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Mitnahmebuchse zur Mitnahme eines Seiles eines Seiltriebes Die Erfindung
betrifft eine auf einer Drehachse eines Seiltriebes befestigbare Mitnahmebuchse
zur Mitnahme eines Seiles des Seiltriebes.
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In vielen elektrischen Nachrichtengeräten wird zur Kopplung des Zeigers
einer Anzeigevorrichtung mit dem Stellelement einer Einstell- oder Abstimmvorrichtung
ein Seiltrieb verwendet, dessen Seil den Zeiger in die die Stellung des Stellelementes
kennzeichnende Lage bewegt. Das Stellelement kann beispielsweise eine Stellachse
oder ein Stellschieber der Einstell- oder Abstimmvorrichtung sein. Oft ist die Einstellachse,
an der die Einstellhandhabe (z.B.Drehknopf) befestigt ist oder die von einem Motor
angetrieben wird, räumlich vom Stellelement getrennt und ebenfalls mit dem Seiltrieb
im Eingriff. Dabei soll an den Eingriffsstellen der Einstellachse bzw. der Stellachse
in den Seiltrieb eine ausreichende Mitnahme zwischen dem Seil und der Drehachse
vorhanden sein, die dennoch eine ausreichende Seilspannung zuläßt.
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Eine einfache bekannte Maßnahme, die Mitnahme zwischen einem Seil
eines Seiltriebes und einer Drehachse oder einer auf einer Drehachse befestigten
Seilscheibe zu erhöhen, besteht darin, das Seil mehrfach um die Drehachse bzw. die
Seilscheibe zu schlingen (z.B. DT-AS 1 278569). Diese Mitnahmeverbindung hat jedoch
den Nachteil, daß sie wesentlich vom augenblicklichen Zustand des Seiltriebes und
den auf den Seiltrieb einwirkenden Umweltbedingungen abhängt und insbesondere
mit
zunehmender Betriebsdauer in rasch wachsendem Maß unzuverlässig wird.
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Um die Zuverlässigkeit der Mitnahme zu erhöhen, ist bei einem bekannten
Seiltrieb (DT-AS 1 051 345) auf die antreibende Achse in dem vom Seil umschlungenen
Bereich eine Mitnahmebuchse aus einem nachgiebigen, verschleißfesten Material mit
glatter Oberfläche aufgeschoben. Dadurch soll erreicht werden, daß sich das Seil
durch die Seilspannung etwas in das Material hineindrückt und so die Mitnahmekraft
erhöht.
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Die mit der zunehmenden Benutzungsdauer des Seiltriebes und durch
die Umwelteinflüsse mindernd auf die Mitnahmekraft der Seilumschlingung wirkenden
Erscheinungen führen wie beim erstgenannten Beispiel zu einer wachsenden Unzuverlässigkeit
der Mitnahme. Um seitliche Wanderung der Seilumschlingung zu verhindern, ist die
Mitnahmebuchse konkav ausgebildet. Dadurch - wie auch durch Begrenzungen mit einem
hochgezogenen Rand - besteht jedoch die Gefahr, daß sich Windungen der Umschlingung
übereinander legen und eine Seilbewegung stillsetzen.
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Bei anderen bekannten Maßnahmen wird das Seil dadurch zusätzlich festgehalten,
daß es mehrfach um Kanten gelegt oder in Zapfen eingehängt ist. Aus der Deutschen
Gebrauchsmusterschrift 1 747 074 beispielsweise ist eine Seilscheibe bekannt, die
in der Lauffläche zwei Ausnehmungen enthält und durch deren eine Ausnehmung das
Seil in das Innere der Seilscheibe geführt werden kann und durch die zweite Ausnehmung
wieder herausgeführt werden kann. Die Seilführung durch die Ausnehmungen begrenzt
jedoch den Drehwinkel der Seilscheibe bzw. der Achse, auf der die Seilscheibe befestigt
ist. Außerdem erschweren sie das Auflegen des Seiles erheblich.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Mitnahmebuchse bzw.
Seilscheibe anzugeben, die die genannten Nachteile nicht aufweist, in die das Seil
des Seiltriebes leicht einzulegen
ist und die in einem weiten Benutzungs-
und Umwelteinflußbereich eine hohe Mitnahmesicherheit garantiert.
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Nach der Erfindung besteht die Lösung dieser Aufgabe darin, daß auf
der Mitnahmebuchse zwei sich gegenüberstehende ringförmige Kränze angeordnet sind,
die zwischen sich eine keilförmige Ringnut bilden, daß die Breite der keilförmigen
Ringnut an deren Grund kleiner ist als die Dicke des von der Mitnahmebuchse aufzunehmenden
Seiles und daß die ringförmigen Kränze bis etwa zum Grund der keilförmigen Ringnut
reichende Aussparungen enthalten.
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Eine besonders vorteilhafte Ausbildung dieser Mitnahmebuchse ist nach
der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß die Aussparungen Lücken in den ringförmigen
Kränzen sind, daß die Lücken größer sind als die Breite der jeweils zwischen zwei
benachbarten Lücken eines ringförmigen Kranzes bestehenden Zähne des Kranzes und
daß jeder Lücke eines ringförmigen Kranzes ein Zahn des anderen ringförmigen Kranzes
gegenübersteht.
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Im allgemeinen ist die Bewegung des Seiltriebes durch Anfangs-und
Endstellungen der mit dem Seiltrieb in Verbindung stehenden Einstell- oder Abstimmvorrichtungen
begrenzt. Damit die Anschläge dieser Anfangs- und Endstellungen nicht überansprucht
werden können, ist es vorteilhaft, die Mitnahmebuchse auf der Antriebsachse mit
einem einstellbaren Rutschmoment zu befestigen. In einer vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung enthält die Mitnahmebuchse eine Spannvorrichtung, mit der die Mitnahmebuchse
auf der Einstellachse mit einem einstellbaren Rutschmoment befestigbar ist.
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In einer besonderen Ausbildung der Erfindung enthält die Spannvorrichtung
wenigstens zwei mit der Mitnahmebuchse verbundene Spannsegmente, die von einer Spannfeder
ringförmig umschlossen sind.
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Allein schon durch die Keilwirkung der keilförmigen Ringnut tritt
selbst bei einer halben Umschlingung des Seiles eine wesentlich höhere Mitnahmekraft
auf als bei den bekannten Anordnungen. Diese Mitnahmewirkung wird durch die Kanten
der Ausnehmungen in vorteilhafter Weise derart unterstützt und verstärkt, daß das
Seil in der Ringnut der Mitnahmebuchse nur noch abrollen kann und das Seil die Mitnahmebuchse
und umgekehrt ohne Schlupf in der Bewegung mitnimmt. Bei größer werdendem Seilzug
insbesondere beim Einsatz des Drehens der Drehachse, z.B. infolge einer schwergängiger
gewordenen Achse der Einstell- oder Abstimmvorrichtung wird das Seil tiefer in die
keilförmige Ringnut gezogen und so die Mitnahmekraft weiter erhöht.
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Ein weiterer Vorteil ist der, daß das Seil einfach in die keilförmige
Nut einzulegen ist und keine mehrfachen Umschlingungen des Seiles notwendig sind.
Außerdem ist der Umdrehungswinkel für die Mitnahmebuchse in keiner Weise beschränkt.
Besonders vorteilhaft wirkt sich noch aus, daß das Rutschmoment des Seilzuges auf
der Drehachse von der Einstellung der Spannvorrichtung der Mitnahmebuchse und nicht
von der augenblicklichen Einwirkung des Seilzuges auf die Drehachse abhängt.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines vorteilhaften Ausführungsbeispiels,
das in der Zeichnung dargestellt ist, näher erläutert.
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In der Zeichnung zeigen: Figur 1 eine Ansicht auf eine erfindungsgemäße
Mitnahmebuchse in Achsrichtung.
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Figur 2 eine teilweise aufgeschnittene Seitenansicht der in Figur
1 dargestellten Mitnahmebuchse und
Figur 3 schematisch eine Abwicklung
der sich gegenüberstehenden ringförmigen Kränze mit eingelegtem Seil einer in den
Figuren 1 und 2 dargestellten Mitnahmebuchse.
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In den Figuren 1 und 2 ist eine Mitnahmebuchse gemäß der Erfindung
in einer achsialen Aufsicht und in einer teilweise geschnittenen Seitenansicht dargestellt.
Auf der eigentlichen Buchse 1 sind zwei ringförmige Kränze 2 und 3 angeordnet, die
sich gegenüberstehen und zwischen sich eine keilförmige Ringnut 4 bilden. In der
Darstellung von Figur 2 ist in die Ringnut 4 ein Seil 5 eingelegt.
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Das Seil 5 liegt auf den Keilflanken der Ringnut auf, da die Breite
der keilförmigen Ringnut am Grund der Nut kleiner ist als die Dicke des Seils.
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Die ringförmigen Kränze 2 und 3 enthalten in gleichen Abständen jeweils
rund um den Kranz verteilt Aussparungen in der Form von Lücken 6, so daß jeweils
zwischen zwei benachbarten Lücken im Kranz ein Zahn 7 entsteht. Die Lücken reichen
bis zum Grund der keilförmigen Ringnut 4 und sind breiter als die Breite des Zahnes.
Außerdem sind die Lücken so in den ringförmigen Kränzen 2 und 3 angeordnet, daß
jeweils einer Lücke des einen Kranzes ein Zahn des anderen Kranzes gegenübersteht.
Durch diese Ausbildung der beiden sich gegenüberstehenden Kränze 2 und 3 wird das
in die keilförmige Ringnut eingelegte Seil 5 an den innliegenden senkrechten Kanten
der Zähne 7 ausgelenkt, wie die schematische Darstellung eines Teiles einer Abwicklung
der beiden ringförmigen Kränze 2 und 3 mit eingelegtem Seil 5 in Figur 3 deutlich
zeigt. Zur Keilwirkung tritt als wesentliche Komponente zur Mitnahmekraft die Kantenwirkung
zwischen den Zähnen und dem Seil hinzu.
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Zum leichteren Einlegen des Seiles 5 in die keilförmige Ringnut 4
sind die oberen Kanten der Zähne 7 zur Ringnut hin abgerundet.
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Auf der einen Seite der Mitnahmebuchse 1 sind in dem dargestellten
Ausführungsbeispiel drei Spannsegmente 8 angeformt, die am Ende gemeinsam von einer
Spannfeder 9 ringförmig umschlossen sind. Ohne die Spannfeder 9 lagert die Mitnahmebuchse
nahezu lose auf einer Drehachse 10, die beispielsweise über einen nicht dargestellten
Drehknopf von Hand angetrieben wird. Die Spannfeder 9 ist so bemessen, daß sie die
Enden der Spannsegmente mit einer vorbestimmten Kraft gegen die Oberfläche der Drehachse
preßt und so ein vorbestimmtes Rutschmoment zwischen der Drehachse und der Mitnahmebuchse
einstellt.
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4 Patentansprüche