DE2434547A1 - Beta-acyloxy-crotonsaeureamid-nsulfohalogenide, verfahren zu ihrer herstellung und ihre ueberfuehrung in suesstoffe - Google Patents
Beta-acyloxy-crotonsaeureamid-nsulfohalogenide, verfahren zu ihrer herstellung und ihre ueberfuehrung in suesstoffeInfo
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Description
HOECHST AKTIENGESELLSCHAFT
Aktenzeichen: HOE 74/F 207
Datum: 17. Juli 1974 Dr.GM/Pt
ß-Acyloxy-crotonsäureamid-N-sulfohalogenide, Verfahren zu ihrer
Herstellung und ihre Überführung in Süßstoffe
6-Methyl-3,4-dihydro-l,2,3-oxathiazin-4-on-2,2-dioxid (I) ist
eine Säure, die sich als solche, insbesondere aber in Form ihrer neutralen Kalium-, Natrium- und Calciumsalze durch intensiv
süßen Geschmack auszeichnet und als potentieller neuer, kalorienarmer Süßstoff anzusehen ist.
H ι |
CHo | = C 0 — so |
ι C O=C V |
||
I
■Η |
(D
Der formal einfachste Syntheseweg
zu dieser Verbindung besteht in der
Anlagerung von Chlor- oder Fluorsulfonylisocyanat an Aceton zu
den Acetoacetamid-N-sulfohalogeniden (II)
CH-
O=C Ό (II)
N-SO9HaI H
die anschließend durch Einwirkung von Basen unter Abspaltung von
509885/1274
Halogenwasserstoff in das 6-Methy1-3,4-dihydro-l,2,3-oxathiazin-4-on-2,2-dioxid
bzw. dessen Salze überführt werde'n können. Diese Synthese, die wegen des in großtechnischen Mengen hergestellten
Ausgangsmaterials Aceton besonders interessant erscheinen könnte, verläuft jedoch nach DOS 2.001.017 nur mit einer
Ausbeute von 13 %.
Es stellte sich nun heraus, daß man die Enol-ester der Acetoacetamid-N-sulfohalogenide
der allgemeinen Formel (III)
CH3
O=C 0-CO-R (III)
N-SO2HaI
also ß-Acyloxy-crotonsäureamid-N-sulfohalogenide, worin R eine
Alkylgruppe darstellt, in guter Ausbeute erhalten kann, wenn man entsprechende Enolester des Acetons, also i-Propenylester,
mit Halogensulfonylisocyanaten umsetzt.
Die Enolester (III) lassen sich wie die freien Acetoacetamid-N-sulfohalogenide
(II) analog den Yerfahren der DOS 2.001.017 und der Patentanmeldung P 23 27 804.8 in den Süßstoff der
Formel (I) bzw. seine Salze überführen.
Gegenstand der Erfindung sind daher ß-Acyloxy-crotonsäureamid-N-sulfohalogenide
der Formel (III)
0-CO-R (IH)
5098 8 5/1274
in der R einen Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen und Hai Fluor
oder Chlor bedeutet, ferner ein Verfahren zur Herstellung von ß-Acyloxy-crotonsäureamid-N-sulfohalogeniden der
Formel (III),
in der R einen Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen und Hai Fluor
oder Chlor bedeutet, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man i-Propenyl-alkansäureester der Formel (IV)
CH„
I 3
R-C(O)-O-C=CH2 (IV)
I 3
R-C(O)-O-C=CH2 (IV)
mit Isocyanaten der Formel (V), O=C=N-SO2HaI (V)
wobei R und Hai die oben genannten Bedeutungen haben, bei einer
Temperatur zwischen -40 und +20 C umsetzt. Die Umsetzung
wird vorteilhaft in einem inerten aprotischen Lösungsmittel oder Verdünnungsmittel durchgeführt. Als solche sind beispielsweise
geeignet: Aliphatische und aromatische Kohlenwasserstoffe wie Pentan, Hexan, i-Octan, Cyclohexan, Leicht- oder Schwerbenzin,
Benzol, Toluol, Xylol; Halogenwasserstoffe wie Methylenchlorid,
Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, Tetrachloräthan,
Chlorbenzol, Trifluorchloräthan, Trichlorfluormethan, ferner
Carbonsäureester wie Methylacetat, A'thylacetat, Butylacetat, A'thylendiacetat, Methylglykolacetat, Phenylacetat, i-Propylbenzoat
oder auch der eingesetzte i-Propenylester im Überschuß; Nitrile wie Acetonitril, Propionitril, sowie Äther wie Anisol,
Phenetol. Besonders vorteilhaft verwendet man die als technische
509885/127Ä
-A-
Lösungsmittel gebräuchlichen niederen aliphatischen Äther wie Dimethylather, Diäthyläther, Di-i-propyläther, Dibutyläther,
Athylenglykoldimethyläther, Dioxan, Tetrahydrofuran, von denen die Reaktionsprodukte auch bei relativ niedrigen
Temperaturen leicht zu befreien sind. Auch anorganische aprotische Lösungsmittel, wie z.B. flüssiges Schwefeldioxid,
sind geeignet.
Die Mengen der zu verwendenden Lösungsmittel sind nicht kritisch und richten sich nach den praktischen Erfordernissen.
Im allgemeinen werden sie aber in etwa 0,5 bis 20-facher Gewichtsmenge,bezogen auf das Reaktandengemisch eingesetzt.
Kleinere und auch größere Mengen sind möglich, wobei deren Einsatz durch Wxrtschaftlichkeitsfaktoren begrenzt wird.
Die Eeaktionspartner (IV,) und (V) werden im allgemeinen in etwa
stöchioinetrischen Mengen eingesetzt, geringe Überschüsse des einen oder anderen Reaktanden bis zu 10 % sind möglich. Zur
Vermeidung von Nebenreaktionen ist es jedoch zweckmäßig, die Reaktion so zu führen, daß das Halogensulfonylisocyanat in der
Reaktionsmischung nicht im Überschuß vorliegt. Man gibt also vorteilhaft Isocyanat zu vorgelegtem Propenylester oder dosiert
Isocyanat und Propenylester, gegebenenfalls gelöst in einem Lösungsmittel, gleichmäßig oder mit geringem Überschuß des
Propenylesters in das Reaktionsgefäß ein. Bevorzugt als Reaktionspartner
sind i-Propenylacetat und Fluorsulfonylisocyanat, sowie auch Chlorsulfonylisocyanat.
Die Reaktionstemperatur für die erfindungsgemäße Umsetzung
liegt im allgemeinen zwischen -40° und +20 C, vorzugsweise bei -30° bis +1O°C. Bei tieferen Temperaturen verläuft die
Reaktion zu langsam, bei höheren erhält man in steigendem Maße Nebenprodukte. Mit besonderem Vorteil wird die Reaktion
bei -20° bis 0°C durchgeführt.
509885Π274
Die Verfahrensprodukte (III) werden nach beendeter Reaktion in üblicher Weise, z.B. durch Filtration, gegebenenfalls
nach vorherigem Einengen des Lösungsmittels, oder durch Abdestillieren des Lösungsmittels isoliert.
Sie können dann durch thermischen Ringschluß unter Abspaltung von Acylhalogenid bei Temperatur^
Verbindung (I) überführt werden.
Verbindung (I) überführt werden.
von Acylhalogenid bei Temperaturen von 50 bis 150°C in die
Sie können ferner durch Spaltung der Esterbindung mittels Wasser oder Chlorwasserstoff in die entsprechenden Acetoacetamid-N-sulfohalogenide
überführt werden. Die Spaltung der Esterbindung gelingt im Falle des Sulfofluorids leicht bereits
mittels geringer, jedoch mindestens stöchiometrischer Mengen Wasser. Bei der N-SuIfochlorid-Verbindung ist wegen der
Empfindlichkeit der Sulfochlorid-Gruppe die Spaltung mittels HCl vorzuziehen.
Die Acetoacetamid-N-sulfohalogenide können in bekannter Weise
nach den Verfahren der DOS 2.001.017 und der Patentanmeldung P 23 27 804.8 zum 6-Methyl-3,4-dihydro-l,2,3-oxathiazin-4-on~
2,2-dioxid (I) bzw. dessen Salzen umgesetzt werden.
Bevorzugt ist die einstufige Umsetzung der Enolester (III) mit Hai = F mit anorganischen Basen wie KOH oder NaOH, wobei unmittelbar
die entsprechenden Salze der Verbindung (I) erhalten werden.
Da die Salze der Verbindung (I) mit anorganischen Kationen, vor allem die Alkalisalze, insbesondere aber das Kaliumsalz
in Alkoholen nur wenig löslich sind, läßt sich dieser Ringschluß zum 6-Methyl-3,4-dihydro-l,2,3-oxathiazin-4-on-2,2-dioxid (I)
in besonders einfacher und vorteilhafter Weise in Alkoholen,
wie z.B. Methanol, Äthanol, Isopropanol o.a., bzw. deren Mischungen mit weniger als 50 Gew.-%, insbesondere weniger als
5098 8 5/1274
-Q-
20 Gew.-% Wasser unter
Zusatz von anorganischen Basen durchführen, aus denen sich dann das Oxathiazinon (I) als Salz einer anorganischen
Base praktisch vollständig gewinnen läßt. Aus dem Salz läßt sich unschwer in bekannter Weise das freie Oxathiazinon (I)
herstellen. So kann man beispielsweise mit besonderem Vorteil das rohe ß-Acetoxy-crotonsäureamid-N-sulfofluorid in methanolischer
Lösung oder beispielsweise auch gelöst in Acetonitril oder einem Äther, wie Di-i-propyläther oder Tetrahydrofuran oder
einem anderen aprotischen Lösungsmittel, wie es z.B. bei der erfindungsgemäßen Herstellung des Sulfofluorids gegebenenfalls
eingesetzt wird, mit methanolischer Kalilauge oder methanolischem Kaliummethylat versetzen, unter Verwendung von mindestens
2 Mol KOH oder K-Methylat pro Mol Sulfofluorid, wobei sich das
gebildete Kaliumsalz des e-Methyl-ä^-dihydro-l^jS-oxathiazin-4-on-2,2-dioxids
(I) kristallin abscheidet und absaugen läßt, während das entstehende Kaliumfluorid
in Methanol im wesentlichen in
Lösung bleibt und dadurch leicht vom gewünschten Verfahrensprodukt
abgetrennt werden kann. Die Durchführung der Ringschlußreaktion in methanolischer Lösung mit methanolischer Kalilauge stellt
daher eine besonders bevorzugte Variante dar, bei der das Oxathiazinon (I) weitgehend fluoridfrei erhalten wird, was
beispielsv/eise für dessen Verwendung als Süßstoff von außerordentlicher
Wichtigkeit sein kann.
Zu einer etwa erforderlichen weiteren Reinigung kann z.B. das rohe Kaliumsalz des Oxathiazinons (I) aus siedendem Wasser,
gegebenenfalls zusammen mit Kohle und Filterhilfsmitteln, umkristallisiert und so rein erhalten werden. Zusätze von
Calciumhydroxid unterstützen dabei wirksam die Abscheidung von Fluoridspuren als unlösliches CaF2, welches leicht aus
der Lösung abgetrennt werden kann.
Eine Reinheitskontrolle des erhaltenen 6-Methyl-3,4-dihydro-
. . 509885/1274
1,2,3-oxathiazin-4-on-2,2-dioxids (I) und seiner Salze ist z.B.
in einfacher Weise durch UV-Messung in verdünnter Lösung möglich, da bei 225-228 nm ein starkes Absorptionsmaximum des Produktes
C ■ 4
mit c = ca. 1 · 10 vorliegt.
mit c = ca. 1 · 10 vorliegt.
Die Weiterverarbeitung der erfindungsgemäßen SuIfohalogenide (III)
zum Oxathiazinon (I) kann natürlich auch ohne deren Isolierung in der ausreagierten Reaktionsmischung erfolgen.
Das erfindungsgemäße Verfahren der Umsetzung von i-Propenylalkansäureestern
mit Halogensulfonylisocyanaten bedeutet eine Bereicherung der Technik und eröffnet einen vorteilhaften
Syntheseweg für den Süßstoff 6-Methyl-3,4-dihydro-l,2,3-oxathiazin-4-on-2,2-dioxid
(I) bzw. seinen nicht toxischen Salzen.
Die verfahrensgemäß erhaltenen ß-Acyloxy-crotonsäureamid-N-sulfohalogenide
der Formel (Ill)sind außerdem neue Verbindungen, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erstmals dargestellt
werden konnten. Eine bevorzugte Variante der Formel (III) besteht dabei.darin, daß R einen Methylrest und Hai Fluor oder Chlor
bedeutet.
Darüber hinaus ist das Verfahren aber auch überraschend, da nach der DOS 1.906.401 Carbonsäure-vinylester mit Chlorsulfonylisocyanat
unter Bildung von ß-Lactam-N-sulfofluoriden reagieren,
eine Reaktion, die auch bei der Umsetzung von i-Propenyl-benzoat stattfindet, im Falle der i-Propenyl-alkansaureester offenbar
aber ausbleibt oder übersprungen wird.
Die nachfolgenden Beispiele sollen das Verfahren erläutern, ohne es zu beschränken.
• · · 8
5-0 9885 / 1 27 Λ
Zu einer Lösung von 200 g (2 Mol) i-Propenylacetat in 500 ml
Di-i-propyläther tropft man bei -20°C in 3 Stunden unter Rühren
170 ml (283 g = 2 Mol) Chlorsulfonylisocyanat. Nach 24-stündigem
Rühren bei -20 C beginnt ß-Acetoxy-crotonsäureamid-N-sulfochlorid
auszukristallisieren.
Nach beendeter Kristallisation wird das Produkt auf einer Tiefkühlnutsche unter Feuchtigkeitsausschluß abgesaugt und
bei 0 C unter Vakuum getrocknet.
Ausbeute: 240 g (50 % der Theorie). Analyse:
C^HnClNO-S MG 241,65
6 ο 5
ber.: C 29,82 %; H 3,34 %; Cl 14,68 %\ N 5,80 %; S 13,27%
gef.: C 29,5 %; H 3,5 %; Cl 14,4 %; N 6,0 %; S 13,4 %
IR-Spektrum (CH2Cl2): 3,0^(NH); 5,63^(CO); 5,79 x<-(CO);
6,02z< (C=C)
NMR-Spektrum (CDQCN): 2,1 ppm (Dublett, Allyl-CHo);
2,2 ppm (Singulett, Acetyl-CHo);
5,8 ppm (Quartett, AlIyI-CH=).
Beispiel 1 a: (Vergleichsbeispiel)
Zu einer Lösung von 19,4 g (0,12 Mol) i-Propenylbenzoat in
30 ml Di-i-propyläther tropft man innerhalb von 30 Minuten unter Rühren bei +5° bis +100C 14,1 g (0,1 Mol) Chlorsulfonylisocyanat,
gelöst in 10 ml Di-i-propyläther. Das ausfallende kristalline 4-Benzoyloxy-4-methyl-azetidinon-N-sulfochlorid wird abgesaugt
und unter Vakuum bei 0 C getrocknet.
Ausbeute: 24,6 g (86 % der Theorie)
5098B5/1274
Analyse:
IR-Spektrum
NMR-Spektrum:
, 5,51 tx (ß-Lactam-CO); 5,8IyO-(Benzoyl-CO)
; 6, 23^^ (Aryl) 2,2 ppm (Singulett, CH„);
3,65 ppm (A-B-System, ß-Lactam-OBL); 7,4-8,2 ppm (Benzoyl).
Beispiel 1 b:
(Vergleichsbeispiel)
Zu einer Lösung von 25 g (0,17 Mol) i-Propenylbenzoat in 30 ml
Di-i-propyläther tropft man innerhalb von 30 Minuten unter Rühren bei +10°C 12,5 g (0,1 Mol) Fluorsulfonylisocyanat. Das
ausfallende kristalline 4-Benzoyloxy-4-methyl-azetidinon-N-sulfofluorid
wird abgesaugt und unter Vakuum getrocknet. Die Ausbeute beträgt 17,8 g (62 % der Theorie) bezogen auf Isocyanat,
Analyse:
H10FNO | 5S | 99 |
o/ .
10, |
MG | 287, | 26 | F | 6, | 61 %; | N | 4, | 88 %; | S | 11, | 16 | |
ber | . : C | 45, | O | Ot . /O, |
H 3, | 51 %; | F | 6, | £\ ^* " /Oj |
N | 4, | 4 %; | S | 11, | 2 | |
gef | . : C | 46, | H 3, | 6 %; | ||||||||||||
Molekulargewicht:
IR-Spektrum:
IR-Spektrum:
NMR-Spektrum:
287 (Massenspektrum)
5,47 JUL, 5,51 IU- (ß-Lactam-CO) ; 5,83>U
(Benzoyl-CO); 6, 30 ^c-(Aryl)
2,2 ppm (Singulett, CH3);
3,7 ppm (AB-System, ß-Lactam-CHo);
7,4 - 8,2 ppm (Benzoyl).
250 g (2 Mol) Fluorsulfonylisocyanat tropft man bei -20 C unter Rühren zu einer Lösung von 200 g (2 Mol) i-Propenylacetat in
500 ml Di-i-propyläther. Man hält 64 Stunden bei dieser Temperatur, saugt bei -50°C vom auskristallisierten Produkt
...10
03885/1274
ab und trocknet letzteres unter Vakuum bei 0°C. Man erhält 300 g (67 % der Theorie) ß-Acetoxy-crotonsäureamid-N-sulfofluorid.
Analyse;
C6H8FNO5S MG 225,19
ber.: C 32,00 %; H 3,58 %; F 8,44 %; N 6,22 %; S 14,24 %
get.: C 32,0 %; H 3,6 %; F 8,2 %; N 6,2 %· S 14,4 %
IR-Spektrum (CH2Cl2): 3,Ix^(NH); 5,69^c(CO); 5,89 ju, (CO) ;
602(CC)
NMR-Spektrum (CD3CN): 2,1 ppm (Dublett, AlIyI-CH3);
2,3 ppm (Singülett, Acetyl-CH3);
5,75 ppm (Quartett, AlIyI-CH=).
Versetzt man die Lösung einer Probe des erhaltenen ß-Acetoxycrotonsäureamid-N-sulfofluorids
in Di-i-propyläther mit der stöchiometrischen Menge Wasser, so geht dieses rasch in Lösung.
Nach dem Eindampfen der Lösung kristallisiert Acetoacetamid-N-sulfofluorid
aus.
22,5 g ß-Acetoxy-crotonsäureamid-N-sulfofluorid werden unter
Rühren und Kühlung in 100 ml 4n-methanolische Kalilauge eingetragen. Nach wenigen Minuten beginnt das Kaliumsalz des
6-Methyl-3,4-dihydro-l,2,3-oxathiazin-4-on-2,2-dioxids auszukristallisieren.
Die Ausbeute beträgt 18 g (90 % der Theorie).
Das gleiche Ergebnis erhält man, wenn man das ß-Acetoxy-crotonsäureamid-N-sulfofluorid
als Lösung in Methanol, Acetonitril oder Tetrahydrofuran der methanolischen Kalilauge zudosiert.
Zu einer Lösung von 240 g (2,4 Mol) i-Propenylacetat in 500 ml
Di-i-propyläther tropft man bei Raumtemperatur innerhalb von
... 509885/1274
1 Stunde unter Rühren 250 g Fluorsulfonylisocyanat (2 Mol).
Nach weiteren 30 Minuten läßt man die Lösung unter Kühlung in 2000 ml 4n-inethanolische Kalilauge einlaufen. Nach Absaugen
erhält man 280 g (entsprechend 70 % der Theorie,bezogen auf
Isocyanat) Kaliumsalz des 6~Methyl-3,4-dihydro-l,2,3-oxathiazin-4-on-2,2-dioxids.
Das gleiche Ergebnis erhält man, wenn man die methanolische Kalilauge in die auf 5 - 10 C abgekühlte Reaktionsmischung
einlaufen läßt und anschließend noch 30 Minuten bei 40 C nachrührt.
24,0 g (0,2 Mol) Fluorsulfonylisocyanat und 22,0 g (0,22 Mol) i-Propenylacetat werden beide mit Methylenchlorid auf jeweils
50 ml verdünnt. Die erhaltenen Lösungen werden innerhalb von 30 Minuten unter Rühren in einen Reaktionskolben eingetropft,
dessen Innentemperatur auf +20 C gehalten wird. Anschließend tropft man zu dem Reaktionsgemisch unter Eiskühlung 150 ml
4n-methanolische Kaliummethylatlösung, wobei sich ein kristallines Produkt abscheidet. Man erhält durch Absaugen 30 g Kaliumsalz
des 6-Methyl-3,4-dihydro-l,2,3-oxathiazin-4-on-2,2-dioxids (entsprechend
einer Ausbeute von 75 % der Theorie, bezogen auf Isocyanat).
Man tropft bei +5°C unter Rühren 24 g (0,2 Mol) Fluorsulfonylisocyanat
zu 50 g (0,5 Mol) i-Propenylacetat. Nach weiteren 30 Minuten destilliert man das nicht umgesetzte i-Propenylacetat
unter Vakuum ab und trägt den teilkristallinen Rückstand unter Rühren und Kühlung bei 20° - 30°C in 150 ml 4n-methanolische
Kalilauge ein.Man erhält nach Absaugen des entstandenen Niederschlages das Kaliumsalz des 6-Methyl-3,4-dihydro-l,2,3-oxathiazin-4-on-2,2-dioxids
in einer Ausbeute von 26 g (65 % der
50 9B85/127A
Theorie, bezogen auf Isocyanat).
Man löst 6 g (0,025 Mol) ß-Acetoxy-crotonsäureamid-N-sulfochlorid
(aus Beispiel 1) in 50 ml wasserfreiem Methylenchlorid. Bei 30 C sättigt man die Lösung mit Chlorwasserstoff und rührt
unter Chlorwasserstoffatmosphäre 4 Stunden. Nach Abkühlen auf -60 C kristallisieren 3,5 g (70 % der Theorie) Acetoacetamid-N-sulfochlorid,
die durch IR-Spektrum und Mischschmelzpunkt charakterisiert werden.
Das Produkt läßt sich in bekannter Weise in den Süßstoff (I) überführen.
S 0 9 8 8 S / 1 2 7 i
Claims (8)
1)/Verbindungen der Formel (III)
CH3
O=C Ό-CO-R (III)
N — SO0HaI "
I &
in der R einen Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen und Hai Fluor
oder Chlor bedeutet.
2) ß-Acetoxy-crotonsäureamid-N-sulfofluorid.
3) ß-Acetoxy-crotonsäureamid-N-sulfochlorid.
4) Verfahren zur Herstellung der Verbindungen (III) nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man i-Propenylalkansäureester
der Formel (IV)
CHQ I 3 R-C(O)-O-C=CH2 (IV)
mit Isocyanaten der Formel (V)
O=C=N-SO2HaI (V)
wobei R und Hai die oben genannten Bedeutungen haben, bei
einer Temperatur zwischen -40 und +20 C, vorzugsweise zwischen -30 und +10 C, gegebenenfalls unter Zusatz von
inerten aprotischen Lösungs-oder Verdünnungsmitteln, umsetzt und das Reaktionsprodukt (III) durch Entfernen des gegebenenfalls
mitverwendeten Lösungsmittels in an sich bekannter Weise isoliert
...14
6098:85/1274
HOE 74/F. 207 - 14 -
5) Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reaktanten (IV) und (V) in stöchiometrischen Mengen oder
in Überschüssen des einen oder des anderen bis zu 10 % einsetzt.
6) Verfahren nach Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß man i-Propenylacetat und Fluorsulfonylisocyanat einsetzt.
7) Verfahren nach Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß man i-Propenylacetat und Chlorsulfonylisocyanat einsetzt.
8) Verwendung von Verbindungen gemäß Ansprüchen 1 bis 3 zur Herstellung des Süßstoffes 6-Methyl-3,4-dihydro-l,2,3-oxathiazin-4-on-2,2-dioxid
bzw. dessen nicht-toxischen Salzen.
509885/1274
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