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Verschluß für insbesondere Sektflaschen
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Die Erfindung betrifft einen Verschluß insbesondere für Sektflaschen,
bestehend aus einem die Flaschenöffnung verschließenden, durch ein äußeres Halteelement
gegen deren Innendruck gehaltenen Pfropfen mit einem den Flaschenöffnungsrand überragenden
Kopf, der zusammen mit dem oberen Bereich des Flaschenhalses mit einer Abdeckfolie
überzogen ist.
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Verschlüsse der genannten Art sind allgemein bekannt. Die Verschlußpfropfen
bestehen heute nach wie vor aus Kunststoff oder zuweilen auch noch aus Kork, wobei
diese Pfropfen mit einer sogenannten Agraffe, die einerseits einen Wulst am Flaschenhals
unter- und die andererseits den Pfropfen übergreift, gegen den Innendruck der Flasche
gehalten werden. An Versuchen, diese relativ aufwendigen Verschlüsse, die funktionell
durchaus den Anforderungen genügen, durch andere, vermeintliche zweckmäßigere zu
ersetzen, hat es-nicht gefehlt. (DT-OS 1 432 240,
1 432 241, CH-PS
167 126, DT-PS 921 134, DT-GM 1 813 892, DT-GM 1 877 375). Diese andersartigen Verschlüsse,
die meist mit der Zielsetzung einer einfachen Wiederverschließbarkeit und einer
einfacheren Öffnung der Flasche entwickelt wurden, haben sich jedoch nicht einführen
können, weil sie in der Regel noch aufwendiger in der Herstellung waren oder weil
sie furktionell nicht den Anforderungen geneigten. Außerdem mußte dabei meist die
altheraebrachte und für jedermann bekannte typische Pfropfenform für Sektflaschen
verlassen werden.
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Trotz dieser Vorschläge werden deshalb nach wie vor Verschliisse der
eingangs genannten Art benutzt, die neben ihrem relativ großen Eigenaufwand (Pfropfen,
Agraffe, Staniolhülse) zudem fiir ihr Aufbringen auf die Flasche nach deren Abfüllen
einen relativ großen Maschinenaufwand verlangen, nämlich Pfropfenaufsetz-, Agraffier-,
Staniol- und Kapselandruckmaschinen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Verschluß für Sektflaschen
zn schaffen, der sowohl hinsichtlich des Aufwandes für den eigentlichen Verschluß
als auch hinsichtlich des maschinellen Aufwandes zu seiner Anbringung wesentlich
weniger Aufwand verlangt und der vor allem keinerlei Änderungen an der bisher typischen
Pfropfenform, seien diese nun aus Kork oder aus Kunststoff erfordert, so daß diese
nach wie vor verwendet werden können.
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Diese Aufgabe ist mit einem Flaschenverschluß der eingangs genannten
Art nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die Abdeckfolie aus einem zäh-elastischen,
durch Wärme aufschrumpfbaren Kunststoffolenschlauchstiick als Halteelement ausgebildet
ist, dessen oberer Rand über den Kopf des Pfropfens und dessen restlicher Teil um
den Flaschenhals geschrumpft ist.
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Bei dieser Lösung besteht also der ganze Verschluß lediglich aus zwei
Teilen, nämlich dem althergebrachten Pfropfen und aus einem Kunststoffschrumpfschlauchstück,
das einfach in entsprechender Länge von einem fortlaufenden Schlauchvorratsstück
abgeschnitten wird. Solche Schrumpfschläuche ;rils Kunststoff sind bereits seit
langem im Handel erhältlich, so daß es diesbezüglich zur Verwirklichung des erfindunqsgemäßen
Verschlusses noch nicht einmal einer besonderen Entwicklung bedarf. Versuche haben
bestätigt, daß ein solch einfacher Verschluß, abgesehen von seiner denkbar einfachen
agraffenfreien Aufbringung, ohne weiteres für den althergebachten Pfropfen genügend
Halt gegen den relativ hohen Flascheninnendruck gewährleistet.
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Der Verschlußvorgang nach dem Abfüllen der Flaschen wird denkbar einfach,
da nach dem Aufbringen des Pfropfens lediglich das gespreizte Schlauchstück aufzuschieben
und danach in einem
Wärmeschrumpftunnel auf zuschrumpfen ist. Neben
der Agraffe wird dabei natürlich auch die sonst erforderliche Agraffiermaschirie
entbehrlich und bei entsprechender Gestaltung des Aufschrumpfschlauchstückes kann
ggf. auch auf die Staniolmaschine und die Andruckmaschine entfallen, was beim Abfüller
vorteilhaft mit einem entsprechenden Raumgewinn in den Abfüllräumen verbunden ist.
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Da der Verschluß vollkommen glatt ist, abgeseher von den sich abzeichrenden
Pfropfen- und Flaschenhalb-Wölbungen, an die sich das Schlauchstück fest beim Aufschrumpfen
anleqt, kann das Material des Kunststoffrunpfschlauches in sich eingefärbt sein,
so daß, falls dies nicht ausdrücklich gefordert wird, sogar auf die bei Seirtflaschen
übliche Staniolierung des ganzen Flaschenhalses verzichtet werden kann. Es steht
ratür]ich nichts entgegen, den erfindungsgemäßen Verschluß zusätzlich mit einer
solchen Staniolierung zu versehen. Gleiches gilt für die an sich bekannten Abdeckrosetten
unmittelbar iiber dem Pfropfen. Aufreißerleichterungen können ebenfalls vorgesehen
werden, allerdings mit der Maßgabe, daß diese etwa in Richtung der Flaschenlängsachse
am Schlauchstück verlaufen. Schutz für diese Weiterbildurgen wird, da an sich bekannt,
nur im Rahmen der vorliegenden Erfindung beansprucht.
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Verschlüsse, bei denen unter Druck stehende Pfropfen mittels einer
außen am Flaschenhals verankerten Hülse gehalten werden, sind zwar für Kaeinsektflaschen
bekannt, diese haben jedoch einen besonders ausgebildeten deten Flachflanschpfropfen
mit geringer Einstecktiefe und die Hülse ist eine entsprechend flache, hlntartive
Kapsel aus einreißbarem Weichmetall.
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Eine Übertragung dieser bekannten Verschlüsse auf Sektflaschen normaler
Größe verbietet sich von selbst, da abgesehen vom dann völlig gewandelten äußeren
Erscheinungsbild des Flaschenhalses, bei Weiterbenutzung der gängigen Pfropfen die
Verschlußkapsel aus Weichmetall entsprechend groß werden müßte. Außerdem konnte
dabei, falls nicht ausdrücklich ein Pfronfenknallen beim Öffnen gewünscht wird,
kein dosiertes und gebremstes öffnen erfolgen, da der Daumen durch die Metallkapselabdeckung
nicht unmittelbar auf den Pfropfen gehalten werden kann.
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Ein weiterer bekannter Flaschenverschluß nach dem DT-GM 6 914 339
besteht avs einer vorgefertigten Kombination von Stopfen und Kapsel, wobei an der
in konischer Form aus einem Schrumpffolienschlauchstück gebildeten Kapsel in der
Bodenebene ein radial nach innen gerichteter schmaler Rand vorgesehen ist, der auf
seiner Innenseite mit der Oberseite des Stopfens verbunden ist. Hierbei muP das
Schlauchstück durch Verschrumpfen konisch vorgeformt und außerdem muß der mit
dem
Stopfen von vornherein zu verbindende obere Rand als kleiner Bund radial nach innen
eingeschrumpft werden, damit überhaupt eine vernünftige Verbindung mit dem Stopfen
hergestellt werden kann. Auch dieser bekannte Verschluß läßt sich nicht ohne weiteres
in Verbindung mit den bekannten Sektpfropfen verwirklichen, weil sich an diesen
nicht ohne wesentliche Formveränderung die konische Kapsel arbrinaen läßt, was,
vie die erfindungsgemäße Lösung ohne weiteres erkennbar macht, auch gar nicht nötig
ist und den Verschluß auch unnötig verteuerte. Außerdem ist es fraglich, ob der
kleine Ringbund der Kapsel überhaupt in der Lage wäre, den bei Sektflaschen gegebenen
hohen Innendruck auf Dauer zu widerstehen, was beim erfindungsgemäßen Verschluß
ohne weiteres gecreben ist, da das Schlauchstiick den ganzen Flaschenhals, den Flaschenwulst
und den größtem Teil der Wölbung des Pfropfenkopfes mit hohen Reibunqskräften korsettartig
fest umspannt, ohne mit diesem letzteren fest verbunden zu sein.
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Der erfindungsgemäße Verschluß wird nachfolgend an Hand der zeichnerischen
Darstellung eines Ausführungsbeispieles näher erläutert.
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Es zeigen schematisch Fig. 1 einen Schnitt durch einen Flaschenhals
mit dem erfindungsgemäßen Verschluß;
Fig. 2 das Schrumpfchlauchst:ück
und Fit. 3 in Ansicht einen erfindungsgemäß verschlossenen Flaschenhals.
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Tn den Figuren sind bezeichnet mit 1 die als @alteelement in Form
eines Kunststoffolienschlauchstückes 2 wirkende Abdeckfolie, mit 3 der obere Rand
des Kunststoffolienschlauchstückes und mit 4 der typische Kopf des Sekflaschenpfropfens
, der in bekannter Weise in die Öffnung des Flaschenhalses 8 eingebracht wird. Das
Kunststoffolienschlauchstück, mit dem die abgefüllten und mit Pfropfen 7 versehenen
Flaschen einen Wärmeschrumpftunnel durchlaufen, wird vor dem Aufstecken auf den
Flaschenhals in entsprechender Länge von einem PVC-Schrumpfschlauch handelsflblicher
Art und von geeignetem Durchmesser abgeschnitten. Beim Durchlaufen des Wärmeschrumpftunnels
oleat sich das Schlauchstück, wie aus Fig. 1, 3 erkennbar, dicht an alle Flaschenhals-
und Pfropfenwölbungen 9, 10 an, wobei sich insbesondere der obere Rand 3 des Schlauchstückes
2 relativ weit radial über den oberen Bereich des Pfropfens nach innen zieht, so
daß das ganze Schlauchstück den Flaschenhals 8 und den Pfropfenkopf 4 korsettartig
umspannt. Der kleine offene Kreis 11 im Bereich des Pfropfenkopfes 4 kann in an
sich bekannter Weise mit einer Abdeckrosette 5 verschlossen werden. Es wäre aber
auch möglich, den etwas gewellten oberen Rand 12 des aufgeschrumpften
Schlauchstückes
mit einem erwärmbaren Werkzeug zu glätten und dicht an den Pfropfenkopf 4 anzulegen.
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Um diesen Verschluß einfach öffnen zu können, was an sich durch einfaches
uF- oder Anschneiden ohne weiteres möglich wäre, kann eine Aufreißerleichterung
6 vorgesehen werden, mit der das aufgeschrumpfte Schlauchstück der Länge nach aufgerissen
werden kann.