-
Heizkörper-Regulierventil mit von Hand betatigbarem Regelkörper Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Heizkörper-Regulierventil mit von Hand betätigbarem
Regelkörper.
-
Heizkörper-Regulierventile mit von Hand betätigbarem Regelkörper sind
an sich bekannt und weisen eine sogenannte unterproportionale Kennlinie auf. Von
einer unterproportionalen Ventilkennlinie wird dann gesprochen, wenn bei relativ
großem Drehweg des Verstellelementes für den Regelkörper, hierbei handelt es sich
meist um ein Handrad, lediglich eine geringe Veränderung der Durchflußmenge hervorgerufen
wird. Bei Ventilen mit Handbetätigung ist diese ünterproportionale Kennlinie notwendig,
um eine feine und genaue Dosierung der jeweils gewünschten Durchflußmenge zu erzielen.
-
Anders hingegen ist die Sachlage bei solchen Ventilen, bei denen die
Durchflußmenge durch einen Thermostataufsatz reguliert wird, da diese Thermostat
aufsätze einen relativ geringen speifischen Hub aufweisen, der ausreichen muß, um
den gesamten Regelbereich des Ventiles zu durchfahren. Bei solchen Ventilen ist
also eine sogenannte überproportiofinale Ventilkennlinie erforderlich, d.h.
-
eine geringfügige Längenänderung des Thermoelementes des Thermostataufsatzes
muß eine verhältnismäßig große Änderung der Durchflußmenge verursachen.
-
lurch den vorstehend geschilderten Sachverhalt und die daraus folgende
Notwendigkeit, für beide Betriebsarten - Handbetrieb oder thermostatische Regelung
- ertsprechende Ventilkonstrukticnen zu verwenden, zwingt schon bei der Planung
einer Heizungsanlage zur Festlegung der späteren Betriebsart.
-
Soll eine Umstellung der Betriebsart zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen,
besteht die Notwendigkeit, wesentliche Innenteile der Ventile, äa in den meisten
Fällen sogar die ganzen Ventile auszutauschen. Der Austausch der Ventile bzw. der
Innenteile erfordert das Entleeren und Füllen des Heizungssystems, bedingt zeitaufwendige
Montagearbelten und letztendlich müssen auch noch die notwendigen Ersatzteile vorhanden
sein. Aus dem Gesagten geht hervor, daß eine Umstellung der Betriebsart beispielsweise
von Handbetrieb auf thermostatische ,Regelung sehr aufwendig und teuer ist.
-
Es stellt deshalb lediglich eine ompromißlösung dar, für thermostatische
Regelung vorgesehene Ventile mit überproportional ausgelegter Kennlinie zunächst
einmal mit einem Handregelaufsatz zu regeln, der praktisch nur eine Auf- und Zu-Regelung
zuläßt.
-
Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein
Heizkörper-Regulierventil mit von Hand betätigbarem Regelkörper so zu gestalten,
daß eine Umstellung auf thermostatische Regelung ohne das Austauschen wesentlicher
und kostspieliger Ventilteile möglich ist und daß die Umstellung der Betriebsart
ohne einen Eingriff in das Heizungssystem durchführbar ist.
-
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß das Ventil
zusätzlich zu dem von Hand betätigbaren Regelkörper eine mit einem Ventilteller
versehene, axial verschiebbare und durch eine Feder entgegen der Schließrichtung
belastete Spindel aufweist,.
-
wobei die Spindel durch den Regelkörper hindurchgeführt ist und mit
den Betätigungsmitteln des Regelkörpers derart gekoppelt ist, daß in der Absperrstellung
des Regelkörpers der Ventilteller auf dem zugeordneten Ventilsitz im Ventilgehäuse
aufliegt und daß unabhängig von der Verstellung des Regelkörpers eine axiale Verschiebung
der Spindel durchfühdrbar ist.
-
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile liegen im wesentlichen darin,
daß nunmehr ein Heizkörper-Regulierventil zur Verfügung steht, welches eine unterproportionale
Kennlinie für den Handbetrieb über den Regelkörper und eine überproportionale Kennlinie
für thermostatische Regelung über einen auf die Spindel einwirkenden Thermostat
aufs atz aufweist. Die Umstellung von Handbetrieb auf thermostatische Regelung macht
lediglich die Abnahme des Handrades und das Aufschrauben des Thermostat aufsatzes
auf das Oberteil des Ventiles notwendig. Diese Manipulationen sind von einem Laien
durchführbar und erfordern keinerlei Eingriffe in das Heizungssystem, beispielsweise
Entleeren eines oder mehrerer Heizkörper.
-
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele.
-
Es zeigen: Fig. 1 ein Heizkörper-Regulierventil mit einem als Drehschieber
ausgebildeten Regelkörper, im Schnitt dargestellt, Fig, 2 ein Heizkörper-Regulierventil
mit einem axial beweglichen Regelkörper, ebenfalls im Schnitt dargestellt.
-
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel der Erfindung
ist in ein Ventilgehäuse 1 ein Oberteil 2 eingeschraubt, in welchem Oberteil 2 ein
Regelkörper 3 drehbar, aber axial nicht verschiebbar gelagert ist. Durch ein Einsatzteil
4 eines auf das Oberteil 2 aufschraubbaren Handrades 5 ist der Regelkörper 3 drehbar,
da sowohl das Einsatzteil 4 wie auch das hintere Ende des Regelkörpers 3 eine Vierkant-
oder Sechskantform aufweisen, so daß bei einer Drehung des Handrades 5 und somit
des Einsatzteiles 4 eine Drehung des Regelkörpers 3 verursacht wird, wobei sich
das Einsatzteil 4 gegenüber dem Regelkörper 3 axial verschiebt.
-
Durch den Regelkörper 3 ist eine Spindel 6 hindurchgeführt, die an
ihrem vorderen Ende einen Ventilteller 7 aufweist. Die Spindel ist mit einem Bund
8 versehen, an dem sich eine Feder 9 abstützt.
-
Das andere Ende der Feder 9 stützt sich über eine Scheibe 10, die
auf einem Rundschnurring 11 aufliegt, am Regelkörper 3 ab. Somit wird die Spindel
6 und demzufolge auch der Ventilteller 7 ständig entgegen der Schließrichtung belastet.
-
Am oberen Ende des Regelkörpers 3 wird die Spindel 6 durch einen in
den Regelkörper 3 eingeschraubten Dichtungseinsatz 12 geführt und abgedichtet.
-
Das Einsatzteil 4 ist mit einer Außenverzahnung 13 versehen, der eine
entsprechend ausgebildete Innenverzahnung des Handrades 5 zugeordnet ist, so daß
beim Drehen des Handrades 5 das Einsatzteil 4 mitgenommen wird. Darüber hinaus ist
aber eine axiale Verschiebung des Einsatzteiles 4 möglich, so daß die Wirkverbindung
der Verzahnung außer Eingriff kommt. Durch einen Anschlag 14 am Einsatzteil 4 und
einen GegenanschlaglS am Oberteil 2 wird die Drehbewegung des Handrades 5 begrenzt.
-
Aufgrund der beschriebenen Konstruktion des in Fig, 1 gezeigten Ventiles
ergibt sich folgende Wirkungsweise:
Wird das Handrad 5 gedreht,
so wird dabei das Einsatzteil 4 mitgenommen und über dieses Einsatzteil 4 der Regelkörper
3 um seine Längsachse gedreht. Da der Regelkörper 3 in an sich bekannter Weise als
Kulissenschieber ausgebildet ist, wird dabei je nach Stellung dieses Regelkörpers
3 der Durchtrittsquerschnitt mit mehr oder weniger vergrößert oder verkleinert,
bis schließlich die völlige Absperrung des Ventiles erreicht ist. Während der Drehbewegung
verschiebt sich das Handrad 5 in axialer Richtung, so daß über das Einsatzteil 4
die Spindel 6 und demzufolge der Ventilteller 7 axial verschoben wird. Das Gewinde
des Oberteil es 2 und des Handrades 5 ist mit einer Steigung versehen, die ausreicht,
um bei der für die völlige Abdichtung des Ventiles durch den Regelkörper 3 notwendigen
Drehung die Spindel 6 so weit nach unten zu drücken, daß der Ventilteller 7 auf
dem Ventilsitz 16 in Schließlage aufsetzt. Beim Öffnen des Ventiles durch Drehen
des Handrades 5 in entgegengesetzter Richtung wird durch die Feder 9 die Spindel
6 und der Ventilteller 7 in Öffnungsrichtung mitgenommen, so daß bei Handbetätigung
des Ventiles eine Beeinträchtigung der Regelwirkung durch den Ventilteller 7 nicht
erfolgt.
-
Soll nunmehr eine Umstellung auf thermostatische Regelung erfolgen,
genügt es, das Handrad 5 vollständig abzunehmen und auf das Ventil einen an sich
bekannten Thermostat aufs atz aufzuschrauben, der dann in bekannter Weise durch
axiale Verschiebung der Spindel 6 und des Ventiltellers 7 für die Regulierung der
jeweils benötigten Wasserdurchlaufmenge sorgt.
-
Bei dem in Fig, 2 dargestellten Ausführungsbeispiel der Erfindung,
bei dem gleiche Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen sind wie in Fig. 1,
ist in dem Oberteil 2 eine Hohlspindel 17 drehbar, aber axial nicht verschiebbar
gelagert. Diese Hohlspindel 17 greift mit ihrem unteren Ende in eine in das Oberteil
2 eingeschraubten Regelkörper 3a ein, wobei die Hohlspindel».17 und der Regelkörper
3a im Eingriffsbereich vier- oder sechskantförmig ausgebildet sind,
so
daß beim Drehen der Hohlspindel 17 der Regelkörper 3a mitgenommen und gegenüber
der Hohlspindel 17 axial verschoben wird.
-
Das Drehen der Hohlspindel 17 erfolgt durch ein Handrad 5a, welches
formschlüssig auf das vier- oder sechskantförmige obere Ende der Hohlspindel 17
aufgesteckt ist. Durch die Hohlspindel 17 und durch den Regelkörper 3a ist wiederum
eine Spindel 6 mit einem Ventilteller 7 hindurchgeführt und in der gleichen Weise
wie dies bei dem Ausführungsbeispiel gemäß der Fig. 1 beschrieben ist, durch eine
Feder 9 entgegen der Schließrichtung belastet.
-
Wird nunmehr das Handrad 5a gedreht, so wird über die Hohlspindel
17 der Regelkörper 3a mitgenommen und infolge der Verschraubung mit dem Oberteil
2 axial verstellt, wobei infolge dieser axialen Verstellung der Ventilteller 7 in
Schließrichtung mitgenommen wird.
-
Beim Öffnen des Ventiles durch Zurückschrauben des Regelkörpers 3a
wird die Spindel 6 und der Ventilteller 7 durch die Feder 9 mit zurückgenommen.
-
Auch bei dem Ventil gemäß der Fig. 2 genügt es für die Umstellung
auf thermostatische Regelung, das Handrad 5a abzunehmen und auf das Oberteil 2 einen
an sich bekannten Thermostataufsatz aufzuschrauben, dessen Thermoelement dann wiederum
durch axiale Verschiebung der Spindel 6 für die Regulierung benutzt wird.
-
Bei beiden Ventilen besteht weiterhin die Möglichkeit, je nach Betriebsart
entweder den Regelkörper 3 bzw. 3a oder den Ventilteller 7 als sogenanntes Voreinstellglied
zu benutzen, d.h. durch eine feste Voreinstellung entweder des Ventiltellers 7 oder
des Regelkörpers 3 bzwO 3a die maximal mögliche Durchflußmenge zu begrenzen. Soll
bei Handbetrieb der Ventile der Ventilteller 7 als Voreinstellglied benutzt werden,
wird der maximale Abstand des Ventiltellers 7 vom Ventil sitz 16 fixiert durch den
Dichtungseinsatz 12,der entsprechend tief in den Regelkörper 3 bzw. in die Hohlspindel
17 eingeschraubt wird und an den sich dann in der maximalen Stellung der Bund 8
der Spindel 6 anlegt. Erfolgt die Regelung durch
einen Thermostataufsatz,
kann der Regelkörper 3 bzw. 3a als Voreinstellglied benutzt werden, da es ohne Beeinträchtigung
der axialen Verschiebung der Spindel 6 und somit des Ventiltellers 7 möglich ist,
den Regelkörper 3 bzw. 3a in eine bestimmte Lage fest einzustellen.
-
Durch die Erfindung ist ein Heizkörper-Regulierventil geschaffen,
welches ohne nennenswerten Mehraufwand gegenüber Heizkörper-Regulierventilen mit
einem Voreinstellkörper die Möglichkeit bietet, die Regulierung der jeweiligen Wasserdurchflußmenge
wahlweise von Hand oder durch einen Thermostataufsatz durchzuführen. Dies wird erreicht
durch die Anordnung eines von Hand verstellbaren Regikörpers 3 bzw. 3a mit der für
Handregulierung erforderlichen unterproportionalen Kennlinie und durch die zusätzliche
Anordnung des Ventiltellers 7 mit der daraus resultierenden überproportionalen Kennlinie
zur thermostatischen Regelung0 Die Umstellung von Handbetrieb auf thermostatische
Regelung ist einfach und schnell, selbst von einem Laien durchführbar und erfordert
weder den Austausch wesentlicher Ventilteile noch die teilweise oder gänzliche Stillegung
des Heizungssystemes.