DE2315584A1

DE2315584A1 - Walzenstrasse zum herstellen von draht

Info

Publication number: DE2315584A1
Application number: DE19732315584
Authority: DE
Inventors: Hans Brauer; Paul Duepper
Original assignee: Friedrich Kocks GmbH and Co
Current assignee: Kocks Technik GmbH and Co KG
Priority date: 1973-03-29
Filing date: 1973-03-29
Publication date: 1974-10-17
Also published as: JPS5047866A

Description

"Walzenstraße zum Herstellen von Draht" Die Erfindung bezieht sich auf Walzenstraßen zum Herstellen von Draht aus Normal- und Edelstahl mit einer einadrigen Vorstaffel, mehreren parallelen, gleichfalls einadrigen Fertigstaffeln mit je einer vorgeordneten Zwischenstaffel sowie je einer Einrichtung zum Verteilen von aus der Vorstaffel ausgelauSenem Walzgut auf die nachgeschalteten Staffeln und zum Speichern von über die AuSnahmefähigkeit der nachgeschalteten Staffeln aus der Vorstaffel ausgelauSenem Walzgut.
Benannte Walzenstraßen dieser Art dienen dazu, dem immer stärker werdenden Bestreben nach Steigerung der Leistungsfähigkeit von Drahtwalzwerken durch Erhöhung des Gewichts und der Querschnitte der Einsatzknüppel einerseits und der Bundgewichte anderseits sowie durch Verkürzung der Durchlaufzeit Rechnung zu tragen, indem sowohl die Vorstaffel wie die nachgeschalteten Staffeln mit optimalen Auslaufgeschwindigkeiten betrieben werden Da das Ausbringen auch einadriger und mit einer relativ kleinen Anzahl von Gerüsten ausgestatteter Vorstaffeln bei sachgerechter Ausnutzung genügt, eine Mehrzahl von nachgeschalteten Zwischen- und Fertigstaffeln selbst dann mit vorgewalztem Gut zu versorgen, wenn sie mit relativ hohen Einlaufgeschwindigkeiten betrieben werden, dienen zwischengeschaltete Verteiler- und Speichervorrichtungen dazu, den notwendigen Ausgleich zwischen dem Ausbringen der Vorstaffel und der Aufnahmefähigkeit der nachgeschalteten Staffeln zu schaffen0 Als Speichervorrichtungen sind bei einem bekannten modernen Drahtwalzwerk zweiteilige Schlingentische großer Länge vorgesehen, deren Teilen aus der Vorstaffel ausgelaufenes Walzgut über eine Weiche abwechselnd zugeführt und von denen dieses Walzgut durch die Gerüste je einer Zwischenstaffel und vor diesen angeordnete Umführungen einer von zwei parallel betriebenen Fertigstaffeln zugeführt wird, Bei einem anderen gleichfalls bekannten modernen Drahtwalzwerk bestehen die Speichervorrichtungen aus vier nebeneinander angeordneten Haspelöfen, denen aus der Vorstaffel ausgelaufenes Walzgut abwechselnd über je eine Umführung und einen Schlingenwerfer zugeführt und aus denen es nach Umkehr der Drehrichtung über den Schlingenwerfer und eine weitere Umführung an je eine Fertigstraße abgegeben wird0 Sowohl die Schlingentische wie die Haspelöfen setzen die Umformung der Einsatzknüppel in der Vorstaffel zu Stäben relativ kleiner Querschnitte und entsprechend großer Länge voraus, die ihrerseits außer einer größeren Anzahl von Vorstaffelgerüsten auch besondere Maßnahmen und Einrichtungen zur thermischen Beeinflussung des Zwischenguts notwendig machen,.damit den Zwischen- und Fertigstaffeln ein Vorgut von über seine Länge gleichmäßiger Temperatur zugeführt werden kann. Schlingentische, Haspelöfen und Umführungen erschweren zudem die Verarbeitung höher legierter Stähle oder schließen sie sogar völlig aus0 Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Walzenstraße zum Herstellen von Draht zu schaffen, die bei verringertem Aufwand an Raum und Betriebsmitteln eine optimale Ausnutzung der Walzgeschwindigkeiten sowohl in der Vorstaffel wie in den nachgeschalteten Staffeln ein einadriges geradliniges Auswalzen großdimensionierter Einsatzknüppel zu Draht entsprechend großer Länge bei handelsüblichen Querschnitten gestattet Die Erfindung erreicht das bei einer Walzenstraße der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch, daß die Speichervorrichtung aus einer Mehrzahl von geraden Speicherrinnen besteht, die sich von der der Vorstaffel unmittelbar nachgeschalteten Verteilereinrichtung bis vor je eine Zwischenstaffel erstrecken und jeweils einen vollen in der Vorstaffel aus einem Einsatzknüppel umgeformten geraden Stab aufnehmen, und zum kontinuierlichen Strecken der den Zwischenstaffeln aus den Rinnen zugeführten Stäbe zum fertigen Draht die Zwischenstaffeln den Fertigstaffeln in gerader Linie unmittelbar vorgeschaltet sind0 Das mit einem solchen Walzwerk ermöglichte geradlinige Auswalzen von Knüppeln zum fertigen Draht, macht großräumige Schlingentische sowie Umführungen zwischen Gerüsten der Zwischenstaffel ebenso entbehrlich, wie Haspelöfen und diesen zugeordnete Schlingenwerfer, erlaubt die Verformung auch hochlegierter Stähle ohne Verzicht auf die Ausnutzung vorhandener Gerüste und ohne andere Rücksichtnahmen, führt wegen der relativ großen Querschnitte und geringen Längen der zu speichernden Stäbe zu einem besonders günstigen Wärmehaushalt bei geringstmöglichem Aufwand an Mitteln zum Temperaturausgleich über die Länge der gespeicherten und abgerufenen Stäbe, erlaubt extrem hohe Walzgeschwindigkeiten auch in der aus relativ wenigen Gerüsten bestehenden Vorstaffel, die nicht nur die Wärmeverluste im Walzgut gering halten und eine Überhitzung der Walzen verhindern, sondern auch die Anwendung einer besonders wirksamen und wirtschaftlichen Preßwasser-Entzunderungsvorrichtung in der Zuführung zur Vorstaffel gestatten, verhindertRückwirkungen von etwa in einer nachgeschalteten Staffel auftretenden Betriebsstörungen auf den Betrieb der Vorstaffel und hält die Auswirkungen solcher Störungen im ganzen gering, besonders wenn eine automatische Vorrichtung zum Abruf von Knüppeln aus dem der Vor staffel vorgelagerten Ofen in Abhängigkeit von der Aufnahmebereitschaft nachgeschalteter Staffeln vorgesehen ist0 Eine solche Abrufvorrichtung ermöglicht auch die willkürliche Beschränkung des Walzwerkbetriebs auf eine kleinere Anzahl von Zwischen-und Fertigstaffeln zwar bei entsprechend herabgesetzter Ausnutzung der Vorstaffel, aber ohne Anhäufung von nicht abgerufenem und thermischer Behandlung bedürftigem Speichergut.
Ein Ausführungsbeispiel für die Walzenstraße nach der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt. Diese Walzenstraße besteht im wesentlichen aus der Vorstaffel 1, vier untereinander gleichen und parallel nebeneinander aufgestellten Endstaffeln 2 mit je einer vorgeschalteten Zwischenstaffel 7 und vier sich strahlenförmig zwischen einer der Vorstaffel 1 nachgeschalteten Verteilerweiche 4 und den Zwischenstaffeln 3 erstreckenden geraden Speicherrinnen 50 In der Zuführung 6 vom Knüppelofen 7 zur Vorstaffel 1 ist eine Preßwasser-Entzunderungsvorrichtung 8 vorgesehen; Im Zuge jeder Speicherrinne 5 ist ein angetriebenes Rollenpaar 9 vorgesehen, mit dessen Hilfe wahlweise die aus der Vorstaffel 1 in die Speicherrinnen abgegebenen Stäbe auf die Einlaufgeschwindigkeit der nachgeschalteten Zwischenstaffel abgebremst oder vorübergehend stillgesetzt und später in das Einlaufgerüst der Zwischenstaffel eingeführt werden können.
Die Speicherrinnen sind thermisch isoliert und können mit einer regelbaren Heizung versehen sein. Aus gut isolierten Rohren bestehende und entsprechend vorgewärmte Speicherrinnen bewirken im allgemeinen einen genügenden Wärmeausgleich über die Länge der Stäbe, so daß eine Zusatzheizung auf ihre den Zwischenstaffeln benachbarten Teile beschränkt sein oder auch ganz entfallen kann.
Den Fertigstaffeln sind in üblicher Weise Wasserkühlstrekken 10 und Schlingenwerfer nachgeschaltet, die über Treibapparate und Luftkühlstrecken mit Schlingensammlern und -bindemaschinen verbunden sind.
Im gezeichneten Beispiel ist die aus vier in H-V-Anordnung hintereinander aufgestellten Duo-Gerüsten mit um 450 gegen die mittlere vertikale Walzebene gezeigten Walzenachsen bestehende Vorstaffel 1 zum Strecken von Vierkantknüppeln mit etwa 140 mm Kantenabstand zu Vierkantstäben mit etwa 85 mm Kantenabstand bestimmt.
In der Zwischenstaffel 3 werden diese Stäbe in zwei H-V-Gerüsten vor- und in 10 mit Drei-Walzengerüsten zu Sechskantstäben weitergestreckt, die in der Endstaffel 2 zu Runddrähten bis herab zu etwa 5,0 mm Durchmesser verarbeitet werden0 Die Zwischen- und Fertigstaffeln können kontinuierlich mit Auslaufgeschwindigkeiten bis zu 50 m/s und darüber betrieben werden.
Obwohl der Verwendung mehrerer unabhängig voneinander betriebener einadriger Zwischen- und Fertigstaffeln wegen der geringeren Auswirkungen von Betriebs störungen und wegen des drallfreien Walzens der Vorzug gegeben wird, schließt die Erfindung die ohne Schwierigkeiten mögliche Ausrichtung der Speicherrinnen auf die Einlaufkaliber mehradriger Zwischen- und Fertigstaffeln nicht aus0 In diesem Falle können auch die nahe nebeneinanderliegenden Speicherrinnen zu einem einzigen Speicherkanal mit Führungen für die Stäbe zusammengefaßt sein,

Claims

Patentansrüche: g Walzenstraße zum Herstellen von Draht aus Normal- und Edelstahl mit einer einadrigen Vorstaffel, mehreren parallelen gleichfalls einadrigen Fertigstaffeln mit je einer vorgeordneten Zwischenstaffel sowie je einer Einrichtung zum Verteilen von aus der Vorstaffel ausgelaufenem Walzgut auf die nachgeschalteten Staffeln und zum Speichern von über die Aufnahmefähigkeit der nachgeschalteten Staffeln aus der Vorstaffel ausgelaufenem Walzgut, d a -d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß die Speichervorrichtung aus einer Mehrzahl von geraden Speicherrinnen (5) besteht, die sich von einer der Vorstaffel (1) unmittelbar nachgeschalteten Verteilereinrichtung (4) bis vor je eine Zwischenstaffel (3) erstrecken, und jeweils einen vollen in der Vorstaffel (1) aus einem Einsatzknüppel umgeformten geraden Stab aufnehmen, und zum kontinuierlichen Strecken der den Zwischenstaffeln (3) aus den Rinnen (5) zugeführten Stäbe zum fertigen Draht die Zwischenstaffeln (3) den Fertigstaffeln (2) in gerader Linie unmittelbar vorgeschaltet sind0
2. Walzenstraße nach Anspruch 1, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t , daß in der Zuführung zur Vorstaffel (1) eine Preßwasser-Entzunderungsvorrichtung (8) angeordnet isto
3. Walzwerk nach Anspruch 1 oder 2, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t , daß die Speicherrinnen (5) mit einer Wärmeisolierung versehen sind0
4. Walzenstraße nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß die Speicherrinnen (5) wenigstens an ihren den Zwischenstaffeln (3) benachbarten Enden mit einer regelbaren Heizeinrichtung versehen sind0
5. Walzenstraße nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4 d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t daß im Zuge der Speicherrinnen (5) je ein angetriebenes Rollenpaar (9) angeordnet ist0 6ç Walzenstraße nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, g e k e n n z e i c h n e t d u r c h eine Vorrichtung zum automatischen Abruf jeweils eines Einsatzknüppels aus dem der Vorstaffel (1) vorgelagerten Ofen (7) in Abhängigkeit von der Aufnahmebereitschaft der einzelnen Zwischenstaffeln,