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Vorrichtung zum Manipulieren von Betonfertigteilen
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Die Erfindung bezieht sich gattungsgemäß auf eine Vorrichtung zum
Manipulieren von Betonfertigteilen mit Hilfe von Lastaufnahmemitteln, wie Ketten,
Seilen oder dergl., bestehend aus zum Einbetonieren in das Betonfertigteil bestimmtem
Ankerbolzen mit verbreitertem Verbindungskopf und damit verbindbarem Kugelstück
mit angeschlossene ösenteil zum Anschluß von Lastaufnahmemitteln, wobei das Kugelstück
mit
einer im Schnitt bogenförmig geführten, den Verbindungskopf hinterfassenden, aber
den Ankerbolzenschaft durch-0 tretenlassenden Aufnahmenut versehen ist, die um etwa
180 geführt und lediglich einseitig mit einer Einführungsöffnung zur Aufnahme des
Verbindungskopfes offen ist, wobei ferner das Kugelstück im Bereich der Einführungsöffnung
für den Verbindungskopf einen in eine Bohrung des Anschlußstückes verschiebbar eingesetzten
Blockierbolzen aufweist, der mit einer blockierend wirkenden Belastungsfeder zusammenwirkt,
und wobei endlich an dem Blockierbolzen eine mit gelenkig gelagertem Betätigungshebel
versehene Aushebeeinrichtung angreift, die mittels an dem Betätigungshebel angreifendem
Zugmittel betätigbar ist. - Das Betonfertigteil besitzt, wenn es mit Vorrichtungen
der beschriebenen Gattung manipuliert werden soll, um den Verbindungskopf des Ankerbolzens
herum ein eingeformtes Lagerbett, welches der Form des Kugelstückes angepaßt ist,
wobei sich im Zentrum dieses Lagerbettes der Verbindungskopf des Ankerbolzens befindet.
In senkrechter Stellung des ösenteils kann der Verbindungskopf in seiner bogenförmigen
Nut nicht freikommen, aber nach Umschwenken in eine der beiden möglichen Schwenkrichtungen
kann der Verbindungskopf aus der Einführungsöffnung heraustreten. Hängt die Vorrichtung
mit dem ösenteil am Lastaufnahmemittel, so ist die senkrechte Stellung des ösenteils
gegeben.
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Vorrichtungen zum Manipulieren von Betonfertigteilen, die aus einem
zum Einbetonieren in das Betonfertigteil bestimmten Ankerbolzen mit Verbindungskopf
sowie aus einem Kugelstück des beschriebenen Aufbaus bestehen, sind an sich bekannt
und bewährt (DT-PS 16 84 278). Allerdings ist es erforderlich, nach Absetzen eines
Betonfertigteils auf einer Baustelle bzw. an einem Bauwerk die Vorrichtung von Hand
von dem Betonfertigteil zu befreien, wozu das Anschlußstück von einer Hilfsperson
so gedreht werden muß, daß der Verbindungskopf über der Einführungsöffnung steht
und folglich das Anschlußstück ausgehoben werden kann. Das ist umständlich. In einem
älteren Recht (P 25 52 387.9-25) des Anmelders ist die gattungsgemäße Vorrichtung
beschrieben, mit der man erreicht, daß mit Absetzen eines Betonfertigteils auf einer
Baustelle bzw. an einem Bauwerk das Kugelstück durch bloßes Ziehen an dem Zugmittel
von dem Verbindungskopf befreit und ausgehoben werden kann. Dazu greift an dem Blockierbolzen
eine Aushebeeinrichtung an, die mittels vertikaler oder mit vertikaler Komponente
wirkender Zugkraft betätigbar ist. Die Aushebeeinrichtung insgesamt stellt einen
von dem Anschlußstück vorkragenden Hebelarm dar, an dem - nach Manipulation und
Absetzen eines Betonfertigteils - die Zugkraft so angreift, daß das Kugelstück an
dem Ankerbolzen in Abnahmestellung schwenkbar ist. Auch das hat sich bewährt. Die
Grundkonzeption der gattungsgemäßen Vorrichtung nach dem älteren Recht geht
dabei
davon aus, daß das Zugmittel etwa in gleicher Weise geführt ist wie das Lastaufnahmemittel,
welches an das Usenteil angeschlossen ist, so daß beispielsweise der Kranführer,
der das Lastaufnahmemittel führt, auch das Zugmittel betätigt und damit die Auslösung
sowie das Ausheben bewirkt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Vorrichtung
so weiter auszubilden, daß die Aushebeeinrichtung von einer ohnehin mitwirkenden
Bedienungsperson betätigt werden kann, welche regelmäßig beim Absetzen von Betonfertigteilen
an einer Baustelle mitwirkt und den Kranführer so einweist, daß ein abzusetzendes
Betonfertigteil in genauer Position, beispielsweise als Balken auf zwei Auflagern,
abgesetzt wird. Eine solche Bedienungsperson steht im allgemeinen neben dem abgesetzten
Betonfertigteil auf gleichem, auf tieferem, oder auch auf höherem Niveau. Wenn diese
Hilfsperson ein Zugmittel betätigt, so erfolgt im allgemeinen ein mehr oder weniger
horizontaler Zug, im Gegensatz zu der hauptsächlich vertikal angreifenden Zugkraft
bei der zum Stand der Technik gehörenden gattungsgemäßen Ausführungsform.
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Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß der Betätigungshebel
als Winkelhebel mit Steuerhebelarm und Anschlußhebelarm ausgeführt ist, wobei der
Steuerhebelarm
an dem Ösenteil gelagert und der Anschlußhebelarm
in Blockierstellung für den Blockierbolzen im wesentlichen parallel zum Ösenteil
angeordnet ist, und daß an dem Steuerhebelarm eine Stellstange mittels Gelenk angeschlossen
ist, die außerdem mit einem Gelenk an dem Blockierbolzen angelenkt ist (der folglich
bei Bewegung des Anschlußhebelarmes in eine vom ösenteil abstehende Stellung den
Blockierbolzen in Freigabestellung bewegt, -wobei sich diese Stellung des Anschlußhebelarmes
ohne weiteres ergibt, wenn die beschriebene Bedienungsperson mehr oder weniger horizontal
oder mit horizontaler Komponente an dem angeschlossenen Zugmittel zieht. Ist der
Blockierbolzen in Freigabestellung so verschwenkt sich unter dem Einfluß dieser
Kraft oder durch Zugkraft das Kugelstück im ganzen und ohne weiteres hebt das Kugelstück
von dem Verbindungskopf ab. Das ist insbesondere dann einfach, wenn in weiterer
Ausbildung der Erfindung der Anschlußhebelarm sich an der Seite des ösenteils befindet,
unter der die Einführungsöffnung angeordnet ist. Im allgemeinen ist bei derartigen
Kugelstücken das ösenteil ohnehin ein wenig exzentrisch angeordnet, so daß zu der
Seite hin, zu der das Kugelstück zum Zwecke des Freikommens vom Verbindungskopf
bewegt werden muß, ein Umkippen erfolgt, wenn das Lastaufnahmemittel das ösenteil
freigibt oder wenn das Lastaufnahmemittel lose wird.
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In der konstruktiven Gestaltung bestehen für die Verwirklichung der
Lehre der Erfindung mehrere Möglichkeiten. So kann grundsätzlich mit einem einfachen
Betätigungshebel gearbeitet werden. Dann wird man im allgemeinen die beschriebene
Aushebeeinrichtung insgesamt an einer Seite des Ösenteils anordnen. Für den rauhen
Baustellenbetrieb besser geeignet und stabiler ist jedoch eine Ausführungsform,
die dadurch gekennzeichnet ist, daß der Betätigungshebel als in der Seitenansicht
in der beschriebenen Weise winkelförmig gestalteter U-Bügel ausgeführt ist, dessen
Breite etwa der Breite des ösenteils entspricht, und daß das ösenteil Lagerwangen
aufweist, an denen die Steuerhebelarmteile des U-Bügels gelagert sind. In diesem
Zusammenhang ist eine weitere Ausbildung der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß
an die Steuerhebelarmteile des U-Bügels je eine Stellstange angelenkt ist, und daß
die Stellstangen mittels Gelenk an einer Traverse angreifen, mit der der Blockierbolzen
versehen ist. Dabei greifen dann zweckmäßigerweise auch zwei Blockierfedern an den
Enden der Traverse an. An den Anschlußhebelarm kann das Zugmittel unmittelbar angeschlossen
werden, es kann aber auch eine mehr oder weniger lange Zugstange zwischengeschaltet
werden. Ohne weiteres besteht die Möglichkeit, an dem ösenteil und/oder an den Lagerwangen
Anschläge vorzusehen, die die Bewegung der beschriebenen Bauteile der erfindungsgemäßen
Vorrichtung so begrenzen, wie es für die Funktion erforderlich ist.
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Die erreichten Vorteile sind darin zu sehen, daß eine erfindungsgemäße
Vorrichtung zum Manipulieren von Betonfertigteilen nach Beendigung der Manipulationsarbeiten,
d. h. nach Absetzen eines Betonfertigteils, auf sehr einfache Weise ausgehoben und
von dem Betonfertigteil befreit werden kann, und zwar durch Zugmittelbetätigung
von einer Bedienungsperson, die den Absetzvorgang für das Betonfertigteil ohnehin
verfolgt und den Kranführer beim Absetzen eingewiesen hat. Dabei ist die erfindungsgemäße
Vorrichtung trotz des rauhen Baustellenbetriebes ohne weiteres funktionssicher.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung
Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit angedeutetem
Betonfertigteil, -MaBstab etwa 1 : 1, Fig. 2 in gegenüber der Fig. 1 wesentlich
verkleinertem Maßstab eine Ansicht des Gegenstandes der Fig. 1 aus Richtung des
Pfeiles A und die Fig. 3, 4 und 5 die erfindungsgemäße Vorrichtung, weiter schematisiert,
in verschiedenen Funktionsatellungen.
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Die in den Figuren dargestellte Vorrichtung dient zum Manipulieren
von Betonfertigteilen 1 mit Hilfe von Lastaufnahmemitteln 2. In Fig. 1 ist die Vorrichtung
in Manipulierstellung gezeichnet. Ein nur angedeutetes Lastaufnahmemittel 2 bewirkt
eine in Richtung des Pfeiles 3 wirkende Kraft. Es mag sich bei dem Lastaufnahmemittel
2 um Ketten, Seile oder dergl. handeln, die einen Haken aufweisen, der in die erfindungsgemäße
Vorrichtung eingehängt wird. - In ihrem grundsätzlichen Aufbau besteht die Vorrichtung
zunächst aus einem zum Einbetonieren in das Betonfertigteil 1 bestimmten Ankerbolzen
4 mit Verbindungskopf 5 und einem Kugelstück 6 mit angeschlossenem ösenteil 7. In
den Fig.
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1, 3, 4 und 5 ist das Betonfertigteil 1 angedeutet worden.
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Man erkennt, daß sich im Betonfertigteil 1 ein Lagerbett 8 befindet,
welches dem Kugelstück 6 angepaßt ist und in dessen Zentrum der Verbindungskopf
5 angeordnet ist. Das ösenteil 7 dient zum Anschluß der schon beschriebenen Lastaufnahmemittel
2. Das Kugelstück 6 ist, wie man insbesondere aus der Fig. 1 entnimmt, mit einer
im Schnitt bogenförmig geführten, den Verbindungskopf 5 hinterfassenden, aber den
Ankerbolzenschaft 9 durchtretenlassenden Aufnahmenut 10 versehen. Die Aufnahmenut
10 ist um etwa 1800 geführt und lediglich einseitig , in Fig. 1 rechts, mit einer
Einführungsöffnung 11 zur Aufnahme des Verbindungskopfes 5 offen. Man erkennt unmittelbar,
daß aus dieser Einführungsöffnung 11 der Verbindungskopf 5 in der in Fig. 1 gezeichneten
Stellung nicht austreten kann. Er kann jedoch austreten,
wenn das
Ösenteil 7 nach rechts geschwenkt wird, wobei in Fig. 5 die Stellung dargestellt
worden ist, bei der der Verbindungskopf 5 aus der Einführungsöffnung 11 herausgetreten
ist. Umgekehrt könnte er in dieser Stellung auch eingesetzt werden. Im Bereich der
Einführungsöffnung 11 für den Verbindungskopf 5 befindet sich ein Blockierbolzen
12, der in eine Bohrung 13 des Kugelstückes 6 verschiebbar eingesetzt ist. Der Blockierbolzen
12 wirkt mit blockierend wirkenden Belastungsfedern 14 zusammen. In der Blockierstellung
ist der Blockierbolzen 12 so angeordnet, wie es in der Fig. 1 dargestellt ist. Er
verhindett also, daß das Kugelstück 6 so geschwenkt wird, daß der Verbindungskopf
5 überhaupt in den Bereich der Einführungsöffnung 11 gelangen kann. In Freistellung
ist der Blockierbolzen 12 zurückgezogen, so daß die schon beschriebene umlegende
Bewegung des ösenteils 7 möglich ist, die im Ausführungsbeispiel dazu nach rechts
erfolgen müßte. An den Blockierbolzen 12 ist eine mit einem gelenkig gelagerten
Betätigungshebel 15 versehene Aushebeeinrichtung 16 angeschlossen. Die Aushebeeinrichtung
16 kann mittels an dem Betätigungshebel 15 angreifendem Zugmittel 17 betätigt werden.
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Nach der Erfindung ist der Betätigungshebel 15 als Winkelhebel mit
Steuerhebelarmteil 18 und Anschlußhebelarmteil 19 ausgeführt. Das Steuerhebelarmteil
18 ist an dem ösenteil 7
gelagert. Das Anschlußhebelarmteil 19
befindet sich in Blockierstellung für den Blockierbolzen 12 im wesentlichen parallel
zum Ösenteil 7. Es heißt Anschlußhebelarmteil 19 weil hier das Zugmittel 17 mittelbar
oder unmittelbar angeschlossen ist. An das Steuerhebelarmteil 18 ist zumindest eine
Stellstange 20 mittels Gelenk 21 angelenkt. Diese Stellstange 20 ist außerdem mit
einem Gelenk 22 an den Blockierbolzen 12 angeschlossen. Die kinematischen Zusammenhänge
sind offenbar so, daß bei Bewegung des Anschlußhebelarmteils 19 in Richtung des
in Fig. 1 eingezeichneten Pfeiles 23 in eine vom ösenteil 7 abweisende Stellung
der Blockierbolzen 12 in Freistellung gelangt. Diese Bewegung des Anschlußhebelarmteils
19 geschieht mit Hilfe des Zugmittels 17 in der Art und Weise, wie es anhand der
Fig.
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3, 4 und 5 ausführlicher erläutert worden ist. Damit im Anschluß daran
der Verbindungskopf 5 ohne weiteres aus der Einführungsöffnung 11 austreten kann
ist die Anordnung so getroffen, daß das Anschlußhebelarmteil 19 sich an der Seite
des Ösenteils 7 befindet, unter der die Einführungsöffnung 11 angeordnet ist. Das
ösenteil 7 ist im Ausführungsbeispiel ein wenig exzentrisch zum Kugelstück 6 orientiert.
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Aus einer vergleichenden Betrachtung der Fig. 1 und 2 entnimmt man,
daß nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung der Betätigungshebel 15 als in
der Seitenansicht winkelförmig gestalteter U-Bügel ausgeführt ist, dessen Breite
etwa
der Breite des ösenteils 7 entspricht, und daß das öfenteil 7 Lagerwangen 24 aufweist,
an denen die Steuerhebelarmteile 18 des U-Bügels gelagert sind. An den Steuerhbelarmteilen
des U-Bügels befindet sich bei dieser Ausführungsform der Erfindung je eine Stellstange
20. Die Stellstangen 20 sind mittels Gelenk 22 an eine Traverse 25 angeschlossen,
die den Blockierbolzen 12 nach oben hin begrenzt. An dieser Traverse 25 greifen
auch die Belastungsfedern 14 des Blockierbolzens 12 an. - Um optimale Funktionssicherheit
zu gewährleisten ist im Ausführungsbeispiel an den Betätigungshebelarm 15 das Zugmittel
17 nicht unmittelbar sondern vielmehr über eine Zugstange 26 angeschlossen, die
grundsätzlich beliebig lang ausgeführt sein kann.
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Der Fig. 1 entspricht die Funktionsstellung der Fig. 3. Das Lastaufnahmemittel
2 greift an dem ösenteil 7 an und folglich hat das ösenteil 7 die Orientierung,
die in der Fig. 3 dargestellt ist. Am Zugmittel 17 greift hier keine Kraft an. Greift
am Zugmittel 17 eine Kraft an, die im wesentlichen horizontal gerichtet ist oder
eine horizontale Komponente aufweist, so stellt sich der Betätigungshebel 15 in
die in Fig. 4 eingezeichnete Stellung und gleichzeitig gelangt der Blockierbolzen
12 in Freistellung. Folglich bewegt sich die Vorrichtung insgesamt umlegend in die
Stellung der Fig. 5, wobei gleichzeitig der Verbindungskopf 5 aus der Einführungsöffnung
11 an der bogenförmigen Aufnahmenut 10 des Kugelstückes 6 freikommt.