DE2557741C3 - Feuerfeste Isolierfaserzusammensetzung sowie unter Verwendung dieser Isolierfaserzusammensetzung hergestellter Gegenstand - Google Patents

Feuerfeste Isolierfaserzusammensetzung sowie unter Verwendung dieser Isolierfaserzusammensetzung hergestellter Gegenstand

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DE2557741C3 DE19752557741 DE2557741A DE2557741C3 DE 2557741 C3 DE2557741 C3 DE 2557741C3 DE 19752557741 DE19752557741 DE 19752557741 DE 2557741 A DE2557741 A DE 2557741A DE 2557741 C3 DE2557741 C3 DE 2557741C3
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Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine feuerfeste Isolierfaserzusammensetzung, die in Gewichtsprozenten aus 30% bis 50% feuerfester Faser, 5% bis 45% anorganischem Bindemittel, 2% bis 10% organischem Bindemittel und 5% bis 35% feuerfester Füllmasse besteht Dabei findet die feuerfeste Isolierfaserzusammensetzung insbesondere dort Anwendung, wo starke und hitzebeständige Materialien erforderlich sind, etwa bei einem Schmelzbehälter oder einem beim Gießen von Metallschmelzen, insbesondere Eisenmetallschmelzen mit einem hohen Schmelzpunkt verwendeten Steigrohr.
mit einem Formenhohlraum in Verbindung stehenden Steiger oder Behälter vorzusehen. Wenn das Metall innerhalb des Formenhohlraums sich abkühlt, zieht es sich zusammen, und der Steiger dient als eine S zusätzliche Schmelzzuführurig, um den richtigen Mengenanteil von Metall innerhalb des Formenhohlraums aufrechtzuerhalten. Da sich der Steiger beim Kühlvorgang selbst verfestigt, müssen Mittel vorgesehen werden, die das Metall im Steiger so lange als möglich
ίο geschmolzen halten, um zu gewährleisten, daß der Steiger seiner Funktion als Behälter zur Metallschmelzen-Zuführung gerecht wird. Um dies zu erreichen, ist es üblich, die Innenfläche eines Steigerloches entweder mit einem Isoliermaterial oder einem exothermen Material
is auszulegen. Diese Einlagen werden im allgemeinen bei Steigrohren oder »verlorenen Köpfen« verwendet Bei einem als Isoliertyp ausgelegten Steigrohr wird die Wärme der Metallschmelze im Steiger zurückgehalten, wodurch sich auf diese Weise die Abkühlung und Erstarrung des Metalls verzögert Ein exothermer Steigrohrtyp enthält Material, das bei Berührung mit der Metallschmelze brennt und somit eine exotherme Wärmequelle darstellt und das Metall in geschmolzenem Zustand hält. Ein Nachteil des exothermen Steigrohres sind die im allgemeinen durch die Verbrennung hervorgerufenen schädlichen Abgase (beispielsweise Eisenoxide). Die mit der Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung hergestellten Steigrohre gehören zu den Isoliertypen und vermeiden umweltfeindliche Abgasemissionen.
Die für die geschmolzenen Eisenmetalle verwendeten Steigrohre müssen größerenTemperaturen und Thermoschockbeanspruchungen widerstehen können, als die für das Gießen von Nichteisen-Metallen verwendeten, da die Schmelzpunkte der Eisenme^lle im allgemeinen beträchtlich hoher sind als die Schmelzpunkte vieler Nichteisen-Metalle wie z. B. Aluminium, Kupfer, Blei, Zink und ähnlichen, wie auch höher als die verschiedener üblicher Legierungen wie z. B. Bronze und Messing.
Der hierin benutzte Ausdruck »Eisenmetalle« bezieht sich auf Metalle, die überwiegend aus Eisen, Nickel, Chrom und entsprechenden Elementen bestehen, wie z. B. die verschiedenen Gußeisen und Stähle. Die Erfindung wird äußerst vorteilhaft beim Gießen von
Stahl und Stahllegierungen verwendet.
Da das Gießen von Metallschmelze alt und hoch entwickelt ist, gibt es eine große Anzahl von Patenten, die Isolierzusammensetzungen bei Steigrohren, deren Aufbauten und Herstellungsmethoden betreffen. Viele dieser feuerfesten Isolierzusammensetzungen beinhalten dabei feuerfeste Fasern. Beispielsweise umfaßt ein bekanntes Steigrohr mit einem selbstschützenden Isolieraufbau (US-PS 34 56 914) im wesentlichen anorganische Faser mit wenigstens einem Metallsilicat.
Allerdings sind derartige Steigrohre nur für Metalle mit relativ geringem Schmelzpunkt verwendbar, also für Nichteisenmetalle, wie etwa Aluminium oder Messing. Die mit diesen bekannten feuerfesten Faserxusammensetzungen gefertigten Gegenstände werden jedoch
<*> durch Materialien mit einem hohen Schmelzpunkt stark angegriffen, wie z. B. von einer Eisenmetallschmelze, wobei sich mit der Zeit das geschmolzene Material durch die Wand des Gegenstandes (also beispielsweise eines Steigrohrs) frißt, was eine Verringerung des thermischen Wirkungsgrades bedeutet Die Verringerung des thermischen Wirkungsgrades eines Steigrohres bedeutet auch die Verringerung der Effektivität als
Beim Gießen von Metallschmelzen lsi es üblich, einen Reservoir einer materia'schinelze von hoher Tempera-
tür, welches zur Ergänzung des Schmelzmaterials in einen Formraum dient. Aus diesem Grund sind die bekannten feuerfesten Faserisolierzusammensetzungerj im allgemeinen ungeeignet für eine Verwendung bei hochschmelzenden Materialien, insbesondere für Eisenmetalle mit einem hohen Schmelzpunkt
Eine weiter bekannte feuerfeste Isolierfaserzusammensetzung (FR-PS 15 78 203) umfaßt übliche feuerfeste Fasern, Füllmittel sowie Bindemittel aus Phenolharz. Der Nachteil bei dieser bekannten Isolierfaserzusammensetzung besteht dabei darin, daß das Phenolharz, wie etwa Harnstoff-Formaldehyd, bei Kontakt mit geschmolzenem Material verbrennt und damit schädliche Abgase erzeugt Diese Abgase sind ein ernstes. Umweltproblem, da sie oft giftig sind. Es ist deswegen sehr vorteilhaft einen organischen Binder zu verwenden, der keine gesundheitsschädlichen Abgase erzeugt
Aufgabe der Erfindung ist es, eine feuerfeste Isolierfaserzusammensetzung zu schaffen, die größere thermische Wirkungsgrade bedingt und besonders zur Verwendung bei Metallen mit hohem Schmelzpunkt und für andere ein starkes Isoliermaterial erfordernde Anwendungen geeignet ist.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Isolierfaserzusammensetzung weiter 1% bis 35% granuliertes Siliciumcarbid enthält und mehr als die Hälfte des feuerfesten Faserbestandteiles aus Aluminiumsilikatfaser besteht
In einer vorteilhaften Ausgestaltung besteht der feuerfeste Faserbestandteil im wesentlichen aus Aluminiumsilikatfaser. Zweckmäßigerweise enthält der granulierte Siliciumcarbid-Anteii zumindest 80% Siliciumcarbidteilchen mit einer Teilchengröße von größer als 44 μηι und kleiner als 250 μπι. Weiter enthält das anorganische Bindemittel vorteilhafterweise eine Mischung aus kolloidalem Siliciumdioxid und Ton. Zudem besteht eine zweckmäßige Weiterbildung darin, daß die feuerfeste Füllmasse granuliertes Aluniiniumsilikatmaterial enthält, sowie weiter, daß das organische Bindemittel Stärke ist
Die Erfindung schafft weiter einen unter Verwendung der feuerfesten Isolierfaserzusammensetzung hergestellten, formhaltenden, selbststützenden, nachgiebigen und thermisch sowie chemisch widerstandsfähigen Gegenstand. In vorteilhafter Weise ist dieser Gegenstand ein Behälter für geschmolzenes Metall, der in einer zweckmäßigen Ausgestaltung ein zur Verwendung als Steigrohr geeigneter Hohlzylinder ist. In weiteren Ausiührungsformen ist der Gegenstand eine Isoliertafel, wobei der Gegenstand zweckmäßigerweise ein aus einer Vielzahl von aneinander anstoßend oder einander überlappend angeordneter Isoliertafeln mit einer Dicke von 25,4 mm bis 50,8 mm aufgebautes Gießtrichterfutter ist
Der Vorteil der erfindungsgemäßen Isolierfaserzusammensetzung besteht in der wesentlich geringeren Anfälligkeit gegen Metallschmelzenangriff, so daß die Isolierfaserzusammensetzung ».uch bei Metallen mit hohem Schmelzpunkt verwendet werden kann. Die Verwendung von granuliertem Siliciumcarbid in der Zusammensetzung .verleiht dieser ihre besonders hervorragenden Wirkungseigenschaften gegenüber Eisenmetallschmelzen. Neben der Funktion als Füllmasse ist das Siliciumcarbid auch für die nicht nässende Eigenschaft der Zusammensetzung und ihre Undurchlässigkeit gegenüber Strahlungsenergie verantwortlich. Diese Eigenschaften bedingen, daß mit dieser IsolierfäSerzUSSmmen<:i**7Iint* hprcrpctplltp {"ipupnstänfjp WP- sentlich geringer durch Metallschmelzen angegriffen werden, als es bei den bekannten feuerfesten Faserzusammensetzungen der Fall ist da die vergrößerte Undut'chlässigkeit von Strahlungsenergie die Temperatür des Gegenstandes geringer hält Das Siliciumcarbid senkt also die interne Temperatur des Gegenstands und vermindert im wesentlichen die Kinetik des chemischen Angriffs durch die Metallschmelze. Das Siliciumcarbid hat auch die Neigung zur Reduzierung des Vermögens der Metallschmelze die feuerfeste Faserzusammensetzung zu durchnässen und vermindert dadurch das Bestreben der Schmelze, die Faser und das Bindemittel anzugreifen.
Wie durch die oben angegebenen Gewichtsprozente angedeutet ist eine Hauptkomponente der vorliegenden Zusammensetzung die feuerfeste Faser. Diese feuerfesten Fasern sind anorganische faserige Materialien, die synthetisch gebildet worden sind im Gegensatz zu natürlichen Mineralfasern, wie beispielsweise Asbest Bei der vorliegenden erfindungsgemäßen Zusammensetzung ist es erforderlich, daß mehr als die Hälfte des faserigen Bestandteiles synthetische Aluminium-Silicatfasern sind. Dies sind Fasern, die aus einer Schmelze aus Aluminiumoxid und Siliciumdioxid oder überwiegend aus Aluminiumoxid und Siliciumdioxid mit zugesetzten Oxiden wie z. B. Titandioxid, Zirconiumoxid oder Chromoxid gebildet worden sind. Wie bereits oben angegeben, ist in einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung die feuerfeste Faserkomponente im wesentlichen zur Gänze aus diesen synthetischen Aluminium-Silicatfasern zusammengesetzt Aus wirtschaftlichen Gründen ist es jedoch wünschenswert t>nen geringeren Teil anderer feuerfester Fasern (weniger als die Hälfte) als die überwiegende Aluminium-Silicatfaser einzumischen. Diese anderen feuerfesten Fasern setzen sich im allgemeinen aus Fasern zusammen, die aus Schmelzen oder Zusammensetzungen gebildet wurden, die überwiegend aus Silicaten, aus Calcium, Aluminium und ähnlichen di- oder trivalenten Metalloxiden bestehen und Materialien wie Steinwolle, Minerale oder Schlackenwolle und verschiedene keramische Fasern beinhalten können. Die feuerfeste Faserkomponente der vorliegenden Zusammensetzung beinhaltet zwischen 30-50 Gewichtsprozente der Zusammensetzung, vorzugsweise aber 35—45 Gewichtsprozente.
Der Siliciumcarbidbestandteil der Isolierfaserzusammensetzung besteht aus zermahlenen SiC-Teilchen (Siliciumcarbid), die durch Reaktion von Silicium und Kohlenstoff gebildet wurden. Im Handel verfügbares granuliertes Siliciumcarbid enthält ungefähr 80% oder mehr SiC, wobei das restliche Material nicht miteinander reagierter Kohlenstoff und Silicium ist. Die Teilchengröße beträgt zumindest weniger als 250 μπι und liegt vorzugsweise im Bereich von 44 μπι bis 250 μιη, insbesondere liegt sie aber im Bereich zwischen 44 μπι und 74 μπι. Das granulierte Siliciumcarbid ist in Beträgen von 1 bis 35 Gewichtsprozent der Zusammensetzung vorhanden, bevorzugt aber im Bereich von 3 — 15 Gewichtsprozent.
In der vorliegenden Zusammensetzung wird auch ein anorganisches Bindemittel verwendet das irgendeines der vielen anorganischen feuerfesten Bindemittel sein kann, wie z. B. Ton; Alkalimetall Silicatbindemittel, wie
ίν·, ζ. B. Natrium- oder Kaliumsilicat, Borax, Phosphorsäure; und gesondert Phosphate oder Salze wie z. B. Aluminium-Phophate, kolloidaler Glimmsr, kolloidales Siliciumdioxid; kolloidales Aluminiumoxid und ähnli-
ches, in vielen Fällen ist es wünschenswert, eine Kombination von zwei oder mehreren dieser anorganischen Materialien zur Bildung des Bindemittels zu verwenden. Das anorganische Bindemittel weist zwischen 5 — 45 Gewichtsprozente der Zusammensetzung und dabei vorzugsweise 20 — 40 Gewichtsprozent auf.
Die starke Festigkeit und eine verbesserte Gebrauchsfähigkeit werden durch die Zugabe eines organischen Bindemittels geschaffen, wie z. B. Harze, Stärke, Leime, Dextrin und ähnlichem, wobei kolloidale Stärke bevorzugt wird. Um Umweltprobleme in Form giftiger Abgase zu vermeiden, die bei Verbrennung des organischen Bindemittels emittieren können, wird das Bindemittel bevorzugt so ausgesucht, daß keine giftigen Abgase abgegeben werden. Es hat sich gezeigt, daß der besonders zur Verwendung in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung geeignete Binder Leim ist, der auch keine schädlichen Abgase bei Verbrennung abgibt. Das organische Bindemittel ist in Beträgen von 2 — 10 Gewichtsprozent der Zusammensetzung vorhanden.
Eine anorganische feuerfeste Füllmasse ist ebenfalls in der Zusammensetzung vorhanden, im allgemeinen in Form eines granulierten Materials. Passende Füllmassen schließen wiederverwendbaren Abfall oder Ausschuß von entweder ungebrauchten oder gebrauchten Gegenständen ein, beispielsweise Steigrohre mit der erfindungsgemäßen Zusammensetzung; gesonderte feuerfeste gemahlene Schamotte; und Teile einer Al iminium-Silicatzusammensetzung, Kyanit, Mullit, gebrannten Kaolin, Aluminiumoxid und Siliciumdioxid. Mischungen dieser Materialien können ebenfalls verwendet werden. Diese Füllmassen dienen zur Verdichtung der Zusammensetzung und bedingen bis zu einem gewissen Grad Feuerfestigkeit.
Es ist natürlich erforderlich, daß die Füllmittel selbst genügend feuerfest sind, so daß sie nicht den gegenteiligen Effekt bei Verwendung als feuerfestes Material bewirken. Aus diesem Grund sind viele gewöhnliche "nillmaterialien, sowohl organische als auch anorganische, ungeeignet für die Verwendung in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung, da sie ungenügende Eigenschaften Hinsichtlich ihrer Feuerbeständigkeit aufweisen. Für den Fachmann ist es offensichtlich, welche Füllmaterialien vorteilhaft in dieser Zusammensetzung verwendet werden können. Besonders bevorzugte Füllmassen sind jene Materialien, die überwiegend aus Aluminiumsilicat bestehen, wie z. B. gemahlenes Bauxit, Mullit und Kyanit. Die Füllmassenkomponente der Zusammensetzung beträgt zwischen 5 — 35 Gewichtsprozent der Zusammensetzung, wobei der bevorzugte Bereich 15 — 35 Gewichtsprozent der Zusammensetzung liegt.
Ein Steigerrohr (oder »Vorrat zurückhaltende Kammer«) zur Verwendung bei Eisenmetallschmelze wird aus der erfindungsgemäßen Zusammensetzung gebildet und durch gebräuchliche Techniken zur Gestaltung und Integrierung einer Beimengung von Faser, Bindemittel und besonderem Material in formhaltenden Konfigurationen hergestellt. Diese Techniken beinhalten die üblichen Vorgänge des Gießens, Formens, Schmelzens und ähnlichem. In einem bevorzugten Verfahren, welches eine vorteilhafte Gleichförmigkeit und Konsistenz erzeugt, werden die Materialien in einen Körper der gewünschten Gestalt durch Filterpressung eines Schlammes vereinigt und verfestigt, wobei der Schlamm die in einem wäßrigen oder ähnlichen suspendierten Medium gelösten Komponenten der Zusammensetzung beinhaltet. Ein typischer Steigrohraufbau kann beispielsweise vorteilhaft durch Vakuum-Filterpressen mit perforierten oder gesiebten und den Aufbau definierenden Stempeln oder Matrizen erstellt werden. Die festen Komponenten werden vom verdünnten Schlamm gefiltert und durch Wachstum gebildet, wenn das flüssige Mittel durch die perforierte Form abgezogen und die festen Bestandteile darauf zurückgehalten werden. Wenn die gewünschte Dicke des Festmaterials erzielt worden ist, werden die Form und die daran
ίο befestigten Festkörper vom Mittel entfernt Der entstehende geformte Körper wird von der Form abgezogen und nachfolgend getrocknet.
Die Zusammensetzung erzeugt dabei sofort nach Abzug von der Pressenform einen formhaltenden Aufbau, so daß der feuchte Gegenstand vor dem Trocknungsvorgang handhabbar und formhaltend ist. Formhaltende und handhabbare Gegenstände werden auch durch Verfahren wie z. B. Pfannenguß oder Preßformung von konzentriertem Schlamm erzielt, wobei anschließend das Wasser abgeschieden und der gestaltete Gegenstand von der Form abgenommen wird. In feuchtem Zustand kann die Zusammensetzung in flache Tafeln geformt und in Plastikbehälter gegeben werden, um den Feuchtigkeitsgehalt zu erhalten (die Zusammensetzung wird bei diesem Zustand keinem Trocknungsvorgang unterworfen). Die abgedichtete Packung wird gewöhnlich als »Feuchtpackung« bezeichnet. Bei Verwendung wird schließlich die feuchte (aber formhaltige) Zusammensetzung aus der Packung genommen und in die gewünschte Gestalt geformt. Die Funktion bleibt von diesem Formverfahren unberührt, und die Zusammensetzung findet besonders bei Bildung von Trichterauskleidungen, Gießpfannenauskleidungen und Auskleidungen von verlorenen Köpfen beim Stahlgießen Verwendung.
Ein nach Maßgabe der erfindungsgemäßen Zusammensetzung erzeugtes Steigrohr ist im allgemeinen ein hohles, zylindrisches Rohr mit einer Länge von ungefähr 30,48 cm und einem Innendurchmesser von ungefähr 2,54-60,96 cm. Der übliche Gießereibetrieb erfordert oft eine Sammlung von Steigrohren mit Durchmessern, die im allgemeinen um 1,27 cm zunehmen und zwischen 2,54 und 60,96 cm liegen. Die Wanddicke beträgt gewöhnlich ungefähr 0,96 bis 2,54 cm, und ein getrocknetes Steigrohrprodukt hat eine ungefähre Trockendichte von 160,2 — 480,6 kg/m3.
Ein Versuchssteigrohr wurde mit der erfindungsgemäßen Zusammensetzung gebildet und mit zwei gewöhnlichen im Handel verfügbaren Steigrohren verglichen. Das Versuchssteigrohr (Wanddicke 1,59 cm) war aus der folgenden Zusammensetzung gefertigt: (Angaben in Gewichtsprozent)
Aluminium-Silicatf aser 40%
granuliertes Siliciumcarbid (im Filtersack gesammelte Granulate, Größe im Bereich zwischen 44 μπι und 74μηι)7%
anorganische Bindemittel (ein Gemisch von 10 Gewichtsteilen kolloidalem Siliciumdioxid mit 18 Gewichtsteilen Ton) 28%
kationisches Leimbindemittel 5%
granulierte Aluminium-Silicat-Füllmasse (zermahlenes Bauxit, Größe im Bereich zwischen 44 μπι und 74 μπι) 20%
Das Teststeigrohr wurde mit einem im Handel
ds verfügbaren 1,27 cm dicken Isoliersteigrohr A und einem 2,54 cm dicken leicht exothermischen und ebenfalls im Handel erhältlichen Steigrohr B verglichen. In diesem Beispiel wurde eine Sandform hergestellt, die
aus drei am Boden mit einem Rost versehenen Versuchsformen mit einer Breite von 30,48 cm, einer Länge von 30,48 cm und einer Tiefe von 12,70 cm bestand. Jede Testform wurde äquidistant von jeder anderen angeordnet und mit einem der drei Speiserrohre versehen. Jedes Rohr hatte einen Innendurchmesser von 20,32 cm und war 30,48 cm hoch. Die Formen und Steiger wurden gleichzeitig vom Boden her mit geschmolzenem Kohlenstoffstahl bei einer Temperatur von 1657°C gefüllt, bis der Stahlspiegel die Spitze der Steigrohre erreichte. 600 g einer Blockkopf-Nachwärmmischung wurden auf die Spitze eines jeden Steigers gegeben. An der Außenfläche eines jeden Rohres wurden 15,24 cm unterhalb der Oberkante Thermoelemente angeordnet und an ein Vielfach-Temperaturmeßgerät angeschlossen, welches den Temperaturzuwachs anzeigte und auf diese Weise den Wärmeverlust durch die Steigerwand maß.
Nach 75 min. erreichte die Außenfläche des im Handel erhältlichen Steigrohres A ein Maximum von 727° C. Nach 90 min. erreichte die Temperatur des im Handel erhältlichen Steigers Seine Maximaltemperatur von 682° C. Nach 90 min. erreichte die Außenfläche des Teststeigrohres mit der erfindungsgemäßen Zusammensetzung eine Maximaltemperatur von 550° C. Dies zeigt deutlich, daß die erfindungsgemäße Zusammensetzung mehr Wärme zurückhält, so daß der Speiser eine längere Zeitperiode geschmolzen bleibt und dadurch der darunter angeordnete Formling wirksamer gespeist wird.
Die Sandform wurde 24 Stunden lang gekühlt und die Formlinge und Speiser dann aus der Form genommen. Der Speiser, der durch das Teststeigrohr umschlossen war, hatte die glatteste Oberfläche und den geringsten Betrag an Brandstellen in der Nähe des Formling«, was ein geringeres Einbrechen des Rohres und einen geringeren Angriff durch die Stahlschmelze aufzeigte Das Gitter wurde dann entfernt und jeder Speiser und Formling der Länge nach geteilt. Die Lunkertiefe des durch das Teststeigrohr isolierten Speisers war tiefer als die Lunker in den beiden anderen Steigern, die durch im Handel verfügbare Rohre A und B isoliert waren. Der Lunkertiefenwert steht in Wechselbeziehung zum Wärmeverlust und verdeutlicht die Aussage, daß das Teststeigrohr mit der erfindungsgemäßen Zusammensetzung effektiver in der Speiserwirkung ist.
Zusätzlich zur Verwendung bei Steigrohren ist die feuerfeste Faserzusammensetzung der vorliegenden Erfindung in jeder Gestalt (beispielsweise eben, konisch halbrund) gut als Schutzlage oder Schutzbehälter von Metallschmelzen anwendbar. Wie oben angegeben bestehen andere Anwendungsmöglichkeiten in Ausfütterungen für durchgehende Gießtrichter, Gießpfannen usw.
Des weiteren ist die Verwendung der erfindungsgemäßen feuerfesten Faserzusammensetzung nicht aul den Gebrauch bei Metallschmelzen begrenzt. Die erfindungsgemäße Zusammensetzung ist auch besonders für die Verwendung geeignet, bei denen eir hitzebeständiges Material mit ausgezeichneten Festigkeitseigenschaften erfordert wird, d. h. großer Widerstand gegen Druck, Bruch, usw. Als ein Beispiel einer Verwendung dieser Art ist die Verwendung einer feuerbeständigen Faserisoliertafel in einer Fotokopiermaschine.

Claims (11)

Patentansprüche:
1. Feuerfeste Isolierfaserzusammensetzung, die in Gewichtsprozenten aus 30% bis 50% feuerfester Faser, 5% bis 45% anorganischem Bindemittel, 2% bis 10% organischem Bindemittel und 5% bis 35% feuerfester Füllmasse besteht, dadurch gekennzeichnet, daß die Isoiierfaserzusammensetzung weiter 1 % bis 35% granuliertes Siliciumcarbid enthält und mehr als die Hälfte des feuerfesten Faserbestandteiles aus Aluminiumsilikatfaser besteht.
2. Isolierfaserzusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der feuerfeste Faserbestandteil im wesentlichen aus Aluminiumsilikatfaser besteht
3. Isolierfaserzusammensetzung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der granulierte Siliciumcarbid-Anteil zumindest 80% Siliciumcarbidteilchen mit einer Teilchengröße von größer als 44 μπι und kleiner als 250 μπι enthält
4. Isolierfaserzusammensetzung nach jedem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das anorganische Bindemittel eine Mischung aus kolloidalem Siliciumdioxid und Ton enthält.
5. Isolierfaserzusammensetzung nach jedem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die feuerfeste Füllmasse granuliertes Aluminiumsilikatmaterial enthält.
6. Isolierfaserzusammensetzung nach jedem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das organische Bindemittel Stärke ist.
7. Unter Verwendung der feuerfesten Isolierfaserzusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 6 hergestellter, formhaltender, selbststützender, nachgiebiger und thermisch sowie chemisch widerstandsfähiger Gegenstand.
8. Gegenstand nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß dieser ein Behälter für geschmolzenes Metall ist.
9. Behälter nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß dieser ein zur Verwendung als Steigrohr geeigneter Hohlzyünder ist
10. Gegenstand nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß dieser eine Isoliertafel ist.
11. Gegenstand nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß dieser ein aus einer Vielzahl von aneinander anstoßend oder einander überlappend angeordneter Isoliertafeln mit einer Dicke von 25,4 mm bis 50,8 mm aufgebautes Gießtrichterfutter ist.
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