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Patrone für Faust- und Schulterwaffen
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- Zusatz zu P 25 35 704.4 -Die Erfindung betrifft eine Patrone für
Faust- und Schulterwaffen mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruches 1.
Eine derartige Patrone ist in verschiedenen Ausführungsformen Gegenstand des Hauptpatentes.
Sie ist vorzugsweise, jedoch nicht ausschließlich, für Faustfeuerwaffen oder für
Jagdwaffen bestimmt und hat in ihrer für Faustfeuerwaffen vorgesehenen Form eine
insbesondere für polizeiliche Einsätze erwünschte Stoppwirkung bei Verletzungen
mit verringerter Tiefenwirkung, während sie in ihrer Ausführung als Jagdmunition
beim getroffenen Wild eine große Schockwirkung auslöst, die schneller und sicherer
als bei bekannten Patronen zum Tode des getroffenen Wildes führt.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, die Patrone nach dem Hauptpatent
weiter zu verbessern.
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Diese Aufgabe wird mit einer Patrone gelöst, deren Geschoß einen hülsenartigen
Abschnitt aufweist und bei dem die Spitze wenigstens zum Teil in diesem hülsenartigen
Abschnitt untergebracht ist. Das Geschoß ist also zum Teil als Holflkörper ausgehidet,
jedoch ist dieser Hohlkörper bis zum Auftreffen auf ein Ziel geschlossen, was inbesondere
für das ballistische Verhalten des Geschosses von Bedeutung ist.
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Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist die Spitze vollständig
im hülsenartigen Abschnitt des Geschosses untergebracht und von einer ballistischen
Kappe überdeckt, die sich am vorderen Ende des hülsenartigen Abschnittes befindet
und vorzugsweise in diesen eingesteckt ist. Dabei kann die Spitze unterschiedlich
lang sein. Wenn man ein hohes Gewicht des Geschosses bei festliegenden Außenabmessungen
erzielen will, ist es zweckmäßig, die Spitze möglichst lang und in ihrem unteren
Bereich möglichst dick auszubilden, während es für geringere Geschoßgewichte ausreicht,
wenn die Spitze sich nur etwa über die Hälfte des vom hülsenartigen Abschnitt umschlossenen
Hohlraumes erstreckt und auf einem Sockel angeordnet ist, der als Fänger für die
beim Auftreffen auf ein Ziel auf die Spitze gedrüffikte ballistische Kappe dient.
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Besonders vorteilhaft ist es bei dieser Ausführungsform der Erfindung,
wenn sich am vorderen Ende des hülsenartigen Abschnittes an der Innenwand desselben
eine Keilfläche befindet, die mit einem Winkel von vorzugs-
0 weise
20 bis 30 zur Längsachse des Geschosses geneigt verläuft. Diese konische Keilfläche
dient als Auflage für die ballistische Kappe und gewährleistet, daß die Wandung
des hülsenartigen Abschnittes beim Auftreffen auf ein Ziel nach außen aufgespreizt
wird.
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Bei zu geringem Winkel der Keilfläche gegenüber der Längsachse des
Geschosses oder gaikeiner Keilfläche besteht hingegen die Gefahr, daß sich die Wandung
des hülsenartigen Abschnittes auch beim Auftreffen auf ein weichqelastisches Ziel
nach innen eiiirollt und dadurch die gewunschte Stoppwirkung verloren geht.
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Trifft ein derartiges Geschoß hingegen auf ein hartes Ziel wie beispielsweise
eine Blechrand auf, so spreizt sich die Handung des hülsenartigen Abschnittes nicht
nach außen, und das Geschoß kann daher auch nach dem Durchschlagen von zwei oder
drei Blechwänden noch in einen dahinter befindlichen Körper ausreichend tief eindringen,
um einen beispielsweise in einem Automobil sitzenden Täter kampfunfähig zu machen.
Trifft ein derartiges Geschoß auf einen Automobilreifen auf, so wird es ebenfalls
nicht aufgespreizt, sondern stanzt in den Reifen ein Loch, das sich nicht wieder
schließen kann, so daß die Luftfüllung des Reifens praktisch schlagartig austritt.
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Ein derartiges Geschoß ist deshalb bevorzugt für Faustfeuerwaffen
für polizeiliche Zwecke geeignet.
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Es ist zweckmäßig, ein derartiges Hohlgeschoß teilweise mit einem
hydraulisch wirkenden Mittel wie beispielsweise einer Flüssigkeit oder auch einer
formbaren Masse wie
Wachs oder einem Pulver zu füllen. Diese Masse
kann ein einen starken Schmerz auslösendes Medium und beispielsweise ein Desinfektionsmittel
sein. Beim Auftreffen auf einen weich-elastischen Körper unterstützt dieses Medium
das Aufspreizen des hülsenartigen Abschnittes, so daß dessen Wandlung sich sehr
schnell zu einem scheibenförmigen Ring verformt.
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Die Wandstärke des hülsenartigen Abschnittes und auch die Größe der
in diesem untergebrachten Spitze werden in Rdation zur gewünschten bzw. erwarteten
Auftreffen geschwindigkeit des betreffenden Geschosses gewählt.
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Die aus Metall oder Kunststoff bestehende ballistische Kappe wird
beim Auftreffen auf ein Ziel wie ein Kolben in den hülsenartigen Abschnitt hineingedrückt
und unterstützt dadurch den Beginn des Aufspreizens, wenn das Geschoß auf einen
weich-elastischen Körper auftrifft.
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Die in den hülsenartigen Abschnitt gedrückte Kappe wird von der zentralen
Spitze aufgespießt und bis auf deren Fuß oder einen dort befindlichen Sockel geschoben
und dort festgehalten. Selbst wenn die Kappe als Kugel ausgebildet ist, wird sie
von der Spitze aufgespießt und festgehalten, d.h. die Kappe bildet keinen sich unkontrolliert
in einer Wunde bewegenden Splitter.
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Für Polizeizwecke ist ein nicht oder höchstens teilweise mit hydraulisch
wirkendem Medium gefülltes Geschoß dieser Art am günstigsten, während für zivile
Zwecke eine volle Füllung zweckmäßig ist, weil dadurch die Eindringtiefe des Geschosses
in einenweich-elastischen Körper wie beispielsweise den Körper eines Menschen noch
verringert und die Gefahr von gefährlichen Verletzungen dementsprechend weiter herabgesetzt
wird.
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Ist der hülsenartige Abschnitt vollständig mit hydraulisch wirkender
Masse gefüllt, so würde das Geschoß beim Auftreffen auf einen harten Körper wie
beispielsweise Blech sich im Durchmesser erweitern, wodurch die Durchschlagkraft
verringert wird.
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Nach einer anderen Ausführungsform der Erfindung kann das Geschoß
gleichzeitig als Patronenhülse ausgebildet sein, so daß man eine sogenannte hülsenlose
Munition erhält. Das Geschoß enthält in diesem Falle in seinem hülsenartigen Abschnitt
eine Pulverfüllung, während sich im Geschoßkörper ein Zünder befindet und dieser
mit einer Ausziehrille versehen ist. Trifft auf den Zünder eines derartigen Geschosses
der Schlagbolzen einer Waffe auf, so wird die Pulverfüllung abgebrannt und entwickelt
eine ausreichende Menge Treibgas, um ein davor im Lauf sitzendes gleichartiges Geschoß
, dessen Pulverfüllung bereits abgebrannt ist, aus dem Lauf auszutreiben. Die Pulverfüllung
kann bis zum Abschuß mit einer sich beim Abschuß auflösenden oder verbrennenden
Kappe abgedeckt sein. Ist die Pulverfüllung abgebrannt, kann ein neues Geschoß dieser
Art von hinten in den Lauf nachgeschoben werden, das nunmehr zum Abschießen des
im Lauf vorgeschobenen Geschosses dient.
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Die Geschosse dienen also gleichzeitig als Hülse für die zum Austreiben
eines vorher in den Lauf eingeschobenen Geschosses benötigte Pulverfüllung, so daß
besondere Hülsen nicht notwendig sind und auch nicht ausgeworfen werden müssen.
Die Ausziehrille ist nur für Entladezwecke und zum Arretieren beim Abschießen erforderlich.
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Ein solches Hülsengeschoß ist zylindrisch ausgebildet und besitzt
einen Außendurchmesser, der gleich dem maximalen Durchmesser des Laufes der Waffe
ist. Die Ausziehrille hat zweckmäßig die zusätzliche Aufgabe
einer
Sollbiegestelle für das Aufspreizen der Wandung des hüasenartigen Abschnittes des
Geschosses. Auch kann sie ein Anschlag für die aufgespreizte Geschoßwandung sein.
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Nach noch einer anderen Ausführungsform der Erfindung, die sich insbesondere
für Jagdzwecke eignet, ist das Geschoß zweiteilig ausgebildet und besitzt eine wenigstens
teilweise in den Geschoßkorper einschiebbare Spitze, die teilweise aus dem Geschoßkörper
herausragt und verdrehbar in demselben gelagert ist. Diese Spitze kann einen elastischen
Ring, beispielsweise aus Kunststoff, tragen, der in die Züge der Waffe eingreift
oder besteht selbst aus derartigen Kunststoff. An der kegelig ausgebildeten Rückseiteder
Spitze sind diametral gegenüber zwei seitlich vorstehende Laschen angeordnet, welche
wahlweise in eine von mehreren einander kreuzenden Nuten des Geschoßkörpers eindringen
können. Diese Nuten sind unterschiedlich tief, so daß die Spitze, je nach Stellung
gegenüber diesen Nuten, entweder gar nicht , weniger tief oder ganz tief in den
Geschoßkörper beim Auftreffen auf ein Ziel eindringt und dementsprechend die Wandung
des hülsenartigen Abschnittes unterschiedlich weit aufspreizt.
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An der Spitze und dem Geschoßkörper können sich Markierungen befinden,
um die Lage der verdrehbaren Spitze gegenüber dem Geschoßkörper anzuzeigen. Auch
ist die Hülse auf ihrer Außenseite zweckmäßig mit einer Verzahnung versehen, in
die eine am Schloß der Waffe vorgesehene Zahnstange oder ein sonstiges Stellelement
eingreifen kann, um die Patrone auch noch im Lauf einer Waffe in eine andere Position
gegenüber deren Spitze verdrehen zu können. Dies ist besonders für Jagdzwecke
von
Bedeutung, wenn unterschiedliche Wildarten mit unterschiedlich wirkender Munition
beschossen werden sollen. Der Jäger braucht in diesem Falle nicht die bereits im
Lauf der Waffe befindliche Patrone auszuwechseln oder eine Waffe mit mehreren Läufen
für verschiedenc Patronen zu verwenden, sondern es ist lediglich erforderlich, daß
er vor dem Abschuß die Patronenhülse in die gelrunschte Position gegenüber der Geschoßspitze
verdreht, wozu er die Waffe nicht zu öffnen braucht.
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Es ist aber auch möglich, am in den hülsenartigen Abschnitt des Geschoßkörpers
ragenden Ende der gegenüber dem Geschoßkörper verdrehbaren und verschiebbaren Spitze
auf verschiedenen Radialachsen verschiedene Abstufungen bzw. Ansätze vorzusehen,
wobei der hülsenartige Abschnitt des Geschoßkörpers entsprechend auszubilden ist.
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Die Spitze kann auch als Hohlspitze ausgebildet sein.
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Die im Geschoßkörper befindlichen, unterschiedlich tiefen Nuten bilden
Rißstellen bzw. Sollbruchstellen der Wandung des hülsenartigen Abschnittes, wodurch
eingeicK mäßiges Aufspreizen erreicht wird, wenn beim Auftreffen auf ein Ziel die
Spitze in den Geschoßkörper eindringt.
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Dabei ist es auch möglich, die Wandstärke im unteren Bereich der tieferen
Nute größer zu wählen, so daß das Aufspreizen zu Beginn sir schnell erfolgt, hingegen
verhindert wird, daß die aufgespreizten Abschnitte vom Grundkörper des Geschosses
abreißen.
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Die erfindungsgemäßen Geschosse können gleiche äußere Formen und Abmessungen
wie bekannte Geschosse besitzen, so daß diese Geschosse in bekannten Waffen benutzt
werden können.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiel erfindungsgemäß er Patronen
bzw. Geschosse dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine
Ausführungsform eines hohlen Geschosses mit darin untergebrachter Spitze, Fig. 2
einen Längsschnitt durch das Geschoß aus Fig. 1, nachdem dasselbe auf einen weich-elastischen
Körper aufgetroffen ist, Fig. 3 einen Längsschnitt durch eine gegenüber Fig. 1 abgewandelte
Ausführungsform eines Geschosses mit in einem Hohlraum untergebrachter Spitze, Fig.
4 einen Längsschnitt durch das Geschoß aus Fig. 3, nachdem dasselbe auf einen weich-elastischen
Körper aufgetroffen ist, Fig. 5 einen Längsschnitt noch einer weiteren Ausführungs
form eines Geschosses mit in einem Hohlkörper untergebrachter Spitze, Fig. 6 einen
Längsschnitt durch eine vierte Ausführungsform eines hohlen Geschosses, das als
Geschoßhülse für eine hülsenlose iriunition ausgebildet ist, Fig. 7 einen Längsschnitt
durch eine andere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Geschosses, das als Jagdmunition
geeignet ist, Fig. 8 einen Längsschnitt durch das Geschoß aus Fig. 6, nachdem dasselbe
auf einen WildIrper aufgetroffen ist,
Fig. 9 einen Querschnitt
durch das Geschoß aus Fig. 6 -nach Linie IX - IX Fig. 10 einen Längsschnitt durch
eine weitere Ausführungsform eines als Jagdmunition geeigneten erfindungsgemäßen
Geschosses, Fig.11 eine Teilansicht des hinteren Endes der Spitze des Geschosses
aus Fig. 10, Fig. 12 einen Querschnitt nach Linie XII-XII durch das Geschoß aus
Fig. 10 und Fig. 13 einen Längsschnitt durch eine nur schematisch angedeutete Waffe,
in deren Lauf eine Patrone mit einem Geschoß gemäß Fig. 7 bis 12 eingesetzt ist.
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In den Figuren 1 bis 12 sind die Geschosse zur Verdeutlichung der
Einzelheiten derselben in vergrößertem Maßstab dargestellt.
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Das Geschoß gemäß Fig. 1 und 2 besitzt einen scheibenartigen Geschoßkörper
1 mit von diesem ausgehenden hülsenartigem Abschnitt 2, dessen Wandstärke zum vorderen
Ende abnimmt. Das Geschoß verjüngt sich dementsprechend zu seinem vorderen Ende
mit einer leichten Wölbung, so daß es nur etwa auf einem Drittel bis zur Hälfte
im Lauf einer Waffe geführt ist.
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Am vorderen Ende des hülsenartigen Abschnittes 2 befindet sich eine
nach innen weisende konische Keilfläche 7, auf der eine den vorderen Abschluß des
Geschosses bildende ballistische Kappe 4 mit einer entsprechenden Gegenfläche ruht
und die gewährleistet, daß sich die Wandung des hülsenartigen Abschnittes 2 beim
Auftreffen auf einen weich-elastischen Körper nach außen spreizt, bis sie die aus
Fig. 2 erkennbare Form eines auf dem Geschoßkörper 1 sitzenden Scheibenringes 2a
aufweist. Die vordere Kante 2b ist dann, wie Fig. 2 zeigt, nach hinten zurückgebogen.
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Auf dem Geschoßkörper 1 ist zentral und innerhalb des hülsenartigen
Abschnittes 2 ein etwa zylindrischer Sockel 5 angeordnet, über den sich eine Spitze
6 erhebt. Der Sockel ist mit einem erweiterten Rand 7 versehen, der als Fangelement
für die Rest der ballistischen Kappe 4 dient, welche beim Auftreffen auf einen weich-ela
tischen Körper in das Geschoß gedrückt und von der Spitze/aufgespießt wird.
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Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 und 4 unterscheidet sich vom
Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 und 2 im wesentlichen dadurch, daß die Spitze 6
auf einem rein zylindrischen Sockel 5 angeordnet ist, und daß die ballistische Kappe
4 mit Schnappverschluß in den hülsenartigen Abschnitt 2 eingesteckt ist, wozu dieser
an der Innenwand eine umlaufende Nut 8 enthält. In beiden Fällen kannble Spitze
6 entweder kegelförmig, wie in Fig. 1 und 2 dargestellt, oder mit konkav gewölbter
Seitenwand ausgebildet sein, wie Fig. 3 und 4 zeigen.
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Die Reste der ballistischen Kappe 4 sammeln sich hierbei ebenfalls
im Berech um den Sockel 5, wenn das Geschoß
die in Fig. 4 dargestellte
Form angenommen hat.
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In Fig. 3 ist angedeutet, daß die Spitze 9 auch wesentlich länger
ausgebildet sein kann und bis praktisch an die Innenseite der ballistischen Kappe
4 vorsteht, wodurch das Gesamtgewicht des Geschosses vergrößert wird. Es ist sogar
möglich, den Fuß 9a der Spitze 9, wie in Fig. 5 gezeigt, noch weiter zu verstärken,
wenn dies aus Gründen eines höheren Gewichtes erwünscht ist.
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Dabei muß idiglich darauf geachtet werden, daß die Spitze bis auf
den scheibenförmigen Grundkörper 1 herabgeführt ist, damit eine Sollknickstelle
zwischen dem hülsenarigen Abschnitt 2 und dem Grundkörper 1 gegeben ist, d.h. die
Wandung des hülsenartigen Abschnittes 2 in der aus Fig. 2 und 4 erkennbaren Weise
bis auf den zybidrischen Grundkörper 1 herabgebogen werden kann.
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Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 6 ist das Geschoß über seine gesamte
Länge zylindrisch ausgebildet und besitzt einen Grundkörper 11 mit eingebautem Zünder
12 und Amboß 13 und einen hülsenartigen Abschnitt 14, der eine Pulverfüllung 15
enthält und mit einer flachen Kappe 16 verschlossen ist, die sich auf eine im Inneren
befindliche abgeschrägte Keilfläche 17 des hülsenartigen Abschnittes 14 legt. In
die Pulverfüllung 15 ragt eine Spitze 18. Beim Abfeuern der derart ausgebildeten
Patronenhülse gelangt die Zündflamme durch Zündkanäle 19 zur Pulverfüllung. Beim
Abbrennen der Pulverfüllung 15 wird die Kappe 16 verbrannt oder sonstwie aufgelöst,
so daß die entwickelten Treibgase ein vor einem derartigen Hülsengeschoß im Lauf
Waffe befindliches gleichartiges Hülsengeschoß aus der Waffe austreiben.
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Der Grundkörper 11 ist außerdem mit einer Ausziehrille 20 versehen,
die zum Festhalten des Hülsengeschosses während des Abfeuerns und zum Entladen dient.
Ausgeworfen wird eine derartige Geschoßhülse nach dem Abschießen nicht. Vielmehr
wird sie von der nächsten Geschoß hülse weiter in den Lauf geschoben und dann selbst
abgeschossen.
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Bei all diesen Ausführungsformen geht die Wandung des hülsenartigen
Abschnittes ohne scharfkantigen Ubergang, d.h. mit einer Rundung in den Fuß der
Spitze über, wodurch das Bilden eines fest mit dem Grundkörper 1 bzw. 11 in Verbindung
bleibenden autespreizten Scheibenringes 2a begünstigt wird.
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Die Patrone gemäß Fig. 7 bis 9 besitzt ein zweiteiliges Geschoß, das
aus einem Geschoßkörper 21 und einer in diesen eingesetzten, gegenüber dem Geschoßkörper
verdrehbaren Spitze 22, die beim Auftreffen auf ein Ziel in den Geschoßkörper 21
gedrückt wird und diesen in der aus Fig. 8 erkennbaren Weise verformt, besteht.
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Der Grundkörper 21 ist als voller Körper ausgebildet, enthält jedoch
zwei einander rechtwinklig überkreuzende Nuten 23 und 24, wobei die Nut 24 tiefer
als die Nut 23 ist. Am vorderen Ende enthält der Geschoßkörper 21 eine zylindrische
Vertiefung 25 und darüber eine umlaufende keil förmige Nut 26.
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Die Spitze 22 kann als Hohlspitze ausgebildet sein, ist jedoch in
Fig. 7 und 8 als voller Körper dargestellt.
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Sie trägt im Bereich ihres größten Umfanges einen Ring 27 aus weichem
Material, der in die Züge einer Waffe
eindringen kann. Das hintere
Ende 28 der Spitze 22 ist kegelförmig ausgebildet und tragt diametral einander gegenüberliegend
zwei Laschen 29 und 30. Mit diesen Laschen ist das kegelförmige Ende 28 der Spitze
22 in die zylindrische Vertiefung 25 einzustecken, wobei die Unterkanten der Laschen
auf dem Boden der zylindrischen Vertiefung 25 aufliegen können, während sich ein
Ansatz 31 des hinteren Endes 28 in das von den beiden Nuten 23 und 24 gebildete
hohle Zentrum 35 erstreckt.
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Die Spitze 22 kann gegenüber dem Geschoßkörper 21 so verdreht werden,
daß die Laschen 29 und 30 gegenüber einer der beiden Nuten 23 oder 24 oder vor keiner
der beiden Nuten liegen. Je nachdem, wie die Spitze 22 gegenüber dem Geschoßkörper
21 verdreht ist, dringt die Spitze 32 beim Auftreffen auf ein Ziel unterschiedlich
tief in den Geschoßkörper 21 ein und spreizt dessen Wandung unterschiedlich-weit
auf. In der Darstellung gemäß Fig. 8 sind die Laschen 29 und 30 in die weniger tiefe
Nut 32 eingedrungen und die Wandung des Geschoßkörpers ist zu Streifen 33 mittlerer
Länge seitlich aufgespreizt worden. Diese Streifen wären länger, wenn die Spitze
22 so gegenüber dem Geschoßkörper 21 verdreht worden wäre, daß die Laschen 29 und
30 vor keiner der Nuten gelegen hätten, weil in diesem Falle die Spitze 22 überhaupt
nicht in den Geschoßkörper eindringen kann.
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Es ist auch möglich, nur eine Nut oder auch mehr als zwei Nuten im
Geschoßkörper 21 vorzusehen, wodurch sich die Möglichkeiten der Veränderung der
Auftreffwirkung des Geschosses verringern bzw. erhöhen.
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In Fig. 10 bis 12 ist eine gegenüber Fig. 7 bis 9 abgewandelte Ausführungsform
eines zweiteiligen Geschosses,
das für Jagdzwecke geeignet ist,
dargestellt. Dieses Geschoß besitzt einen aus Metall wie Kupfer, Tombak od.
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dgl. bestehenden Geschoßkörper 41, auf dem eine aus Kunststoff bestehende
Spitze 42 angeordnet ist, die am vorderen Ende eine AusnelLmung 43 enthält. Das
vordere Ende 44 des Gescho3körpers 41 verjüngt sich konisch und besitzt eine nach
innen verlaufende konische Keilfläche 45, die in eine zylindrische Ausnehmung 46
übergeht. Unterhalb dieser zylindrischen Ausner'nung 46 befindet sich ein Sackloch
47, das sich über einen großen Teil der Länge des Geschoßkörpers 41 erstreckt. Dieses
Sackloch 47 besitzt zwei verschieden tiefe Absätze 48 und 49 und hat am oberen Ende
zwei weitere einander gegenüberliegende Absätze 50.
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Die Spitze 42 besitzt eine das konische Ende 44 des Geschoßkörpers
41 überdiaende konische Hülle 51, welche bis auf den größten Außendurchmesser des
Geschosses fortgeführt ist und über diesen etwas übersteht, so daß sich das untere
Ende 51a dieser Hülle 51 beim Einschieben eines derartigen Geschosses in den Lauf
einer Waffe in die Züge des Laufes drückt. Außerdem ist die Spitze 42 mit einem
zylindrischen Ansatz 52 versehen, der in die zyzylindrische Ausnehmung 46 des Geschoßkörpers
41 paßt. Am unteren Ende des Ansatzes 52 ist ein Scheibenkörper 53 angebracht, dessen
Grundriß aus Fig. 11 zu erkennen ist.
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Dieser Scheibenkörper 53 besteht aus härterem Material wie die Spitze
42 und vorzugsweise aus Metall. Er ist mit zwei vorspringenden Ansätzen 54 und 55
versehen, welche mit den Absätzen 48, 49 und 50 des Sackloches 47 z en.rirken, je
nachdem in welche Position die Spitze 42 gegenüber dem Geschoßkörper 41 verdreht
ist. Die Spitze42 ist also ebenso wie die Spitze 22 beim Ausführungsbeispiel gemäß
Fig. 7 bis 9 gegenüber dem Geschoßkörper 41 um dessen Längsachse verdrehbar.
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Wenn ein Geschoß gemäß Fig. 10 bis 12 auf ein Ziel auftrifft und die
Ansätze 54 und 55 des Scheibenkörpers 53 auf den Absätzen 50 liegen, so dringt das
Geschoß wie ein übliches Projektil in das Ziel ein. Wenn hingegen die Spitze 42
gegenüber den Geschoßkörper 41 so verdreht ist, daß die Ansätze 54 und 55 des Scheibenkörpers
53 über den Absätzen 49 liegen, so wird die Spitze 42 beim Auftreffen des Geschosses
auf ein Ziel in den Geschoßkörper 41 hineingedrückt, bis die Ansätze 54 und 55 auf
den Absätzen 49 aufliegen. Dabei schneidet das konisch verjüngte vordere Gnde 44
die Hülle 51 von der Spitze 42 ab, so daß die Spitze 42 in den Geschoßkörper 41
eindringt und diesen aufspreizt, während die Hülle 51 beispielsreise auf dem Geschoßkörper
nach hinten rutscht. Der Ansatz 52 ist dabei im Grundriß der Form des Scheibenkörpers
53 mit ihren Ansatze 54 und 55 angepaßt, so daß dieser Ansatz mit dem Scheibenkörper
in das Sackloch 47 eindringen kann.
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Liegen die Ansätze54 und 55 des Scheibenkörpers 53 über den Absätzen
48 des Sackloches 47, so kann die Spitze 42 beim Auftreffen auf ein Ziel entsprechend
tiefer in den Geschoßkörper 41 eindringen.
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Aus Fig. 12 ist erkennbar, wie eine mit einem Geschoß gemäß Fig. 7
bis 11 versehene Patrone 34 im Lauf 35 einer nicht näher angedeuteten Waffe sitzend
so verdreht werden kann, daß die Laschen 29 und 30 der Spitze 22 beim Auftreffen
auf einen Körper je nach Wunsch in eine der im Geschoßkörper befindliche Nuten oder
in keine dieser Nuten eindringen können. Der weich elastische Ring 27 ist in die
nicht näher dargestellten Züge des Laufes 35 gedrückt und verhindert somit ein Verdrehen
der Spitze 22. Hingegen kann der Geschößkörper 21 mit dem Rest der Patrone 34 um
seine Längsachse verdreht werden. Zu diesem Zweck ist beispielsweise die Ausziehrille
36 der Patrone mit einer nicht näher dargestellten
Verzahnung oder
sonstigen Aufrauhung versehen. In diese Ausziehrille 36 kann eine Zahnstange 38
oder ein sonstiges Stellelement, das sich am Schloß 37 der Waffe befindet, von der
Seite eingeschoben werden, um die Patrone 34 um eine Teildrehung gegenüber der Spitze
22 zu verdrehen und damit vor dem Abfeuern die beim Auftreffen des Geschosses auf
ein Ziel entwickelte Wirkung zu verändern.
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Erst wenn sich die Spitze 22 in der gedinschten Position gegenüber
dem Gesohoßkörper 21 befindet, wird der Schlagbolzen 39 ausgelöst und die Patrone
somit abgeschossen.
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