DE2616517C3 - Presse für die Entwässerung von Stoffen, insbesondere Fasermaterial - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Presse mit einer Vorentwässerungs-, einer Keil- und piner Preßzone für die Entwässerung von Stoffen, insbesondere Fasermaterial, bei welcher der zu entwässernde Stoff zwischen zwei gleichsinnig bewegten endlosen Siebbahnen hindurchführbar ist, die über Walzenpaare und/oder versetzte Ober- uv.d Unterwalzen laufen, sowie mit einem Ober- und Untergurt des kas'inartigen Maschinenrahmens in der Preßzone, an denen jeweils nach innen ragende und die Preßwalzen tragende Lagerbökke abgestützt sind, wobei die am Obergurt abgestützten Lagerböcke verstellbar sind.

Bei einer in der DE-AS 22 52 979 beschriebenen Presse dieser Gattung sind die am Obergurt des Maschinenrahmens abgestützten Lagerböcke mit Hilfe von hydraulischen Druckkolben in vertikaler Richtung verstellbar, wodurch sich die Breite des Spaltes zwischen den einander zugeordneten oberen und unteren Preßwalzen verstellen läßt Durch diese Maßnahme wird der Verlauf der Siebbahn in der Preßzone aber nur unwesentlich verändert, was zur Folge hat, daß sich diese bekannte Presse nur zum Entwässern von Stoffen mit bestimmter Zusammensetzung eignet. Die Erfahrung hat nämlich gezeigt, daß bei Stoffen mit geringem Fasergehalt, wie biologische Schlämme oder Sekundärschlämme, eine starke Umlenkung bzw. ein wellenförmiger Verlauf der Siebbahnen, wodurch eine Flächendruckbeaufschlagung bewirkt wird, vorzuziehen ist, wogegen bei Stoffen, die vorwiegend grobe und größere Fasern enthatten, ein geradliniger Verlauf der Siebbahnen, wodurch eine Linieno'ruckbeaufschlagung bewirkt wird, vorzuziehen ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemaße Presse zu schaffen, bei der sich der Verlauf der Siebbahnen rasch und einfach verändern läßt.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit einer gattungsgemäßen Presse gelöst, die dadurch gekennzeichnet ist, daß die am Ober- und Untergurt abgestützten Lagerböcke sowohl in horizontaler Richtung verstellbar als auch gegen Lagerböcke unterschiedlicher Höhe austauschbar sind und daß die in den Lagerböcken gelagerten Preßwalzen gegen Preßwalzen unterschiedlichen Durchmessers austauschbar sind.

Die vielfältigen Möglichkeiten der Veränderung des Verlaufs der Siebbahnen erlauben eine Anpassung der erfindungsgemäßen Presse an die für den jeweils zu entwässernden Stoff optimalen Bedingungen hinsichtlich der Druckbeaufschlagung desselben.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert Es zeigt

to F i g. 1 eine Seitenansicht der Presse,

F i g. 2 eine Anordnung der Preßwalzen bei S-förmiger Umlenkung der Siebbahnen,

F i g. 3 eine Anordnung der Preßwalzen bei wellenförmiger Umlenkung der Siebbahnen,

F i g. 4 eine Anordnung der Preßwalzen bei einfacher Umlenkung der Siebbahnen mit einem nachgeschalteten Preßwalzenpaar,

F i g. 5 eine Anordnung von Preßwalzen mit größerem Durchmesser.

Die in F i g. 1 in Seitenähsicht gezeigte Presse hat an der linken Seite die Schlammzuführung 1, an die sich der Schlammauflauf mit Mischtrommel und Antrieb 2 anschließt. Unmittelbar dahinter ist die Vorentwässerungszone 3 angeordnet, auf die die Suspension in der ursprünglichen Form gelangt Hierbei tritt die erste Entwässerungsphase ein, indem durch Gravitationsentwässerung das selbständig abfließende Wasser entfernt wird. Hierzu dient das Untersieb 11 als Seihelement An diese Vorentwässerungszone 3 schließt nun die Keilzone 4 an, die aus einer Anzahl von Ober- und Unterwalzen gleichen Durchmessers besteht wobei deren vertikale Achsabstände allmählich abnehmen, so daß die beiden Siebbahnen 10 und 11 eine keilartige Form ergeben. In dieser Keilzone 4 wird die von der Vorentwässerungszone 3 zugeführte Suspension bereits unter Druck gesetzt wobei der Druck in Sieblaufrichtung von Walzenpaar zu Walzenpaar erhöht wird. Dementsprechend ist auch der Entwässerungsgrad bis zum Ende der Keilzone 4 hin so weit fortgeschritten, daß nun von einem Filterkuchen gestochen werden kann.

Weiters enthält die Maschine eine Siebspanneinrichtung 5, wobei das Obersieb bzw. das Untersieb 10 und 11 durch einen Antrieb 6 gleichsinnig bewegt werden.

Außerdem sind an den äußeren Stellen, d. h. im oberen und unteren Bereich der Siebbahnen 10, 11 Siebreinigungseinrichtungen 7 vorhanden. An der Unterseite der Presse ist der Filtratablauf 8 angeordnet Außerdem ist eine Siebregulierung 9 in die Presse eingebaut

so Das letzte Glied der Presse bildet die Preßzone 12, die ein kastenartiges Teil 16 des Maschinenrahmens 13 ist Das die Preßzone 12 begrenzende kastenartige Teil 16 des Maschinenrahmens besteht aus einem Obergurt 16a und einem Untergurt 16Ö (siehe Fig.2), an dem Lagerböcke 14 befestigt sind. Die Lagerbocke 14 sind verschiebbar ausgebildet, so daß der Verlauf der Siebbahnen einstellbar ist. In den Lagerböcken 14 ruhen die Preßwalzen 15. Hintere Umlenkwalzen 17 und vordere Umlenkwalzen 18 dienen zur Begrenzung der

Siebbahnen.

F i g. 2 zeigt in vergrößerter Darstellung die bereits in F i g. I dargestellte Walzenanordnung in der Preßzone 12 der Presse. Hierbei sind auf Lagerböcken 14, die etwa gleich groß sind, die Preßwalzen 15a, 156 und 15c

hi angeordnet. Diese Preßwalzen werden von den Siebbahnen 10 und 11 in etwa S-förmiger Auslenkung umschlungen. Der Durchmesser der Preßwalzen 15a, 15/), 15c nimmt von links nach rechts, also in

Bewegungsrichtung der Siebbahnen ab.

Gemäß Fig,3 sind in der Preßzone eine Anzahl von Lagerböcken 14 angeordnet, die eine solche Größe aufweisen, daß die Walzen 15a bis IStfungefähr in einer Ebene zu liegen kommen. Dabei erfahren die Siebbahnen 10 und 11 eine wellenförmige Auslenkung, wobei wiederum der Walzendurchmesser in Sieblaufrichtung allmählich abnimmt

Gemäß F i g. 4 sind in der Pre3zone 12 zunächst zwei Lagerböcke 14 angeordnet, wobei der eine am Obergurt 16a und der nachfolgende am Untergurt 16b befestigt ist und eine solche Höhe aufweist, daß die Siebbahnen 10 und 11 zunächst eine geringfügige S-förmige Auslenkung erfahren. Am Ende dieser beiden Walzen 15a, \5b befindet sich ein weiteres Walzenpaar 19a, 196. Ein kleinerer Lagerbock 20 nimmt die Unterwalze 196 auf, wobei zwischen dem Walzenlager und dem Lagerbock 20 eine Führung 22 zwischengeschaltet ist, so daß mit Hilfe einer feder 21 die Walze 196 federnd gegen die obere Walze t9a angedrückt werden kann. Auch besteht die Möglichkeit, mit Hilfe von Schraubspindeln eine Feineinstellung der Höhenlage herbeizuführen. Dann können anstelle der Führung 22 an sich betennte Schraubspindeln eingebaut werden.

In F i g. 5 sind in der gleichen Weise Preßwalzen 15a und 156 in der Preßzone 12 mit Hilfe der Lagerböcke 14 befestigt Diese beiden Preßwalzen weisen einen möglichst großen Durchmesser auf, was zur Entwässerung von Schlämmen mit schlechter mechanischer Stabilität von Vorteil ist

Die in den F i g. 2 bis 5 aufgezeigte Walzenanordnung mit wellenförmiger bzw. S-förmiger Auslenkung der Siebbahnen bewirkt eine Flächendruckbeaufschlagung des zu entwässernden Stoffes und wird vorteilhafterweise bei Stoffen mit wenig Fasern, wie biologische oder Sekundärschlämme verwendet.

Bei einer solchen Presse, bei der je nach Bedarf die passenden Walzen einsetzbar sind, können praktisch alle anfallenden Modifikationsmöglichkeiten ausgeschöpft werden. Die Maschine ist nicht nur an

ίο verschiedenen Orten einsetzbar, sondern darüberhinaus mit den verschiedensten Schlammarten beschickbar, wobei nur eine Umstellung der Walzen in der Preßzone vorgenommen zu werden braucht.

In der Vorentwässerungsphase wird der zu entwässernde Stoff, z.B. Klärschlamm in geeigneter Weise über die gesamte Arbeitsbreite verteilt, und er wird allein unter der Wirkung der Schwerkraft — besonders nach entsprechender Konditionierung mit Flockungsmitteln — von einem Teil des Zwischenraumwassers befreit, bis der Stoff für eine Druckentwässerung in der sogenannten Keilzone reif ist In der Keüzone werden Ober- und Untersieb gegeneinander geführt und dadurch ein gleichförmig ansteigender Filtrationsdruck ausgeübt Die Geometrie der Keilzone kann der gegebenen Entwässerungsdynamik angepaßt werden. Schließlich wird der Trockengehalt des Preßkuchens in der Preßzone auf das mögliche Maximum gebracht. Selbstverständlich ist es möglich, nicht nur die Lagerböcke mit verschiedener Höhe auszutauschen, sondern auch Walzen mit verschiedenem Durchmesser je nach Bedarf auszuwählen.

Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Presse mit einer Vorentwässerungs-, einer Keil- und einer PreQzone für die Entwässerung von Stoffen, insbesondere Fasermaterial, bei welcher der zu entwässernde Stoff zwischen zwei gleichsinnig bewegten endlosen Siebbahnen hindurchführbar ist, die über Walzenpaare und/oder versetzte Ober- und Unterwalzen laufen, sowie mit einem Ober- und Untergurt des kastenartigen Maschinenrahmens in der PreQzone, an denen jeweils nach innen ragende und die Preßwalzen tragende Lagerböcke abgestützt sind, wobei die am Obergurt abgestützten Lagerböcke verstellbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die am Ober- und Untergurt (16a, i6b) abgestützten Lagerböcke (14) sowohl in horizontaler Richtung verstellbar als auch gegen Lagerböcke unterschiedlicher Höhe austauschbar sind und daß die in den Lagerböcken gelagerten Preßwalzen (15) gegen Preßwalzen unterschiedlichen Durchmessers austauschbar sind.