DE2532285C2 - Auf eine Liegeflache aufzustellende Unterschenkelstutze - Google Patents
Auf eine Liegeflache aufzustellende UnterschenkelstutzeInfo
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Description
Für verschiedene medizinische und therapeutische Zwecke ist es nötig, die Unterschenkel einer auf dem
Rücken Hegenden Person hochzulegen, sei es zur Entlastung der Gefäße oder insbesondere zur Behandlung
von Bandscheibenschäden. Man behalf sich bisher damit, einen Hocker, eine Bank oder dergleichen auf der
Liegefläche aufzustellen und die erforderliche Höhe, die je nach Art der Behandlung und vor allem nach Größe
des Patienten variiert, durch Unterlegen von Sandsäkken oder dergleichen zu erzielen.
Bei der Behandlung von Bandscheibenschäden kommt es nun darauf an, den Patienten an den
Unterschenkeln so stark zu unterstützen, daß sein Gesäß und der untere Teil des Rückens von der
Liegefläche abgehoben sind, und der Patient soll diese Stellung für eine gewisse Dsuer möglichst ohne
Verkrampfung einnehmen können. Das dürfte schwierig sein bei einem lockeren Obereinandertürmen eines
Bockes oder einer Bank und Kissen, Sandsäcken oder dergleichen.
Es wurde auch bereits vorgeschlagen, den Patienten mit einem Bandscheibenschaden mit über Rollen an
einer Decke oder an einem Galgen geführten Knieschlingen anzuheben. Diese Anordnung ist jedoch
für den Patienten weniger bequem und erfordert außerdem einen verhältnismäßig großen und auch
dauerhaften Aufwand.
Aufgabe der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung ist es deshalb, eine auf eine Liegefläche aufzustellende
Unterschenkelstütze zu schaffen, die dem Patienten eine seinen Körpermaßen und der zu erreichenden Stellung
angepaßte Unterstützung gibt, in der er eine entspannte Lage während einer gewissen Dauer einzunehmen
vermag.
Die grundsätzliche Verstellbarkeit ist allein schon erforderlich, um das Gerät allen vorkommenden
Körpermaßen an Patienten anpassen zu können, jedoch auch dafür, daß der Patient zunächst auf der Liegefläche
liegend seine Beine auf die Stütze auflegen kann, wonach dann die Stütze an die erforderliche Höhe
angepaßt hochgestellt wird. Soll dann Rücken und Gesäß des Patienten von der Liegefläche freikommen,
dann ist es für eine entspannte Haltung des Rückens nötig, daß die Unterschenkel, und zwar möglichst an den
den Knien abgewandten Enden, also an den Sprunggelenken, an den Auflagetisch gebunden werden. Dies
erfolgt mit Hilfe der Spannriemen.
Vorteilhafte Ausgestaltungen, die zum Teil der weiteren Bequemlichkeit und der Verbesserung der
Anpassung dienen, zum Teil es dem Patienten auch ermöglichen, die beste Stellung ohne Hufe einer
weiteren Person einzunehmen und einzustellen, sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der F i g. 1 und 2 erläutert. Es zeigt
F i g. 1 eine perspektivische Darstellung der Unterschenkelstütze und
F i g. 2 eine teils geschnittene Seitenansicht der Stütze nach F ig. 1.
Im großen gesehen besteht das dargestellte Ausführungsbeispiel
der Unterschenkelstütze aus einem Standgestell 11 und einem darauf befestigten Auflagetisch
12. Das Standgestell 11 weist einen Scheren- oder Parallelogrammheber 13 auf, der von seiner Vorderseite
her durch eine Handkurbel 14 bedienbar ist, so daß über die Spindel 15 des Scherenhebers der auf dem
Standgestell 11 ruhende Auflagetisch 12 höhenverstellbar ist.
Das Standgestell ist im vorliegenden Fall ein Rohrrahmen, der aus zwei Seitenholmen 16,17 besteht,
die durch eine mit ihnen verschweißte Quertraverse 18 verbunden sind. Die Seitenholme 16,17 verlaufen nach
vorn leicht auseinanderstrebend. In der Mitte der Quertraverse 18 erhebt sich senkrecht eine Rohrstütze
19, auf deren oberes Ende die Basis 20 des Scherenhebers 13 aufgeschweißt ist. Zum Schutz der
Liegefläche, auf die die Unterschenkelstutze aufgestellt werden soll, sind die Seitenholme von großflächigen und
eventuell gepolsterten Kufen 21, 22 umgeben. Diese Kufen bestehen aus einem elastischen Kunststoff und
sind an den Seitenholmen 16,17 angeschraubt.
Der Scherenheber 13 ist von üblicher Art mit vier
paarweise zueinander parallelen Schenkeln, deren mittlere zwei Gelenkpunkte 24, 25 von der Spindel 15
durchsetzt' sind. Auf das vordere Ende des Spindelkopfes
27 ist eine Welle 30 aufgesetzt, auf der die Kurbel 14
für die Höhenverstellung des Scherenhebers 13 drehfest aufgesetzt ist Die Welle 30 ist so lang gewählt, daß eine
Person, die ihre Unterschenkel auf den Auflagetisdi
gelegt feat, die Kurbel 14 bequem erreichen und damit den Auflagetisch in die für sie geeignete Höhe selbst
einstellen kann.
Die oberen Schenkel des Scherenhebers 13 enden an je einem Gelenkpunkt eines Bockes 31, auf den in
seinem Mittelpunkt ein waagerechtes Querrohr 32 geschweißt ist Außerdem ist auf den Bock ein schräg
vorwärts weisender Arm 33 fest aufgeschweißt, dessen Funktion an späterer Stelle besprochen wird.
Der in der Draufsicht im wesentlichen rechteckige Auflagetisch 12 ist ein Formteil aus einem Kunststoff
mit glatter Oberfläche, der zumindest in den ihn parallel längs überziehenden Wadenmulden 34 gepolstert ist.
Die Wadenmulden 34 sind anatomisch richtig der Gestalt eines Unterschenkels nachgeformt, so daß ein
waagerecht eingelegter Unterschenkel darin ohne hervorgehobene Druckstellen bequem Platz findet.
Zwischen den Wadenmulden erhebt sich ein breiterer Längssteg 35. Der gesamte Formkörper des Auflagetisches
12 ist von der Untersei te her hohl.
Das Querrohr 32 durchsetzt mit seinen beiden Enden die Seiten wände des Aul'lagetisches 12, wobei die
DurchtriUsbohrungen Lagerstellen für die schwenkbare Gelenkverbindung zwischen Auflagetisch 12 und
Querrohr 32 darstellen und eine derartige Höhenlage haben, daß der tiefste Punkt der Wand des Auflagetisches
in den Wadenmulden auf dem Querrohr aufliegt. Dadurch ist der Kunststoffkörper in der Lage, größere
Gewichtsbelastungen auszuhalten, ohne daß die sehr einfache Durchführung des Querrohres durch die
Seitenwände binnen kurzem ausbricht.
An dem Arm 33 ist eine Rastplatte 37 angeschweißt mit einer vertikalen Lochreihe 38. Ein mit einer Feder 41
gelagerter Rastdorn 23 ist so plaziert, daß er mit seiner abgesetzten Spitze 39 in die Löcher der Lochreihe 38
eindringen und damit die Winkelstellung des Auflagetisches 12 zur Waagerechten festlegen kann. Durch die
Vorderwand 40 tritt der Fiastdorn 23 heraus, an dessen
Ende sich eine Griffkugel 43 befindet, über deren Zug der Auflagetisch 12 freigegeben und geschwenkt
werden kann.
Schließlich befinden sich am hinteren Ende der Wadenmulden 34 Spannriemen 44, die den Unterschenkel
über den Rist auf dem Auflagetisch festspannen. Damit nun der auf dem Rücken auf der Liegefläche
liegende Patient selbst seine Unterschenkel festspannen kann, sind zunächst zum Hineinlegen der Füße die
Spannriemen 44 in einer Offenstellung zu halten, wie sie in der F i g. 1 dargestell t ist. Dieses Aufspreizen der
Spannriemen 44 besorgen Blattfedern 45, die an der Außenwand der Wadenmulden möglichst in Vertiefungen
starr befestigt sind. Der Spannriemen 44 selbst steht
über das obere Ende der Blattfeder 45 vor, und am äußeren Ende jedes Spannriemens 44 ist ein Zugseil 46
befestigt, das in eine Bohrung 47 in der Seitenwand des Längssteges 35 hineinläuft. Die Zugseile 46 sind im
Hohlraum des Längssteges 35 geführt und verlaufen zu seitlichen Austrittslöchern 48 mit Klemmen 49. Dadurch
kann jedes Fußgelenk individuell festgelegt werden. Am Ende der Zugseile 46 befinden sich wiederum
Griff kugeln 51.
.Bei der Benutzung der Unterschenkelstütze wird diese zunächst mit den Kufen 21,22 auf die Liegefläche
(nicht dargestellt) so aufgestellt, daß der Patient, auf dem Rücken liegend, mit erhobenen Oberschenkeln
seine Unterschenkel in die Wadenmulden einlegen kann, wobei er seine Füße zwischen den ausgestreckten
Spannriemen 44 und den Zugseilen 46 hindurchstecken muß, was jedoch leicht geht, da die Spannriemen von
den Blattfedern 45 aufgerichtet sind, während ihre freien Vorderenden die Enden der Wadenmulden 34 in
einem Bogen überspannen. Die Welle 30 mit der Kurbel 14 hat der Patient zwischen seinen Beinen.
Er dreht nun mit der Kurbel 14 den Auflagetisch 12 zunächst in eine ihm bequeme Höhe, so daß die
Unterschenkel in den Wadenmulden aufliegen, wobei er durch Zug an der Griffkugel 43 die Rasthalterung
zwischen Rastplatte 37 und Rastdorn 23 auslöst, so daß sich der Auflagetisch 12 auch in seiner Neigung
anpassen kann. Hat er in bequemer Lage dann den Auflagetisch 12 so hoch gedreht, daß die Kniekehlen
etwa an den Vorderkanten der Wadenmulden anliegen, so wird durch Loslassen der Griffkugel 43 der
Auflagetisch in seiner Winkelneigung verrastet, und der Patient ergreift nun die Griffkugeln 51 an den Zugseilen
46, zieht die Spannriemen 44 gegen die Kraft der Blattfedern fest. Die Klemmen 49 halten die Zugseile 46
selbsttätig fest.
1st es nun erwünscht, zur Behandlung von Bandscheibenbeschwerden das Rückgrat nahe dem Beckengürtel
zu entlasten, so dreht der Patient weiter an der Kurbel 14 den Auflagetisch 12 hoch, womit nun sein Gesäß und
der untere Teil seines Rückens in dem Maße angehoben wird, wie er es wünscht, wobei die Waden in der ganzen
Länge auf dem Auflagetisch aufliegen und gegen Vorgleiten durch die Spannriemen über dem Rist
gesichert sind. Der Patient hängt damit verhältnismäßig bequem an den Unterschenkeln aufgehängt und liegt
außerdem mit dem Schulterbereich auf der Liegefläche auf. Er kann selbst die günstigste Stellung durch Drehen
an der Kurbel 14 wählen und kann außerdem durch Ziehen an der Griffkugel 43 selbst in dieser Belastungsstellung die Neigung des Tisches 12 verändern, sollte
dies nötig sein.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (8)
1. Auf eine Liegefläche, z. B. Bett, aufzustellende Unterschenkelstütze mit einem von einem Standgestell
im wesentlichen waagerecht getragenen Auflagetisch für die Unterschenkel, dadurch gekennzeichnet,
daß das Standgestell (11) unter Belastung höhenverstellbar ist und der Auflagetisch
(12) nahe der Hinterkante Spannriemen (44) für die Sprunggelenke aufweist
2. Stütze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Spannriemen (44) am Ende von
längsverlaufenden Wadenmulden (34) befinden.
3. Stütze nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannriemen (44) mit
Blattfedern (45) verbunden sind, die sie in Offenstellung aufspreizen, und an den freien Enden der
Riemen (44) je ein das Ende auf den Auflage tisch (12)
ziehendes Zugelement (46) befestigt ist, das in eine Bohrung (47) im Tisch ein- und bis nahe der
Frontseite (40) geführt ist, wo es in verschiedenen Spannstellungen klemmbar ist.
4. Stütze nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Auflagetisch (12)
auf einem Scherenheber (13) ruht, dessen waagerechte Stellspindel (15) von der Frontseite bedienbar
ist.
5. Stütze nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Auflagetisch (12)
gegen die Waagerechte um eine Querachse (32) verschwenkbar und in mehreren Stellungen verrastbar
ist.
6. Stütze nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß an einem vom Bock (31) des Scherenhebers
(13) starr in Richtung zur Frontwand vorspringenden Arm (33) eine Rastplatte (37) mit einer
vertikalen Lochreihe (38) befestigt ist, in die ein in der Frontwand geführter Rastdorn (23) federnd
eingreift.
7. Stütze nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das zur Längsachse
symmetrisch aufgebaute Standgestell (11) durch zwei Seitenholme (16, 17) gebildet ist, die mit einer
Quertraverse (18) starr verbunden sind, auf der mittig der Scherenheber (13) abgestützt ist.
8. Stütze nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Auflagetisch (12)
und die das Gerät tragenden Kufen (21, 22) Kunststoffteile sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19752532285 DE2532285C2 (de) | 1975-07-18 | Auf eine Liegeflache aufzustellende Unterschenkelstutze |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19752532285 DE2532285C2 (de) | 1975-07-18 | Auf eine Liegeflache aufzustellende Unterschenkelstutze |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2532285B1 DE2532285B1 (de) | 1977-01-13 |
DE2532285C2 true DE2532285C2 (de) | 1977-09-08 |
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