DE2519088A1 - Niederdruckverfahren zur herstellung von butindiol - Google Patents

Niederdruckverfahren zur herstellung von butindiol

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DE2519088A1 DE19752519088 DE2519088A DE2519088A1 DE 2519088 A1 DE2519088 A1 DE 2519088A1 DE 19752519088 DE19752519088 DE 19752519088 DE 2519088 A DE2519088 A DE 2519088A DE 2519088 A1 DE2519088 A1 DE 2519088A1
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
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Description

  • Niederdruckverfahren zur Herstellung von Butindiol Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Alkinolen nach einer Niederdruck-Äthinylierungsreaktion, d. h. die Einführung von Acetylen in ein Reaktionsgemisch aus einem Aldehyd über dessen Doppelbindung unter Erzielung eines Produktes mit einer Dreifachbindung.
  • Alkinole werden in der Regel nach wohlbekannten Verfahren hergestellt, wie sie z. B. in den USA-Patentschriften 2 232 867, 2 300 969, 2487069, 2 712 560, 2 768 215, 3 108 140, 3 294 849 und 3 560 576 beschrieben werden, nämlich durch Umsetzung von Aldehyden oder Ketonen mit einem acetylenischen Kohlenwasserstoff der allgemeinen Formel R-C=CH, worin R ein Wasserstoffatom oder den Rest eines Kohlenwasserstoffs, Z. B.
  • einen Methyl-, Vinyl- oder Phenylrest bedeutet. Das Acetylen oder der Acetylenkohlenwasserstoff wird in die Reaktion in Form eines Gases eingeführt, während der Aldehyd oder das Keton unter den Reaktionsbedingungen Flüssigkeiten darstellen oder in einem flüssigen Lösungsmit-tel oder Verdünnungsmittel vorliegen können.
  • Die Reaktion läuft bekanntlich bei mäßig erhöhten Temperaturen von 50 bis 150 °C bei überatmo sphärischen Drücken ab. Drücke von 2 bis 30 atm werden in der Regel vorgeschlagen. Die Erfahrung hat jedoch gezeigt, daß ein geeigneter Druck für komprimiertes gasförmiges Acetylen ein solcher von unter 10 atm ist, wenn eine sorgfältige Steuerung der Temperatur erfolgt.
  • Selbst bei diesen Drücken wurde jedoch das Acetylengas mit inerten Gasen oder Dämpfen, z. B. Stickstoff-, Wasserstoff-oder Kohlendioxiagas, verdünnt, um die Gefahr heftiger Zersetzungen zu vermindern. Diese Hochdruckreaktionen haben jedoch noch immer ihre durch Sicherheitsfaktoren bedingten Beschränkungen.
  • Die angegebenen Äthinylierungsreaktionen bedienen sich in der Regel irgendeines Kupfer(I)acetylidkatalysators, der aus Kupferverbindungen des verschiedensten Typs erzeugt oder aktiviert werden kann. Diese Äthinylierungsreaktionen wurden unter Verwendung des Katalysators, der Trägermittel enthielt oder frei von Trägermittel war, durchgeführt.
  • Diese Kupfer(I)acetylidkatalysatoren wurden bisher in verschiedenster Weise hergestellt und danach zur Katalysierung der Äthinylierungsreaktion verwendet; als typisch kann die Reaktion angegeben werden, bei der Formaldehyd und Acetylen in Gegenwart des Kupfer(I)acetyBdkatalysators unter Bildung von Butindiol umgesetzt werden.
  • Diese bekannten Katalysatoren erwiesen sich von sich aus oftmals als leicht explosiv, schwer filtrierbar und übermäßig aktiv in der unerwünschten Katalyse der Ouprenbildung. Sie werden daher oftmals zusammen mit Wismutverbindungen in Hochdrucksystemen verwendet, um diese Cuprenbildung minimal zu halten. rägermittel-enthaltende Katalysatoren wurden in derartigen Hochdrucksystemen ebenfalls angewandt, z. B. solche, die mit einer Lösung von Wismut- und Kupfernitraten imprägniert, getrocknet und kalziniert wurden zur Herstellung des Metalloxids, und das Kupferoxid wurde sodann in der Äthinylierungsreaktion in situ in ein Acetylid umgewandelt. Der Hauptnachteil dieser Reaktionen liegt darin begründet, daß Butindiol nicht rasch genug gebildet wird und die Ausbeute an Butindiol pro Gramm Katalysator vergleichsweise gering ist.
  • Um niedrige Äthinylierungs-Betriebskosten zu erzielen, d. h.
  • günstige, die Umsetzung rechtfertigende ökonomische Bedingungen, wurde es in der Regel vorgezogen, den trägermittelhaltigen Katalysator in Form von Pellets in einem Festbett-Pfropffließverfahren zu verwenden, verdünnten wäßrigen Formaldehyd einzuspeisen und Acetyleneinspritzung an mehreren Stellen bei vergleichsweise hohem Druck anzuwenden, so daß überschüssiger Formaldehyd verbraucht und dasjenige Ausmaß, das eine Destillation erforderlich machte, um ein Produkt der notwendigen Reinheit zu erzielen, minimal gehalten wurde. Ein unerwünschter Gesichtspunkt dieser Ausführungsform waren jedoch die hohen Ausgangskosten der dazu erforderlichen Reaktoren, die in solcher Weise ausgestaltet sein mußten, daß sie nicht nur den normalen Acetylen-Betriebsdrücken von bis zu 26 atm, sondern auch den höheren Drücken widerstehen, die bis zu 20-fach größer sind als der Normaldruck und bei der bei hohen Drücken gelegentlich erfolgenden Acetylenzersetzung mit auftreten.
  • Es wurde auch bereits vorgeschlagen, derartige trägermittelhaltige Katalysatoren in Form von Aufschlämmungen in unter kontinuierlichem Rühren erfolgenden Reaktionen zu verwenden.
  • In derartigen Systemen erwies es sich bisher jedoch nicht nur als notwendig, den Katalysator in kurzzeitigen Intervallen zu entfernen und zu reinigen, um zu verhindern, daß er verdirbt, sondern es erwies sich darüber hinaus trotz kontinuierlicher vollständiger Katalysatorreinigung und -rezyklisierung als notwendig, bei vergleichsweise niedrigen Formaldehyd-Konversionsraten und relativ hohen Acetylendrücken zu arbeiten, um wenigstens annähernd akzeptable Raum/Zeitausbeuten zu erzielen.
  • Es war bisher nicht möglich, gleichzeitig den trägermittelhaltigen Katalysator zu erzeugen und Butindiol in einem ökonomischen Niederdrucksystem herzustellen (verwiesen sei auf 52 Chem.
  • Abstract 252, 1693 und 44 Khim. Proms Br. 12, 885 - 87, 1968).
  • Wo derartige Niederdrucksysteme angewandt wurdenS waren Aus; beute und Reinheit des Verfahrensproduktes nicht ausreichend um die kommerzielle Verwendung eines derartigen Systems zu rechtfertigen. Derartige Verfahren erforderten bisher höhere Betriebskosten als Festbett-Pfropffließverfahren wegen der höheren Kosten für die Produktabtrennung und trugen wenig zur Kostenersparnis bei wegen der relativ schledten Reaktionsrate und geringen Katalysator-L ebensdauer.
  • In der Regel zeigte es sich, daß aktive Acetylidkatalysatoren, die aus Kupfer(I)verbindungen oder aus Kupfer(II)verbindungen in solcher Weise hergestellt waren, daß ein wesentlicher Anteil der Kupfer(II)verbindung vor der Bildung des Acetylids zu Kupfer(I) reduziert wurde, ein zu niedriges Kohlenstoff zu Kupfer-Verhältnis zu haben pflegen, wobei sie in diesem Zustand als kleine, klebrige, vergleichsweise explosive Partikel beschrieben werden, die gewöhnlich wesentliche Mengen an metallischem Kupfer enthalten. Außerdem wurde in der Fachliteratur darauf hingewiesen, daß gebildete Kupfer(I)acetylidkatalysatoren zu einer unbefriedigenden Gesamtoberfläche neigen und demzufolge bei der Herstellung des Alkinols nicht sehr wirksam sind, wenn sie aus Kupfer(II)verbindungen unter einem Acetylen-Partialdruck von über 2 atm oder in Abwesenheit von Formaldehyd, oder in Gegenwart einer von Haus aus unausgeglichenen Menge an Acetylen oder Formaldehyd, oder aus Kupfer(II)verbindungen, die sehr stark löslich oder in einem Medium, in welchem das Kupfer zur Auflösung neigt, dispergiert sind, hergestellt sind. Durch vorliegende Erfindung werden diese Theorien klar widerlegt.
  • In der Literatur (vgl. z. B. USA-Patentschrift 3 560 576) heißt es, daß ein Katalysator auf der Basis von Kupfercarbonat oder bestimmten anderen unlöslichen Kupferverbindungen die aufgezeigten Schwierigkeiten überwinde. Es konnte jedoch gezeigt werden, daß ein Katalysator sehr empfindlich ist und permanent Aktivität verliert bei einem Unterangebot von entweder Formaldehyd oder Acetylen und, wie weiter unten angegeben, leicht detonieren kann bei Erhitzen desselben auf 162 °a. In völligem Gegensatz hierzu wird der erfindungsgemäß verwendbare Katalysator durch ein derartiges Unterangebot nicht permanent geschädigt und kann unter keinen Umständen zur Detonation gebracht werden.
  • Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen zur Durchführung eines Verfahrens zur Herstellung von acetylenischen Diolen verwendbaren aktiven Katalysator, der sich von einer Niederdruck-Äthinylierungskatalysatorvorläuferverbindung ableitet, anzugeben, um einen oder mehrere der aufgezeigten Nachteile des Standes der Technik zu überwinden.
  • Der erfindungsgemäße Äthinyli erungskatalysat or weist, allgemein gesagt, ein wasserunlösliches Eupferacetylidpulver mit einem Gehalt an sowohl Kupfer als auch Magnesiumsilicat auf.
  • Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird die Eatalysatorvorläufers verbindung in einem wäßrigen Medium bei einer Temperatur von etwa 70 bis 120 0C vorzugsweise der gleichzeitigen Einwirkung von Formaldehyd und Acetylen bei einem Partialdruck von unter 2 atm unterworfen unter Erzeugung des aktiven Katalysators.
  • Das erfindungsgemäße Äthinylierungsverfahren ist chargenweise oder kontinuierlich durchführbar, wobei im letzteren Falle vorzugsweise die Carbonylverbindung und das Acetylen gleichzeitig und kontinuierlich beim angegebenen Druck in Kontakt gebracht werden mit dem angegebenen Katalysator in Form einer Aufschlämmung in einem wäßrigen Medium unter Durchführung einer unter kontinuierlichem Rühren erfolgenden Umsetzung bei der angegebenen Temperatur. Sowohl die Erzeugung des Katalysators als auch die Synthese des Alkinols kann kontinuierlich und gleichzeitig erfolgen. Alternativ kann jedoch zuerst in einer separaten Reaktionszone der Katalysator erzeugt und dieser dann in die Äthinylierungs-Reaktionszone eingebracht werden, worauf dann die angegebene Umsetzung durchgeführt werden kann.
  • Als weitere wahlweise Ausführungsform jeder der beiden genannten Verfahren kann der erzeugte Katalysator (ganz gleich, welche Bildungsart angewandt wurde) so lange verwendet werden, bis seine Aktivität unter ein gewünschtes Niveau abfällt, wobei dann zu diesem Zeitpunkt der Katalysator durch frischen Katalysator ersetzt werden kann entweder durch vollständige Entfernung des ersteren oder durch Abziehen von Teilen desselben, die entweder kontinuierlich oder intermittierend entfernt werden, bei gleichzeitiger Zugabe von frischem Katalysator, der nicht regeneriert oder separat regeneriert sein kann, zum Reaktionsmedium unter Aufrechterhaltung des Aktivitttsniveaus.
  • Die angegebene Simultanmethode wird auf alle Fälle wie folgt durchgeführt: Die Reduktion der Kupfer(II)verbindung und die anschließend mit dieser erfolgende Herstellung des Alkinols können im selben Reaktor durchgeführt werden, wodurch erreicht werden kann, daß sowohl die Erzeugung des Katalysators als auch des Alkinolprodukts jederzeit kontinuierlich und gleihzeitig erfolgt.
  • Jie Synthese wird mit dem Katalysator durchgefuhrt, der imprägniert ist mit einem inerten pulverförmigen Trägermittel, z. B. Magnesiumsilicat, Siliciumdioxid oder Kohlenstoff-Aluminiumoxid, vorzugsweise Magnesiumsilicat, bei Atmosphärendruck unter völliger Sicherheit, da jede Tendenz zur Explosion des Katalysators durch das inerte Trägermittel verhindert ist. Der Träger kann aus Magnesiumsilicat mit einem Schüttgewicht von etwa 0,2 bis 1,0 g/cm3 in Pulverform hergestellt werden, über welches eine lösung von Kupfersalz (das gegebenenfalls mit einer sEsmutverbindung versetzt ist, welche als ein Inhibitor für die Polymerisation von Acetylen durch Kupfermetall wirkt) eingetränkt wird. Das Gemisch wird erhitzt, um flüchtige Anteile zu verjagen und um die Salze in die Eupfer(II)vorläuferverbindung des aktiven Katalysators umzuwandeln. Der auf diese Weise erhaltene Katalysator passiert ein Sieb mit 10 bis 300 Öffnungen cro Zoll Geflecht.
  • Wiederholte Tests haben gezeigt, daß der erfindungsgemäße pulverförmige Katalysator auf der Basis von Kupfer-imprägniertem Magnesiumsilicat weder zur Detonation gebracht noch verbrannt werden kann, ganz im Gegensatz zu den meisten bekannten kupferhaltigen Katalysatoren.
  • Ohne sich an irgendeine bestimmte Theorie binden zu wollen, kann gesagt werden, daß vermutlich irgendeine chemische Wechselwirkung" zwischen dem Kupfer und Molekülgitter des Magnesiumsilicat-Trägermittels stattgefunden hat. Wiederholte Wasserwaschungen haben gezeigt, daß Kupfer aus dem imprägnierten Träger nicht herausgewaschen wird im Gegensatz zu Trägermitteln wie Bimsstein und Kieselgur, aus denen nach erfolgter Imprägnierung das gesamte Kupfer durch Auswaschen mit Wasser entfernt werden kann. Es wird daher angenommen, daß die angegebene chemische Wechselwirkung"für die Tatsache verantwortlich ist, daß die Aktivität des erfindungsgemäß verwendbaren Katalysators die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens in ökonomischen Reaktionsraten bei niedrigen Acetylendrücken ermöglicht, wobei noch der Vorteil erzielt wird, daß sich weder das Acetylen spontan zersetzen noch der Katalysator detonieren kann, ganz im Gegensatz zu den Gegebenheiten des Standes der Technik.
  • Es wird angenommen, daß diese Wechselwirkung auch für die lange Lebensdauer des Katalysators verantwortlich ist.
  • In der Regel enthält der erfindungsgemäß verwendbare Katalysator etwa 5 bis 20 %, vorzugsweise etwa 10 bis 15 % Kupfer, bezogen auf das Gesamtgewicht des Katalysators. Vorliegen können ferner bis zu 3 %, vorzugsweise 2 bis 2,8 ffi Wismut. Kupfer kann bestimmt werden durch Abbau des Katalysators, z. B. mit konzentrierter HCl, und Analyse der erhaltenen Lösung nach Standardmethoden der quantitativen Analyse. In der Regel enthält der nicht-entwickelte Katalysator etwa 5 bis 15 % Kupfer, bezogen auf das Gesamtgewicht. Während des Gebrauchs pflegt sich der prozentuelle Kupfergehalt zu erhöhen, da sich das Magnesiumsilicat -Trägermittel teilweise auflöst unter Freigabe frischer Katalysatorflächen. Der erfindungsgemäß verwendbare Katalysator wird vorzugsweise durch Einführung des Acetylens in das Formaldehyd/Katalysator-Reaktionsmedium gebildet.
  • Wie bereits erwähnt, wird bei der Erzeugung des Katalysators die Kupfer(II)vorläuferverbindung in situ der gleichzeitigen Einwirkung der Reaktionskomponenten beim erforderlichen Druck in einem praktisch wäßrigen Medium bei einer Temperatur von etwa 60 bis 120 oC unterworfen. Bei Temperaturen außerhalb des angegebenen Bereichs oder in stark basischen oder sauren Medien oder bei Acetylen-Partialdrücken von über 2 atm oder bei praktischer Abwesenheit von etweder Formaldehyd oder Acetylen werden in der Regel mäßige Katalysatoren erhalten.
  • Die Katalysatorbildungstemperatur beträgt vorzugsweise 60 bis 120 OC, Der pH-Wert des wäßrigen Mediums liegt im Bereich von 3 bis 10, vorzugsweise von 5 bis 6. Die Konzentration an Formaldehyd im wäßrigen Medium beträgt in der Regel 5 bis 60 Gew.-%, in vorteilhafter Weise mindestens 10 und vorzugsweise 30 bis 40 Gew.- zu Beginn der Reaktion.
  • In der Regel liegt der Partialdruck des Acetylens über dem wäßrigen Medium im Bereich von 0,1 bis 1,9 atm, vorzugsweise im Bereich von 0,4 bis 1,5 atm.
  • Bei der Durchführung der Katalysatorbildung kann Stickstoff oder ein anderes praktisch inertes Gas, z. B. Methan oder Kohlendioxid, vorliegen, ebenso wie die üblichen Komponenten an rohem Acetylen, z. B. Methylacetylen und Äthylen. Sauerstoff wird vorzugsweise aus Sicherheitsgründen ausgeschaltet.
  • Bei kleinen Katalysatoransätzen kann die mit Trägermittel versehene Kupfer(II)-vorläuferverbindung in einer kalten neutralen Formaldehydlösung aufgeschlämmt werden und das Acetylen kann eingeführt werden, während die Aufschlämmung erhitzt wird.
  • Entspredende Ergebnisse werden erhalten, wenn die Katalysatoraufschlämmung mit Formaldehyd bei einer nicht zu hohen Temperatur, z. B. 70 °C, mehrere Stunden lang erhitzt wird vor Einfuhrung des Acetylens. Bei größeren Ansätzen kann es sich als besonders vorteilhaft erweisen, die Kupfer(II)-vorläuferverbindung portionsweise in eine heiße neutrale Formaldehydlösung unter Acetylendruck einzuführen. Bei der wäßrigen Lösung kann es sich vorteilhafterweise um einen Strom handeln, der Propargylalkohol und/oder Butindiol enthält, z. B. um einen Rezyklisierungsstrom.
  • Die Katalysatorbildungsreaktion wird vorzugsweise so lange fortgesetzt, bis das zweiwertige Kupfer praktisch vollständig in die Eupfer(I)-form umgewandelt ist, was bei Verwendung der bevorzugten Kufer(II)-vorläuferverbindungen in der Regel 4 bis 48 Stunden erfordert, worauf die gesamte Vorläuferverbindung unter den angegebenen Bedingungen in Kontakt gebracht wurde. Als besonders vorteilhaft erweist es sich ferner, die angegebenen Bedingungen in bezug auf Temperatur, pH-Wert und Acetylen/Formaldehyd-Konzentrationsgleichgewicht und -bereich während der gesamten Katalysatorerzeugung aufrecht zu erhalten.
  • Abweichungen von den angegebenen Bedingungen während des Verlaufs der Bildungsreaktion können jedoch toleriert werden, da die Umsetzung gegenüber kleineren Änderungen in den Betriebsbedingungen vergleichsweise unempfindlich ist.
  • Der pH-Wert des wäßrigen Mediums nimmt bei fortschreitender Reaktion normalerweise ab mit einer Geschwindigkeit und bis zu einem Ausmaß, die in der Regel umso größer sind, je höher die anfängliche Azidität des Reaktionsmediums und ebenso die Reaktionstemperatur sind. Der pH-Wert kann daher, und vorzugsweise wird er auch, gesteuert bis zu einem gewissen Grade durch Beginnen bei den bevorzugten Anfangs-pH-Werten von 3 bis 10 und bis zu einem gewissen Grade durch Arbeiten im bevorzugten Temperaturbereich von 60 bis 120 0C. Eine zusätzliche Steuerung kann erfolgen durch Zugabe geringer Mengen an Säureakzeptor, z. B. Natriumacetat, bei fortschreitender Reaktion. Eine weitere Steuerung kann dadurch erfolgen, daß die Bewirkung der Katalysatorbildung als eine unter kontinuierlichem Rühren erfolgende Reaktion durchgeführt wird unter kontinuierlicher Einführung von frischer neutraler Formaldehydlösung in eine gerührte Reaktionszone (wobei gewünschtenfalls ein saurer Abfluß von den kupferhaltigen Partikeln abfiltriert werden kann) bei Fortschreiten der Reaktion, wobei die ganze Zeit über der Acetylen-Partialdruck aufrechterhalten wird.
  • Die Äthinylierungsreaktion als solche umfaßt das Inkontaktbringen der Reaktionskomponenten bei einem Partialdruck von nicht mehr als etwa 1,9 atm mit einer wäßrigen Aufschlämmung des angegebenen Katalysators in einer unter kontinuierlichem Ruhren erfolgenden Reaktion bei 80 bis 120 00. Der Formaldehyd und das Acetylen werden vorzugsweise kontinuierlich in die Reaktionszone eingespeist, wo sie in die und vorzugsweise unter die Oberfläche der wäßrigen Katalysatoraufschlämmung eingeführt werden, und in diese durch kräftiges Rühren sorgfältig eingemischt, worauf der Abfluß kontinuierlich abgezogen wird.
  • Die Reaktionstemperatur für die Äthinylierung beträgt zweckmäßigerweise 60 bis 120 °C, vorteilhafterweise 80 bis 115 °C und vorzugsweise 85 bis 110 00. Vorteilhafterweise liegt der pH-Wert des Reaktionsgemisches im Bereich von 3 bis 10, vorzugsweise von 4,5 bis 7, und kann durch Ionenaustauscher- oder Säureakzeptorbehandlung der kontinuierlichen Beschickung oder durch Zugabe eines geeigneten Puffermittels aufrecht erhalten werden.
  • Die Formaldehydkonzentration im flüssigen Medium im Kontakt mit dem aufgeschlämmten Katalysator beträgt im Laufe der Äthinylierungsreaktion in der Regel 0,5 bis 60 %, in vorteilhafter Weise mindestens 0,5 bis 37 % unter Dauerzustandsbedingungen. Der Acetylen-Partialdruck ist in der Regel mindestens 0,5 atm. In vorteilhafter Weise liegt der Acetylen-Partialdruck im Bereich von 0,4 bis 1,9 atm. Vorzugsweise beträgt der Acetylen-Partialdruck über dem wäßrigen Medium 0,5 bis 1,5 atm und der Katalysator liegt in Mengen von etwa 1 bis ?0 Gew.-Teilen pro 100 Gew.-Teile wäßriges Medium vor. Für die Zwecke des erfindungsgemäßen Verfahrens kann, in praktischer Abwesenheit von Fremdgasen, der Acetylen-Partialdruck als der Gesamtdruck minus dem absoluten Druck von Wasser und Formaldehyd bei der Reaktionstemperatur, angenommen werden.
  • Wie bei der Katalysatorbildung kann rohes Acetylen verwendet werden, doch sollte dieses aus Sicherheitsgründen vorzugsweise praktisch frei von Sauerstoff sein.
  • Der Abfluß aus der Reaktionszone kann erhitzt und/oder vermindertem Druck unterworfen werden, um Formaldehyd, Propargylalkohol und einen Teil des Wassers zu verflüchtigen, die kondensiert und mit konzentriertem Nachfüll-Formaldehyd kombiniert werden zur Rezyklisierung in den Äthilynierungsreaktor unter Unterdrückung der Methanolbildung in angemessenen Intervallen in kontinuierlicher Verfahrensweise und Zuführung des Rest an teils an Abfluß als wäßriges Alkinol direkt zur Hydrierung.
  • Wahlweise kann der Abfluß aus der Reaktionszone einer üblichen Pfropffluß-Äthinylierung zugeführt werden, um gegebenenfalls vorhandenen überschüssigen Formaldehyd umzusetzen.
  • Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern, ohne sie zu beschränken. Alle Teil- und Verhältnisangaben in den Beispielen und Ansprüchen sind auf das Gewicht bezogen, wenn nichts anderes angegeben ist.
  • Beispiel 1 Herstellung des erfindungsgemäß verwendbaren Katalysators sowie zweier bekannter Katalysatoren.
  • Es wurden drei Katalysatoren hergestellt durch Vermischen von 100 g Katalysatorträger mit 100 ml der folgenden Imprägnierlösung: Cu(N03)2.3H20 702 g Bi(N03)3. 5H20 120 g konz. HNO3 60 g mit Wasser wurde auf ein Gesamtvolumen von 1200 ml verdünnt Die imprägnierten Katalysatoren wurden bei 120 bis 140 oO getrocknet und danach 6 Stunden lang bei 480 0C geröstet.
  • Katalysator Träger Ausbeute Aussehen 1 (bekannt) Bimsstein 123,4 graubraunes Pulver 2 (bekannt) Kieselguhr 128,1 graubraunes Pulver 3 Magnesiumsilicat 109,0 graugrünes Pulver Eine Probe des imprägnierten, jedoch ungetrockneten, unter Verwendung der angegebenen Trägermittel hergestellten Katalysators wurde ausgiebig mit Wasser gewaschen, bis kein weiteres Kupfer entfernt wurde. Die bekannten Katalysatoren 1 und 2 verloren das gesamte Kupfer, während der erfindungsgemäße Katalysator 3 schwach blau blieb und (nach dem Trocknen) etwa 75 % des ursprünglichen Kupfergehalts behielt. Zum Vergleich der angegebenen Katalysatoren wurden jeweils 10 g Katalysator bei 80 0C und Atmosphärendruck behandelt, wobei die in der folgenden Tabelle aufgeführten Ergebnisse erhalten wurden. Hier und im folgenden werden Acetylen und Formaldehyd bisweilen durch ihre chemische Formel wiedergegeben und (K) für Kieselgur, (MS) für Magnesiumsilicat und (B) für Bimsstein geschrieben.
  • C2H2 C2H2 C2H2 Tage (K) % CH2O Rate,ml.min. (MS) % CH2O Rate,ml.min. (B) % CH2O Rate,ml.min.
  • 1 37 3,3 37 2,1 37 2,4 2 unverändert 6,5 unverändert 2,7 unverändert 4,1 3 unverändert 6,5 unverändert 3,7 unverändert 4,3 4 unverändert 6,4 unverändert 4,5 unverändert 4,3 5 unverändert 6,7 unverändert 5,5 unverändert 4,2 6 10 9,6 10 7,7 10 6,4 7 10 9,1 10 7,9 10 6,1 8 10 9,0 10 8,1 10 6,0 9 10 8,8 10 1,0 10 5,7 10 10 8,3 10 8,1 11 10 8,7 10 8,4 12 10 9,0 10 9,2 13 10 8,9 10 9,6 14 10 8,7 10 9,8 15 10 9,1 10 9,5 16 10 8,8 10 9,8 17 10 8,9 10 9,7 18 10 8,5 10 9,7 19 20 9,7 20 10,2 20 4 6,1 4 7,0 21 4 6,2 4 7,1 22 10 8,4 10 9,8 Ergebnisse für (K), (MS) und (B): Nach Filtrieren, Waschen und Vakuumtrocknen des Katalysators betrug das wiedergewonnene Gewicht der in Form von rötlichbraunen Pulvern anfallenden Katalysatoren 9,5 g (K), 9,3 g (B) und 6,1 g (MS).
  • Analyse der wiedergewonnenen Katalysatoren: Probe % Cu1+ % Cu0 Cu2+ P C H % Rest (K) 6,4 3,8 2,4 7,5 0,8 89,4 (MS) 12,1 4,1 3,2 12,2 1,4 75,6 Das Gesamtgewicht an Kupfer in Gramm ist fast genau gleich in den beiden Proben (K), nämlich 1,17 g, und (MS), nämlich 1,18 g, doch hatte der letztgenannte Katalysator mehr Trägermittel (durch Auslaugen) verloren und wies etwas mehr Kohlenstoff und Wasserstoff auf. Außerdem ist der Anteil an Kupfer, der in der einwertigen Form verbleibt, für (MS) sehr viel höher. Der Gewichtsverlust für (MS) ist zurückzuführen auf die Abnahme von Magnesium von etwa 8 % auf etwa 0,8 % und die Verminderung von Siliciumdioxid von etwa 23 auf etwa 18 %. Dieser Verlust stellt einen Prozeß dar, bei dem das Trägermittel langsam weggelöst wird unter gleichzeitiger kontinuierlicher Freilegung zusätzlicher Oberfläche des aktiven Katalysators.
  • Beispiel 2 Bildung des Katalysators und Einfluß der dabei angewandten Bedingungen.
  • Alle Versuchsansätze wurden bei 80 oO und Atmosphärendruck durchgeführt. Nach der Erzeugung unter den angegebenen Bedingungen wurden die Katalysatoren zur Äthinylierung von 10 %igen Formaldehydlösungen verwendet, die täglich ausgetauscht wurden. Mit Ausnahme /Versuchsansatz 1 wurden die Lösungen während der Katalysatorbildungsperiode nicht gewechselt.
  • Vers. zur Kat.-Bildg. Rate mit 10 %I O Verbesserg.rate ans. verwendete ml C2H2/g Kat.-min. gegenüber Standard CH2O-Konz. % 1 10** 0,77 8 2 10 0,87 24 3 19 1,04 47 4 38 1,17 65 ** Frische 10 %ige Formaldehydlösung wurde für die überstehende Flüssigkeit täglich ausgetauscht (ca. 7 Std. Arbeitsanfall pro Tag) Beispiel 3 Katalysatorbildung 60 g Katalysatorpulver mit einem Gehalt an 13 % Kupfer und 2,5 % Wismut auf einem Magnesiumsilicatträger (hergestellt nach dem in Beispiel 1 angegebenen Verfahren) wurden eingespeist zusammen mit 500 ml einer wäßrigen 10 frigen Pormaldehydlösung. Das Gemisch wurde auf 80 °C erhitzt und Acetylen wurde je nach Erfordernis bei 80 °C eintreten gelassen. Nach 7 bis 8 Stunden wurde das Gemisch abgekühlt und absitzen gelassen. Die Flüssigkeit wurde abgezogen durch ein Filter und mit frischem 10 igem Formaldehyd ersetzt. Nach jeder Verfahrensperiode erhöhte sich die Aktivität bei weiterer Bildung des Katalysators.
  • Tabelle A Tage tägliche Aufnahmerate Analyse am Ende des Tages * ml C2H2/Min. % F B % P 1 4,5 7,1 1,8 0,25 2 10,7 6,5 3,9 0,28 3 16,0 6,0 4,5 0,31 4 19,2 4,4 5,4 0,28 5 21,9 4,4 5,9 0,35 6 24,5 4,2 6,6 0,43 7 24,6 4,0 6,9 0,42 * F = Formaldehyd, B = Butindiol, P = Propargylalkohol Beispiel 4 Die Hälfte des gemäß Beispiel 3 erzeugten Katalysators wurde zusammen mit 450 g einer 25 %igen Formaldehydlösung in den gleichen Reaktor eingebracht und bei 80 0c und Atmosphärendruck äthinyliert.
  • T a b e l l e B Std. am Strom Rate für Intervall Analyse ml Acet./Min. PF %B % P * 8 22,0 19,2 8,4 0,20 15 21,5 13,5 15,3. 0,21 23 18,1 9,4 19,2 0,35 30 13,7 5,9 25,5. 0,44 37 9,7 3,8 29,0 0,42 45 6,5 2,0 30,8 0,45 52 4,2 1,1 31,2 0,45 59 2,2 0,60 32,2 0,48 67 1,3 0,35 32,3 0,51 * Abkürzungen wie in Tabelle A Diese Versuchsansätze wurden in mit Prallplatten versehenen Gefäßen, die bei hohen Geschwindigkeiten mit Turbinen bewegt wurden, durchgeführt. Selbst unter diesen Bedingungen erhöht eine höhere Schüttelgeschwindigkeit oder ein besseres Prellplattensystem die Reaktionsrate. Der Reaktor wurde zu Beginn mit Acetylen gespült und dann wurde Acetylen aus einem Meßbehälter in einer Weise zugeführt, daß der Atmosphärendruck aufrecht erhalten wurde.
  • Beispiel 5 Es wurden drei Versuchsansätze durchgeführt, in denen 10 g des in Beispiel 3 beschriebenen Katalysators mit 10 %igem, 19 %igem bzw. 38 %igem Formaldehyd erzeugt wurden. Die Katalysatorbildungsflüssigkeit wurde nicht gewechselt bis die Katalysatorbildung beendet war. Nach beendeter Katalysatorbildung wurden die Katalysatoren ausgewertet in bezug auf Äthinylierung von 10 5S Formaldehyd.
  • % Formaldehyd erforderliche Std, Rate mit 10 % Formzur Kat.-Erzeugg. zur Kat.-Erzeugg. aldehyd ml H2/Min.-g Kat.
  • 10 60 0,87 19 48 1,04 38 32 1217 Bei Durchführung wiederholter Versuchsansätze mit 10 % Formaldehyd verl o ren die höheraktiven Katalysatoren langsam an Aktivität, bis sie nach etwa 1 Woche die Aktivität eines mit 10 % Formaldehyd erzeugten Katalysators erreichen. Nach Erreichen dieses Punktes änderte sich die Katalysatoraktivität nur sehr wenig.
  • Beispiel 6 Einfluß eines Unterangebots an Acetylen oder Formaldehyd Ein Katalysator, der für eine übermäßig lange Reihe von Äthinylierungen von 10 % Formaldehyd verwendet worden war, wurde unter Stickstoff statt Acetylen bei 80 oO 6 Stunden lang gerührt. Nach Durchspülen des Reaktors mit Acetylen wurde eine normale Äthinylierungsrate erhalten. Eine Analyse eines aliquoten Teils dieses Katalysators zeigte, daß durch diese Behandlung kein einwertiges Kupfer zu metallischem Kupfer reduziert wurde.
  • Ein weiterer Katalysator, der für eine übermäßig lange Reihe von Versuchsansätzen mit 10 % Formaldehyd verwendet worden war, wurde mit 0-,2 % Formaldehyd gefahren. Nach Wiederherstellung der 10 %igen Lösung zeigte der Katalysator keinerlei Schädigungen, wie sich aus den folgenden Werten ergibt.
  • Tage % Formaldehyd im Vers.ansatz Rate, ml C2H2/Min.-g Kant.
  • 1 10 0,84 2 0,2 0,10 3 10 0,76 4 10 0,88 Beispiel 7 Hitzestabilität des Katalysators gemäß Beispiel 3 und eines Katalysators gemäß USA-Patentschrift 3 560 576 Es wurde ein Katalysator mit einem Gehalt an 58 bis 60 % Kupfer (wie in der USA-Patentschrift 3 560 576 beschrieben) hergestellt und sorgfältig getrocknet in einem Vakuumofen bei 50 bis 55 0a und Hochvakuum, worauf eine kleine Menge des Katalysators in einem Porzellanlöffel erhitzt wurde. Eine spektakuläre Blitzentwicklung war die Folge. Entsprecshende Tests unter Verwendung eines Dutzends unterschiedlicher Proben von erfindungsgemäß verwendbaren Katalysatoren führten zu keiner Detonation und nicht einmal zu irgendeinem sichtbaren Zeichen von Zündung.
  • Eine Probe des gemäß Beispiel 3 erzeugten Katalysators mit 12 bis 14 % Kupfer wurde in einem Ofen (unter StickstoffatmosDhäre) auf 200 0C erhitzt. Nach dem Abkühlen wurde der Katalysator zur Äthinylierung von 10 % Formaldehyd verwendet und ab Rate von etwa 67 % derjenigen, die vor dem Hochtemperaturbacken erhalten worden war.
  • Beispiel 8 Herstellung und Auswertung eines Katalysators gemäß USA-Patentschrift 3 560 576 Basisches Kupfer(II)carbonat vom "Reagent grade1,-Reinheitsgrad in Pulverform der Formel CuCO3.Cu(OH)2.H20 wurde erzeugt und zur Äthinylierung benutzt in den selben Niederdruckreaktoren, die auch zur Durchführung des übrigen Arbeitsprogramms verwendet wurden. Anders als der erfindungsgemäße Katalysator, der langsam gebildet wird und 30 bis 60 Stunden bis zur Erzielung der maximalen Aktivität benötigt, war dieser bekannte Katalysator in höchstens einigen Stunden voll gebildet. Wegen des sich entwickelnden Kohlendioxids erwies es sich als notwendig, den Reaktor während der Erzeugung dieses Katalysators häufig zu ventilieren und erneut mit Acetylen zu füllen.
  • Die Erzeugung mit 10 % Formaldehyd ergab einen vergleichsweise inerten Katalysator und die Erzeugung mit 19 % Formaldehyd ergab einen Katalysator, der frischen 10 zeigen Formaldehyd mit fast genau der gleichen Rate äthinylierte wie eine gleiche Gewichtsmenge an erfindungsgemäß verwendbarem Katalysator, der mit der gleichen Konzentration an Formaldehyd erzeugt worden war.
  • Beispiel 9 Dreistufenreaktor zur kontinuierlichen Butindiolherstellung Drei etwa 38 1 fassende Reaktoren aus rostfreiem Stahl, von denen jeder gerührt wurde durch eine wirksame Gasdispersionsturbine, wurden in Reihe miteinander in solcher Weise verbunden, daß das Reaktionsgemisch im ersten Reaktor überfloß in den zweiten und von dort aus wiederum überfloß in den dritten.
  • Der Überlauf aus dem dritten Reaktor wurde zentrifugiert und die Katalysatorpaste wurde nach Vermischen mit frischer Formaldehydbeschickung in den ersten Reaktor zurückgegeben. Die von der Zentrifuge abgetrennte Flüssigkeit wurde durch ein Reinigungsfilter abgezogen zur Verfahrensproduktlagerung.
  • Zur Ingangsetzung des Systems wurde jeder Reaktor bis zu seinem vollen Arbeitsvolumen mit 30 1 37 %igem Formaldehyd und 4 kg eines Katalysatorpulvers, das 12 ffi Kupfer und 2 % Wismut auf einem Magnesiumsilicatträger enthielt, gefüllt. Das System wurde mit Stickstoff und anschließend mit Acetylen gespült, worauf auf 95 0C erhitzt wurde unter Zuführung von Acetylen bei 0,14 atü entsprechend seinem Verbrauch. Bei 95 oG wurde der Acetylendruck auf 0,98 atü erhöht und der Versuch wurde sodann unter diesen Bedingungen gefahren.
  • Anfänglich erhöhte sich die Acetylenverbrauchsrate in entsprechender Weise, wie die Erzeugung des aktiven Katalysators fortschritt. Nach etwa 8 Stunden erreichte diese Rate ein gleich bleibendes Niveau und fiel dann ab. Frischer 29 %iger Formaldehyd wurde sodann bei einer Rate von 12 1/Std. als Beschickung eingeführt, wobei das Verfahrensprodukt nach dem dritten Reaktor abgeführt und der Katalysator in der angegebenen Weise rezyklisiert wurde. Nach 8 Stunden langem Betrieb in der angegebenen Weise stabilisierte sich das System und der Inhalt der Reaktoren wies die folgende Zusammensetzung auf.
  • Reaktor Nr. Formaldehyd Zusammensetzung des Reaktorinhalts, % Butindiol Propargylalkohol 1 9,3 23,9 0,7 2 2,9 32,0 0s9 3 (Verfahrensprodukt) 0,6 34,6 1,0

Claims (10)

  1. Patentansprüche 1. Niederdruckverfahren zur Herstellung von Butindiol, dadurch gekennzeichnet, daß man Formaldehyd und Acetylen bei einer Temperatur von etwa 60 bis 120 0C und bei einem Druck von unter etwa 2 atm Acetylen-Partialdruck in einem wäßrigen Medium unter Rühren in Gegenwart eines Äthinylierungskatalysators umsetzt, der praktisch aus einem wasserunlöslichen Kupfer(I)acetylidpulver mit einem Gehalt an etwa 5 bis 20 Gew.-% Kupfer, 0 bis 3 Gew.-% Wismut und einem Magnesiumsilicat-Urägermittel hierfür besteht.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reaktion kontinuierlich durchführt.
  3. 3. Verfahren nach Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man ein wasserunlösliches Kupfer(I)acetylidpulver verwendet, das etwa 2 bis 3 % Wismut enthält.
  4. 4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man den Formaldehyd und das Acetylen kontinuierlich umsetzt unter Rühren in einem wäßrigen Medium bei der angegebenen Temperatur und dem angegebenen Druck in Gegenwart eines Äthinylierungskatalysators, der praktisch aus einem wasserunlöslichen Kupfer(I)acetylidpulver besteht, das, bezogen auf das Gewicht des Katalysators, etwa 5 bis 20 % Kupfer, 0 bis etwa 3 ffi Wismut und einen Magnesiumsilicatträger hierfür enthält, wobei der Kupfer(I)acetylid-Katalysator in dem wäßrigen Medium in Gegenwart von Formaldehyd und Acetylen bei einem Druck von unter etwa 2 atm Acetylen Partialdruck bei einer Temperatur von etwa 60 bis 120 0C gebildet ist aus einer kupferoxidhaltigen Vorläuferverbindung, die, bezogen auf das Gewicht der Vorläuferverbindung, etwa 5 bis 20 % Kupfer, 0 bis etwa 3 % Wismut und einen Magnesiumsilicatträger hierfür aufweist.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die Formaldehydkonzentration in dem wäßrigen Medium auf etwa 0,5 bis 60 Gew.-% hält.
  6. 6. Verfahren nach Ansprüchen 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß man den pH-Wert des wäßrigen Mediums auf etwa 3 bis 10 hält.
  7. 7. Verfahren nach Ansprüchen 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man den Katalysator in Mengen von etwa 1 bis 20 Gew.-Teilen pro 100 Gew.-eile wäßriges Medium während der Umsetzung verwendet.
  8. 8. Verfahren nach Ansprüchen 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man eine kupferoxidhaltige Vorläuferverbindung mit einem Gehalt an etwa 2 bis 3 % Wismut verwendet.
  9. 9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man den Katalysator in einer separaten Reaktionszone erzeugt und danach in eine Äthinylierungsreaktionszone einführt bei Durchführung der Umsetzung.
  10. 10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Teile des Katalysators kontinuierlich oder intermittierend entfernt unter gleichzeitiger Zugabe von nicht-regeneriertem oder separat regeneriertem frischem Katalysator zum Reaktionsmedium bei Aufrechterhaltung eines bestimmten Aktivitätsniveaus im Reaktionsmedium.
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