DE1263583B - Befestigung eines Deckels oder Bodens am Mantel eines duennwandigen Behaelters - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. Cl.:

B65d

Deutsche Kl.: 81c-12

Nummer: 1263 583

Aktenzeichen: A 48145 VII b/81 c

Anmeldetag: 14. Januar 1965

Auslegetag: 14. März 1968

Es ist bekannt, den Deckel am Mantel eines Behälters durch Verschweißen zu befestigen. Eine solche Befestigung läßt sich dann nicht herstellen, wenn Behälterdeckel und Mantel aus verschiedenen Werkstoffen bestehen, beispielsweise der Behältermantel aus Metallfolie und der Deckel aus Kunststoff. Gleiches gilt, wenn beide Teile aus dünner M ^¹IfOUe, insbesondere Aluminiumfolie, bestehen. Solche Folien sind nämlich unterhalb einer bestimmten Dicke nicht mehr schweißbar, da das Metall beim Verschweißen verbrennen würde. Der Werkstoff Aluminium eignet sich zwar wegen seiner Korrosionsfestigkeit und Leichtigkeit besonders gut für die Herstellung von Dosen oder anderen Behältern für Konserven, Bier u. dgl., bisher sind aber aus Aluminium hergestellte Behälter dieser Art für viele Verwendungsmöglichkeiten zu teuer, da die bekannten, meist durch Falzen hergestellten Verbindungen zwischen Behältermantel und Deckel eine verhältnismäßig große Dicke des Aluminiumblechs voraussetzen.

Eine andere bekannte Befestigung eines Deckels am Mantel eines Behälters umfaßt einen vorgefertigten Ring aus elastischem Werkstoff, dessen Dichtwirkung auf seiner beim Aufziehen auf die Bördelränder des Behälters und des Deckels entstehenden elastischen Verformung beruht. Eine solche elastische Verformung und die damit bezweckte Abdichtung lassen sich nur dann aufrechterhalten, wenn Behälter und Deckel ausreichend steif sind, um den elastisehen Rückstellkräften des Rings standzuhalten. Aus diesem Grund ist die genannte Befestigung ebenfalls nicht für dünnwandige Behälter, beispielsweise aus Metallfolie, geeignet.

Schließlich ist auch eine Dose mit Schiebedeckel bekannt, bei der als zusätzlicher Verschluß ein auf die Dose aufgeklebtes Deckblatt vorgesehen ist, das nur als zusätzliche Abdichtung gegen das Eindringen von Feuchtigkeit und das Entweichen des Aromas des Verpackungsinhalts dienen und dem Verbraucher in erster Linie Gewähr dafür bieten soll, daß der Inhalt der Verpackung seit dem Verlassen der Fabrik nicht berührt worden ist. Das aufgeklebte Deckblatt ist dagegen weder dazu bestimmt noch geeignet, einen selbständigen Behälterverschluß zu bilden. Beim Aufkleben eines Deckels auf einen Behälter ist nämlich immer zu befürchten, daß infolge ungleichmäßiger Verteilung des Klebstoffs Undichtigkeiten entstehen.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Befestigung eines Deckels oder Bodens am Mantel eines Behälters zu schaffen, die auch dann zuverlässig halt-Befestigung eines Deckels oder Bodens am
Mantel eines dünnwandigen Behälters

Anmelder:

L'Aluminium Francais, Paris

Vertreter:

Dr.-Ing. F. Wuesthoff, Dipl.-Ing. G. Puls

und Dr. E. v. Pechmann, Patentanwälte,

8000 München 90, Schweigerstr. 2

Als Erfinder benannt:
Bernard Baumann, Paris

Beanspruchte Priorität:

Frankreich vom 14. Januar 1964 (960 244)

bar und dicht ist, wenn entweder der Behältermantel oder der Deckel oder beide aus dünner Metallfolie, insbesondere Aluminiumfolie, bestehen oder wenn eines der genannten Teile aus Kunststoff und das andere aus einem anderen Werkstoff, wie Metallfolie, besteht.

Erfindungsgemäß sind der Umfangsrand des Deckels bzw. Bodens und der ihm benachbarte Rand des Behältermantels in einen umlaufenden Ring aus thermoplastischem Kunststoff eingegossen, wobei der Rand zumindest des Behältermantels Verankerungsmittel, wie Durchbrüche und/oder mindestens eine umlaufende Sicke oder Rippe, aufweist, die ein Ablösen des Rings verhindern. Beim Eingießen der Ränder des Deckels und des Behältermantels in den Ring läßt sich der Gießdruck so wählen, daß ein zuverlässig dichter Abschluß entsteht. Nach dem Erkalten ist der Ring steif genug, um die Verpackung auch dann vor Beschädigungen zu schützen, wenn Behälter und Deckel derart dünnwandig sind, daß sie für sich genommen keine genügende Eigensteifigkeit hätten. Die erfindungsgemäße Deckelbefestigung ermöglicht daher an der gesamten Verpackung erhebliche Werkstoffeinsparungen gegenüber bekannten Behältern vergleichbarer Festigkeit. Gegenüber einer geklebten Deckelbefestigung hat die erfindungsgemäße Befestigung zusätzlich den Vorteil, daß sie bei der Herstellung kürzere Taktzeiten ermöglicht und nach dem raschen Erkalten des Kunststoffrings sofort ihre endgültige Festigkeit aufweist.

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Der Umfangsrand des Behältermantels ist bei einer rungsmittel können an Stelle der abgebildeten Sicken

bevorzugten Ausführungsform der Erfindung — wie beispielsweise auch Durchbräche in den Rändern

an sich bekannt — von einer nach außen weisenden 100 und 200 oder umlaufende Rippen an diesen

Umbördelung gebildet, an welcher der Umfangsrand Rändern vorgesehen sein.

des Deckels anliegt. Gemäß einer Weiterbildung S Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2 ist in den

dieser Ausführungsform ist die bzw. eine Sicke in Behälterrand 200 eine umlaufende Sicke 201 einge-

der Umbördelung des Behältermantels durch eine arbeitet, die von dem Deckel wegweist und durch

Ringfläche des Deckelrandes überbrückt, die Löcher eine ebene Ringfläche 101 des Deckelrandes 100

aufweist, durch welche der den Ring bildende Kunst- überbrückt ist. Der Werkstoff des Rings 301, in dem

stoff in den Sickenhohlraum eingepreßt ist. Die der io die Umfangsränder des Behälters und des Deckels

Sicke gegenüberstehende Ringfläche des Deckel- eingebettet sind, ist durch Löcher 102 in den Sicken-

randes kann gemäß einem weiteren Erfindungs- hohlraum 302 eingepreßt.

merkmal eine von der erstgenannten Sicke weg- Bei der Ausführungsform gemäß F i g. 3 steht der

weisende Sicke sein. hier mit 211 bezeichneten Sicke des Behälterrandes

Es ist ferner vorteilhaft, wenn die Umbördelung 15 200 eine von ihr wegweisende gleichartige Sicke 111 des Behältermantels erfindungsgemäß eine außerhalb im Deckelrand 100 gegenüber; beide Sicken haben der erstgenannten Sicke umlaufende zweite Sicke Löcher 212 bzw. 112, durch die der Kunststoff, der aufweist, an die sich eine in gleicher Richtung den Ring 311 bildet, in den Sickenhohlraum 312 weisende Sicke des Deckelrandes anschmiegt und unter der Wirkung des Gießdrucks eingedrungen ist. der Kunststoffring für das Abreißen des Deckels 20 Die in F i g. 4 dargestellte Anordnung ermöglicht einen zwischen den beiden Sicken des Deckelrandes es, die benötigte Menge thermoplastischen Kunstumlaufenden Schlitz aufweist. Stoffs auf ein Mindestmaß zu beschränken. Die

Schließlich können die Umbördelung des Behälter- Ränder bzw. Umbördelungen 100 und 200 sind jemantels und der Rand des Deckels gemäß einer weils mit einem Wulst 121 bzw. 221 versehen; diese weiteren ' Ausführungsform der Erfindung jeweils 25 Wülste sind in dem gezeigten Ausführungsbeispiel in einen Wulst aufweisen, wobei die beiden Wülste entgegengesetzten Richtungen eingerollt. Der eine übereinander gerollt sind und Löcher haben, durch Wulst 121 weist Durchbrüche 122 auf und hat vordie der Kunststoff, der den Ring bildet, in den Wulst- zugsweise einen beinahe geschlossenen Kreisringhohlraum eingepreßt ist. querschnitt, der jedoch den nötigen Raum zum Ein-

Die Erfindung wird im folgenden an Hand 30 fügen des Wulstes 221 frei läßt. Dieser Wulst 221

schematischer Zeichnungen an mehreren Ausfüh- besitzt keine Durchbräche und ist vorzugsweise so

rungsbeispielen näher erläutert. weit wie möglich eingerollt, ohne jedoch die Durch-

F i g. 1 ist ein Längsschnitt durch einen Behälter bräche 122 abzudecken. Der thermoplastische Kunst-

mit einer erfindungsgemäßen Deckelbefestigung; stoff wird durch die Durchbräche 122 eingespritzt, so

F i g. 2 bis 5 zeigen weitere Ausführungsformen 35 daß er in den im Inneren der beiden Wülste ein-

der Erfindung, ebenfalls im Längsschnitt, wobei von geschlossenen Hohlraum 322 eindringt. Es kann hier

dem Behälter und seinem Deckel jeweils nur ein darauf verzichtet werden, den mit gestrichelten

Randabschnitt dargestellt ist, und Linien dargestellten Querschnitt 321 außerhalb der

Fig. 5a und 5b zeigen die Deckelbefestigung Wülste, wie in Fig. 2 und 3 dargestellt, mit Kunstgemäß F i g. 5 nach dem Öffnen des Behälters. 40 stoff auszufüllen. Die Wülste können auch in gleicher

Bei den dargestellten Ausführungsbeispielen ist Richtung eingerollt, sein; die Zufuhr des thermoder in F i g. 1 insgesamt mit 4 bezeichnete Behälter plastischen Kunststoffs in den Raum 322 beim durch Tiefziehen aus Aluminiumfolie von beispiels- Druckgießen erfolgt dann durch Durchbräche 122 weise 0,1 mm Dicke hergestellt; der Behälter kann in den beiden Wülsten 121 und 221. Das Fluchten aber auch durch Gießen hergestellt sein und auch aus 45 dieser beiden Durchbräche kann dadurch erleichtert anderem Werkstoff, wie beispielsweise Glas, Weiß- werden, daß man ihnen eine längliche Form gibt, blech, Zink, Kupfer u. dgl., oder aus einer Legierung, Die in Fig. 4 dargestellte Ausführungsform macht beispielsweise einer Leichtmetallegierung, oder aus eine Gießform entbehrlich, da die Widerstandskraft Messing oder Kunststoff bestehen. Gemäß Fig. 1 des eingerollten Metalls ausreicht, um dem Gießbestehen Behälterwand 40, Behälterboden 41 sowie 50 druck standzuhalten, gleichgültig, ob die Wülste ein sich oben an die Behälterwand anschließender, gleichsinnig oder in entgegengesetzten Richtungen nach außen umgebördelter Rand 200 aus einem eingerollt sind. Die Mündung der Einspritzdüse der Stück. In den Behälterrand 200 ist eine umlaufende Druckgußmaschine liegt in diesem Fall unmittelbar doppelte Sicke 43 eingearbeitet. an den Durchbrächen 122 an.

Der Deckel5 ist bei dem Ausführungsbeispiel 55 Der erfindungsgemäße Ring kann gemäß Fig. 5

gemäß Fig. 1 durch eine Vertiefung50 versteift — bis 5b teilweise abreißbar sein und dadurch das

an ihrer Stelle könnten auch Rippen vorgesehen Öffnen des Behälters erleichtern. Der Rand 100 weist

sein — und hat außen einen Rand 100 mit einer sich bei dieser Ausführungsform eine erste Sicke 131 auf,

an die Sicke 43 des Behälterrandes 200 anschmiegen- die mit Durchbrächen 132 versehen ist und an die

den Sicke 52. Die Sicken 43 und 52 bilden Ver- 60 sich eine zweite Sicke 133 anschließt. Der Rand 200

ankerungen für einen umlaufenden Ring 53 aus ist mit einer ersten von der Sicke 131 abgewandten

einem thermoplastischen Kunststoff, wie Polypropy- Sicke 231 versehen sowie mit einer zweiten Sicke

len, Niederdruckpolyäthylen, oder einem Polyamid, 233, die sich eng an die Sicke 133 anschmiegt. Der

in den die äußeren Randabschnitte des Behälters 4 thermoplastische Kunststoff 331 dringt beim Druck-

und des Deckels 5 unter Druck eingegossen sind. Der 65 gießen durch die Durchbrüche 132 in den zwischen

Kunststoff ist so gewählt, daß, er einer für das den beiden voneinander abgewandten Sicken 131

Sterilisieren des Behälterinhalts erforderlichen Tem- und 231 eingeschlossenen Hohlraum 332 ein. Eine

peratur von etwa 120⁰C standhält. Als Veranke- Kerbe 333 erleichtert das Aufreißen des Verbin-

dungsstücks durch Ziehen an einer Zunge 334, die an dem oberen Abschnitt 335 des Rings vorgesehen ist.

Wenn man an der Zunge 334 zieht, reißt der obere Rand 100 zwischen den beiden Sicken 131 und 133, und der Behälterverschluß wird in zwei Teile getrennt, von denen der eine gemäß F i g. 5 a den Hauptteil des Deckels mit dem Rand 100, die Sicke 131 und den inneren Abschnitt 332 des Kunststoffrings sowie dessen oberen Abschnitt 335 mit der Zunge 334 umfaßt. Der in Fig. 5b dargestellte andere Teil des Behälters umfaßt den eigentlichen Behälter mit dem Rand 200, die Sicken 133, 231 und 233 sowie den äußeren und unteren Abschnitt 331 des Kunststoffrings. Diese beiden Teile des Behälters passen in der Weise ineinander, daß der Behälter wieder geschlossen werden kann, allerdings ohne wieder dicht zu werden.

Claims (6)

Patentansprüche:

1. Befestigung eines Deckels oder Bodens am Mantel eines dünnwandigen, vorzugsweise aus Aluminiumfolie und/oder zumindest teilweise aus Kunststoff bestehenden Behälters, dadurch gekennzeichnet, daß der Umfangsrand (100) des Deckels (5) bzw. Bodens und der ihm benachbarte Rand (200) des Behältermantels (40) in einen umlaufenden Ring (53; 301; 311; 322; 331) aus thermoplastischem Kunststoff eingegössen sind, wobei der Rand zumindest des Behältermantels Verankerungsmittel wie Durchbrüche und/oder mindestens eine umlaufende Sicke (43, 52; 201; 111; 211; 131, 231) oder Rippe aufweist, die ein Ablösen des Rings verhindern.

2. Befestigung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Umfangsrand des Behältermantels (40) von einer nach außen weisenden Umbördelung (200) gebildet ist, an welcher der Umfangsrand (100) des Deckels (5) anliegt.

3. Befestigung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die bzw. eine Sicke (201; 211, 231) in der Umbördelung (200) des Behältermantels durch eine Ringfläche des Deckelrandes (100) überbrückt ist, die Löcher (102; 112; 232) aufweist, durch welche der den Ring bildende Kunststoff in den Sickenhohlraum eingepreßt ist.

4. Befestigung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die der Sicke (211; 231) gegenüberstehende Ringfläche des Deckelrandes (100) eine von der erstgenannten Sicke wegweisende Sicke (111; 131) ist.

5. Befestigung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Umbördelung (200) des Behältermantels eine außerhalb der erstgenannten Sicke (231) umlaufende zweite Sicke (233) aufweist an die sich eine in gleicher Richtung weisende Sicke (133) des Deckelrandes (100) anschmiegt und daß der Kunststoffring (331) für das Abreißen des Deckels einen zwischen den beiden Sicken des Deckelrandes umlaufenden Schlitz (333) aufweist.

6. Befestigung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Umbördelung (200) des Behältermantels und der Rand (100) des Deckels jeweils einen Wulst (221 bzw. 121) aufweisen und die beiden Wülste übereinandergerollt sind und Löcher haben, durch die der Kunststoff, der den Ring (322) bildet, in den Wulsthohlraum eingepreßt ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 677 370, 896 321;
deutsche Gebrauchsmuster Nr. 1 721170,
723 470, 1 798 168.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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