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Stallbodenbelag und Verfahren seiner Herstellung
Die
Erfindung betrifft einen Stallbodenbelag in Form ebenflächig aneinanderlegbarer
Elemente aus elastischem Material, deren bberflächen rutschsicher ausgeformt sind.
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Die heute sehr weit verbreitete streulose Viehaltung erfordert bekanntlich
einen Stallbodenbelag. der dauerhaft elastisch.
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rutschsicher und hygienisch sein muß. Zudem hat sich die Empfindlichkeit
z.B. der immer mehr hochgezüchteten Rinder erfahrungsgemäß so gesteigert, daß an
die Eigenschaften des Stalibodenbelags noch wesentlich höhere Anforderungen gestellt
werden. insbesondere auch an seinen Weichheitsgrad.
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Man hat diese Probleme bisher auf verschiedene rwrten und mit verschiedenen
Materialien. aber mit nicht ausreichendem Erfolg zu lösen versucht. So sind beispielsweise
Viehmatten bekannt (Gbm 7 101 611), die aus einem Vlies aus Kunstfasern bestehen.
Hier ist jedoch die Reinigung schwierig und die unerläßliche Hygiene ist bei weitem
nicht gewährleistet.
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Darüber hinaus reißen solche Fasern bald und diese Matten verlieren
erfahrungsgemäß bald ihre Elastizität.
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Andere bekannte Matten bestehen aus elastischem Material wie z.B.
Gummi und weisen eine Vielzahl nach oben gerichteter Nocken auf (D:iU 1 205 335),
die insbesondere auch zur teilweisen Strohhaltung dienen, aber auch zur streulosen
spaltung verwendet werden könnten. Auch hier ist Jedoch die Reinigung
schwierig
und zeitraubend und die Tiere sind - auch bei relativ weichen Nocken - gesundheitlich
dadurch gefährdet, daß diese Nocken auf die Weichteile drücken.
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Die Verwendung einer bekannten Mehrschichtplatte mit Zwischenschichten
aus Hartschaum (Co 2 045 154) dagegen bietet keinerlei Weichheit der oberfläche
und jede Belastung der llartschaumplatten führt zu bleibenden Deformationen.
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Eine gewisse elastische Weichheit wurde mit einem Belag erreicht,
der in der Art nebeneinanderliegender Schläuche ausgebildet ist (( S 2 238 228).
Dieser ist jedoch praktisch für die Balkenabdeckung an Spaltenböden vorgesehen und
er. läßt sich für durchgehende Flächenbeläge in der Praxis kaum und nur mit großen
Nachteilen verwenden. da die elastische Weichheit nur in schmalen Farallelstreifen
vorhanden ist. zwischen denen notwendigerweise die massiven Zwischenwände liegen.
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Diese weisen dann aber eine Härte auf, die im Wechsel für die Tiere
noch ungünstiger ist, als ein vollflächig härterer Bodenbelag ohne Weichstreifen.
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Die relativ größte Weichheit bei den bisher bekannten, ebenflächig
verlegbaren Bodenbelägen wird bei solchen erreicht, die an der Unterseite kalottenförmige
Ausnehmungen aufweisen und so ein federndes Durchbiegen relativ kleiner Teilflächen
ermöglichen (t 2 320 623). Solche Beläge sind jedoch sehr
unhygienisch,
da sich Schmutz, Kot und insbesondere fiarn im Bereich der Ausnehmungen zwischen
Unterboden und Belag ansammeln kann. der ohne Demontage des Belags nicht zu entfernen
ist. Auch ist hierbei trotz der Ausnehmungen die Weichheit nur relativ gering, da
der Belag aus einer starken und doch relativ harten Schicht bestehen muß, um die
elatische Elanlage seiner oberfläche zu gewährleisten.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Jtallbodenbelag ähnlich
der zuletzt beschriebehen .ausführung so auszubilden, daß er einen hohen Weichheitsgrad
mit dauerhafter Elastizität aufweist, ber vollflächig plan auf dem Unterboden aufliegt
und so keine Möglichkeit zum Ansammeln von Schmutz, Harn etc. bietet.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst. daß die Elemente
des Stallbodenbelags aus je einer oberschicht und einer Unterschicht bestehen, zwischen
welchen sich mindestens ein hohlraum befindet, der von einer Vielzahl vertikaler
Abstandhalter überbrückt ist, die aus dem gleichen Material wie die beiden Schichten
bestehen und mit diesen fest verbunden ist. n den Rändern der Elemente können Randstege
die tbermit der Unterschicht fest verbinden und die Hohlräume können mit Weichsohaumplatten
ausgefüllt sein, die im Bereich der Abstandhalter und der Randstege in Form, Größe
und Anordnung passende Aussparungen aufweisen.
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Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt
und werden im folgenden näher beschrieben.
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Es zeigt Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel im Vertikalschnitt
in Form zweier später miteinander zu verbindender Teile, Fig. 2 eine Draufsicht
mit teilweisem E;orizontalschnitt der Ausbildung nach den Fig. 1 und 3, Fig. 3 eine
Variante der Fig. 1 mit ausgefüllten hohlräumen, Fig. 4 bis 6 den Ferstellungsablauf
einer bevorzugten Ausführungsform in drei Verfahrensabschnitten jeweils im schematischen
Vertikalschnitt durch eine Gießform und Fig. 7 sechs Variationsbeispiele für die
Form und Anordnung der die Lberschicht mit der Unterschicht verbindenden Abstandhalter.
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Die ebenflächig aneinanderlegbaren Elemente des erfindungsgemäßen
Bodenbelags können z.B. aus Belagsbahnen oder aus Einzelplatten bestehen, wie sie
in den Fig. 1 bis 6 veranschaulicht sind. Alle Elemente bestehen aus einer Überschicht
1 und einer Unterschicht 2, die über &bstandhalter 3 so miteinander verbunden
sind, daß sie einen durchgehenden oder mehrere, einzeln in sich geschlossene hohlräume
4 bilden.
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Die Herstellung der Belagselemente kann bei den Beispielen nach Fig.
1 und 2 so erfolgen. daß die bberschicht 1 in einer und
die Unterschicht
2 samt den Abstandhaltern .3 in einer anderen Form gegossen und die beiden Elementteile
danach durch Verkleben. Verschweißen o.dgl. fest miteinander verbunden werden. Bei
Elementen in Form einzelner Flatten ist die Anordnung von Randstegen 5 zweckmäßig,
die die Hohlräume 4 nach außen abschließen und so ein federndes Luftpolster erzeugen
können und die natürlich ebenfalls zusammen mit der Unterschicht 2 gegossen werden.
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Die erfindungsgemäße .vusbildung des Bodenbelags 1.2,3,4 bewirkt einen
bisher nicht erreichbaren Weichheitsgrad, der den empfindlichen Tieren ein optimales
Wohlbefänden verschafft.
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Die Gberschicht 1 biegt sich nur unter den eigentlichen Belastungspunkten
kleinflächig durch, unterstützt zugleich die benachbarten Partien und läßt diese
nicht hohlliegen. Die Stärke des Belags, also die Röhe der Hohlräume 4 und der ,ibstandhalter
3 kann ohne ochwierigkeit auf die verschiedenen Erfordernisse - abhängig von den
Jeweilig vorgesehenen Tierarten und -rassen - eingestellt werden, so daß z.B. der
bei Rindern sich am stärksten durchdrückende Beckenknochen nicht in hartem zuschlag
auf die ungefederte Unterschicht 2 trifft.
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Neben der wählbaren Bauhöhe der Abstandhalter 3 und Randstege 5 kann
eine eichschaumplatte 6 dazu dienen, den steichheitsgrad und die Elastizität zu
beeinflussen. Mit ihr können die hohlräume 4 voll ausgefüllt werden, wie es das
Beispiel in
Fig. 3 und in Fig. 2 unten zeigt. Diese Variante ist
in vielen Fällen zweckmäßig und die Weichschaumplatte 6 kann bei Elementformen nach
Fig. 1 lose in das Elementunterteil eingelegt werden oder auch z.B. fest eingeklebt
werden. Andrerseits ermöglichst diese Ausbildung auch ein besonders v-orteilhaftes
und wirtschaftliches Herstellungsverfahren, wie es schematisch in drei Phasen in
den Fig. 4 bis 6 veranschaulicht ist: In die Gießform 7 z.B. für ein Flattenelement
wird gemäß Fig.
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4 zunächst nur die Oberschicht 1 eingegossen. .uf diese noch weichflüssige
schicht wird dann gemäß Fig. 5 eine 'w';eichschaumplatte 6 in richtiger Lage aufgelegt,
in die zuv-or die Aussparungen 8 z.B. maschinell eingestanzt wurdeh, die in Lage-
und Abmessung den gewünschten Abstandhaltern 3 entsprechen. Die Weichschaumplatte
6 sinkt mit ihrer unteren Seite geringfügig in die noch weiche Cberschicht 1 ein,
wodurch ein fester Verband mit iEr entsteht, der auch durch die bei horiz6ntalem
Schub entstehenden Scherkräfte nicht gelöst werden kann.
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Nach dem Auflegen der Weichschaumplatte 6 wird dann sofort die Gießform
7 mit dem Gießmaterial, aus welchem auch die Überschicht 1 besteht, aufgefüllt und
so mit der noch nicht~ abgebundenen 'berschicht 1 ein einheitlicher Plattenkörper
hergestellt, der die Weichschaumplatte 6 umhüllt. Die Aussparungen 8 füllen sich
hierbei ebenfalls und lassen so selbsttätig die Abstandhalter 3 entstehen, ohne
daß hierzu weitere
Gießformtei)e benötigt werden. Solche werden
auch für die Randstege 5 nicht erforderlich, da die Weichschaumplatte G um das Maß
der Randstege 5 kleiner als der Formgrundriß zugeschnitten sein kann. Auch bei diesem
letzten Verfahrensabschnitt gemäß Fig. 6 wird an allen offenen Außenflächen der
Weichsehaumplatte 6 eine zug- und reißfeste Verbindung zur Unterschicht 2, den ,abstandhaltern
3 und Randstegen 5 dadurch selbsttätig erzielt, daß das Gießmaterial ,von allen
Seiten aus geringfügig in die Weichschaumplatte 6 eindringt.
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Nach dem Abbinden des Gießmaterials kann dann das fertige Plattenelement
aus der Gießform 3 herausgenommen werden und bedarf danach keinerlei weiterer Nacharbeiten.
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Neben der dargestellten Ferste1lung von Plattenelementen lassen sich
im sinngemäß gleichen Ablauf des Verfahrens auch endlose Bahnen als Belagselemente
herstellen. Die Gießform 7 wird hierbei durch ein Fertigungsband für Mehrschichtenbahnen
ersetzt, welches im krinzip bereits bekannt ist. Die Weichschaumplatte 6 besteht
hier dementsprechend aus einer aufgerollten Bahn mit eingestanzten o.ä. eingeschnittenen
Aussparungen 8, die zweckmäßigerweise ein wenig schmäler als das Fertigungsband
ist, so daß auf beiden Längsseiten Randstege 5 zur seitlichen Begrenzung und ,ibdichtung
entstehen.
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Die Abstandhalter 3 können in einfachster, aber sehr zweckmäßi
ger
Form aus glatten, etwa zylindrischen Vertikalstäben beste hen, wie es in den Fig.
1 bis 6 vorgesehen ist. Sie können aber auch z.B. zur Frzielung bestimmter. gerichteter
Gegendrücke bei orizontalschüben die Form vertikaler Stege oder dgl. erhalten. sechs
Beispiele solcher Stegformen sind in Fig. 7 dargestellt. So können die Stege in
parallele Gruppen gradliniger oder welliger Kurzstrecken geordnet und die Gruppen
können schachbrettartig verschieden gerichtet sein. Die stege können zickzackförmig
verlaufen und mit kurzen tsuerstegen kombiniert werden oder sie können Wabenmuster
bilden oder stern- oder netzförmig oder in sonstigen geometrischen Mustern ausgebildet
sein. Falls Vaben- oder Netzformen gewählt werden, die lose Einzelfelder entstehen
lassen, kann natürlich auch ein dünnes Netz o.dgl. aufgezogen werden, welches die
Einzelfelder in ihrer Sollage festhält.
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Die Abstandhalter 3 sind vorzugsweise gleichmäßig dicht über die Belagsfläche
verteilt. Andrerseits können bei der Erfindung aber auch bestimmte Belagsflächenteile
härter oder weicher als andere Flächenteile gehalten werden, indem die iSnordnungsdichte
der Abstandhalter 3/entsprechend unterschiedlich vorgesehen wird. Dies kann bei
manchen Nutzungsarten von besonderem Vorteil sein. +) oder deren Querschnittsstärke
Grundsätzlich ergibt sich bei allen Formen der ,ibstandhalter 3 deren prozentualer
Flächenanteil aus ihrer Höhe und dem gewünschten
Weichheitsgrad.
Die guerschnittsstärke der einzelnen Abstandhalter 3 und davon abhängig ihre nordnungsdichte
werden danach bemessen. daß unter Belastung eine möglichst gleichmäßig elastische
Durchbiegung der Cberschicht 1 erfolgt, ohne daß die Abstandhalter 3 zu stark spürbare
Gegendruckinseln in der Belagsfläche erzeugen. Besonders bei gemäß den Fig. 4 bis
6 hergestellten Belagselementen weist die für die meisten Anwendungsarten bevorzugte
Ausführungsform zylindrische Abstandhalter auf, deren Durchmesser gerade noch ein
sicheres Durchfließen des Gießmaterials gewährleistet, so daß sie im Einzelnen so
dünn wie möglich sind, aber dafür in entsprechend dichter Gruppierung stehen. Da
die rçussparungen 8 maschinell eingestanzt werden können, spielt die Anzahl der
Abstandhalter keine Rolle für den berstellungsaufwand.
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Die Erfindung verbindet die Vorteile ebenflächig auflegbarer Bodenbeläge
benannter Art wie z.B. Hygiene, leichte Reinigung, Reparaturmöglichkeit durch Auswechseln
einzelner Elemente, gleichmäßig ebene, rutschsichere Trittfläche etc. mit einem
hohen Weichheitsgrad des Belags, der - z.B. durch verschiedene Bauhöhen - weitgehend
variiert und den jeweiligen Nutzungsformen und Tierarten optimal angepaßt werden
kann. Zudem läßt sich die Erfindung auch bei anderen Bodenbelägen wie z.B. für wohnräume,
Gehwege, Gartenanlagen u.dgl. vorteilhaft anwenden.
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Patentansprüche )=================