DE2447715C3 - Vorgarn und Verfahren zu dessen Herstellung - Google Patents
Vorgarn und Verfahren zu dessen HerstellungInfo
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Description
Herstellen von Vorgarnen mit einer wesentlich höheren Drehung bekannt als sie übliche Vorgarne aufweisen.
Diese besonders hohe Drehung muß, damit das Vorgarn wieder verzugsfähig wird, mit einer der Feinspinnmaschine
vorgeschalteten Drehvorrichtung erst wieder aufgedreht werden. Ferner zeigt diese Patentschrift
recht deutlich, welche Schwierigkeiten bei der konventionellen Vorgarnherstellung, z. B. mit dem Flyer,
überwunden werden müssen; die empfindlichen Lunten neigen beim Ablauf in das Spulengatter zu Fehlverzügen,
wodurch Nummernschwankungen im fertigen Garn nur schwer zu vermeiden sind; ferner ist die
maximale, vom Flügel abhängige Spindeldrehzahl begrenzt; der Aufwindungsvorgang erfordert eine
komplizierte und störanfällige maschinelle Einrichtung.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Vorgang zur Verfügung zu stellen, das die aufgezeigten
Nachteile nicht aufweist, sich ohne großen technischen Aufwand herstellen läßt und dessen Aufbau und
Eigenschaften ein problemloses Ausspinnen zu Spinnfasergarnen gestattet.
Weiteres Ziel der Erfindung ist es ein Verfahren aufzuzeigen, mit dem es möglich ist, Spinnfasergarne bei
geringem technischen Aufwand mit großer Arbeitsgeschwindigkeit herzustellen.
Diese Aufgabe wurde mit einem Vorgarn aus einem Faserband aus Spinnfasern und mindestens einem die
Spinnfasern umgebenden Filamentgarn überraschenderweise dadurch gelöst, daß die Spinnfasern ungedreht
und ungeschlichtet sind und einen Gesamttiter von etwa 1000 bis 30 000 dtex aufweisen und daß das Filamentgarn
eine Reißdehnung von kleiner als 50% hat, einen Titer von weniger als 50 dtex hat, und daß das Vorgarn
eine Reißlänge von 15 bis 500 m aufweist und daß die Zahl der Überwindungen 20 bis 300 Touren pro Meter
beträgt.
Die bevorzugte Ausführungsform des Vorgarns, bei der es von zwei gegenläufigen Filamentgarnen umwunden
ist, ermöglicht eine besonders gleichmäßiges Umwinden und Einbinden der Stapelfasern und eine
gleichmäßige Verteilung des Anpreßdrucks auf die eingebundenen Fasern.
Monofilamente als umwindende Filamentgarne bringen den Vorteil mit sich, daß sie einfach herzustellen und
handzuhaben sind, während Multifilamente durch den dem Titer der Stapelfaser angenäherten Einzeltiter der
Filamente vorteilhaft sind. Als besonders geeignet haben sich Spinnfasern mit einem Gesamttiter von 2500
bis 15 000 dtex erwiesen, weil diese ohne Schwierigkeiten in einem einzigen Schritt auf die Titer der daraus
herzustellenden Feingarne verzogen werden können.
Eine Reißdehnung des umwindenden Filamentgarns von weniger als 25% ist deshalb wünschenswert, da
solche Filamentgarne beim Verziehen des Vorgarns zum Feingarn glatt reißen und somit das Verziehen
nicht behindern.
Filamentgarne mit einem Titer von weniger als 15 dtex führen zu Vor- bzw. Feingarnen mit einem
geringeren Anteil an Umwindefilament und somit zu Feingarnen mit kaum gestörier Gleichmäßigkeit.
Ebenfalls reißen solche feinen Umwindegarne — wie gewünscht — leichter.
Eine Reißlänge des Vorgarns von 30 bis 300 m bedeutet ausreichende Festigkeit, jedoch auch genügend
leichte Verziehbarkeit und somit eine komplikationslose Weiterverarbeitbarkeit des Vorgarnes. Umwindungszahlen
von 30 bis 100 pro Meter ergeben besonders gute Verzugs- und Handhabungseigenschaften
der Vorgarne.
Diese Aufgabe, Vorgarne mit den gewünschten Eigenschaften herzustellen, wurde ferner durch ein
Verfahren gelöst, bei dem auf das Faserband 30 bis 300 Windungen pro Meter an Umwindefilament aufgebracht
werden und bei dem das Faserband bei der Umwindung eine Liefergeschwindigkeit von mehr als 50
Meter pro Minute aufweist Dabei wird die Spannung der Umwindefilamentgarne vorteilhaft so einreguliert
daß die Umwindefilamentgarne in die Nähe der Seele des Vorgarnes zu liegen kommen. Vorgarne erhält man
dann besonders wirtschaftlich, weil die Liefergeschwindigkeit des Faserbandes bei der Umwindung mehr als
100 Meter pro Minute betragen kann, während bei den bisher üblichen Vorgarn-Herstellungsverfahren 100 m/
min. eine kaum erreichbare Obergrenze darstellen. 30 bis 100 Umwindungen pro Meter ergeben die besten
Eigenschaften der nach diesem Verfahren hergestellten Vorgarne.
Das erfindungsgemäße Garn eignet sich zum Herstellen von Feingarn mit Titern von 20 bis 5000 dtex.
Die Verwendung des erfindungsgemäßen Vorgarns ist jedoch nicht beschränkt auf die Verarbeitung auf
Feinspinnmaschinen, es kann auch dem Grob-, Mittel-, Feinflyer oder anderen Maschinen, die Vorgarne
produzieren, vorgelegt werden.
Das erfir.dungsgemäße Vorgarn setzt sich im wesentlichen aus einem Faserband parallelisierter
Stapelfasern und einem oder mehreren das Faserband spiralförmig umschlingenden feintitrigen Filamentgarnen
zusammen.
Das Faserband, der Hauptbestandteil des Vorgarns, besteht aus spinnbaren Natur- oder Chemiefasern, wie
Wolle, Baumwolle, Zellwolle oder Synthesefasern, bevorzugt aus Polyester, Polyamid, Polyacrylnitril,
Polyolefin oder Polyurethan.
Die Herstellung des Faserbandes erfolgt in herkömmlicher Weise nach dem Kammgarn-, Streichgarn- oder
Baumwollspinnverfahren. Es wird bei der Herstellung des Vorgarns aus einem Streckwerk angeliefert.
Der Einzeltiter der Fasern liegt zwischen 0,5 dtex und 100 dtex, vorzugsweise zwischen 1 dtex und 20 dtex. Die
Stapellänge der Fasern beträgt 5 bis 500 mm, bevorzugt 35 bis 150 mm.
Die Stärke des Vorgarns bzw. des Faserbandes richtet sich nach dem Titer des Garnes, das aus dem Vorgarn
ersponnen werden soll, und liegt zwischen 1000 dtex und 30 000 dtex, vorzugsweise 2500 dtex und 15 000 dtex.
Die Höhe des Verzugs auf den Spinnmaschinen ist begrenzt. Er liegt zwischen etwa 5 und 300-fach, meist
jedoch zwischen 20 und 50-fach, dies bedeutet, daß die Vorgarne je nach gewünschter Endgarnnummer eine
gewisse Stärke nicht überschreiten dürfen.
Die erfindungsgemäße Verfestigung des unverfestigten Faserbandes in unkonventioneller Weise ist nicht
durch eine Drehung, sondern durch spiralförmiges Umschlingen des Faserbandes durch ein oder mehrere
Filamentgarne, bevorzugt monofile Filamentgarne, bewerkstelligt, welche das Faserband zusammenhalten
und ihm seine Festigkeit erteilen. Die Spiralen der Filamentgarne können gleichsinnig oder gegensinnig
angeordnet sein. Bevorzugt sind 2 Filamentgarne, welche in gegensinniger Drehung bzw. sich überkreuzend
angeordnet sind.
Das Faserband ist 20 bis 300 mal pro Meter vom Filamentgarn bzw. den Filamentgarnen umschlungen,
wobei sich die Umwindungszahlen auf die Summe der Umwindungen ggf. aller Umwindefilainentgarne be-
zieht.
Die Filamentumwindungsgarne haben einen Titer, der niedriger als 50 dtex, bevorzugt niedriger als 15 dtex
ist. Er richtet sich nach der Stärke bzw. nach den erforderlichen bzw. gewünschten mechanischen Eigenschaften
des Vorgarnes. Es ist wichtig, daß die Festigkeit des Vorgarnes, die in Haftlänge ausgedrückt wird,
zwischen 15 und 500 Metern, vorzugsweise 30 und 300 Metern liegt. Die Haftlänge ist diejenige Länge des
Vorgarnes, die sich eben noch selbst trägt.
Die Haftlänge darf nich zu groß sein, da sie sonst den
Verzug im Streckwerk der Spinnmaschinen nachteilig beeinflußt, sie darf nicht zu niedrig sein, da sonst das
Vorgarn beim Abziehen von der Vorgarnspule auseinandergeleitet und was entweder zu Vorgarnbrüchen
oder zu Fehlverzügen führt. Ist das Umwindegarn ein Multifilamentgarn, kann der Einzeltiter des Multifiiamentgarnes
dem Titer der Fasern des Faserbandes angeglichen sein. Andererseits hat sich gezeigt, daß im
fertigen Feingarn unterschiedliche Titer d;.s Warenbild sogul wie nicht negativ beeinflussen.
Die Reißdehnung des Filamentgarnes ist kleiner als 50%, vorzugsweise kleiner als 25%. Eine relativ
niedrige Dehnung des Filamentgarnes ist vorteilhaft, damit es im Streckwerk der Feinspinnmaschine in
kurzen Abständen zerrissen wird.
Die Reißdehnung und Reißfestigkeit werden bestimmt nach DIN 53 834 (Zugversuch an Garnen und
Zwirnen).
Die Filamentgarne bestehen aus regenerierten oder synthetischen Chemiefaserrohstoffen wie Polyester,
Polyamid, Polyacrylnitril, Polyolefin oder Zellulose. Normalerweise stört der sehr niedrige Anteil des
Umwindefilaments im fertigen Garn den Warenausfall nicht, bei extremen Farbstellungen z. B. kann es aber
erforderlich sein, den Umwindefaden aus einem Material zu wählen, das mit den einzelnen Farbstoffklassen
anfärbt wie die Stapelfasern.
Zur Umwindung des unverfestigten Faserbandes mit dem Filamentgam oder den Filamentgarnen gibt es
verschiedene Möglichkeiten. Zum Beispiel kann das Filamentgam auf kleine Spulen geringen Durchmessers
aufgebracht werden, dann wird es von der feststehenden Spule abgezogen und zusammen mit dem Faserband
durch die Spulenachse hindurchgezogen, wobei das Faserband vom Filamentgam umwunden wird, und die
Zahl der von der Spule abgezogenen Wicklungen der Anzahl der auf das Faserband aufgebrachten Umwindungen
entspricht. Bevorzugt werden 2 Aggregate dieser Art hintereinander geschaltet.
Grundsätzlich ist es auch möglich, nur das unverfestigte Faserband durch die Spulenachse zu führen und
den Umwindevorgang hinter die Filamentgarnspule zu legen. Der Umwindepunkt muß dabei durch einen
geeigneten Fadenführer festgelegt werden.
Diese Ausführungen sind besonders einfach, da sie keine drehenden Teile enthalten. Das Umwinden des
unverfestigten Faserbandes kann jedoch auch so erfolgen, daß die Spule mit dem Filamentgam durch
einen Antrieb in Rotation versetzt wird, während das Faserband mit dem Filamentgam durch die Achse der
Filamentgarnspule hindurchgeführt wird. Auch hier ist es selbstverständlich möglich, das Filamentgam erst
nach der Spule mit dem Faserband zu vereinigen. Bei dieser Umwindevorrichtung können größere Filamentgarnspulen
verwendet werden.
Wird der Umwindevorgang unter einer solchen Spannung des Filamentgarnes vorgenommen, daß es
sich mehr in die Seele des Vorgarnverbandes legt, wird
es beim Verzugsprozeß auf der Spinnmaschine leicht zerrissen.
Da das Umwinden des unverfestigten Faserbandes mit dem Filamentgam mit sehr hoher Geschwindigkeit
möglich ist, wird die Liefergeschwindigkeit des Vorgarnes bei seiner Herstellung nur durch die Laufgeschwindigkeit
des das Faserband liefernden Streckwerkes begrenzt
Das umwundene Vorgarn kann auf bekannte Art und Weise auf Kreuzspulen aufgewunden werden. Es kann
aber in einer bevorzugten Ausführungsform auch in Kannen abgelegt werden. Es wird der Spinnmaschine
zugeführt und in einem herkömmlichen Streckwerk verfeinert. Dabei werden die Filamenlgarne zerrissen.
Der Spinnprozeß erfolgt um so störungsfreier, je niedriger die Dehnung des Umwindungsfilamentgarnes
und je feiner der Titer der Filamentgarne gehalten wird. Es hat sich gezeigt, daß Vorgarne mit Monofilamenten,
die im Titer niedriger als 15 dtex sind und deren Reißdehnung niedriger als 25% ist, auf modernen,
hochbelastbaren Streckwerken reibungslos verarbeitet werden können. Bei niedrig belasteten Streckwerken
kann es notwendig sein, den Einzugszylinder einmal zu umschlingen.
Das erfindungsgemäße Vorgarn ist hervorragend geeignet zw Herstellung von Spinnfasergarnen.
Anhand der nachfolgenden Beispiele soll die Erfindung weiter erläutert werden.
Aus einer Mischung von 55% Polyäthylenterephihalatfasern
dtex 3,6 M/75 S(M = Mischliter aus 75 Gew.% dtex 3,3 und 25 Gew.% dtex 4,0) und 45% Wolle
21,5 μ wurde am Finisseur ein Vorgarn der Stärke 5900 dtex hergestellt. Das Faserband entsprechender Stärke
wurde dabei nicht genitschelt, sondern mit 2 Polyäthylenierephthalat-Monofilamenten
dtex 10, Reißfestigkeit 39 p, Reißdehnung 6,4% kreuzweise umwunden. Das Faserband wurde dabei durch ein Rohr vom Durchmesser
12 mm hindurchgeführt. Das Rohr war mit 2 Packungen des Monofilamantes umwickelt, wobei das
Monofilament der einen Packung zusammen mit dem Faserband durch das Rohr gezogen wurde und das
Monofilament der zweiten Packung nach dem Austritt des einmal mit Monifilament umwundenen Faserbandes
aus dem Rohr das Faserband in einer der ersten Umwindung entgegengesetzten Richtung umwand. Die
Vorgarnliefergeschwindigkeit betrug 70 Meter pro Minute.
Das so hergestellte Vorgarn wurde von jedem Monofilament pro Meter 26,5 mal umwunden. Auf ein
Meter Vorgarn kamen dabei insgesamt 53 Umwindungen. Seine Reißfestigkeit betrug 145 ρ und damit die
Haftlänge 246 m.
Das Vorgarn wurde auf einer Langstapel-Ringspinnmaschine zu Garn der Stärke 250 dtex gesponnen. Die
Anzahl der Fadenbrüche war normal, ebenso die Garngleichmäßigkeit.
Aus 100% Polyäthylenterephthalatfasern dtex 3,3/60 mm wurde auch am Finisseur ein Vorgarn der
Stärke 4000 dtex hergestellt. Das Faserband wurde <i5 dabei auch nicht genitschelt, sondern mit 2 Polyester-Monofilamenten
dtex 10, Reißfestigkeit 30 p, Reißdehnung 6,4% kreuzweise umwunden. Das Faserband
wurde dabei durch ein Rohr vom Durchmesser 8 mm
hindurchgeführt. Das Rohr war mit 2 Packungen des Monofilamentes umwickelt, wobei das Monofilament
der einen Packung zusammen mit dem Faserband durch das Rohr gezogen wurde und das Monofilament der
zweiten Packung nach dem Austritt des einmal mit Monofilament umwundenen Faserbandes aus dem Rohr
dieses in einer der ersten Umwindung entgegengesetzten Richtung umwand.
Das so hergestellte Vorgarn wurde von jedem Monofilament pro Meter 40 mal umwunden. Auf ein
Meter Vorgarn kamen dementsprechend 80 Umwindungen.
Seine Reißkraft betrug 108 ρ und damit die Haftlänge
270 m. Das Vorgarn wurde auf einer Kurzslapel-Ringspinnmaschine
zu Garn der Stärke 250 dtex versponnen. Die Anzahl der Fadenbrüche war normal, ebenso die
Garngleichmäßigkeit.
Aus einer Mischung von 65% Polyäthylenterephthalatfasern dtex 3,3/38 mm und 35% Zellwolle dtex
1,7/38 mm wurde am Baumwoll-Flyer ein Vorgarn der
Stärke 4000 dtex hergestellt. Das Faserband wurde dabei nicht gedreht, sondern mit 2 Polyäthylenterephthalat-Monofilamenten
dtex 10, Reißfestigkeit 39 p Reißdehnung 64,% kreuzweise umwunden. Das Faserband
wurde dabei durch ein Rohr vom Durchmessei 8 mm hindurchgeführt. Das Rohr war mit 2 Packunger
des Monofilamentes umwickelt, wobei das Monofilament der einen Packung zusammen mit dem Faserband
durch das Rohr gezogen wurde und das Monofilamenl der zweiten Packung nach dem Austritt des einmal mil
Monofilament umwundenen Faserbandes aus dem Rohr das Faserband in einer der ersten Umwindung
entgegengesetzten Richtung umwand. Die Vorgarnliefergeschwindigkeit betrug 120 Meter pro Minute. Das
so hergestellte Vorgarn wurde von jedem Monofilament pro Meier 40 mal umwunden. Seine Reißkrafi
betrug 98 ρ und damit die Haftlänge 245 m. Auf eir Meter Vorgarn kamen dementsprechend insgesamt 8C
Umwindungen. Das Vorgarn wurde auf einer Kurzstapel-Ringspinnmaschine zu Garn der Stärke 250 dte>
versponnen. Die Anzahl der Fadenbrüche war normal ebenso die Garngleichmäßigkeit.
Claims (14)
1. Vorgarn bestehend aus einem Faserband aus Spinnfasern und mindestens einem die Spinnfasern
umwindenden Filamentgarn, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spinnfasern umgedreht und ungeschlichtet sind und einen Gesamtther von etwa
1000 bis 30 000 dtex aufweisen, und daß das Filamentgarn eine Reißdehnung von kleiner als 50%
und einen Titer von weniger als 50 dtex hat, und daß das Vorgarn eine Reißlänge von 15 bis 500 m
aufweist, und daß die Zahl der Umwindungen 20 bis 300 pro Meter beträgt.
2. Vorgarn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es zwei gegenläufig umwindende
Filamentgarne umfaßt.
3. Vorgarn nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das umwindende Filamentgarn
ein Monofilament ist
4. Vorgarn nach Ansprüchen 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß das umwindende Filamentgarn
ein Multifiiament ist.
5. Vorgarn nach Ansprüchen 1 — 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Spinnfasern einen Gesamttiter
von 2500 bis 15 000 dtex aufweisen.
6. Vorgarn nach den Ansprüchen 1 — 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Filamentgarn eine Reißdehnung
von kleiner als 25% hat.
7. Vorgarn nach Ansprüchen 1 — 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Filamentgarn einen Titer
von weniger als 15 dtex hat.
8. Vorgarn nach Ansprüchen 1—7, dadurch gekennzeichnet, daß es eine Reißlänge von 30 bis
300 m aufweist
9. Vorgarn nach Ansprüchen 1 — 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahl der Umwindungen 30
bis 100 pro Meter beträgt.
10. Verfahren zum Herstellen eines Vorgarnes nach Ansprüchen 1 — 9 durch Umwinden eines
ungedrehten Faserbandes mittels einem oder mehreren Filamentgarnen, dadurch gekennzeichnet, daß
auf das Faserband 30 bis 300 Windungen pro Meter an Umwindefilament aufgebracht werden und daß
das Faserband bei der Umwindung eine Liefergeschwindigkeit von mehr als 50 m pro Minute
aufweist.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Umwindefilamentgame bei der Umwindung des Faserbandes eine Spannung aufweisen,
daß sie in die Nähe der Seele des Vorgarnes zu liegen kommen.
12. Verfahren nach Ansprüchen 10 — 11, dadurch
gekennzeichnet, daß das Faserband bei der Umwindung eine Liefergescnwindigkeit von mehr als 100
Meter pro Minute aufweist.
13. Verfahren nach Ansprüchen 10 — 12, dadurch gekennzeichnet, daß auf das Faserband 30 bis 100
Windungen pro Meter an Umwindefilament aufgebracht werden.
14. Verwendung der Garne nach Ansprüchen 1 bis 9 zur Herstellung von Feingarnen auf herkömmlichen
Spinnmaschinen.
1 5. Verwendung der Vorgarne nach Ansprüchen 1 bis 9 zur Herstellung feinerer Vorgarne. &5
Die Erfindung betrifft ein Vorgarn aus einem Vorgarn aus Spinnfasern und mindestens einem die Spinnfasern
umgebenden Filamentgarn und ein Verfahren zu dessen Herstellung.
Bei Vorgarnen handelt es sich um Vorprodukte bei der Spinnfasergarnherstellung. Spinnfasergame werden
auf Spinnmaschinen hergestellt, meist auf Ringspinnmaschinen. In jüngster Zeit gewinnt aber auch das
open-end-Spinnverfahren vor allem zur Herstellung grober Garne an Bedeutung. Bei der Spinnfasergarnherstellung
werden vorwiegend Vorgarne aus feinen Faserbändern benötigt, welche auf der Spinnmaschine
zur gewünschten Feinheit verzogen und anschließend meist durch Drehen verfestigt werden. Ein Vorgarn,
abgesehen von sehr starken Faserbändern, z. B. Kardenbändern, muß leicht verfestigt sein, damit es
einerseits den mechanischen Anforderungen auf der Spinnmaschine gewachsen ist, darf aber andererseits
nicht zu stark verfestigt sein, damit das Verziehen und die damit angestrebte gleichmäßige Verfeinerung des
Garnes im Streckwerk der Spinnmaschine überhaupt möglich wird und störungsfrei abläuft.
Die mechanische Verfestigung der Vorgarne erfolgte bisher entweder durch Aufbringen einer echten
Drehung auf das Faserband, z. B. am Flyer, oder durch Aufbringen einer Drehung in alternierender Richtung
mittels einer Nitschelvorrichtung, eines Finisseurs. Dabei wird durch die Höhe der aufgebrachten
Drehungen die mechanische Festigkeit des Vorgarns bestimmt.
Durch die Notwendigkeit, eine Garndrehung zu erteilen, wird die maximale Geschwindigkeit bei der
Vorgarnproduktion begrenzt. ]e nach Feinheit des Vorgarns und der Stapellänge liegt die Faserband- bzw.
Vorgarnliefergeschwindigkeit bei dessen Herstellung zwischen 30 und 100 m/Min. Sowohl Flyereinrichtung
als auch ei'.i Nitschelwerk sind technisch relativ aufwendige Vorrichtungen. Durch kostspielige Maschinen
und niedrige Produktionsleistung ist deshalb die Wirtschaftlichkeit der konventionellen Spinnfasergarnherstellung
stark belastet.
Es ist auch bekannt, Faserbänder durch spiralförmiges Umwinden mit einem oder mehreren Fäden zu
verfestigen. In der US-PS 17 32 592 wird z.B. eine Maschine beschrieben, die sich zur Herstellung von
Garnen aus schwachen oder kurzen Fasern besonders eignet, wobei Faserbänder zunächst mit einem oder
mehreren Fäden spiralförmig umwunden werden und anschließend den zusammengesetzten Garnen noch
eine Drehung erteilt wird. Für die Herstellung der Garne werden für den Umwindefaden aber Filamente
verwendet, welche geeignet sind, dem fertigen Garn eine hohe Festigkeit zu verleihen. Garngebilde dieser
Art sind jedoch wegen ihrer Konstruktion und insbesondere wegen der daraus sich ergebenden hohen
Festigkeit in der Spinnfasergarnherstellung als Vorgarne völlig unbrauchbar.
Aus der US-PS 24 49 595 ist ein verstärktes Plastikmaterial bekannt, das als Verstärkung ein
Gewebe enthält, welches in Kettrichtung Garne verhältnismäßig großen Durchmessers aus Faserbändern,
die mit Fäden spiralförmig umwunden sind, aufweist, um die Einzelfaser η der Faserbänder zusammenzuhalten.
Aber auch dieses hier als Kettfaden eingesetzte Garn kann wegen seiner Konstruktion und
seiner hohen Festigkeit nicht als ein Vorgarn bei der Spinnfasergarnherstellung verwendet werden.
Aus der DE-PS 9 09 419 ist ein Verfahren zum
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