DE2409744A1 - Oberflaechenmaterial - Google Patents
OberflaechenmaterialInfo
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-
- D—TEXTILES; PAPER
- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21H—PULP COMPOSITIONS; PREPARATION THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASSES D21C OR D21D; IMPREGNATING OR COATING OF PAPER; TREATMENT OF FINISHED PAPER NOT COVERED BY CLASS B31 OR SUBCLASS D21G; PAPER NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- D21H19/00—Coated paper; Coating material
- D21H19/36—Coatings with pigments
- D21H19/44—Coatings with pigments characterised by the other ingredients, e.g. the binder or dispersing agent
- D21H19/62—Macromolecular organic compounds or oligomers thereof obtained otherwise than by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B44—DECORATIVE ARTS
- B44C—PRODUCING DECORATIVE EFFECTS; MOSAICS; TARSIA WORK; PAPERHANGING
- B44C1/00—Processes, not specifically provided for elsewhere, for producing decorative surface effects
- B44C1/10—Applying flat materials, e.g. leaflets, pieces of fabrics
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Laminated Bodies (AREA)
Description
240974
Troisdorf, den 28. Febr. 1974
OZ: 74 021 ( 2274 )
DYNAMIT NOBEL AKTIEKGESSILSCHAPT
Troisdorf, Bez. Köln
Oberflächenrcaterial
Die Erfindung-betrifft* ein vorzugsweise endloses Ober- .
flächenmaterial in Porm von Bahnen oder Streifen zur Be- ■;
schichtung von Holzwerkstoffen, bestehend aus einer perga— ;
mentierten" Zellulosebahn und einer duroplastischen Ober-
flächenbeschichtung. j
Es ist bekannt, eine Endlos-Polie durch Imprägnieren von
Trägerbahnen aus Zellulose-Materialien mit härtbaren duro- "
plastischen Harzen und gegebenenfalls anschließender Beschichtung der Oberfläche mit Lackharzen herzustellen. ( D. Y. Duffin:
Larainated Plastics, Reinhold Publ. Corp.,lTew York )„ ■
Hierzu sind saugfähige Papiere erforderlich. Durch die notwendige mehrmalige Wiederholung von Imprägnierung und ·
Lackierung entstehen Produkte mit 50 oder nehr Prozent Harzanteil.
Diese Produkte sind verhältnismäßig spröde, gleichgültig welche Art von Duroplasten wie z.B. Harnstoff, Melaninharz-
oder auch Polyesterharze verwendet werden. Die Imprägnierung von saugfähigen Papieren führt unter der Berücksichtigung
der erforderlichen'Spaltfestigkeit immer zu wenig m
£lexibl&n_und leicht brechenden Pollen. .
$03830/0771
Flexiblere Produkte lassen sich zwar aus Thermoplasten ι
fertigen, jedoch besitzen die daraus hergestellten Umleimer "oder auch Kantenmaterialien nicht die für Möbel gewünschte
Temperaturbeständigkeit.
Es wurde nun gefunden, daß man eine vorzugsweise endlose !
Folie, die sich als ideale Dekor-Folie in der Höbelindustrie einsetzen läßt, dadurch herstellen kann, daß man als Basis-
material ein nur v/enig unter der gewünschten Endstärke \
liegendes pergamentiertes Papier, das ein oder mehrmals '
mit einer duroplastisehen, gegebenenfalls gefüllten und ;
pigmentierten Harzlösung in einem oder mehreren Arbeits- ;
gangen oberflächlich lackiert, getrocknet und ausgehärtet ;
wird, verwendet.
Das verwendete pergamentierte Papier soll dabei den größten Teil in der Gesamtstärke des Endproduktes aufweisen. Im
allgemeinen erfolgt auf eine pergamentierte Papierbahn von 160 bis 450 u_Dicke ein oberflächlicher Auftrag von 8 bis
30 meiner Harzschicht auf einer, in Sonderfällen auch auf beiden Seiten, wobei im Regelfall das Gewicht des Papiers etwa 80
bis 97 # des Produkts beträgt. Es ist jedoch möglich, für besondere Zwecke von diesen Werten abzuweichen.
Im Gegensatz zu den bisher bekannten ITaterialien aus imprägnierten
Papieren liegt ein beliebig dickes und trotzden flexibles Material vor, ohne dabei auf die durch eine
lackierung herbeigeführte Oberflächenhärte, Eratzfestig-
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.keit lind Temperaturbeständigkeit verzichten zu müssen.
Als pergamentierte Zellulose-Materialien bzw, Papiere werden solche bezeichnet, welche einer Hydratisierung bei gleichzeitiger
Quellung durch Behandlung mit konzentrierten lösungen von z.B. Zinkchlorid oder Schwefelsäure und darauffolgende
Trocknung unterworfen wurden. Hierbei ändern sich sahireiche Eigenschaften, insbesondere vermindert sich die !
Saugfähigkeit. ( Ullmanns Enzyklopädie der technischen Chemie :
(1967) Bd. 18, Seiten 256 bis 261 ) j
Für die vorliegende Erfindung wird diese sogenannte Vulkanfiber, bevorzugt mit papierartig glatter Oberfläche als endlose
Bahn, -verwendet. ' |
• . I
Zur Herstellung der duroroplastischen Oberfläche sind nicht alle. Duroplaste im gleichen Maße geeignet.
Zwar können Harze auf Basis Phenol- und/oder Kresol-Formaldehyd
sowie die Epoxiharze auf Basis von Epoxiden wie Epichlorhydrin oder Dichlorhydrin und aromatischer bzw. aliphatischer
Diole wie Diphenylolpropan bzw, -methan, neben Urethanharzen
und Anilinharzen verwendet werden, doch sind aus wirtschaftlichen und Qualitäts-Gründen Melaminharze, Harnsto
harze und daneben Polyesterharze bevorzugt.
. Hierbei werden als Melaminharze die Kondensationsprodukte
des Melamins mit Formaldehyd sowie die der entsprechenden Alk3rläther, bzw. Äther von Polyolen oder Hydroxylgruppen
tragenden Polyestern, als Harnstoffharze die Condensations-
' produkte des Harnstoffs mit Formaldehyd einschließlich der
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mit beipielsweise Alkoxigruppen modifizierten Harnstoffharze
und als Polyesterharze vor allem durch Wärme vernetzbare Polyester aus Di- oder Polyolen und vorwiegend aromatischen
. Dicarbonsäuren, ungesättigte Polyester mit Gehalten von z.B. Fumar- bzw. Maleinsäure sowie durch Sauerstoff vernetzbare
Polyester wie die z.B. mit Ölen modifizierten Alkydharze bezeichnet.
Diese bekannten Duroplaste sind näher u.a. in Ullmanns
Enzyklopädie der technischen Chemie, Bd. 3 Seiten 373 bis 495 und Bd. 14 Seiten 80 bis 106 beschrieben.
Es ist zu verstehen, daß die Rezepturen für die Herstellung der duroplpstischen Oberfläche an sich keiner Beschränkung
unterliegen, vielmehr alle bekannten härtbaren Harzlösungen, soweit die erforderlichen Eigenschaften der Oberfläche und
genügende Temperaturbeständigkeit erreicht v/erden, verwendet werden können.
Die Harze werden üblicherweise in Lösung geeigneter Lösungsmittel wie Alkoholen mit 1 bis 4 C-Atomen, Essigsäureestern
dieser Alkohole oder des Cyclohexanols, Glykolen, Ketonen, besonders Aceton oder Cyclohexanon, im Falle einiger Melaminharze auch niedrig siedender Aromaten, besonders des Xylols,
verwendet.
Es ist jedoch auch möglich, in Dispersion, beispielsweise in Dispersion dieser Lösungsmittel zu arbeiten.
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Weiter können die Harze oder Kohlenwasserstoffe wie Xylol die
üblichen Zusätze von Füllstoffen, Pigmenten, Modifizierungsmitteln und gegebenenfalls Weichmacher und zusätzliche Härter
enthalten.
Im allgemeinen wird so verfahren, daß das zu beschichtende
pergament!erte Papier beispielsweise über ein Kabelmesser
oder auch einen Reverse-Roll-Coater Kit einer Duroplastlösung,
welche-nach dein Trocknen eine Schichtstärke von
vorzugsweise 10 bis 20/^,ergibt, durch ein- oder mehrmaliges
Auftragen beschichtet wird. Durch Trocknen wird das lösungsmittel z.B. -im Warmluftkanal entfernt und anschließend das
Duroplast ausgehärtet, schließlich das Material zu endlosen Bahnen aufgerollt, bzv/. gegebenenfalls auf Länge geschnitten.
Die so hergestellte Bahnenware besitzt eine Oberfläche, die
keiner weiteren Nachbehandlung mehr bedarf. Dieser Yorteil
besteht gegenüber imprägnierten und beschichteten Papieren, da diese noch zusätzlich abgepreßt v/erden müssen, um eventuell
eingeschlossene Luft und damit ungleichmäßige Oberflächenstruktur aus dem in der Papierbahn angelierten oder auch
vorvernetzten Harz zu entfernen.
Yon ganz besonderem Vorteil ist die hohe Spaltfestigkeit, welche insbesondere bekannten imprägnierten Papieren überlegen
ist.
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So hergestelltes Endlos-Material kann ohne weitere Oberflächenbehandlung
wie Prägen, Schleifen und Schwabbeln eingesetzt und weiterverarbeitet werden. Bei Bedarf ist jedoch
eine Konfektionierung z.B. durch Kantieren, Bedrucken u.a. möglich. Es läßt sich u.a. in Streifen schneiden und eignet
sich besonders als Umleimer oder Kantennaterial für Möbelfertigung.
Alle Angaben der Konzentration beziehen sich auf Gewichtsprozent.
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Beispiel 1 ;
Auf eine endlose Vulkanfiber-Bahn von 270 μ Stärke wird mit
einer duroplastischen Lösung folgender Zusammensetzung über ein Rakelmesser auf eines Seite in einer Stärke von ca. 20 p. "beschichtet
. i
Rezeptur; , !,
100 Gew.-Teile einer 60 ?»igen Lösung in Xylol eines mit Alkyd-
harzen plastifizierten Harnstoff-Fonaaldehydkondensates
das mit Isobutanol verethert ist. 60 ·· Titandioxid i
60 « Kreide ;
6 IJ einer 30 #igen Ammoniumnitrat-Lösung in ver-
dUnntem Alkohol (50 #Lg)
Die Bahn wird anschließend durch einen Wärmekanal der in 4 Temperaturzonen
auf ansteigende Temperaturen von 100, 125» 140 und 1750O geheizt ist, mit einer Geschwindigkeit von 5 m/min,
geführt.
Each dem Trocknen und Aushärten erfolgt gegebenenfalls ein
zweiter Aufstrich über Rakelmesser oder Reverse-Roll-Ooater mit
einer Dicke von 20 μ mit anschließendem Trocknen und Härten.
Auf eine Vulkanfiber-Bahn von 350 μ Stärke wutde mit einem
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- 8 -
Reverse-Roll-Coater eine Harzlösung der folgenden Rezeptur in
Stärke von etwa 22 p. aufgetragen,
Rezeptur:
30 Gew.-Teile einer 60 $igen Lösung in n-Butanol eines mit
Alkydharzen plastifizieren Harnstoff-Formaldehydkondensates
\
70 " Mischkondensat von Harnstoff und Melamin mit ■
Isobutanol veräthert ',
! 120 » Titandioxid I
! i
j 6 " einer 30 folgen Ammoniumnitrat-Lösung in ver-
! . dünntem Alkohol ( 50$ )
Das erstgenannte Harnstoff-Formaldehydkondensat ist mit n-Biitanol
veräthert und wird als Palatinol AT der BASi1, Ludwigshafen, "beschrieben. '
Die Kenndaten sind: Säurezahl (DIN 73 402) 6-8, Farbzahl ;
(DIN 53 403) 0-2, Dichte (DIN 51 757, 200C) 1,02-1,04, Viskosität
(DIN 53 211, Becher 4, 200C) 600-700 seo.
Das als zweites Harz genannte Melamin-Mischkondensat ist als Palatinol TS der BASF erhältlich und wird als veräthertes
Carbamidharz "bezeichnet. Die Kenndaten nach den schon angegebenen
DIN-Torschriften sind: Säurezahl ca. 1, Dichte 1,04 1,05,
Viskosität 450 - 550 see.
Nach Trocknen im Trockentunnel mit Temperaturzonen von 65, 110, 135 und 1750C bei Durchlaufgeschwindigkeiten von 4 m/min wurde
eine felxible Bahn erhalten und zur Lagerung auf Rollen aufgewickelt.
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Für das hergestellte Produkt wird eine Schichtfestigkeit als
Maß der Schichtbindung ( DIN 7738 ) von mehr als 35 kp/cnr gemessen und eine Stoßfestigkeit ( DIN 53 799 ) als maximale
Federkraft, "bei der noch keine Rißbildung auftritt, von 4,2 kp bestimmt.
Bei einem gleichartigen Produkt, in welchem jedoch das Vulkanfiber
durch Papiere ersetzt ist beträgt hingegen die Schichtfestigkeit nur 10-22 kp/cm5 und die Stoßfestigkeit
nur 1,1 - 1,5 kp.
Beispiel 2 wurde mit den dort genannten Stoffen und Mengen wiederholt, wobei jedoch 80 Gew.-Teile Titandioxid und 40 Gew.-Teile
Kreide als Füllstoffe verwendet wurden. :
Die Temperaturen der Temperaturzonen betrugen 75? 115, 140
und 1800G, die Geschwindigkeit 6 m/min. ;
Die getrocknete Bahn wurde längs in endlose Streifen von 40 mm Breite geschnitten, welche ohne weitere Bearbeitung als Umleimer
für die Möbelfertigung dienen.
Die in Beispiel 2 genannten Harze wurden auf 100 Gew.-Teile
! Titandioxid und 20 Teile Kreide versetzt. i.
Der Auftrag erfolgte auf 400 μ dicke Vulkanfiber durch zweimaliges
Streichen von je 15 μ Dicke.
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lach einer Trocknung wie in Beispiel 2, jedoch mit einer Geschwindigkeit
von 3j5 m/min, ergab sich ein Produkt der dort
genannten Qualität.
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Claims (2)
- PatentansprücheOberflächenmaterial .'in Form von Bahnen· oder Streifen, bestehend aus einem pergamentierten Papier und einer durcplastisch gehärteten Oberfläche.
- 2. Oberflächenmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,j daß die duroplastische Oberfläche aus einem gegebenenfalls gefüllten und pigmentierten Harnstoff-Pormaldehyd- und/oder Melaminharz besteht.:'■ Dr. La/Be509838/0771Leerseite
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