DE2404127B2

DE2404127B2 - Flüssigkristallanzeige

Info

Publication number: DE2404127B2
Application number: DE2404127A
Authority: DE
Inventors: Helmut Dr. 8000 Muenchen Katz
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1974-01-29
Filing date: 1974-01-29
Publication date: 1978-09-21
Also published as: US3992082A; DE2404127C3; DE2404127A1

Description

Die Erfindung betrifft eine Flüssigkristallanzeige, bestehend aus mindestens zwei in Tandemanordnung in Strahlrichtung unmittelbar hintereinander angeordneten, gleichzeitig oder auch unabhängig steuerbaren Flüssigkristallzellen, deren Flüssigkristallschichten durch ein gemeinsames, beidseitig jeweils mit einem transparenten, leitfähigen Belag versehenes Mittelteil getrennt sind uns sich innerhalb zweier Außenglasplatten befinden, die auf ihren Innenflächen ebenfalls einen transparenten, leitfähigen Belag tragen und an ihren Rändern mit Glaslot hermetisch verschlossen sind. Ein solches Display ist aus der DE-OS 21 24 151 bekannt.

Das von Flüssigkristall-(FK-)Anzeigen vermittelte Bild wird vielfach durch Parallaxe-Erscheinungen beeinträchtigt, die von der endlichen Dicke der verwendeten Trägerplatten herrühren. Besonders störend wirken sich Parallaxe-Effekte aus, wenn man in Reflexion betriebene FK-Displays aus schrägen Richtungen ablesen will.

Die Erfindung steht vor der Aufgabe, eine technisch realisierbare Flüssigkristallanzeige ohne störende Parallaxe zu schaffen. Hierzu ist bei einer Flüssigkristallanzeige der eingangs genannten Art erfindungsgemäß vorgesehen, daß das Mittelteil eine Folie ist, die dünner als die Außenglasplaiten, und zwar höchstens 500 μΐη dick ist und aus Glas oder Glimmer besteht, und daß die auf der Folie befindlichen Beläge segmentierte Elektroden und die auf den Außenplatten befindlichen Beläge durchgehende Elektroden sind.

Bei der vorgeschlagenen Displayausführung ist das Mittelteil relativ dünn, während die beiden äußeren Platten dicker bleiben können. Eine dünne Glas- bzw. Glimmerfolie ist möglich, da sie durch Druckausgleich in beiden Kammern mechanisch nicht belastet werden kann und sich, wie die Praxis gezeigt hat, bei einer gleichzeitigen Verglasung beider Kammern weniger als erwartet verzieht. Auf der Vorder- und Rückseite dieser Folie werden nun die segmentierten Elektroden des Displays aufgetragen, während die dickeren Außenplatten einen durchgehenden Elektrodenbelag erhalten.

Dadurch sind beeinträchtigende Parallaxe-Effekte nicht zu befürchten und können zugleich die Außenplatten in ihrer Dicke frei optimiert werden.

Verbundanzeigen aus zwei durch eine Mittelplatte

•to getrennten FK-Zellen gehören an sich bereits in mehreren Ausführungen zum Stand der Technik. Bei allen diesen vorbekannten FK-Anzeigen dient der Einsatz von zwei statt einer FK-Kammer allerdings anderen Zwecken. So war in der eingangs genannten Offenlegungsschrift an eine mehrfarbige Anzeige gedacht und sollte in anderen Fällen (beispielsweise DE-OS 20 59 427) lediglich der Kontrast erhöht werden. Im Hinblick auf die geringe Stärke der Trägerfolie ist ein besonderes Augenmerk auf ihre Distanzierung innerhalb der Verbundzelle sowie auf eine zuverlässige Kontaktierung zu legen.

Mit besonderem Vorteil wird deshalb die Trägerfolie mittels schmaler, sehr dünner, einige 10 μπι starker, insbesondere u-förmig um den jeweiligen Rand der betreffenden Außenglasplatte gebogener Blechstreifen gegen die Außenglasplatten distanziert.

Dabei werden die u-förmig gebogenen Distanzblechstreifen bevorzugt an Teilen (Stellen) der Glasplattenränder angeordnet, an denen Leiterbahnen der auf der Trägerfolie angeordneten Vorderelektroden enden.

Dabei können die Leiterbahnen der durch beidseitiges Bedrucken auf die Trägerfolie aufgebrachten, sich deckenden (fluchtenden) Vorderelektroden jeweils zu den gleichen oder auch zu entgegengesetzt liegenden Rändern (Seiten) hingeführt werden.

Für die Distanzien.ngsbleche wird mit Vorteil eine Weichglas-Einschmel^legierung aus im wesentlichen Eisen und Nickel verwendet, die dichte Verschmelzun-

gen mit Glaslot und Glasplatten ergibt. Diese Maßnahme ermöglicht eine sehr exakte Distanzierung der Trägerfolie mit gut befestigten Distanzstücken, die außerdem noch als Steckkontakte zum Kontaktieren verwendet werden können.

Zur Erhöhung der Betriebssicherheit werden vorteilhafterweise die u-förmig gebogenen Distanz-Blechstreifen an ihren den Leiterbahnen zugekehrten und/oder auch an ihren äußeren zum Kontaktieren dienenden Oberflächen mit einem duktilen Metall, wie z. B. Gold oder Zinn, zusätzlich überzogen.

In sehr vielen Anwendungsfällen kann auf eine besondere Belichtungsquelle verzichtet werden, indem nur das einfallende, beispielsweise Tageslicht verwendet wird. Für derartige Fäile ist es vorteilhaft, wenn der leitende Belag der rückwärtigen äußeren Glasplatte spiegelnd reflektierend ausgebildet ist, so daß sich ein kontrastreiches Bild ohne eine merkbare Parallaxe ergibt

Nähere Einzelheiten der Erfindung sollen anhand eines in der Zeichnung rein schema tisch dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert werden. Darin sind Teile, die nicht unbedingt zum Verständnis der Erfindung beitragen, unbezeichnet oder fortgelassen.

Während in F i g. 1 ein Querschnitt durch die Flüssigkristallanzeige dargestellt ist, gibt F i g. 2 eine Teilansicht dieses Ausführungsbeispiels wieder.

In Fig. 1 sind mit 1 und 2 die beiden Außenglasplatten bezeichnet, deren Innenflächen mittels transparenter, die Rückelektroden darstellender Beläge 3 und 4 elektrisch leitend sind. Symmetrisch zwischen diesen beiden Außenglasplatten ist eine Trägerfolie 5 mittels schmaler, sehr dünner, insbesondere u-förmig gebogener Blechstreifen 6 exakt distanziert eingefügt. Sie trennt den eigentlichen mit Flüssigkristall angefüllten Reaktionsraum z. B. in zwei gleiche Teilräume unter Bildung der beiden Flüssigkristall-Schichten 9 und 10 auf. Die Trägerfolie 5, aus Glas oder Glimmer hat nur eine sehr geringe Dicke von etwa 500 μιη und weniger und ist derart beidseitig mit transparenten sogenannten Vorderelektroden, d. h. mit in Segmente aufgeteilten Elektroden 7 und 8 belegt, daß diese sich decken, d. h. fluchten. Die zugehörigen Leiterbahnen 11, d.h. die einzelnen Zuleitungen, sind in gleicher Richtung jeweils zu einem Rand der Trägerglasfolie hingeführt, um dort beim Zusammenbau mit den Distanzierungsblechstreifen 6 kontaktiert zu werden. Hermetisch abgeschlossen ist die Verbundanzeigezelle mit ihren beiden äußeren Glasplatten 1 und 2, an ihren Rändern einschließlich der einzelnen Distanzierungsblechstreifen 6 durch Verschmelzen mit einer Glaslotschicht 12.
Bei der Herstellung befinden sich richtig gegeneinander distanziert die einzelnen u-förmig gebogenen Blechstreifen 6 in einer Lehre, in die zunächst eine der Glasplatten so eingeführt wird, daß sie die u-förmigen Blechstreifen am Außenrand umschließen. Es ist

ίο zweckmäßig, jedoch nicht notwendig, daß die Glasplatten etwa längs der Mitte des einzusteckenden Randes dünn mit Glaslot bestrichen werden. Die gleiche Maßnahme erfolgt auf der gegenüberliegenden Seite der Glasplatte ebenfalls mit einer Lehre. Nach Durchlauf durch einen Ofen oder — falls kein Glaslot verwendet wird auch durch eine rein mechanische Halterung — werden die Distanzierungsblechstreifen an den Außenkanten der Glasplatten fixiert. Auf die Innenseite einer solchen Platte wird nun die mit Segmenten und Leiterbahnen beidseitig bedruckte Glasfo/ie 5 aufgelegt und gleichzeitig auch die andere Seite der Glasfolie mit einer solchen mit Distanzierungsblechstreifen versehenen Glasplatte bedeckt. Die aufgebrachten Blechstreifen haben aber einen solchen Abstand zueinander, daß mindestens jede Leiterbahn auf einen Blechstreifen zu liegen kommt. An Seiten, wo keine Leiterbahnen notwendig sind, können die Glasplatten durch Zwischenlegen einfacher Blechstreifen der gleichen Art ebenfalls in richtigem Abstand

■i" zueinander gehalten werden. Diese Anordnung, bestehend aus zwei Außenglasplatten mit den entsprechenden Distanzierungsblechstreifen und der eingefügten beiderseitig bedruckten Folie wird nun mechanisch fixiert, indem z. B. an den Außenrändern aufgebrachtes Glaslot beim Durchlauf durch einen Ofen zum Schmelzen gebracht wird. Nach Erkalten ist ein hermetisch abgeschlossener Reaktionsraum entstanden, der nur da, wo er später mit Flüssigkristall gefüllt werden soll, offen gelassen ist um dann nachträglich

•»υ verschlossen zu werden. Zur sicheren Gewährleistung des späteren Kontaktes können die Kontaktflächen sowohl auf der Innenseite, auf die die Leiterbahn der angelegten Folie zu liegen kommt, als auch auf der Außenseite, die als Steckkontakt dient, mit einer Auflage aus einem duktilen Metall, beispielsweise Gold oder Zinn, versehen werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Flüssigkristallanzeige, bestehend aus mindestens zwei in Tandemanordnung in Strahlrichtung unmittelbar hintereinander angeordneten, gleichzeitig oder auch unabhängig steuerbaren Flüssigkristallzellen, deren Flüssigkristallschichten durch ein gemeinsames, beidseitig jeweils mit einem transparenten, leitfähigen Belag versehenes Mittelteil getrennt sind und sich innerhalb zweier Außenglasplatten befinden, die auf ihren Innenflächen ebenfalls einen transparenten, leitfähigen Belag tragen und an ihren Rändern mit Glaslot hermetisch verschlossen sind, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittelteil eine Folie (5) ist, die dünner als die Außenglasplatten, und zwar höchstens 500 μτη dick ist und aus Glas oder Glimmer besteht, und daß die auf der Folie befindlichen Beläge segmentierte Elektroden (7) und die auf den Außenglasplatten befindlichen Beläge durchgehende Elektroden (3) sind.

2. Flüssigkristallanzeige nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie (5) mittels u-förmig um den jeweiligen Rand der betreffenden Außenglasplatte gebogener Blechstreifen (6) gegen die Außenglasplatten (1,2) distanziert ist.

3. Flüssigkristallanzeige nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die u-förmig gebogenen Blechstreifen (6) zumindest dort an den Glasplattenrändern angeordnet sind, wo die Leiterbahnen (11) der auf der Folie (5) angeordneten Vorderelektroden (7,8) enden.

4. Flüssigkristallanzeige nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiterbahnen (11) der durch beidseitiges Bedrucken auf der Folie (5) aufgebrachten, sich deckenden Vorderelektroden (7,8) jeweils zu den gleichen oder zu entgegengesetzt liegenden Rändern hingeführt sind.

5. Flüssigkristallanzeige nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Blechstreifen (6) aus einer Weichglas-Einschmelzlegierung aus im wesentlichen Eisen und Nickel bestehen.

6. Flüssigkristallanzeige nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die um die Außenglasplattenränder u-förmig gebogenen Blechstreifen (6) als Steckkontakte ausgebildet sind.

7. Flüssigkristallanzeige nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die u-förmig gebogenen Blechstreifen (6) an ihren den Leiterbahnen (11) zugekehrten und/oder an ihren zum Kontaktieren dienenden äußeren Oberflächen mit einem duktilen Metall zusätzlich überzogen sind.

8. Flüssigkristallanzeige nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß einer der die Innenflächen der Außenglasplatten bedeckenden leitfähigen Beläge (3, 4) spiegelnd reflektierend ausgebildet ist.