch den geöffneten atmosphärischen Raum 22 im Dorn hindurch
und in die Abschlußkappe 14 strömen, um durch deren Auslaßöffnungen 23 in das Innere des Rohrstrangs T
auszuströmea
Auf dem Dorn 13 ist eine untere Dichtung 25 zwischen dem oberen Ende der Abschlußkappe 14 und
einer Schulter 101 des Doms angeordnet, während eine
obere Dichtung 26 am Gehäuse zwischen einer Schulter 27 des oberen Gehäuseteils und dem unteren Ende eines
Adapters 28 angebracht ist. Der Adapter 28 ist mit dem oberen Ende des Gehäuseteils 12 sowie mit einem
ArTu-hlrx^lied 28 mit einem Außenflansch 29 verschraubt,
der mit einer Aufsetzschulter 30 des Seitentaschendorns in Eingriff bringbar ist. Wenn das
Anschlagglied 28a auf der Schulter 30 aufsitzt, steht die obere Dichtung 26 abdichtend mit der Innenwand 31 der
in Seitentasche oberhalb ihrer Perforationen 11 in Dichtungseingriff. Die untere Dichtung 25 dichtet die
Innenwand der Seitentasche unterhalb der Perforationen
11 ab.
Die Steuervorrichtung 10 kann bereits in den
'■> Rohrstrang T eingebaut sein, bevor dieser in den
Bohrlochmantel C und in Dichtungseingriff mit dem Bohrlochpacker ^eingesetzt wird. Statt dessen kann sie
durch den Rohrstrang in den Seitentaschendorn M abgesenkt werden, um in diesem die in der Zeichnung
je gezeigte Stellung bei eingefahrenem Rohrstrang einzunehmen.
Hierzu dient ein geeignetes, zurückholbares Setzwerkzeug L mit einer lösbaren Verriegelungsvorrichtung
32, die das mit dem Adapter 28 verbundene Anschlagglied 28a umfaßt und mit dem oberen Ende des
j> Gehäuses verschraubt ist, wobei das Anschlagglied 28a
auf der Aufsetzschulter 30 ruht. Das Anschlagglied 28a ist mit dem unteren Ende einer Riegelstange 3.3
versch-aubt, die einen spitz zulaufenden Kopf 34 und
eine Schulter 35 an dessen unterem Ende für einen
·' Eingriff mit einem geeigneten Laufwerkzeug (nicht gezeigt) zum Absenken der Steuervorrichtung in den
Rohrstrang und in den Seitentaschendorn M aufweist. Eine Verriegelungshülse 36 ist gleitbar auf der
Riegelstange 33 aufgesetzt und auf dieser anfangs durch
ü einen querliegenden Scherstifi: 37 in der unteren
Stellung nach F i g. 2a gehalten, in der ihr unteres Ende mit dem Anschlagglied 28a in Eingriff ist. Das obere
Ende der Verriegelungshülse 36 besitzt eine Schulter 38 für einen Eingriff mit einem Ziehwerkzeug (nicht
jo gezeigt) zum Entriegeln der Verriegelungsvorrichtung
und zu deren Herausholen aus dem Seitentaschendorn durch den Förderrohrstrang T zum oberen Ende des
Cull! !uiJis. Dab untere Eiiiie der Vci ncgc!ung3MÜ!ac 35
hat eine Vergrößerung 39, die von einem Sperring 40 umgeben werden kann, der in seine untere Stellung nach
F i g. 2a durch eine Schraubendruckfeder 41 gedrückt wird, die zwischen den Sperring 40 und eine Schulter
38a gespannt ist.
Wenn die Verriegelungsanordnung 32 durch den Rohrstrang T abgelassen wird, läuft die Steuervorrichtung
10 in die Seitentasche Λ/ein und der Spernng 40
kommt mit einer Sperrschulter 42 der Seitentasche oberhalb der Aufsetzschulter 30 in Eingriff, wodurch der
Sperring 40 gehindert ist, sich an der Sperrschulter 42 vorbei abwärts zu bewegen. Im übrigen bewegt sich die
Verriegelungsvorrichtung 32 weiterhin in bezug auf den Ring 40 abwärts, um die Vergrößerung 39 von diesem
abzuziehen, bis er infolge eines Bereichs 43 kleineren Durchmessers der Verriegelungshülse oberhalb einer
abgeschrägten, sich von der Vergrößerung 39 nach oben erstreckenden Hülsenschulter 44 durch die Sperrschulter
42 seitlich abgedrückt wird. Der Sperring 40 kann sich dann an der Sperrschulter 42 vorbeibewegen.
Sobald sich die Schraubenfeder 41 unterhalb der Sperrschulter befindet, dehnt sie sich aus und schiebt
den Sperring 40 in seine unterste Stellung, in der er die
Hülsenvergrößerung 39 umgibt Dabei ist der Sperring in einer Stellung für einen Engriff mit dem geneigten
unleren Bereich 42a der Sperrschulter gehalten, wodurch das MaB der Aufwärtsbewegung der Steuervorrichtung
10 in der Seitentasche Mbegrenzbar ist.
Wenn die Steuervorrichtung 10 von der Seitentasche gelöst und abgenommen werden soll, wird ein ϊ
geeignetes Ziehwerkzeug (nicht gezeigt) durch den Rohrstrang T abgelassen, das sich über die Verriege-Iu!
g-jhülse 36 in eine Eingriffsstellung mit der Hülsenschulter
38 bewegt. Hierauf kann auf die Verriegelungshülse 36 ein Aufwärtszug ausgeübt werden, um die
gesamte Vorrichtung in der Seitentasche anzuheben, bis der Sperring 40 mit der Sperrschulter 42 in Eingriff
gelangt. Eine Steigerung der aufwärts gerichteten Zugkraft führt sodann zu einem Abscheren des
Scherstifts 37 und einer Aufwärtsbewegung der Verriegelungshülse, die durch ihren Eingriff mit der
oberen Schulter 35 begrenzt ist. Dabei wird die HülsenvergröBerung 39 in eine Stellung oberhalb des
C an
LL IfI Λ'
1 U
Querbewegung außer Eingriff mit der Sperrschulter 42 gelangen kann. Hierdurch wird die gesamte Steuervorrichtung
10 im Seitentaschendorn endgültig für ein Aufheben durch den Rohrstrang Tzurn oberen Ende des
Bohrlochs freigegeben.
Wenn die Steuervorrichtung installiert ist. ist die Berstscheibe 16 zunächst intakt und verhindert, daß
Flüssigkeit in den von der Berstscheibe 16 und der unteren Berstscheibe 16,i abgeschlossenen Raum 22
eindringt. Dieser Raum bleibt unter atmosphärischem Druck, obwohl ggf. ein geeignetes Gas, beispielsweise )o
S'.'kstoff. im Raum 22 unter einem gewünschten
niedrigen Druck über dem Atmosphärendruck vorgesehen sein kann (F i g. 2a, 2b). Angenommen, der Raum 22
enthält Luft unter Atmosphärendruck, so steht die obere Berstscheibe unter dem Druck der Flüssigkeit im S5
Ringraum A zwischen dem Förderrohrstrang 7"und dem Bohrlochmantel C. Die obere Berstscheibe steht
aufgrund der oberen und unteren Dichtungen 26,25, die zu beiden Seiten der Perforationen 11 der Seitentasche
angeordnet sind, nicht unter dem Druck des Mediums im Rohrstrang T. Der Rohrdruck kann ferner die untere
Berstscheibe nicht zum Bersten bringen, da sie rückseitig durch die an der Dornschulter 13a anliegenden
Stützplatte 100 abgestützt ist. Der Mediumdruck im Rohrstrang wird zwar in Abwärtsrichtung auf die
Steuervorrichtung ausgeübt, jedoch hat dieser Druck keine Auswirkung auf die Steuervorrichtung, da diese
von der Aufsetzschulter 30 des Seitentaschendorns abgestützt ist.
Die obere Berstscheibe 16 ist so gewählt, daß sie bei einem vorbestimmten Druck platzt, der größer als der
hydrostatische Druck der Flüssigkeit in dem Ringraum zwischen Rohrsystem und Bohrlochmantel ist Zum
Beispiel können Berstscheiben gewählt werden, die auf einen Berstdruck von etwa 200, 250,300, 550,600 etc. at
ausgelegt sind. Der Berstdruck der ausgewählten Scheibe ist hierbei viel größer als der hydrostatische
Druck der Flüssigkeit im Ringraum zwischen Rohrsystem und Bohriochmantei. Wenn die Scheibe zum
Bersten gebracht werden soll, wird der Flüssigkeitsdruck
im Ringraum über den normalen hydrostatischen Druck hinaus erhöht Wenn die Druckfestigkeit der
oberen Scheibe überschritten wird bzw. der Berstdruck erreicht ist, platzt sie und der hydrostatische Flüssigkeitsdruck
sowie die an der Oberfläche vorgenommene Erhöhung des Fiüssigkeitsdrucks gelangen in den unter
atmosphärischem Druck stehenden Raum 22 und führen zum Platzen der unteren Scheibe, wobei die Stützplatte
100 vom Dorn abgeworfen wird und auf den Boden der Verschlußkappe 14 fällt, so daß die Austrittsöffnungen
23 (Fig. 3) vollkommen frei sind. Die Flüssigkeit zum Totlegen der Bohrung kann dann durch den Ringraum
A und durch die offene Steuervorrichtung in den Rohrstrang T hinabgepumpt werden, von dem aus sie
ihre Druckkraft gegenüber dem unter Druck stehenden Medium in der Bohrloch-Förderzone entfaltet. Durch
den Ringraum A kann ausreichend Flüssigkeit in das Bohrloch hineingepumpt werden, um die Bohrung
stillzulegen.
Im Falle, daß der Rohrstrang T leckt, entsteht eine Verbindung zwischen dem Inneren des Rohrstrangs und
dein Ringraum A. Dann kann das unter höherem Druck stehende Medium im Förderrohrstrang in den Ringraum
A gelangen und dessen Druck erhöhen. Wenn der Gesamtdruck im Ringraum A dann die Druckfestigkeit
der Berstscheibe 16 übersteigt, platzt diese, so daß die Flüssigkeit zürn Tot!eCTen der Bohrun17 irn Rin^r^.'.'rn ^
durch die Steuervorrichtung 10 in den Rohrstrang strömen kann und einen Druck zum Totlegen der
Bohrung bereitstellt. Wenn der Druck im Bohrlochmantel C, der von dem Rohrleck herstammt, zu groß werden
sollte, würde die unter Druck stehende Flüssigkeit durch die Öffnung der Steuervorrichtung 10 entlastet weiden.
Es zeigt sich somit, daß eine Steuervorrichtung geschaffen ist, deren öffnen vom Druck im Rohrstrang
unabhängig ist, da die stromabwärts gelegene Seite der Berstscheibe nur atmosphärischem Druck ausgesetzt ist
und nicht dem Rohrstrangdruck. Der Gesamtdruck, bei dem die Berstscheibe 16 zum Öffnen der Steuervorrichtung
platzen soll, ist bei entsprechender Dicke und Festigkeit der ausgewählten Scheibe vorbestimmt. Es ist
nur erforderlich, den Druck der Flüssigkeit im Ringraum A ausreichend über den hydrostatischen Druck der
Flüssigkeit zu erhöhen, um das Bersten der oberen und der unteren Berstscheibe herbeizuführen. Diese Druckerhöhung
ist völlig unabhängig von dem Druck, der im Rohrstrang vorherrscht. Die Flüssigkeit zum Totlegen
der Bohrung kann mit hoher Geschwindigkeit durch die Steuervorrichtung in das Bohrloch gepumpt werden, so
daß jede Tendenz der Bohrung, die Förderung fortzusetzen, beseitigt wird, obwohl das Einpumpen der
Flüssigkeit durch den Ringraum verhältnismäßig langsam erfolgt. Wie oben ausgeführt, kann die Steuervorrichtung
in den Rohrstrang eingebaut werden, bevor dieser in das Bohrloch eingesetzt wird, oder sie kann an
ihren Platz abgesenkt werden, nachdem der Rohrstrang in den Bohrlochpacker oberhalb der Perforationen des
Bohrlochmantels eingesetzt worden ist. Nachdem die Bohrung totgelegt ist, kann die Steuervorrichtung ohne
weiteres durch ein geeignetes Ziehwerkzeug aufgeholt werden, das mit der Verriegelungsvorrichtung verbunden
wird. Es kann dann eine neue Steuervorrichtung durch den Rohrstrang in ihre richtige Stellung
abgelassen werden, um einen Verschluß zwischen dem Ringraum A und dem Inneren des Rohrstrangs T
herbeizuführen.
Durch die Verwendung des unter atmosphärischem Druck stehenden Raumes 22 ist ein konstanter
Basisdruck an der stromaufwärts gelegenen Seite der Berstscheibe 16 vorgesehen, gegen die der Druck im
Ringraum wirkt. Der Auslösedruck der Berstscheibe 16
ist allein eine Funktion der Festigkeit der Berstscheibe und wird in keiner Weise durch den Rohrstrangdruck
oder Temperaturschwankungen beeinflußt, insofern, als der Rohrstrangdruck in keiner Weise auf die Berstscheibe
wirken kann. Der atmosphärische Raum 22 ist
anfangs durch Metall-auf-Metall-Dichtungen geschlossen,
die von den Berstscheiben gebildet sind und verhindern, daß Gas in den atmosphärischen Raum
hineingelangt und dort einen Druck aufbaut, der dem Druck im Ringraum A entgegengesetzt ist.
Die Steuervorrichtung enthält ein Rückschlagventil 200, welches ein Strömen von Flüssigkeit aus dem
Ringraum A in den Rohrstrang ermöglicht, jedoch die Flüssigkeit an einem Strömen in umgekehrter Richtung
hindert. Wie in der Zeichnung dargestellt, ist das Rückschlagventil in das Gehäuse 12 eingebaut und
umfaßt eine Ventilhülse 201, die in einer zylindrischen Bohrung 202 im oberen Gehäuseabschnitt oberhalb der
Öffnungen 15 gleitbar angeordnet ist. Die Ventilhülse 201 besitzt einen zentralen ganz durch sie hindurchgehenden
Kanal 203 und ist mit einem oberen Ringkolbenbereich 204, der entlang der Wand 205 der zylindrischen
Bohrung gleitfähig ist, sowie mit einem unteren Kopf 2öö versehen, der nach unieri mii dem Kaiiering iS uei
oberen Berstscheibe in Eingriff bewegbar ist, um mit diesem eine Metall-auf-Metall-Dichtung zu bilden,
wobei der Haltering als Ventilsitz wirkt. Eine geeignete Dichtung 207 ist am Kolben für einen gleitbaren
Dichtungseingriff mit der Wandung 205 der Zylinderbohrung angebracht. Eine Schraubendruckfeder 208 in
der Zylinderbohrung 22 liegt an deren oberem Ende sowie an der Ventilhülse 201 an und drückt diese nach
unten in Eingriff mit ihrem Ringsitz 18.
Der Dichtungsdurchmesser zwischen dem oberen Kolben 204 und der Zylinderwand 205 ist größer als der
Dichtungsdurchmesser des Ventilkopfes 206 gegenüber dem Haltering 18. Daraus ergibt sich ein Flächenunterschied
R bzw. eine Differenzfläche, gegen die der Druck auf die Ventilhülse wirken kann, und zwar entweder, um
sie nach oben in eine Offenstellung in bezug auf ihren Sitz 18 oder narh unten in Eingriff mit ihrem Sitz 18 zu
schieben. Im Falle, daß die Vorrichtung schon in den Seitentaschendorn M eingebaut in das Bohrloch
eingefahren wird, oder wenn sie in das Bohrloch an einem Drahtseil durch den Bohrstrang eingefahren und
dann in den Seitentaschendorn eingesetzt wird, wirkt der hydrostatische Druck im Ringraum A über die
ringförmige Differenzfläche /?der Ventilhülse 201 nach oben und schiebt diese gegen die Kraft der Feder 208
ίο aufwärts in eine offene Stellung, so daß Flüssigkeit in die
Zylinderbohrung 202 innerhalb des oberen Gehäuseabschnitts
oberhalb der Berstscheibe 16 eintritt. Dieser Flüssigkeitsdruck kann in dem Maße erhöht werden,
daß die obere und die untere Berstscheibe platzt, in der gleichen Weise, als ob das Ventil im oberen Gehäuseteil
12 nicht vorhanden wäre.
Nachdem beide Scheiben geborsten sind, wird d<e Ventilhülse 201 durch den Druck der /um Totlegen der
Bunruilg Anwendung fiMucfiuGfi riüSSigKCii ΐΠ ihrer
geöffneten Stellung gehalten. Im Falle, daß der Druck im Rohrstrang 7*den Druck im Ringraum A übersteigt,
drückt die Feder 208 die Ventilhülse 201 nach unten mit ihrem Ventilsitz 18 in Eingriff, wobei die Ventilhülse in
dieser Stellung durch den Differenzdruck gehalten wird, der über die Ringfläche R zwischen der oberen
Dichtung 207 der Ventilhülse und dem Dichtungsdurchmesser des Kopfes 206 gegenüber dem Ventilsitz 18
wirkt. Somit kann Flüssigkeit aus dem Ringraum A in das Innere des Rohrstrangs strömen, indem die
Ventilhülse 201 mit Abstand über dem Haltering bzw. Ventilsitz 18 gehalten wird, jedoch kann die Flüssigkeit
nicht in umgekehrter Richtung aus dem Rohrstrang Tin den Ringraum A strömen, da in diesem Fall die Hülse
201 in ihre untere Stellung verschoben und in Anlage am Ventilsitz 18 gehalten wird.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentansprüche:1. Steuervorrichtung zum Totpumpen einer Förderbohrung, weiche in einen Förderrohrstrang einsetzbar ist, bestehend aus einem Gehäuse mit einer Einlaßöffnung, einer Auslaßöffnung, einem Strömungsmediumkanal zwischen den beiden öffnungen und einem Verschluß innenseitig der Einlaßöffnung, durch den der Strömungsmediumkanal abschließbar und bei Beaufschlagung mit einem vorbestimmten Mediumdruck zu öffnen ist, dadurch gekennzeichnet, daß ein weiterer Verschluß im Gehäuse innenseitig der Auslaßöffnung (23) und im Abstand vom ersten Verschluß vorgesehen ist, der mit dem ersten Verschluß einen gegen das innerhalb und außerhalb des Förderstrangs (T) befindliche Strömungsmedium abtrennbaren Raum (22) des Strömungsmediumkanals begrenzt und nach öffnen des ersten Verschlusses mit dem vorbestimmten Mediumdruck gleichfalls in eine Oilcnstellung überführbar ist, wobei ein Strömungsfiiiß des Mediums durch die Einlaßöffnung (15), den abtrennbaren Raum (22) und die Auslaßöffnung (23) freigegeben ist.2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Raum (22) des Mediumkanais bei geschlossenen Verschlüssenein Gas mit im wesentlichen atmosphärischem Druck enthält3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Verschluß unterhalb der Einlaßöffnung (15) am oberen Ende des abtrennbar"Mi Raums (22) und der zweite Verschluß oberhalb der Auslaßöffnumr (23) am unteren Ende des abtrennbaren Raums (22) angeordnet sind.4. Vorrichtung nach einem rler Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dab der erste Verschluß von einer im Gehäuse befestigten, sich quer über den Mediumkanal erstreckenden Berstscheibe (16) gebildet ist5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, mit einem aus Metall bestehenden Gehäuse, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Verschlüsse ebenfalls aus Metall bestehen und am Gehäuse unter Ausbildung von Metall-auf-Metall-Dichtungen befestigt sind.6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß beide Verschlüsse jeweils von einer sich quer über den Mediumkanal erstreckenden Berstscheibe (16,16a,>gebildet sind.7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Berstscheiben (16, \%a) jeweils mit dem Vorrichtungsgehäuse verschweißt sind.8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Berstscheiben (16, \ba) jeweils mit einer Seite am Gehäuse anliegen und auf ihrer anderen Seite von einem Haltering (18, \%b) abgestützt sowie am Gehäuse und am jeweiligen Haltering befestigt sind.9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Berstscheiben (16, \6a) jeweils durch eine Schweißung (18a; 18ς^sowohl mit dem Gehäuse als auch mit dem zugehörigen Haltering (18,18^fest verbunden sind.10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Berstscheibe (16a^ gegen eine zum Inneren des abgeschlossenen Raums (22) gerichtete Bewegung abgestützt ist.11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Verschluß von einem Stopfen gebildet ist, der mittels des Mediumdrucks im abtrennbaren Raum (22) in Längsrichtung des Mediumkanais in eine die Auslaßöffnung (23) freilegende Stellung verschiebbaristIZ Vorrichtung nach einem der Ansprüchr 1 bis11, zum Einbau in einen Förderstrang mit Radialöffnungen, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlaßöffnung (15) des Gehäuses über die Radialöffnungen (11) des Förderstrangs (T) mit dem Ringraum (A) zwischen Förderstrang (T) und Bohrlockmantel (C) und die Auslaßöffnung (23) des Gehäuses mit dem'- 5 Inneren des Förderstrangs (T) in Verbindung stehen.13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis12, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb des Gehäuses ein Rückschlagventil (200) zwischen der Einlaßöffnung (15) und dem ersten Verschluß angeordnet ist durch welches eine Flüssigkeitsströmung von der Einlaßöffnung (15) zur Auslaßöffnung (23) freigegeben und in umgekehrter Richtung blockiert ist14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Rückschlagventil (200) eineVentilhülse (201) umfaßt, die durch einen Mediumdifferenzdruck in der Einlaßöffnung (15) in die Offenstellung und durch einen Mediumdifferenzdruck in der Auslaßöffnung (23) in die Schließstellung verschiebbar ist15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse mit einem Ventilsitz und einer Zylinderbohrung (202) versehen ist die Ventilhülse (201) einen Durchgangs-kanal (203), einen Ringkolbenbereich (204) in der Zylinderbohrung (202) und einem mit dem Ventilsitz in Schließeingriff bewegbaren Kopf (206) aufweist, wobei der Dichtungsdurchmesser des Ringkolbenbereichs (204) gegenüber der Zylinderbohrung (202)größer ist als der Dichtutgsdurchmesser des Hülsenkopfes (206) gegenüber dem Ventilsitz.
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