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Verfahren zur katalytischen Druckvergasung fester Brennstoffe mit
Wasserdampf.
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Während Anfang der 60er Jahre dieses Jahrhunderts die Situation auf
dem Energiemarkt durch große Mengen sehr billigen Rohöles charakterisiert war, hat
die Energiekrise 1973/74 die Aufmerksamkeit wieder auf die Kohle gelenkt. Die Statistik
der Weltenergiereserven an fossilen Brennstoffen zeigt, daß von den drei Arten fossiler
Brennstoffe Kohle, Erdöl und Erdgas an Kohle etwa das 5- bis 10-fache an Vorräten
vorhanden ist als an Erdöl und Erdgas. Vom Standpunkt der verschiedenen nationalen
Wirtschaftsbereiche ist auch noch die Frage von Wichtigkeit, welcher Zugang zu den
einzelnen Energiearten besteht.
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Während große Erdöl- und Erdgasvorkommen nur auf relativ wenige Gebiete
der Welt konzentriert sind, sind die Kohlevorkommen gleichmäßiger verteilt. Die
Unterschiede in den Reserven der einzelnen fossilen Brennstoffe besagen, daß einmal
mit Verknappung des Erdöls und Erdgases verstärkt auf Kohle zurllckgegriffen werden
muß. Die Verflüssigung und Vergasung der Kohle als Umwandlung eines Primärenergieträgers
in einen Sekundärenergieträger anderer Art dient dabei einer Entlastung der Nachfrage
nach knappem öl und Gas.
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In jüngster Zeit haben die Entwicklungsarbeiten zur Kohleverflüssigung
und Kohlevergasung durch das gestiegene Preisniveau fllr flAssige und gasförmige
Energieträger neue Anregung erhalten. Zunehmendes Interesse besteht vor allem daran,
Kohle in methanreiches Gas umzusetzen.
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Zur Herstellung von Methan als Erdgasersatz aus Kohle sind beispielsweise
folgende beiden Reaktionswege möglich: 1) Der eine Weg umfaßt die drei Verfahrensschritte:
a) vollständige Vergasung von Kohle zu CO+H2, b) Einstellung des für die Methanisierung
notwendigen CO/H2 Verhältnisses von 1:3 durch CO-Konvertierung, c) katalytische
Methanisierung.
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Die den einzelnen Verfahrensschritten zugrundeliegenden Brutto-Reaktionen
sind einschließlich ihrer Reaktionsenthalpie nachstehend aufgeführt.
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II) Der zweite Reaktionsweg umfaßt die Verfahrensschritte: a) vollständige
Vergasung von Kohle oder Koks zu CO + H2, b) Konvertierung des CO zu H2, c) hydrierende
Vergasung von Frischkohle mit Hilfe des erzeugten Wasserstoffs zu CH4.
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Die den einzelnen Verfahrensschritten zugrundeliegende Brutto-Reaktionen
sind einschließlich ihrer Reaktionsenthalpie nachstehend aufgeführt.
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Bei beiden Wegen wird aus Kohle das Endprodukt Methan erzeugt. Somit
ist die Summe der Reaktionsenthalpien gleich.
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Beim Reaktionsweg II wird die bei relativ hoher Temperatur im Verlauf
der Vergasung frei werdende Reaktionswärme der Methanbildung durch Hydrierung für
den Gesamtprozeß viel besser genutzt als die bei Weg I zwar größere, aber bei relativ
niedrigeren Temperaturen in dem der Vergasung nachgeschalteten Schritt der Methanisierung
frei werdende Reaktionswärme. Der nutzbare Wirkungsgrad ist für den Reaktionsweg
II unter den Bedingungen der Praxis demnach insgesamt größer. Außerdem ist die dem
Vergasungsprozeß von außen zuzuführende Energie bei Weg II nur halb so groß wie
bei Weg I. Das bedeutet, bezogen auf die gleiche Produktionsleistung weniger Austauschfläche
für den Wärmetransport bzw. bei autothermer Prozeßführung einen entsprechend
geringeren
Sauerstoffverbrauch. Daraus ergibt sich die Forderung, bei der Erzeugung synthetischen
Erdgases einen möglichst hohen Anteil des Methans durch Hydrierung und nicht durch
Synthese aus CO + 3H2 zu erzeugen.
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Bei geeigneter Reaktionsführung - Vergasung unter Druck im Gegenstrom
von Kohle und Vergasungsmittel oder stufenweise Vergasung - kann die thermodynamisch
vorteilhafte Methanbildung durch Hydrierung für die Praxis genutzt werden.
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Zur Umwandlung von Kohle in methanreiches Gas werden somit folgende
Hauptprozeßschritte benötigt: Vorbehandlung der Kohle, Vergasung, Konvertierung
sowie Methanisierung bzw. Hydrierung.
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Unter der Vorbehandlung der Kohle wird die Abtrennung von Gesteinsbrocken
und die Herstellung einer geeigneten Körnung für den Vergasungsprozeß verstanden.
Wichtig ist auch die Backfähigkeit der Kohle, die manchmal nur schwer und ungetugend
beeinflußbar ist. Die Körnung des verfügbaren Brennstoffes und seine Backfähigkeit
sind dafür mitbestimmend, ob die Vergasung der Kohle in ruhender Schüttung oder
in der Schwebe erfolgen kann.
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Die Vergasung im Gegenstrom in ruhender Schüttung bringt die Vorteile
einer besseren Wärmenutzung und günstigerer kinetischer Bedingungen. Die Vergasung
von Kohlenstaub im Wirbelbett in der Schwebe als Gleichstromverfahren bedingt einen
höheren Wärmebedarf und führt wegen gleichzeitiger Abnahme der Konzentration von
Kohlenstoff und Vergasungsmittel zu ungünstigeren kinetischen Bedingungen.
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Bei den wichtigsten Verfahren, wie der Lurgi-Druckvergasung, dem Hygas-Verfahren
des Institute of Gas Technology, dem Koppers-Totzek-Verfahren usw., wird die Vergasungsreaktion
bei Drucken von etwa 50 bar und Temperaturen von 800 bis
11000 C
und darüber durchgeführt. Der Lurgi-Prozeß stellt ein wirtschaftlich erprobtes Vergasungsverfahren
dar. Der Hygas-Prozeß, noch im Stadium der Erprobung, verspricht, die Kosten der
Gaserzeugung zu senken. Der Koppers-Totzek-Prozeß und der Hygas-Prozeß führen die
Wasserdampfvergasung im Fließbett durch, während nach dem Lurgi-Prozeß im ruhenden
Bett im Gegenstrom vergast wird.
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Als Vergasungsmittel werden Gemische aus Sauerstoff und Wasserdampf
verwendet; für die Erzeugung von Schwachgas können auch Gemische aus Wasserdampf
und Luft eingesetzt werden. Dabei erzeugt der zuge setzte Sauerstoff durch teilweise
Verbrennung der Kohle die Reaktionstemperatur und die Reaktionswärme, die für die
endotherme Reaktion zwischen Kohle und Wasserdampf benötigt wird. Im Prinzip ist
es auch möglich, die erforderliche Prozeßwärme von außen zuzuführen. Hier bietet
der Einsatz von Atomwärme einen vielbeachteten neuen Aspekt.
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Im Lurgi-Prozeß wird Kohle in einem sich abwärts bewegenden Bett durch
einen aufwärts fließenden Strom von Sauerstoff und Dampf vergast. Die Asche wird
durch einen sich drehenden Rost am Boden der Vergasungszone entfernt. Das den Kopf
des Vergasers verlassende Rohgas wird mit öl gewaschen, um Teer, schweres öl und
mitgeführte Feststoffe zu entfernen. Die Gaszusammensetzung wird durch Veränderung
des Verhältnisses 02/Dampf korrigiert. Nach der Entfernung von C02 und H2S wird
das Gas methanisiert, um Ersatzerdgas zu erzeugen.
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Im Hygas-Prozeß wird Kohle in zwei hintereinandergeschalteten Fließbett-Reaktoren
vergast. Der Rückstandskoks aus der Kohlevergasung wird verwendet, um Wasserstoff
durch Wasserdampfvergasung für die Schritte der weiteren Vergasung zu erzeugen.
Das Rohgas aus dem Reaktor wird abgeschreckt, um öl zu entfernen, und anschließend
von sauren Gasen gereinigt.
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Danach wird CO teilweise konvertiert und nach Abtrennung des entstandenen
C02 methanisiert. Bei dem erhöhten Druck von 75 bar im Reaktor und 6500 C bzw. 950
bis 10000 C
Reaktortemperaturen spielt auch die Hydrierung der Kohle
im Prozeßablauf eine merkliche Rolle.
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Beim Eoppers-Totzek-Verfahren wird Kohlenstaub mit Sauerstoff unter
Zusatz von Dampf in einer 'tReaktionsflamme" vor einer Düse vergast. Als Trägergas
für den Kohlenstaub dient der Vergasungssauerstoff. Mit diesem Verfahren können
alle Kohlen unabhängig von ihrer Backfähigkeit verarbeitet werden.
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Die Vergasung findet bei Normaldruck statt. In der Reaktionsflamme
herrscht eine sehr hohe Temperatur; infolgedessen bleibt der C4-Gehalt im Rohgas
unter 0,t % OH4. Das gesamte Methan für den Einsatz des Produktes als Ersatzerdgas
muß durch Methanisierung erzeugt werden.
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Die Rohgase enthalten je nach Verfahren in unterschiedlichen Anteilen
Kohlenmonoxid, Wasserstoff, Methan, Kohlendioxid und nicht umgesetzten Wasserdampf
sowie je nach Vergasungsmittel teilweise auch höhere Anteile an Stickstoff. Der
im Einsatzbrennstoff enthaltene Schwefel findet sich zum größeren Teil im Gas als
Schwefelwasserstoff und in geringen Mengen als Kohlenoxidsulfid und muß aus dem
Rohgas durch Gaswäsche entfernt werden.
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Gemeinsam mit den gasförmigen Schwefelverbindungen wird das vorhandene
Kohlendioxid ausgewaschen.
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Allgemein sind für die Vergasung folgende Reaktionen wichtig:
Tabelle
1 Standardreaktionsenthalpie Reaktion Reaktionswärme Reaktionstemperatur #H Einfluß
des kcal/ Druckes mol
1) C + O2 # CO2 stark exotherm hoch -97,0 0 |
2) C + CO2 # 2CO stark endotherm hoch - PCO negativ |
3) C + H2O # CO + H2 stark endotherm hoch +28,41 P(CO+H2)negativ |
4) CO + H2O # CO2 + H2 schwach exotherm hoch/mittel -9,80 0 |
5) Hydrierung zu CH4 exotherm hoch/mittel -49,27 |
6) CO + 3H2#CH4+H2O stark exotherm mittel/niedrig PH2 positiv |
7) C+2H2O # CO2 + 2H2 endotherm hoch +18,53 PCO2 negativ |
8) C + 2H2#CH4 exotherm hoch/mittel -20,6 PH2 positiv |
9) 2C + 2H2O#CH4 + CO2 - hoch -2,1 0 |
Die genannten Reaktionsenthalpien beziehen sich auf Kokskohlenstoff
und weichen etwa um 3 kcal/mol von den auf Graphit bezogenen Standardenthalpien
ab.
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Die Hauptreaktion der Vergasung, nämlich die Umsetzung
ist nach Tabelle 1 stark endotherm und läuft mit technisch nutzbarer Geschwindigkeit
erst oberhalb 750 bis 8000 C ab. Die für die Reaktion benötigte Wärmemenge kann
durch folgende Maßnahmen zugeführt werden: a) Verbrennung eines Teils des festen
Brennstoffes mittels Sauerstoff oder Luft (autotherme Vergasung) b) Beheizung des
Reaktors von außen mit Wärmefluß durch die Wand des Reaktors oder mittels besonderer
Heizelemente, c) im Kreislauf geführte feste, flüssige oder gasförmige Wärmeträger.
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Alle diese Möglichkeiten wurden bereits untersucht und in der Praxis
erprobt. Weitgehend durchgesetzt hat sich die autotherme Vergasung mit Sauerstoff
und Dampf. In Entwicklung befindet sich die Zufuhr von Hochtemperatur-Kernwärme
mittels Außenbeheizung. Besonderes Augenmerk wird aber auch der Erhöhung des Vergaserdurchsatzes
geschenkt. Während die im Betrieb befindliche Lurgi-Druck-Vergaser bei Drucken von
30 bar und Temperaturen von 700 bis 10000 C arbeiten, ist es Ziel der neuen amerikanischen
Arbeiten, die Vergasung unter dem für die Einspeisung in ein Ferngasnetz benötigten
Druck durchzuführen, d.h. unter 70 bar und mehr.
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Die Durchführung des Vergasungsprozesses bei höheren Wasserdampfdrücken
führt jedoch im allgemeinen zur Herabsetzung der Reaktionsgeschwindigkeit. Die Verminderung
der Reaktionsgeschwindigkeit bei höheren Wasserdampfdrücken ließ bisher das Arbeiten
bei höheren Drucken uninteressant erscheinen. Setzt man Jedoch nach dem Verfahren
dieser Erfindung dem hochgespannten Wasserdampf Verbindungen zu, die sich in ihm
lösen und die Reaktion zwischen Kohle und Wasserdampf beschleunigen, so können bei
hohen Wasserdampfdrücken Reaktionsgeschwindigkeiten
erreicht werden,
die sogar höher sind als die Reaktionsgeschwindigkeiten bei niederen Drucken und
gleicher Temperatur.
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Vorzugsweise entspricht die Katalysatormenge im Wasserdampf der Sättigungskonzentration
oder kommt an diese nahezu heran.
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Zu den Stoffen, die nach dem Verfahren dieser Erfindung sowohl im
hochgespannten Wasserdampf gut löslich sind als auch bezogen auf die Reaktion zwischen
Kohle und Wasserdampf gute katalytische Eigenschaften haben, gehören die Salze der
Alkalien. In erster Linie eignen sich die Hydroxide, Borate, einschließlich Kaliumtetraborat,
und Karbonate, einschließlich Bitarbonate,der Alkalien. Gewisse Reaktionsbe.schleunigung
zeigen auch die Alkali-Ghloridc. Von diesen wiederum haben die Karbonate und Hydroxide
des Kaliums besonders interessante Eigenschaften. Beispielsweise werden in Wasserdampf
von 8250 C und 150 bar 0,007 g Kaliumhydroxid auf 1000 g Wasser gelöst.
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Obwohl die unter diesen Bedingungen im Wasserdampf gelöste Salzmenge
sehr gering ist, wird gegenüber einer Vergasung bei 30 bar Wasserdampfdruck eine
Umsatzbeschleunigung um den Faktor vier erhalten. Die durch den Zusatz der Katalysatoren
bewirkte Erhöhung der Reaktionsgeschwindigkeit entspricht einer Geschwindigkeitserhöhung,
die durch eine Temperaturerhöhung von ca. 150 bis 2000 C erreicht wird. Die in der
Kohlenasche befindlichen Alkaliverbindungen, hauptsächlich Silicate, zeigen eher
eine Inhibierung der Reaktion.
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Überraschenderweise zeigt sich weiterhin, daß-nach dem Verfahren dieser
Erfindung die Zusammensetzung des Rohgases sich in der Weise ändert, daß mehr Wasserstoff
und Kohlendioxid und weniger Kohlenmonoxid entsteht. Der Gehalt des Rohgases an
Kohlenmonoxid geht auf Werte von weniger als 2 Vol.-% zurück.
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Damit würde das Rohgas besonders für die Herstellung von synthetischem
Erdgas nach dem thermodynamisch günstigeren Weg II geeignet sein. Abgesehen davon
ist es nach dem Verfahren dieser Erfindung möglich, ohne Einbuße an Vergasungskapazität
Vergasungsdrucke in der Höhe anzuwenden, wie sie für die Weiterverwendung des Fertigproduktes
wünschenswert sind.
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Außerdem wird die Wärmebilanz des Vergasers infolge Bevorzugung von
Reaktion 7 geqenuber Reaktion 3 verbessert.
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In einem mit Gegenstrom von Kohle und Vergasungsmittel arbeitendem
Vergaser wird im unteren Teil, dem das Vergasungsmittel zugeführt wird, ein hoher
Wasserdampfdruck herrschen und der Katalysator nach dieser Erfindung in der Gasphase
gelöst sein. Mit erfolgendem Umsatz wird der aufsteigende Gasstrom an Wasserdampf
verarmen und die Löslichkeit der Salze im Gasstrom abnehmen. Der mitgeführte Katalysator
fällt dabei aus und setzt sich in feinster Verteilung auf der Kohle ab. Die Kohle
transportiert ihn dann wieder in Zonen mit hohem Wasserdampfpartialdruck, wo er
wieder in Lösung geht. Auf diese Weise wird der Katalysator nach dieser Erfindung
im Vergaser im Kreislauf geführt. Nur die Verluste, die durch Adsorption an die
Asche und durch Mitführung im Rohgas als Staub verloren gehen, müssen ersetzt werden.
Die Verluste am Katalysator durch Adsorption an die Aschebestandteile oder durch
Reaktion mit den Aschebestandteilen können vorteilhaft durch Zugabe von Kalk zur
Kohle vermindert werden.
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Der auf der frischen Kohle durch Ausfallen in feinster Verteilung
abgesetzte Katalysator beschleunigt die Reaktion zwischen Kohle und Wasserdampf
ebenfalls wirksam.
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Im Prinzip ist das Verfahren dieser Erfindung auch auf die Wasserdampfvergasung
von Schwerölen, ölrückständen, Olschiefer usw. anwendbar. Das Verfahren sei anhand
folgender Beispiele erläutert, ohne damit eine Einschränkung des Anwendungsbereiches
zu präjudizieren: Beispiel 1 Bei einem Druck von 600 bar und einer Temperatur von
6600 C wird Wasserdampf, der an Kaliumhydroxid gesättigt ist, mit gemahlenen Braunkohlenbriketts
in einem Autoklaven zur Reaktion gebracht. Pro Liter Braunkohlenschüttung entstehen
dabei nach Abtrennen des Wasserdampfes in der Minute 4 Liter NTP Gas, das 23 Vol.-%
Methan, 0,7 Vol.-% Äthan, 34 Vol.-% Wasserstoff und 42 Vol.-% Kohlendioxid enthält.
Außerdem entstehen noch geringe Mengen höherer Kohlenwasserstoffe. Vergleichsweise
werden
bei gleicher Temperatur und 70 bar in der Minute 2,5 Liter NTP eines Gases, das
46 Vol.-% Wasserstoff, 6 Vol.-% Kohlenoxid, 11 Vol.-% Methan und 37 Vol.-% C02 enthält,
pro Liter Braunkohlenschüttung erhalten.
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Beispiel 2 Bei einem Druck von 400 bar und einer Temperatur von 6300
C wird Wasserdampf, der an Kaliumhydroxid gesättigt ist (ca.
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0,16 g/1000 g H20), mit gemahlener Braunkohle in einem Autoklaven
zur Reaktion gebracht. Pro Liter Braunkohlenschüttung entstehen dabei in der Minute
2,5 Liter NTP eines Gases, das nach Abzug des Wasserdampfes 20 Vol.-% Methan, 38
Vol.-% Wasserstoff, 41 Vol.- Kohlendioxid und 1 Vol.-% Äthan enthält. Außerdem entstehen
noch geringe Mengen an höheren Kohlenwasserstoffen. Vergleichsweise werden bei gleicher
Temperatur und 70 bar in der Minute 2 Liter NTP eines Gases, das 4 Vol.-% Methan,
61 Vol.-% Wasserstoff, 34 Vol.-% Kohlendioxid und 1 Vol.- Kohlenoxid enthält, pro
Liter Braunkohlenschüttung erhalten.
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Beispiel 3 Bei einem Druck von 300 bar und einer Temperatur von 7500
C wird Wasserdampf, in dem Natriumhydroxid mit der Sättigungskonzentration gelöst
ist, mit gemahlenem Steinkohlenkoks in einem Autoklaven zur Reaktion gebracht. Pro
Liter Eoksschüttung entstehen dabei in der Minute 1,9 Liter NTP eines-Gases, das
nach Kondensation des Wasserdampfes 1 Vol.-% Methan, 65 Vol.-% Wasserstoff und 33
Vol.-% Kohlendioxid enthält.
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(AuBerdem entstehen noch geringe Mengen höherer Kohlenwasserstoffe).
Vergleichsweise werden bei gleicher Temperatur und 70 bar ohne Natriumhydroxid in
der Minute 0,4 Liter NTP eines Gases, das 3 Vol.-% Methan, 59 Vol.-% Wasserstoff,
11 Vol.-% Kohlenoxid und 27 Vol.-% Kohlendioxid enthält, pro Liter Koks schüttung
erhalten.
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Beispiel 4 Bei einem Druck von 300 bar und einer Temperatur von 7700
C wird Wasserdampf, in dem Kaliumhydroxid mit der Sättigungskonzentration gelöst
ist, mit gemahlenem Steinkohlenkoks in einem Autoklaven zur Reaktion gebracht. Pro
Liter Koksschüttung entstehen dabei in der Minute 6,1 Liter NTP eines Gases, das
nach Kondensation des Wasserdampfes 5 Vol.-76 Methan, 60 Vol.-Wasserstoff und 35
Vol.-% Kohlendioxid enthält. Außerdem entstehen noch geringe Mengen höherer Kohlenwasserstoffe.
Vergleichsweise werden bei gleicher Temperatur und 300 bar ohne Kaliumhydroxid in
der Minute 0,5 Liter NTP eines Gases, das 4 Vol.-% Methan, 58 Vol.-% Wasserstoff,
26 Vol.-% Kohlendioxid und 12 Vol.-% Kohlenoxid enthält, pro Liter Schüttung an
gemahlenem Steinkohlenkoks erhalten.
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Beispiel 5 Bei einem Druck von 70 bar und einer Temperatur von 7500
C wird Wasserdampf, in dem Kaliumhydroxid mit der Sättigungskonzentration gelöst
ist, mit gemahlenem Steinkohlenkoks in einem Autoklaven zur Reaktion gebracht. Pro
Liter Eoksschüttung entstehen dabei in der Minute 1,6 Liter NDP eines Gases, das
nach Kondensation des Wasserdampfes 1 Vol.-% Methan, 64 Vol.-% Wasserstoff, 2 Vol.-%
Kohlenmonoxid und 32 Vol.-% Kohlendioxid enthält. Außerdem entstehen noch geringe
Mengen höherer Kohlenwasserstoffe. Vergleichsweise werden ohne Anwesenheit von Kaliumhydroxid
bei gleicher Temperatur und 70 bar in der Minute 0,4 Liter NTP eines Gases, das
3 Vol.- Methan, 59 Vol.-% Wasserstoff, 11 Vol.-% Kohlenoxid und 27 Vol.-% Kohlendioxid
enthält, pro Liter Schüttung an gemahlenem Steinkohlenkoks erhalten.
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Beispiel 6 Bei einem Druck von 150 bar und einer Temperatur von 8250
C wird Wasserdampf, in dem Kaliumhydroxid bis zur Sättigungskonzentration gelöst
ist, mit gemahlenem Steinkohlenkoks in einem Autoklaven zur Reaktion gebracht. Pro
Liter Eoksschüttung entstehen dabei in der Minute 5,1 Liter NTP eines
Gases,
das nach Auskondensation des Wasserdampfes 1,5 Vol.-% Methan, 64 Vol.-% Wasserstoff,
2 Vol.-% Kohlenmonoxid und 32,5 Vol.-% Kohlendioxid enthält. Außerdem entstehen
noch geringe Mengen höherer Kohlenwasserstoffe. Vergleichsweise werden ohne Anwesenheit
von Kaliumhydroxid bei gleicher Temperatur und 150 bar in der Minute 1,2 Liter NTP
eines Gases, das 2 Vol.-% Methan, 61 Vol.-% Wasserstoff, 11 Vol.-% Kohlen monoxid
und 26 Vol.-% Kohlendioxid enthält, pro Liter Schüttung an gemahlenem Steinkohlenkoks
erhalten.
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Beispiel 7 Bei einem Druck von 300 bar und einer Temperatur von 8250
o wird Wasserdampf, in dem Kaliumhydroxid mit der Sättigungskonzentration gelöst
ist, mit gemahlenem Steinkohlenkoks in einem Autoklaven zur Reaktion gebracht. Pro
Liter Koksschüttung entstehen dabei in der Minute 10,3 Liter NTP eines Gases, das
nach Auskondensation des Wasserdampfes 1,8 Vol.-% Methan, 64 Vol.-% Wasserstoff,
1,55 Vol.-% Kohlenmonoxid und 32,7 Vol.-% KohlendioxiG enthält. Außerdem entstehen
noch geringe Mengen höherer Kohlenwasserstoffe. Vergleichsweise werden ohne Anwesenheit
von Kaliumhydroxid bei gleicher Temperatur und 300 bar in der Minute 1,6 Liter NTP
eines Gases, das 2,5 Vol.-% Methan, 62 Vol.-% Wasserstoff, 6 Vol.-% Eohlenmonoxid
und 29,5 Vol.-% Kohlendioxid enthält, pro Liter Schüttung an gemahlenem Steinkohlenkoks
erhalten.
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Beispiel 8 Bei einem Druck von 600 bar und einer Temperatur von 6200
C wird eine wässrige Amoniaklösung, die zu 11 Gew.-% aus NH3 besteht, mit gemahlener
Braunkohle in einem Autoklaven zur Reaktion gebracht. Pro Liter Braunkohlenschüttung
entstehen dabei pro Minute 0,85 Liter NTP eines Gases, das 38 Vol.-% Wasserstoff,
42 Vol.- Kohlendioxid, 14 Vol.-% Methan und 6 Vol.-% Äthan enthält. Außerdem entstehen
noch geringe Mengen an höheren Kohlenwasserstoffen. Vergleichsweise werden bei der
gleichen Temperatur und dem gleichen Druck ohne Ammoniak in der Minute 0,5 Liter
NTP eines Gases, das 32 Vol.-%
Wasserstoff, 43 Vol.-% Kohlendioxid
und 25 Vol.-% Methan enthält, pro Liter Braunkohlenschüttung erhalten.
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- Patentansprüche -