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Einrichtung zum Anzeigen der Bildnummern bei einer Kamera mit Filmfortschaltung
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Anzeigen der Bildnummern bei einer Kamera
mit Filmfortschaltung.
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In der Kameratechnik ist es üblich, die Anzahl der bereits belichteten
Bilder oder der noch zu belichtenden Bilder anzuzeigen. Hierzu werden beispielsweise
Rollfilme auf der Rückseite mit Ziffern versehen, die durch ein meist rot gefärbtes
Fenster auf der Kamerarückseite erkennbar sind. Der Benutzer einer solchen Rollfiln-Kamera
kann also ohne weiteres erkennen, wieviele Bilder -er bereits aufgenommen hat. Besitzt
die Kamera darüber hinaus auch noch eine Doppelbelichtungssperre, so ist eine ordnungsgemäße
Belichtungsreihenfolge gewährleistet.
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Anders verhält es sich mit den modernen Kleinbildkameras, die keine
Rollf lme mit besonderer Kennzeichnung der Bildnummern auf der Rückseite verwenden.
Bei diesen Kleinbildkameras sind zumeist mechanische Zähleinrichtungen vorgesehen,
die zugleich mit dem Filmtransnort und der Spannung des Verschlusses fortgeschal
tet werden. Derartige ZahlelnricllWungen zeigen in der Regel die Zahl der bereits
belichteten
Bilder an; es sind aber auch Kameras bekannt, bei denen die Zahl der noch zu belichtenden
Bilder angezeigt wird. Beide Methoden haben indessen gewisse Vorzüge und Nachteile.
Wird die Zahl der bereits belichteten Bilder angezeigt, so können dem Benutzer.
nach einiger Zeit Zweifel kommen, ob er einen Film mit 20 oder mit 36 Aufnahmen
eingelegt hat. Geht er beim 20. Bild davon aus, einen 36-er Film eingelegt zu haben,
so reißt er u.U. den Film aus seiner Patrone, wenn es sich doch um einen Film mit
nur 20 Aufnahmen handelte. Will man diesen Nachteil vermeiden, so muß man entweder
eine zusätzliche Anzeige der Gesamtzahl der Bilder des eingelegten Filmes vorsehen
oder aber die Methode der Rückwärtszählung wählen. Bei der ückwärtszählung wird
die Zahl der Bilder eines Filmes voreingestellt, d.h. wenn es sich um einen 20-er
Film handelt wird mit der Hand die Zähleinrichtung auf den Stand "20" gebracht.
Jede Filmfortschaltung bewirkt sodann eine Rückwartszählung bis zu dem lTert "1".
Ist dieser Wert erreicht, so kann eine weitere Filnfortschaltung durch geeignete
Sperrmaßnahmen verhindert werden, um ein gewaltsames Herausziehen des Filmes aus
seiner Patrone zu vermeiden. Nachteilig ist bei der Rückwärtszählung eigentlich
nur, daß es psychologisch ungewohnt ist, die Anzahl der noch auf zunehmenden Bilder
anzuzeigen, denn fortschreitende Handlungen wie die Belichtung von Bildern lassen
zunehmende Zifferngrößen erwarten.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung bei Kameras
vorzusehen, die keine herkömmlichen mechanischen Zähleinrichtungen enthält und den
Kamerabenutzer eine deutliche Information über den Belichtungszustand eines Filmes
gibt.
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Diese Aufgabe wird erflndungssemeß durch folgende gelöst: einen Impulserzeuger,
der bei jeder vollständigen Filmfortschaltung mindestens einen Impuls erzeugt, einen
Impulszähler, der die von dem Impulsgeber erzeugten Impulse zählt und eine Anzeigevorrichtung,
welche den Zählerstand des Impulsgebers optisch anzeigt.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß der
Impulszähler ein Vorwärts-Rückwärts-Zähler ist und mittels eines Umschalters vom
Vorwärtsbetrieb auf Rückwärtsbetrieb und umgekehrt geschaltet werden kann.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin,
daß als Anzeigevorrichtung eine Anzeige mit Flüssigkristall-Elementen vorgesehen
ist und daß sich diese Anzeige im Bildsucher der Kamera befindet.
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Der mit der Erfindung erzielte Vorteil besteht insbesondere darin,
das der Kamerabenutzer zwischen zwei erschiedenen Arten der Bildnummernanzeige wählen
kann und daß die Anzeige nichtmechanisch erfolgt.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben.
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Es zeigen: Fig.l eine Prinzipschaltung gemäß der Erfindung; Fig.2
die Rückseite einer Kleinbildkamera bei geöffnetem Kameradeckei; Fig.3 eine Draufsicht
der in Fig.2 gezeigten Kleinbildkamera, wobei die Bildnummernanzeige zu erkennen
ist Fig.4 eine der Fig.l entsprechende, mehr ins Detail gehende Anordnung.
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Fig. S ein Bildsucher mit Bildnummernanzeige.
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Die Fig.l zeigt eine stark vereinfachte Prinzipdarstellung der Erfindung.
Mit 1 ist ein Umschalter bezeichnet, mit dem wahlweise auf Vorwärts- oder Rückwärtszählung
der Bilder geschaltet werden kann. Beispielsweise wird in der Stellung I vorwärts
und in der Stellung II rückwärts gezahlt. Befindet sich der Umschalter 1 in der
Stellung I, so wird ein elektronischer Vorwärts-Rückwärtszäpler2derart geschaltet,
daß er die von einem Impulsgeber 3 kommenden Impulse zählt, d.h. wenn nacheinanderbl9
Impulse vom Impulsgeber 3 auf den Vorwärts-Rückwärts-Zähler 2 gelangen, so nimmt
letzterer die Stellung 19 ein. Diese Zählerstellung wird durch eine elektro-optische
Anzeigevorrichtung 4 angezeigt. In der Stellung II wird eine im Zähler 2 eingestellte
Zahl rückwärtsgezählt. Wurde beispielsweise ein Kleinbildfiln mit 36 Aufnahmen in
eine Kamera eingelegt, so wurde gleichzeitig mit dem Einlegen entweder manuell oder
automatisch der Zähler 2 auf die Zahl 36 oder eine knapp darüber liegende Zahl,
z.B. 38, eingestellt, um die Tatsache zu berücksichtigen, daß die ersten Bilder
des Films durch den Einlegevorgang ungewollt belichtet wurden. Jeder Impuls, der
nun von dem Impulsgeber 3 kommt, zählt den Zähler 2 zurück bis auf Null. Ist der
Zählerstand Null erreicht, so kann hiermit eine Sperre der Filmtransporteinrichtung
verbunden werden.
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In der Fig.2 ist die Rückansicht einer Kleinbildkamera gezeigt, und
zwar bei aufgeklappter Rückwand. Diese Kamera weist eine Vertiefung 5 für die Aufnahme
einer Filmpatrone auf, und am oberen Ende dieser Vertiefung befindet sich ein Füllrungsstift
6, der in die Filmpatrone eingreifen und mittels einer Betätigungsscheibe 7 gedreht
werden kann. Auf dem oberen Teil 8 der Kamera, in den ein Bildsucher9eingelassen
ist, befindet sich ein Schnellaufzug 10, durch dessen Schwenkung eine Filmaufnahmepatrone
11 gedreht werden kann. Diese Filmaufnahmepatrone 11 weist einen Schlitz 12 auf,
in den der Kleinbildfilm eingefädelt wird. Der auf diese Weise eingefädelte Film
wird
mit seiner Perforation in eine Filrnführungsvorrichtung 13
gelegt, die eine Querverschiebung des Films verhindert.
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In der Mitte der Kamera sind die Filmandruckleisten 14, das Objektiv
15 und der Kamerabalg 16 angedeutet, die jedoch für die Erfindung ohne Bedeutung
sind.
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Die bereits erwähnte Filmaufmahmepatrone 11 ist mit einem Antriebsteil
17 verbunden, das seinerseits mit dem Schnellaufzug 10 gekoppelt ist. Dieser Antriebsteil
17,weist einen Ring 18 auf, áuf dem sich ein Vorsprung 19 befindet, der mit einer
Nase 20 auf der gegenüberliegenden Seite zusammenwirken kann. Der Vorsprung 19 ist
auf der Frontseite der Kamera angeordnet, so daß er bei Betätigung des Schnellaufzugs
10 die Nase 20 berühren kann. Diese Nase 20 kann beispielsweise halbkreisförmig
ausgebildet und federnd gelagert sein. Hierdurch ist es möglich, daß die Nase 20
von dem Vorsprung 19 in das Kameragehäuse hineingeschoben und anschließend auf Grund
der Federkraft wieder herausgedrückt wird.
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Wird der Schnell aufzug 10 um einen Winkel von 90 Grad oder mehr im
Gegenuhrzeigersinn gedreht, so wird der Film um eine Bildeinheit weitertransportiert
und der Kameraverschluß gespannt. Ist die Schwenkbewegung ordnungsgemäß ausgeführt,
kann der Schnellaufzug 10 durch Federkraft wieder in seine Ausgangsstellung gebracht
werden. Hierzu ist eine nipht dargestellte Vorrichtung notwendig, die genau dann
betätigt wird, wenn der Schnellaufzug 10 um den vorgeschriebenen 17winkel geschwenkt
wurde. Der Vorsprung 19 und die Nase 20 sind nun gerade solcherart angeordnet, daß
sie gleichzeitz mit der Betätigung der nicht dargestellten Vorrichtung in gegenseitige
Berührung kommen. Hierdurch ist gewährleistet, daß die Nase 20 nur dann in das Kameragehäuse
geschoben wird, wenn der Filmtransport ordnungsgemäß ausgeführt wurde.
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In der Fig.3 ist die gleiche Kamera wie in Fig.2 noch einmal gezeigt,
diesmal jedoch von oben. Man erkennt wieder die Betätigungsscheibe 7 und den Schnellaufzug
10. Auch der Umschalter 1, ein Auslöser 21 und ein Balgendeckel 22 sind dargestellt.
Zusätzlich ist noch eine Bildnummernanzeige 23 gezeigt, die - je nach Stellung des
Umschalters 1 - die Anzahl
der bereits aufgenommenen oder die Anzahl
der noch auf zunehmenden Bilder optisch anzeigt. Als besonders geeignet erscheint
eine Anzeige mit Hilfe von Flüssig-Kristall-Elementen oder Leuchtdioden; es sind
aber auch andere Anzeigeelemente denkbar.
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Die Anzeige der aufgenommenen oder noch aufzunehmenden Bilder auf
dem oberen Kamerateil 8 ist zweckmäßig, aber nicht zwingend. Die verschiedenen Zahlen
können ebensogut auch im Sucher 9 der Kamera dargestellt werden, falls dies zweckmäßiger
erscheinen sollte.
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Die Fig.4 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig.2, der den Bereich
um die Nase 20 näher darstellt. Man erkennt aus dieser Darstellung, daß die Nase
20 einen fest mit ihr verbundenen Ring 24 aufweist, an dem sich eine Feder 25 abstützt,
die auf einer fest mit dem Kameragehäuse verbundenen Scheibe 26 aufliegt. Diese
Scheibe 26 weist eine Durchbohrung auf, durch welche die Nase 20 auf einen Piezokristall
gelangen kann. Der Piezokristall 27 ist seinerseits fest gelagert und besitzt elektrische
Anschlüsse 28, die über eine Anpassungsschaltung 29 au£ einen Vorwärts -Rückwärts-Zahler
30 führen. Von diesem Vowärtsrückwärts-Zähler gehen schließlich Zuleitungen 31 auf
die Bildnummernanzeige 23.
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Die Wirkungsweise der Anordnung gemaß Fig.4 ist folgende: Wird der
Schnell aufzug 10 um ca. 90 Grad im Gegenuhrzeigersinn bewegt, so berührt der Vorsprung
19 in dem Augenblick die Nase 20, in dem der Filmtransport beendet und der Aufzug
gespannt ist. Durch die Andruckkraft des Vorsprungs 19 wird die Nase 20 entgegen
der Kraft der Feder 25 auf den Piezokristall 27 hin bewegt, um diesen zusammenzudrücken.
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Der hierbei entstehende Druck-bewirkt, daß der Piezokristall 27 eine
Spannung abgibt, die über die Anschlüsse 28 der Anpassungsschaltung 29 zugeführt
wird . Diese Anpassungsschaltung 29 sorgt dafür, daß aus dem Spannungsimpuls, der
von dem Kristall 27 kommt, ein für den Vorwärts-Rückwärts-Zähler 3G geeigneter Impuls
gebildet wird.
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Dieser Impuls schaltet sodann den Zzllez entweder nach oben oder nach
unten fort, je nach der Stellung des Umschalters 1. Der Zahler 30 selbst steuert
nun den Bildnummernzähler 23 an, der auf nicht dargestellte Weise energiemäßig von
einer Knopfzelle versorgt werden kann, die serienmäßig in die Kamera eingebaut ist.
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Die Fortschaltung des Zählers 30 kann selbstverständlich auch noch
auf andere Weise als mittels eines Piezokristalls geschehen; wichtig ist nur, daß
während eines Bildtransports ein definierter Impuls an den Zähler abgegeben wird.
Beispielsweise ist es möglich, durch die Bewegung der Nase 20 einen Schalter zu
schließen, der kurzzeitig Batteriespannung an den Zähler 30 legt oder das Fußende
der Nase 20 als Dauermagneten auszubilden, dem anstelle eines Piezokristalls ein
magnetischer Annäherungsschalter gegenüber liegt.
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In der Fig.5 ist ein Blick durch den Sucher einer modernen Spiegelreflexkamera
gezeigt. In diesem Sucher ist auf der linken Seite der Zeiger 50 eines Belichtungsmessers
angeordnet, wobei dieser Zeiger zwischen der Uberbelichtungsmarkierung 51 und der
Unterbelichtungsmarkierung 52 pendeln kann. Auf der rechten Seite des Suchers befindet
sich die Anzeige für die bereits aufgenommenen oder noch aufzunehmenden Bilder,
die hier zweckmäßigerweise als Flüssigkristall-Anzeige 53 ausgebildet ist, um möglichst
wenig Energie für die Zifferndarstellung zu benötigen; Die elektrische Energie für
den Betrieb der Flüssigkristall-Elenente kann bei Kameras mit eingebautem Belichtungsmesser
auch vom Belichtungsmesser abgezweigt werden. Hierzu ist lediglich ein weiterer
~Umschalter notwendig, der für eine kurze Zeit die Belichtungsanzeige abschaltet
und dafür die Spannung der lichtempfindlichen Elenente an die Flüssigkristall-Elemente
legt.
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Die im Zusammenhang mi der Fic;.a bereits kurz beschriebene Anpassungsschaltung
29 ist im wesentlichen ein Pegelumsetzer. Sie kann aber auch einen Untersetzer aufweisen,
was insbesondere dann erforderlich wird, wenn bei einer Betätigung des Schnell aufzugs
10 mehr als ein Impuls abgegeben wird. Wie man aus der Fig.l erkennt, überstreicht
der Vorsprung 19 die Nase 20 bei einem Bildtransport zweimal, nämlich einmal, wenn
der Schnellaufzug 10 bis zum Anschlag bewegt wird und einmal, wenn der Schnell aufzug
10 sich wieder in Richtung auf seine Ausgangsstellung bewegt. Durch einen Untersetzer,
der immer dann einen Impuls abgibt, wenn er selbst mit zwei Impulsen beaufschlagt
wurde, läßt sich der Doppelimpuls indessen leicht zu einem Einfachimpuls machen.
Der Doppelimpuls kann sogar in vorteilhafter Weise hierdurch als Kontrolle für eine
ordnungsgemäße Betätigung des Schnell aufzugs dienen. Empfängt nämlich der Untersetzer
nur einen Impuls, so ist dies ein Zeichen dafür, daß der Schnellaufzug nicht richtig
durchgezogen wurde.