DE2418454B2 - Mehradrige drahtstrasse fuer hohe produktionsleistung und grosse bundgewichte - Google Patents
Mehradrige drahtstrasse fuer hohe produktionsleistung und grosse bundgewichteInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine mehradrige Drahtstraße tür hohe Produktionsleistung und große Bundgewichte,
mit einem Ofen sowie diesem nachgeordneter Vorstaffel und mit separaten je für einadrige Walzung
ausgelegten Zwischen- und Fertigstaffeln.
Es ist bekannt, daß die Produktionsleistung von mehradrigen Drahtstraßen in der Hauptsache durch
vier Einflußgrößen bestimmt wird, und zwar ist sie abhängig vom Anstichquerschnitt der Knüppel in der
Vorstaffel, von der Länge der in die Vorstaffel einlaufenden Knüppel und weiterhin von der Zahl der
Walzadern sowie schließlich von der Draht-Endgetchwindigkeit.
Die praktische Erfahrung hat aber gezeigt, daß allen diesen Einflußgrößen beim Betrieb einer kontinuierlichen
mehradrigen Drahtstraße eine bestimmte Problematik eigentümlich ist.
So kann der Anstichquerschnitt der Knüppel bei einer dem sogenannten Kontigesetz unterliegenden mehradrigen
Drahtstraße nicht beliebig vergrößert werden, weil jede Vergrößerung derselben auch eine Erhöhung
der Anzahl von Walzstichen sowie eine verringerte Einlaufgeschwindigkeit der Knüppel in die Vorstaffel
erzwingt. Es verlängert sich dadurch nicht nur zwangsläufig die Laufzeit der Knüppel durch die
gesamte Drahtstraße, was einen ungünstigen Einfluß auf die Wärmebilanz hat, sondern bei einem Absinken der
Einlaufgeschwindigkeit in die Vorstaffel unter 0,07 tn/sec ergibt sich noch die zusätzliche Gefahr des
Entstehens von Brandrissen an den Walzen.
Die Länge der auszuwalzenden Knüppel kann theoretisch zwar beliebig groß sein, weil sich Knüppel
von geeignetem Anstichquerschnitt in der Praxis beliebig aneinanderschweißen lassen. Dieser Arbeitsweise
stellt sich jedoch die Schwierigkeit in den Weg, daß dann ein mehradriger Betrieb der Drahtstraße nicht
ohne weiteres möglich ist.
Auch die Draht-Endgeschwindigkeit ist theoretisch zwar steigerbar. Praktisch hat sie jedoch ihre Grenzen,
weil die der Drahtstraße notwendigerweise zugeordneten Hilfsmaschinen, wie beispielsweise Scheren- und
Haspelanlagen, beim heutigen Stand der Technik nur bis zu einer maximalen Auslaufgeschwindigkeit von
60 m/sec betriebssicher arbeiten können.
Schließlich kann die Zahl der Walzadern aus maschinentechnischen Gründen nicht beliebig groß
gewählt werden. So bildet beim heutigen Entwicklungsstand die vieradrige Drahtstraße die obere Grenze.
ίο Es sind schon verschiedene Versuche unternommen
worden, um mehradrige Drahtstraßen für hohe Produktionsleistungen und große Bundgewichte optimal
zu betreiben.
So ist beispielsweise durch die DT-OS 15 27 694 eine einem Wärmofen nachgeordnete, aus Vorstaffel, Zwischensiaffel und Fertigstaffel bestehende, kontinuierliche Feineisenstraße bekanntgeworden, bei der die Vorstaffel und/oder die Zwischenstaffel je für einadrigen Walzbetrieb, die Fertigstaffel aber für mehradrigen Walzbetrieb ausgelegt ist und bei der der Ferfigsiaffel für jede Walzader ein besonderer Wickelspeicher vorgeordnet ist Diese Wickelspeicher werden abwechselnd aus der Zwischenstaffel mit einer Walzader beschickt und sind als Nachwärmöfen oder Ausgleichsöfen ausgestaltet. Hierdurch wird erreicht, daß Vorstaffel und Zwischenstaffel unabhängig von der Walzgeschwindigke:t der Fertigstaffel betrieben werden können, weil die Wickelspeicher nach der Fertigstaifel hin einen Puffer bilden. Es läßt sich so der in die Vorstaffel einlaufende Anstichquerschnitt der Knüppel vergrößern, ohne daß deren Einlaufgeschwindigkeit in die Vorstaffel unter den kritischen Wert von 0,07 m/sec abgesenkt werden müßte, weil durch die als Puffer wirkenden Nachwärm- oder Ausgleichsöfen das sogenannte Konti-Gesetz durchbrochen wird.
So ist beispielsweise durch die DT-OS 15 27 694 eine einem Wärmofen nachgeordnete, aus Vorstaffel, Zwischensiaffel und Fertigstaffel bestehende, kontinuierliche Feineisenstraße bekanntgeworden, bei der die Vorstaffel und/oder die Zwischenstaffel je für einadrigen Walzbetrieb, die Fertigstaffel aber für mehradrigen Walzbetrieb ausgelegt ist und bei der der Ferfigsiaffel für jede Walzader ein besonderer Wickelspeicher vorgeordnet ist Diese Wickelspeicher werden abwechselnd aus der Zwischenstaffel mit einer Walzader beschickt und sind als Nachwärmöfen oder Ausgleichsöfen ausgestaltet. Hierdurch wird erreicht, daß Vorstaffel und Zwischenstaffel unabhängig von der Walzgeschwindigke:t der Fertigstaffel betrieben werden können, weil die Wickelspeicher nach der Fertigstaifel hin einen Puffer bilden. Es läßt sich so der in die Vorstaffel einlaufende Anstichquerschnitt der Knüppel vergrößern, ohne daß deren Einlaufgeschwindigkeit in die Vorstaffel unter den kritischen Wert von 0,07 m/sec abgesenkt werden müßte, weil durch die als Puffer wirkenden Nachwärm- oder Ausgleichsöfen das sogenannte Konti-Gesetz durchbrochen wird.
Eine ähnliche hinsichtlich der Anordnung von Nachwärm- oder Ausgleichsöfen etwas modifizierte,
mehradrige Drahtstraße ist auch durch die DT-AS 18 08 822 bekanntgeworden. Es ist hier der Nachwärm-
oder Ausgleichsofen zwischen der Vorstaffel und der Zwischenstaffel angeordnet, wobei er nicht als Wickelspeicher,
sondern als Durchlaufspeichc r angeordnet ist. Der mehradrige Betrieb setzt hier auch schon in der
Zwischenstaffel der Drahtstraße ein.
Obwohl bei diesen bekannten, kontinuierlich arbeitenden, mehradrigen Drahtstraßen durch die Anordnung
der als Zwischenspeicher dienenden Nachwärm- oder Ausgleichsöfen im Bereich zwischen aufeinanderfolgenden
Walzstaffeln nicht mehr nach dem Konti Gesetz gewalzt wird und dadurch die Möglichkeit gegeben
ist, in die Vorstaffel Knüppel mit einem Anstichquerschnit» von beispielsweise 180 mm bei einer Einlaufgeschwindigkeit
von mindestens 0,07 m/sec einzuführen, ergeben sich durch die bekannte Anlagenart noch
beträchtliche Nachteile. Da bekanntlich die erzielbare Stichabnahme in den einzelnen Walzgerüsten beschränkt
ist, macht praktisch iede Vergrößerung des Anstichquerschnitts eine angemessene Vermehrung der
Gerüstanzahl zumindest in der Vorstaffel erforderlich.
Wird also zur Erzielung einer hohen Produktionsleistung bei großen Bundgewichten statt des klassischen
Anstichquerschnitts von 100 mm ein auf 180 mm vergrößerter Anstichquerschnitt eingesetzt, dann vergrößert
sich der Anlagenaufwand für die Vorstaffel um mehr als das doppelte. Weil aber durch die Vergrößerung
der Gerüstanzahl zwangsläufig auch eine Verlängerung der Vorstaffel eintritt, ist zu deren Unterbringung
auch eine entsprechend größere Hallenlänge
erforderlich. Hinzu kommt noch, daß auch die als Zwischenspeicher dienenden Nachwärm- oder Ausgleichsöfen
in die Drahtstraße eingeschaltet werden !nüssen, um während der Zwischenspeicherung die
Temperaturhaltung in den Walzadern zu gewährleisten. Auch diese Maßnahme bedingt eine Erhöhung des
Anlagenaufwandes im Verein mit einr-- entsprechenden
Vergrößerung der Hallenlänge.
Die Ausbildung der Zwischenspeicher als Nachwärm- oder Ausgleichsöfen bringt neben einer Erhöhung des «o
Energieaufwandes aber auch noch den weiteren Nachteil mit sich, daß durch das Nachwärmen der
Walzadeni Verzunderungsgefahr entsteht.
Die Erfindung hat sich zum Ziel gesetzt, sämtliche Nachteile der vorstehend beschriebenen, kontinuierlich
arbeitenden mehradrigen Drahtstraßen zu vermeiden, trotzdem aber den Einsatz von Knüppeln mit großem
Anstichquerschnitt zur Erzielung einer hohen Produktionsleistung und großer Bundgewichte zu ermöglichen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe -ugrunde, eine mehradrige Drahtstraße für hohe Produktionsleistung
und große Bundgewichte mit einem Ofen sowie diesem nachgeordneter Vorstaffel und mit separaten, je für
einadrige Walzung ausgelegten Zwischen- und Fertigstaffeln zu schaffen, in der unter Benutzung von mr
Auswalzung der klassischen Anstichquerschnitte von bspw. 100 mm ausgelegten Zwischen- und Fertigslaffeln
in der Vorstaffel große Anstichquerschniue bis zu 200 mm mit einer minimalen Anzahl von Gerüsten
r.iedergewalzt werden können, ohne daß dort die Einlaufgeschwindigkeit der Knüppel unter das kritische
Maß von 0,07 m/sec absinkt und ohne daß eine den Wärmehaushalt der gesamten Drahtstraße gefährdende
Laufzeitverlängerung der Knüppel durch die Vorstaffel eintritt
Basierend auf einer mehradrigen Drahtstraße der eingangs erwähnten Gattung besteht die Lösung dieses
Problems nach der Erfindung im wesentlichen darin, daß die Vorstaffel aus einem hinter dem Ofen angeordneten,
den freien Auslauf des Walzgutes aus dem Ofen zulassenden Auslauf rollgang und aus im Anschluß daran
angeordneten, jeder Walzader getrennt zugeordneten Schrägwalzwerken mit Planetenantrieb besteht. Die so
gebildeten Vorstaffeln können unmittelbar aus dem Ofen mit Knüppeln von bspw. 195 oder 200 mm
Querschnitt beschickt werden, deren Einlaufgeschwindigkeit nicht weniger als 0,07 m/sec beträgt. Durch die
Schrägwalzwerke mit Planetenantrieb lassen sich die Knüppel in einem einzigen Walzstich z. B. auf 65 mm
Querschnitt herunterwalzen, wobei dann die Walzadern mit einer Geschwindigkeit von 0,4 m/sec in die
Zwischenstaffel einlaufen. Die AuslaufseiiJ der Fertigstaffel
verlassen die Walzadern bspw. mit einem Rundquerschnitt von 5,5 mm mit einer Auslaufgeschwindigkeit
von 60 m/sec.
Es wurde bereits vorgeschlagen, die Vorstaffel einer kontinuierlichen Drahtstraße durch ein Schrägwalzwerk
mit Planetenantrieb zu ersetzen (Klepzig-Fachberichtc 81 (1973), H. 8, Seite 364). Durch diesen Vorschlag
läßt sich jedoch das der Erfindung zugrunde liegende <,o Problem allein nicht lösen.
Wenn den Schrägwalzwerken mit Planetenantrieb Vierkantknüppel zugeführt werden, können sich insu
fern Schwierigkeiten ergeben, als durch das Niederwalzen in nur einem Walzstich innerhalb der Walzader (><,
wesentlich verschiedene Materialstreckungen auftreten, weil das Material in den Eckbereichen dei Vierkantknüppel
naturgemäß in größerem Maße der Verformungsarbeit ausgesetzt ist. Dieses Problem wird
dadurch behoben, daß gemäß einem weiteren Erfindungsmerkmal zwischen Ofen und Auslaufrollgang ein
Umformgerüst mit einem Universalwalzensatz für Achtkantwalzung vorgesehen ist Es wurde festgestellt,
daß beim Niederwalzen von Knüppeln mit Achtkant-Querschnitt in einem Schrägwalzwerk mit Planetenantrieb
die gleich guten Ergebnisse erreicht werden wie bei der unmittelbaren Beschickung mit Rundquerschnitten.
Da einerseits das Umformgerüst aus den bekannten Gründen nicht mit einer Einlaufgeschwindigkeit von
weniger als 0,07 m/sec arbeiten kann und andererseits die Vorstaffeln im Hinblick auf die noch sicher
beherrschbaren Auslaufgeschwindigkeiten am Ende der Fertigstaffel nicht mit einer wesentlich höheren
Einlaufgeschwindigkeit als 0,07 m/sec betrieben werden können, wenn ihnen nachgeordnete Zwischenspeicher
vermieden werden sollen, ist dem Umformgcrüst der Auslaufrollgang mit der als Quertransport ausgebildeten
Verteilvorrichtung nachgeordnet. Er kann den vom Umformgerüst iitnkalibrierten und sich mit einer
Auslaufgeschwindigkeit von bspw. 0,35 m/sec bewegenden Knüppel auf seiner ganzen Länge aufnehmen,
woraufhin dieser bedarfsweise über die Verteilvorrichtung den verschiedenen Schrägwalzwerken mit Planetenantrieb
zugeführt werden kann.
Die aus dem Umformgerüst, dem Auslaufrollgang mit Verteilvorrichtung und den Schrägwalzwerken mit
Planetenantrieb bestehende Vorstaffel benötigt in diesem Falle keinen größeren Einbauraum als eine
konventionelle Vorstaffel für einen Anstichquerschnitt von 80 mm.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil ist nach der Erfindung noch erzielbar, wenn der Knüppelverteilvorrichtung,
wie in Anspruch 3, der als echter Unteranspruch anzusehen ist, angegeben, eine Heißflämm-Maschine
zugeordnet ist. Dadurch kann eine Vorbearbeitung der Knüppel, insbesondere das Putzen derselben
von Hand vor deren Aufheizung im Ofen entfallen. Die
Beseitigung von Fehlstellen in der Oberfläche der Knüppel durch das Heißflämmen nach dem Aufheizen
ergibt eine optimale Oberflächenbeschaffenheit der Knüppel beim beginn des eigentlichen Wabvorgangs.
Das Heißflämmen der Knüppel gemäß der Erfindung nach dem Verlassen des Ofens im Bereich der
Verteilvorrichtung ist deshalb noch wirtschaftlich möglich, weil dort die Knüppel noch einen Querschnitt
von etwa 180 mm haben.
Da bei der erfindungsgemäßen mehradrigen Drahtstraße die Schrägwalzwerke mit Planetenantrieb sowie
die Zwischen- und Fertigstaffeln durchweg im einadrigen Betrieb arbeiten, kann im Bedarfsfall die Drahtstraße
auf einfache Weise erweitert werden, indem ein Schrägwalzwerk mii Planetenantrieb sowie eine
Zwischen- und eine Fertigstaffel für eine weitere Walzader hinzugesetzt werden. Der vorwiegend einadrige
Betrieb der erfindungsgemäßen Drahtstraße macht auch eine bessere Ausnutzung derselben als bei
bekannten Drahtstraßen möglich. Es ist ein Ausnutzungsgrad von etwa 85% erreichbar, während konventionelle
Drahtstraßen bestenfalls zu 65% auslastbar sind. Das wird dadurch bewirkt, daß bei der erfindungsgemäßen
Drahtstraße im Gegensatz zu konventionellen Drahtstraßen bei einer Störung nicht die gesamte
Anlage stillgesetzt werden muß, sondern lediglich der Anlagenbereich für die von der Störung betroffene
Walzader.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, und zwar ist in schematischer
Draufsichtdarstellung eine zweiadrige Drahtstraße abgebildet.
Die Drahtstraße weist zwei Walzlinien 1 und 2 auf, auf denen jeweils eine beispielsweise in Blockbauform
vorgesehene Zwischenstaffel und eine ebenfalls in Blockbauform gestaltete Fertigstaffel liegt. Die auf der
Walzlinie 1 angeordnete Zwischenstaffel hat die Bezeichnung 1", während die Fertigstaffel mit der )0
Bezeichnung I2 versehen ist. Die auf der Walzlinie 2 befindliche Zwischenstaffel ist mit 21 und die ihr
nachgeordnete Fertigstaffel mit 22 gekennzeichnet.
Auf jeder der beiden Walzlinien 1 und 2 befindet sich
noch ein Schrägwalzwerk mit Planetenantrieb I3 bzw. 23. Beiden Schrägwalzwerken I3 und 23 ist an der
Ausstoßöffnung des Ofens 3 ein Umformgerüst 4 vorgeordnet, an das sich in Richtung nach den
Schrägwalzwerken mit Planetenantrieb I3 und 23 der
beiden Walzlinien 1 und 2 hin ein Auslaufrollgang 5 anschließt. Die Walzachse des Umformgerüstes 4 und
die Längsachse des Auslaufrollgariges 5 liegen auf der Mitte der zweiadrigen Drahtstraße, wobei sich beidseitig
an den Auslaufrollgang 5 eine als Quertransport ausgebildete Knüppel-Verteilvorrichtung 61, 62 anschließt.
Über den Zweig 61 der Knüppel-Verteilvorrichtung können die aus dem Umformgerüst 4 in ihrer
ganzen Länge auf den Auslaufrollgang 5 gelangenden Knüppel den Zuführrollgang 71 für das Schrägwalzwerk
I3 übergeben werden, während in gleicher Weise der Zweig 62 der Knüppel-Verteilvorrichtung den Zuführrollgang
72 für das Schrägwalzwerk 23 versorgen kann.
Das Umformgerüst 4 ist mit einem Universal-Walzensatz
ausgestattet der die aus dem Ofen 3 ausgestoßenen Knüppel von ihrem Vierkantquerschnitt
von 200 mm auf einen Achtkantquerschnitt von etwa 195 mm umformt. Ein solcher Achtkantquerschnitt der
Knüppel läßt sich in den Schrägwalzwerken mit Planetenantrieb I3 und 23 der beiden Walzlinien 1 und 2
besser weiterverarbeiten als Knüppel mit Vierkantquerschnitt. Überraschenderweise hat sich dabei ergeben,
daß Knüppel mit Achtkantquerschnitt bei ihrer Auswalzung auf Schrägwalzwerken mit Planetenantrieb
gleich gute Ergebnisse erbringen wie Knüppel mit Rundquerschnitt.
Die Knüppel mit einem Achtkantquerschnitt von 195 mm laufen mit einer minimalen Geschwindigkeit
von 0,07 m/sec in die Schrägwalzwerke I3 bzw. 23 ein
und werden dort in einem einzigen Walzstich auf eine Querschnittsabmessung von 65 mm heruntergewalzt,
wobei ihre Auslaufgeschwindigkeit bspw. 0,4 m/sec beträgt. Mit dieser Geschwindigkeit laufen dann die
Walzadern in die bspw. lOgerüstige Zwischenstaffel I1
bzw. 21 ein und werden darin bis auf einen Querschnitt von 18 mm niedergewalzt, wobei ihre Auslaufgeschwindigkeit
z. B. 8,5 m/sec beträgt. Nunmehr laufen die Walzadern mit dieser Geschwindigkeit in die ebenfalls
jeweils lOgerüstige Fertigstaffel I2 bzw. 22 ein und
werden dort bis auf den Endquerschnitt von 5,5 mm heruntergewalzt, der mit einer Geschwindigkeit von
60 m/sec ausläuft und bspw. aufgehaspelt werden kann.
Zu erwähnen ist noch, daß die als Quertransport ausgebildete Knüppel-Verteilvorrichtung 61, Θ2 einen
Zwischenspeicher zwischen dem Umformgerüst 4 und den beiden auf verschiedenen Walzlinien 1 und 2
liegenden Schrägwalzwerken I3 und 23 bildet. Dieser
Zwischenspeicher ist vorgesehen, weil die aus dem Umformgerüst 4 auslaufenden Knüppel eine Auslaufgeschwindigkeit
haben, die größer als die Einlaufgeschwindigkeit der Schrägwalzwerke I3 und 23 ist.
Wird die erfindungsgemäße Drahtstraße nicht mit Vierkantknüppeln beschickt, sondern ein Ausgangsmaterial
verwendet, das direkt auf Schrägwalzwerken mit Planetenantrieb auswalzbar ist, entfällt selbstverständlich
das Umformgerüst 4. In diesem Fall wird der Auslaufrollgang 5 mit der Verteilvorrichtung 61, 62
unmittelbar dem Ofen 3 nachgeordnet.
Der Knüppel-Verteilvorrichtung 61, 62 kann zweckmäßigerweise
auch noch eine Heißflämm-Maschine zugeordnet werden, die die Knüppel von Fehlstellen in
der Oberfläche befreit bevor sie den Schrägwalzwerken 13 bzw. 23 zugeführt werden.
Zum Abschluß sei nur noch darauf hingewiesen, daß es möglich ist, die Zwischenstaffel I1 bzw. 21 und die
Fertigstaffeln I2 bzw. 22 für jede Walzader 1 bzw. 2 in
H- V-Anordnung auszubilden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Mehradrige Drahtstraße für hohe Produktionsleistung und große Bundgewichte, mit einem Ofen
sowie diesem nachgeordneter Vorstaffel und mit separaten, je für einadrige Walzung ausgelegten
Zwischen- und Fertigstaffeln, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorstaffeä aus einem
hinter dem Ofen (3) angeordneten, den freien Auslauf des Walzgutes aus dem Ofen (3) zulassenden
Auslaufrollgang (5) mit einer als Quertränsport ausgebildeten Verteilvorrichtung (61, (?) und aus im
Anschluß daran angeordneten, jeder Walzader (1,2) getrennt zugeordneten Schrägwalzwerken mit Planetenantrieb
(I3 und 23) besteht.
2. Drahtstraße nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß bei der Verwendung von Vierkant-Querschnitten als Ausgangsmaterial zwischen Ofen
(3) und Auslaufrolfgang (5) ein Umformgerüst (4) mit
einem Universalwalzensatz für Achtkantwalzung vorgesehen ist.
3. Drahtstraße nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Knüppel-Verteilvorrichtung
(6\ 62) eine Heißflämm-Maschine zugeordnet ist.
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