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Horst Höpfinger, 4041 Nievenheim Helmut Schneider, 4131 Rheurdt Tag-
/Nachttresoranlage Die Erfindung betrifft eine Tag-/Nachttresoranlage mit einer
mittels einer Außentür verschließbaren Ein- und Ausgabe für Geldkassetten, einem
Tresor zur Aufnahme gefüllter Geldkassetten und einem Vorratsbehälter zur Abgabe
von Leerkassetten, einem Fallrohr zwischen Eingabe und Tresor und einem Fallrohr
zwischen Vorratsbehälter und Ausgabe, mit einem an der Ein-und Ausgabe betätigbaren
Auslöseschalter zur Ausgabe einer Leerkassette und mit einem Fühler zur Feststellung
des Einwurfs einer Kassette in die Eingabe.
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Tag- und Nachttresoranlagen der genannten Art sind bekannt und werden
an Geldinstituten häufig verwendet. Eine derartige Tresoranlage dient dazu, dem
Kunden der Bank zu ermöglichen, zu beliebiger Tageszeit mit Geld oder anderen Wertgegenständen
gefüllte runde oder eckige Kassetten in der Bank zu deponieren, ohne daß ein Bankangestellter
die Kassette persönlich entgegennehmen müßte. Mit Hilfe eines dem Bankkunden übergebenen
Schlüssels wird bei der bekannten Anlage eine Außentür aufgeschlossen und aufgeklappt,
wodurch eine Einwurföffnung für die Geldkassette freigegeben wird. Gleichzeitig
wird auch eine Ausgabeöffnung freigelegt, aus der der Bankkunde eine Leerkassette
entnehmen
kann. Eine von dem Kunden eingeworfene Kassette gelangt
durch ein Fallrohr oder einen Fallschacht in einen tiefer liegenden Tresorschrank
oder Tresorraum, in dem die Kassette so lange verbleibt, bis sie von einem Bankangestellten
zur weiteren Verwendung entnommen wird. Eine Leerkassette kann, beispielsweise durch
Knopfdruck aus einem Vorratsbehälter für Leerkassetten ebenfalls über einen Fallschacht
an die Ausgabeöffnung geliefert werden, wo sie der Kunde entnehmen kann. Sowohl
die Anordnung des Tresors als auch die des Vorratsschranks für Geldkassetten sind
bekannt und brauchen hier nicht näher erläutert zu werden.
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Die Fallschächte können durch Schleusen gesichert werden, so daß ein
direkter Zugang von der Eingabe- bzw. Ausgabeöffnung zum Tresorraum bzw. zum Vorratsbehälter
nicht möglich ist.
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Die bekannte Anlage enthält einen mechanisch betätigten Fühler, der
durch die fallende Kassette betätigt wird und ein Zählwerk betätigt, das die Anzahl
der in dem Tresorraum eingegebenen Kassetten zählt. Gleichzeitig kann auch ein Impuls
an eine Einrichtung gegeben werden, die an den Kunden nach dem Einwurf einer Geldkassette
eine Bestätigungsmünze oder einen anderen Beleg ausgibt. Diese Münze kann beispielsweise
dazu dienen, nach Einwurf in einen entsprechenden Schlitz einen weiteren Impuls
auszulösen, der zur Ausgabe einer Leerkassette führt.
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Um den Betrieb der bekannten Tag-/Nachttresoranlage zu kontrollieren,
dient das im Tresor untergebrachte mechanische oder elektrische Zählwerk und die
Bitte an den Kunden, gleichzeitig mit der gefüllten Kassette einen Beleg in einen
danebenliegenden Briefkasten einzuwerfen. Eine weitere Kontrolle ist durch die Ausgabe
einer Kontrollmünze möglich.
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Nachteilig bei der bekannten Anlage ist es, daß keine Möglichkeit
besteht, festzustellen, welcher Kunde tatsächlich die Tag-/Nachttresoranlage benutzt
hat, außerdem ist nicht feststellbar, wann und wieviel Kassetten er eingeworfen
bzw. entnommen hat.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Tag-/Nachttresoranlage zu schaffen,
bei der nachträglich feststellbar ist, welcher Kunde die Tresoranlage benutzt hat.
Nach Möglichkeit sollte auch feststellbar sein, wann die Tresoranlage benutzt wurde
und wieviel Kassetten der Kunde eingeworfen bzw. entnommen hat.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß an der Ein- und
Ausgabe eine Leseeinrichtung für eine Kunden-Identifikationsnummer vorgesehen ist,
und daß eine Speichereinrichtung zur Speicherung dieser Nummer vorhanden ist.
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Dadurch wird die Sicherheit der Gesamtanlage wesentlich erhöht, da
mißbräuchliche Verwendung der Tag-/Nachttresoranlage nicht mehr möglich ist, ohne
daß der mißbräuchliche Benutzer identifiziert werden kann. Gleichzeitig steht der
Bank eine Aufzeichnung darüber zur Verfügung, wer Geldkassetten eingeworfen oder
entnommen hat.
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Wenn die Speichereinrichtung neben der Runden-Identifikationsnummer
auch Uhrzeit, Datum und Anzahl der eingeworfenen bzw.
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entnommenen Kassetten speichert, stehen der Bank weitere Informationen
zur Verfügung, die es entbehrlich machen, beispielsweise Bestätigungsmünzen oder
Bescheinigungen auszugeben oder vom Kunden zu verlangen, daß er Belege über die
eingeworfenen Kassetten in einen Briefkasten wirft.
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Zweckmäßigerweise besteht die Speichereinrichtung aus einem Drucker,
so daß die gewünschten Informationen gleich in geeigneter Weise als beschriebener
Papierstreifen in den Geschäftsgang gegeben werden können.
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Besonders günstig ist es, wenn die Außentür, die die Ein- und Ausgabe
der Tag-/Nachttresoranlage verschließt, die Form einer.
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Schiebetür annimmt. Dadurch läßt sich die Anlage insbesondere von
einem PKW leichter bedienen, da dieser an die Ein- und Ausgabestelle näher heranfahren
kann, ohne daß das öffnen der Tür behindert wird. Insbesondere braucht der Kunde
jetzt nicht mehr
aus dem Wagen auszusteigen, wodurch sich nicht
nur eine größere Bequemlichkeit, sondern auch ein größerer Schutz gegen einen Überfall
ergibt. Dieser Schutz gegen einen Überfall wird noch erhöht, wenn hinter der Schiebetür
ein Alarmknopf angeordnet ist, der eine Alarmanlage in Betrieb setzen kann. Die
Alarmanlage könnte auch bei einem gewaltsamen Öffnen der Schiebetür in Funktion
treten.
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Da es schon vorgekommen ist, daß Einbrecher durch Abschieben des Tresors
von dem Fallrohr versucht haben, an den Inhalt des Tresors zu gelangen, ist es auch
zweckmäßig, eine Alarmeinrichtung vorzusehen, die in Funktion tritt, wenn der Tresor
vom Fallrohr oder Fallschacht getrennt wird.
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Günstig ist es, wenn die in den bekannten Anlagen benutzten mechanischen
Abfühleinrichtungen durch eine Foto zelle ersetzt werden. Mechanische Fühleinrichtungen
neigen nämlich dazu, bei besonders stark gefüllten Kassetten, die mit einer sehr
hohen Geschwindigkeit im Fallrohr hinabgleiten, so stark betätigt zu werden, daß
es zu Prellerscheinungen kommt, so daß statt eines Impulses mehrere Impulse geliefert
werden, was zu einer falschen Anzeige führt. Derartige Prellerscheinungen sind bei
einem optischen Fühler nicht möglich.
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Zusätzlich zum Fühler im Fallrohr, der von der Eingabe zum Tresor
führt, wird zweckmäßigerweise auch in dem Fallrohr, das vom Vorratsbehälter zur
Ausgabeeinrichtung führt, eine Fotozelle vorgesehen, wodurch es möglich wird, die
Anzahl der entnommenen Kassetten festzustellen.
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Die Fotozelle arbeitet in der Weise, daß beim Vorübergleiten einer
Kassette ein Impuls abgegeben wird, der von einem Zähler gezählt wird. Der Zählerstand
kann durch die Speichereinrichtung, z. B. den Drucker, gespeichert werden.
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Aus Sicherheitsgründen ist es günstig, die Speichereinrichtung von
der Ein- und Ausgabe getrennt anzuordnen, z. B. in einem
Büroraum
der Bank. Damit entfällt die Möglichkeit von Manipulationen am Kontrollstreifen.
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Eine eigene Stromversorgung, die unabhängig vom Lichtnetz ist, gewährleistet,
daß auch bei Stromausfall die Anlage betriebsbereit bleibt.
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Die besonders große Sicherheit der Anlage ergibt sich daraus, daß
die Außentür erst nach Einschieben der Identifikationskarte geöffnet werden kann
und diese Identifikationskarte erst wieder zu entnehmen ist, wenn die Außentür wieder
geschlossen ist. Willkürliche Beschädigungen oder grober Unfug (wie z. B. das Einwerfen
von Flaschen o. dgl.) können dadurch nachgewiesen werden, da derartige Manipulationen
nur bei eingelegter Identifikationskarte und damit geöffneter Tür möglich sind,
so daß der Benutzer später festgestellt werden kann.
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Die Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigt: Fig. 1 eine Ansicht des von außen zugänglichen Teils der Tag- und Nachttresoranlage;
Fig. 2 einen Querschnitt durch diesen Teil der Anlage; Fig. 3 eine schematische
Darstellung der Gesamtanordnung; und Fig. 4 ein Blockschaltbild zur näheren Erläuterung
der Arbeitsweise.
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In Fig. 1 ist die Tag- und Nachttresoranlage in der Form dargestellt,
wie sie dem Kunden zugänglich ist. In der dargestellten Form besteht sie aus einer
in einem Mauerdurchbruch angebrachten Rahmen 1, in dem eine Schiebetür 2 gleitend
angeordnet ist. Der Rahmen 1 kann eine beleuchtete Anzeigetafel 3 aufweisen, die
bei Dunkelheit dem Kunden den Weg zur Tresoranlage
weist. Der von
der Schiebetür im geöffneten Zustand benötigte Raum kann beispielsweise von einem
Kurszettelkasten 4 abgedeckt sein. Im geöffneten Zustand gibt die Schiebetür 2 eine
Einwurföffnung 5 für den Einwurf von gefüllten Geldkassetten sowie eine Ausgabeöffnung
6 zur Entnahme von Leerkassetten frei. Der von der Schiebetür 2 im geschlossenen
Zustand bedeckte Teil 10 des Rahmens enthält außerdem noch einen Druckschalter oder
Taster 7, durch den der Kunde die Ausgabe von Leerkassetten veranlassen kann. Ein
weiterer Druckschalter 8 kann vorgesehen sein, um im Falle von Gefahr Alarm geben
zu können. Dadurch, daß dieser Alarmschalter hinter der Schiebetür angeordnet ist,
wird eine mißbräuchliche Betätigung verhindert.
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Der von der Schiebetür im geschlossenen Zustand nicht bedeckte Teil
11 des Rahmens 1 enthält zum einen einen Eingabeschlitz 9 zum Einführen einer Identifikationskarte
sowie z. B. Anzeigelampen 12, die anzeigen, ob die Nachttresoranlage in Betrieb
oder gestört ist. Es kann noch eine weitere Taste 13 vorgesehen sein, mittels der
erreicht wird, daß die Schiebetür sich wieder schließt und die Identifikationskarte
aus dem Schlitz 9 wieder ausgegeben wird.
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In Fig. 2 ist zu erkennen, daß die Geldkassetten-Eingabe 5 und die
Geldkassetten-Ausgabe 6 sich unmittelbar hinter der Schiebetür übereinander angeordnet
befinden.
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Der neben der Schiebetür eingebaute Eingabeschlitz für die Kennkarte
weist einen Leser 14 auf, der die auf der Kennkarte aufgezeichneten Ziffern und
Zahlen liest und über ein Kabel an einen Speicher 15 weitergibt (siehe Fig. 3).
Die Kennkarte wird während der gesamten Bedienungszeit vom Leser 14 festgehalten
und erst nach Beendigung der Ein- und Ausgabe von Kassetten durch den bereits erwähnten
Druckknopfschalter 13 wieder zurückgegeben. Die durch den Leser von der Kennkarte
abgelesene Information wird dem als Speicher wirkenden Drucker 15 zugeführt und
von diesem auf einem Papierstreifen abgedruckt.
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Gleichzeitig erzeugt der Drucker oder Speicher 15 mit Hilfe
eines
Steuersignalgebers 16 ein erstes Steuersignal, das einen elektrischen Türantrieb
17 auslöst, um die Schiebetür 2 der Tag-/Nachttresoranlage zu öffnen. Ein weiteres
Signal wird einem Signalgeber 18 für Uhrzeit und Datum zugeführt, der daraufhin
Informationen über Uhrzeit und Datum an den Drucker zurückliefert, so daß dieser
neben der Identifikationsnummer des Kunden auch die Uhrzeit und das Datum der Betätigung
der Tag-/ Nachttresoranlage ausdruck.
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Nachdem der Türantrieb 17 die Schiebetür 2 geöffnet und beispielsweise
hinter den Kurszettelkasten 4 gefahren hat, werden die Öffnungen für die Geldkassetten-Eingabe
5 und für die Leerkassetten-Ausgabe 6 zugänglich.
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Die Geldkassetten-Eingabe 5 ist so ausgebildet, daß nur jeweils eine
Kassette eingelegt werden kann. Die Eingabevorrichtung ist eine zum Fallschacht
19 nach unten geneigte Schleuse, die in einem Drehpunkt schwenkbar gelagert ist.
Die eingegebene Kassette rutscht über den schräg nach unten geneigten Boden der
Schleuse (nicht dargestellt) über den Drehpunkt hinweg. Durch das Eigengewicht der
Kassette erfolgt eine Kippbewegung der Schleuse, wodurch die Eingabeöffnung gesperrt
und zum Fallschacht hin die Schleuse geöffnet wird. Die Kassette gelangt nun über
den Fallschacht in den Tresor 20 (siehe Fig. 3). Die Eingabevorrichtung schwenkt
automatisch in die Ausgangslage zurück, nachdem die Kassette die Schleuse passiert
hat. Nunmehr kann eine weitere Kassette eingegeben werden. Durch diese Schleuse
wird sichergestellt, daß nur eine Kassette zur Zeit eingegeben werden kann. Dadurch
ist gewährleistet, daß die am Ende des Fallschachtes angebrachte Fotozelle 21 für
jede Kassette einen getrennten Impuls abgibt. Ein solcher getrennter Impuls wäre
nicht gewährleistet, wenn es möglich wäre, zwei Kassetten gleichzeitig in den Fallschacht
hinab zugeben.
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Die Fotozelle 21 ist am Ende des Fallschachtes innerhalb des Tresors
angeordnet, und zwar in der Weise, daß die vorbeirutschende Kassette den Lichtstrahl
einer Lampe, der auf die
Fotozelle gerichtet ist, unterbricht und
damit einen Impuls auslöst, der zum Zählen der eingeworfenen Kassetten benötigt
wird und gleichfalls dem Drucker 15 zugeführt wird.
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Benötigt der Kunde eine Leerkassette, so drückt er den schon beschriebenen
Druckschalter 7 für die Ausgabe von Leerkassetten, wodurch ein Leerkassetten-Spender
22 veranlaßt wird, eine Leerkassette auszugeben. Diese auszugebende Kassette gelangt
über eine elektrische Fördereinrichtung in einen schräg nach unten führenden Ausgabeschacht
23, der in der Ausgabeöffnung 6 mündet. Auch in diesem Schacht kann eine Schleuse
vorgesehen sein. Falls dies der Fall ist, gelangt die Kassette aus dem Fallschacht
in die Schleuse und rutscht über den Drehpunkt hinweg, wodurch wieder durch das
Eigengewicht der Kassette eine Kippbewegung hervorgerufen wird, die die Ausgabeöffnung
6 freigibt und die Verbindung zum Fallschacht sperrt.
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Am Ende der Ausgabeöffnung ist eine Fotozelle 24 angebracht, die beim
Vorbeirutschen einer Kassette einen Impuls erzeugt, der zum Zählen der entnommenen
Kassetten dient und ebenfalls vom Speicher 15 gespeichert bzw. ausgedruckt wird.
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Ein- und Ausgabe von Kassetten können nach Bedarf wiederholt werden.
Nach Beendigung von Ein- und Ausgabe bedient der Kunde den Druckschalter 13, wodurch
dem Torantrieb ein Signal zugeführt wird, das zum Schließen der Schiebetür 2 führt,
gleichzeitig wird der Leser 14 veranlaßt, die Kennkarte über den Eingabeschlitz
9 wieder zurückzugeben. Danach ist die Anlage für die Benutzung durch einen weiteren
Kunden betriebsbereit.
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Die gesamte Anlage lwird zweckmäßigerweise durch eine von dem Lichtnetz
unabhängige Stromversorgung betrieben, damit bei Stromausfall die Anlage betriebsbereit
bleibt und insbesondere auch die Alarmeinrichtungen ständig eingeschaltet sind.
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Patentansprüche: