DE2400512B2 - Verfahren zum kontinuierlichen behandeln von tabak - Google Patents

Verfahren zum kontinuierlichen behandeln von tabak

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DE2400512B2 DE19742400512 DE2400512A DE2400512B2 DE 2400512 B2 DE2400512 B2 DE 2400512B2 DE 19742400512 DE19742400512 DE 19742400512 DE 2400512 A DE2400512 A DE 2400512A DE 2400512 B2 DE2400512 B2 DE 2400512B2
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Jon F. Louisville Ky. Banks (V.StA.)
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Brown & Williamson Tobacco Corp., Louisville, Ky. (V .StA.)
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A24TOBACCO; CIGARS; CIGARETTES; SIMULATED SMOKING DEVICES; SMOKERS' REQUISITES
    • A24BMANUFACTURE OR PREPARATION OF TOBACCO FOR SMOKING OR CHEWING; TOBACCO; SNUFF
    • A24B3/00Preparing tobacco in the factory
    • A24B3/12Steaming, curing, or flavouring tobacco

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  • Manufacture Of Tobacco Products (AREA)

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Behandeln von Tabak mit einem Geschmacksstoff durch Einbringen des Tabaks und des Geschmacksstoffs in ein Leitungssystem, wobei zuerst der Geschmacksttoff an einer Unterdruckstelle des Systems, anschließend der Tabak eingeführt und der Tabak pneumatisch fefördert wird, sowie durch Austragen des behandelten abaks und Rückführung der Luft.
Das Aufbringen von Duft- oder Geschmacksstoffen wie Menthol auf Tabak ist bisher ein schwierig durchzuführender und schlecht reproduzierbarer und kontrollierbarer Vorgang. Menthol wird bisher zumeist •us einer verdünnten Lösung heraus auf Tabak aufgebracht, wobei nach dem Verdampfen des Lösungsmittels das Menthol auf dem Tabak zurückbleibt.
Dabei wurde bisher vorgeschlagen, die Lösung durch den Tabak hindurchzuleiten (z. B. Freon-Lösung, vgl. die US-PS 36 77 269) sowie die Lösung auf den Tabak Aufzusprühen.
Dabei setzen sich während des Sprühens einzelne Tröpfchen der Menthollösung auf dem Tabak ab; da die Tröpfchen entsprechend nicht gleichmäßig über den Tabak verteilt sind, kann durch derartige Sprühverfahren kein gleichmäßiger Mentholniederschlag erzeugt werden; nur durch anschließendes Mischen und Übertragen des Menthols ist eine einigermaßen gleichmäßige Verteilung zu erreichen.
In der US-PS 35 48 838 ist ein kontinuierliches Verfahren zur Behandlung von Tabak mit Mentholadditiven angegeben, bei dem Tabak in ein Rohrsystem
eingebracht und darin pneumatisch in einem im
Kreislauf rückgeführten Luftstrom gefördert wird; das
Aufbringen des Menthols geschieht dabei durch
Einführen einer Menthol-Lösung (z. B. in Alkohol) an einer stromabwärts nach der Tabakzufuhr gelegenen
Stelle, wobei die Lösung an einer durch eine venturiarüge Anordnung erzeugten Unterdruckstelle in das System eingeführt wird.
Eine stromaufwärts vor der Tabakeinführungsstelle vorgenommene Einführung der Menthol-Lösung ist in der genannten US-PS ebenfalls beschrieben; die dabei eintretende störende Menthol-Kristallisation konnte zwar durch Bandagenheizung des entsprechenden Rohrabschnitts verhindert werden, die aufgebrachte prozentuale Mentholmenge war jedoch in diesem Falle außerordentlich gering. Nach der Behandlung wird der Tabak aus dem System ausgetragen.
Die Verwendung eines Lösungsmittels wie Alkohol ist nicht nur kostspielig, sondern auch mit Explosionsri-
siken behaftet; es ist entsprechend erforderlich, die Anlage zu belüften, um das Erreichen der Explosionsgrenzen zu verhindern, wobei nicht unerhebliche Menlholverluste auftreten; die Entfernung des Lösungsmittels iJurch Verdampfen ist zudem ein zeitabhängiger Prozeß, da die Verdampfungsgeschwindigkeit nicht durch Erhitzen des Tabaks entsprechend erhöht werden kann, so daß Zeiten bis zu 4 h zur Entfernung des Äthanol;, erforderlich werden. Weiterhin besteht die Gefahr, daß die Mentholmenge trotz der kontinuierlichen Arbeitsweise nicht regelbar bzw. auf einen konstanten Wert einstellbar ist. Bei jeder mit direktem Kontakt arbeitenden Sprühanlage ist es notwendig, aneinander angepaßte Ströme von Tabak und Menthollösung aufrechtzuerhalten. Bei Auftreten von Änderungen in einem der Ströme treten unerwünschte Menthol-Mengenverhältnisse auf, da bei Sprühverfahren z. B. auftretende Änderungen im Stoffstrom des Tabaks nicht rasch genug durch entsprechende Regelung der Zugabe der Menthol-Lösung ausgeglichen werden können, insbesondere deshalb, weil die Menthol-Abscheidung aus verdampfenden Sprühtröpfchen einer Lösung ein zeitabhängiger Vorgang ist.
In der US-PS 36 93 631 ist ein Verfahren zur Expandierung von Tabak zur Erhöhung seiner Füllkapazität beschrieben, bei dem der Tabak einem dampfförmig zugeführten Lösungsmittel ausgesetzt wird; das Lösungsmittel kondensiert im Tabak und imprägniert diesen vorübergehend und wird durch rasches Aufheizen mit einem heiOen Gas unter Aufblähen des Tabaks wieder vollständig entfernt.
Das Verfahren bezieht sich entsprechend nicht auf das permanente Aufbringen von Geschmacksstoffen auf Tabak, sondern desren Strukturauflockerung unter Zuhilfenahme eines wieder vollständig entfernten Treibmittels. Das Verfahren führt zur Kondensation des angewandten Lösungsmittels, arbeitet ausschließlich mit leicht flüchtigen Lösungsmitteln mit einem Siedepunkt von -50 bis +8O0C und verwendet relativ hohe Treibmittelmengen von 5 - 200 Gewichtsteilen Treibmittel auf 100 Gewichtsteile Tabak. Eine starke Wechselwirkung des Solvents und dem Tabak ist dabei nicht nur unerwünscht, sondern beeinflußt Geschmack und Aroma des Tabaks nachteilig, was bei Solventien mit einem Siedepunkt über + 8O0C der Fall ist.
Das Verfahren ist entsprechend aufgrund der hohen Temperaturbelastung des Tabaks sowie insbesondere aufgrund der Verwendung kondensierbarer Substanzen mit einem Siedepunkt von -50 bis +8O0C nicht auf die
24 OO
Aromatisierung von Tabak anwendbar.
Das kontinuierliche Aufbringen von Menthol bzw anderen Geschmacksstoffen in Dampfform unmittelbar |.-f den Tabak wurde bisher aufgrund des Vorurteils für undurchführbar gehalten, daß zur Erzeugung einer für hinreichend hoch gehaltenen Menthol-Dampfkonzenyation aufgrund des relativ niedrigen Pni tialdrucks des jdenthols (und vergleichbarer anderer Geschmacksstoffe) die Anwendung sehr hoher Temperaturen von weit gber etwa 900C (2000F) für unbedingt eiforder.ich »ehalten wurde, derartige Temperaturen aber für den Tabak schädlicii sind.
Entsprechend besteht seit langem ein Bedarf an einem Verfahren, das die mit der Verwendung verdünnter Duft- oder Geschmacksstoff-Lösungen verbundenen Schwierigkeiten nicht aufweist
Der Erfindung liegt entsprechend die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Aufbringen von Geschmdcksstoffen auf Tabak anzugeben, bei dem der Geschmacksstoff ohne Verwendung eines Träger-Lösungsmittels in kontinuierlicher Weise reproduzierbar und regelbar aus der Dampfphase unmittelbar in den Tabak eindringt, wobei bestimmte Endkonzentrationen im Produkt erhältlich sind und der Tabak zudem keinen unzuträglichen Temperaturen ausgesetzt wird.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Geschmacksstoff unter Abwesenheit einer flüchtigen oder halbflüchtigen Trägerflüssigkeit in Form von erwärmtem Dampf zu einer Konzentration von 5-30mg/0,028 mi in einem erwärmten Luftstrom von 24 —66°C eingeführt wird und die Kontaktzeit mit aem Tabak 3 -15 see beträgt.
Die Konzentration des Geschmacksstoffs im System kann dabei durch Eindosieren des entsprechenden erwärmten Dampfs auf einen konstanten Wert geregelt werden.
Auf diese Weise kann eine vorgegebene Menge an Duft- oder Geschmacksstoff im System aufrechterhalten und damit eine bestimmte Endkonzentration des Geschmacksstoffs im Produkt erzeugt werden.
Der Erfindung liegt dabei die überraschende Erkenntnis zugrunde, daß entgegen dem bestehenden Vorurteil aufgrund des Stands der Technik Geschmacksstoffe wie Menthol in Damp/form über einen Druckluftstrom mit geregelter vorgegeDener Dampfkonzentration in ausreichender Menge und bei dem Tabak zuträglichen Temperaturen auf den Tabak aufgebracht werden können. Die vom Tabak aufgenommene Menge an Geschmacksstoff wird durch Nachdosieren von Dampf des entsprechenden Geschmacksstoffs in das System ausgeglichen.
Die mit dem erfindungsgemäßen Verfahrer, erzielten Vorteile sind folgende:
1. Wegfall eines Lösungsmittels, damit Kosteneinsparung sowie Entfallen von Explosionsrisiken;
2. Einstellbarkeit einer konstanten Konzentration des Geschmacksstoffs im System und damit eines bestimmten Gehalts im Tabak-Endprodukt;
3. Arbeiten bei für den Tabak günstigen niedrigen Temperaturen;
4. sehr kurze Kontaktzeilen und damit hohe Raumzeitausbeuten;
5. Erreichen der Endkonzentration des Tabaks in einem einzigen Durchlauf;
6. Eignung auch für andere flüchtige Gcschmacksstof-
fe.
Die Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf Hie Zeichnung; näher erläutert. Die Zeichnung zeigt eine zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignete Anlage.
Die Erfindung eignet sich zwar auch für andere verflüchtigbare Duft- oder Geschmacksstoffe; die folgende Erläuterung ist jedoch vor allem darauf gerichtei, daß Menthol aus der Dampfphase auf Tabak niedergeschlagen wird. Beim Niederschlagen von Mentholdampf auf Tabak müssen folgende Faktoren berücksichtigt werden: die Konzentration des eingeführten Mentholdampfes; die Koniaktzeit des Mentholdampfes mit Tabak; die Temperatur des Luftstroms in der Druckleitung; die Luftgeschwindigkeit in der Leitung; die Einlaßgeschwindigkeit und die Temperatur des Tabaks; dabei sind die drei erstgenannten Faktoren von besonderer Wichtigkeit. Der Mentholgehalt im Tabak ist bei üblichen mit Menthol behandelten Zigaretten 0,2-0,5 Gew.-°/o des Tabaks. Dieser Gehalt wird bei der Erfindung während eines einzigen Durchlaufs des Tabaks durch die erfindungsgemäße Druckluftanlage erreicht.
Während der Behandlung von Tabak mit Menthol wird die Mentholdampfkonzentration in der Anlage vorzugsweise zwischen 5-30 mg/0,028 m3 (mg/ft3) und insbesondere zwischen 15-30 mg/0,028 m3 gehalten. Die besten Ergebnisse werden erzielt, wenn die Mentholdampfkonzentration 20-28 mg/0,028 m3 beträgt. Wenn die Mentholdampfkonzeniration beträchtlich unterhalb etwa 5 mg/0,028 m3 liegt, wird eine unannehmbar lange Kontaktzeil mit dem Tabak und/oder eine zu hohe Temperatur des Druckluftstroms erforderlich. Bei Konzentrationen von mehr als etwa 30 mg/0,028 m3 treten Mentholverluste auf, wobei dann allgemein unannehmbar hohe Temperaturen erforderlich sind, um ein Niederschlagen von Mentholdampf an den Wandungen der Anlage zu verhindern.
Zur Aufrechterhaltung der erwünschten Mentholdampfkonzentration wird vorzugsweise in der Anlage eine Lufttemperatur zwischen 24 und 66° C (75 - 150° F) angewendet. Unter dem niedrigeren Wert liegende Temperaturen fördern die Kondensation von Mentholdampf in der Anlage. Beim Betrieb mit Temperaturen oberhalb etwa 660C (150° F) besteht die Gefahr, daß der Tabak unerwünscht stark erwärmt wird, wodurch sich Weiterverarbeilungsprobleme ergeben.
Um gute Ergebnisse zu erzielen, wird vorzugsweise eine Lufttemperatur zwischen etwa 38 und 55°C (100-130°F) und insbesondere zwischen 38 und 46°C (100 - 115° F) angewendet. Oberhalb etwa 38° C (100° F) besteht eine beträchtliche Steigerung der vom Tabak adsorbierten Mentholdampfmenge. Durch Betrieb der Anlage mit Temperaturen nicht über e'wa 46°C (115° F) kann der Heizbedarf der Anlage verringert werden, wodurch sich eine entsprechende Einsparung von Brennstoffverbrauch sowie der Isolierung der Anlage ergibt
Um einen Mentholgehalt zwischen etwa 0,2-0,5 Gew.-% des Tabak«· während eines einzigen Durchgangs des Tabaks durch die Anlage zu erzielen, findet vorzugsweise eine Kontaktzeit zwischen dem Tabak und dem Mentholdampf von etwa 3—15s, in;besondere etwa 5—12s, Anwendung. Die Tabak-Mentholdampf-Kontaktzeit von 3-15 s ist besonders vorteilhaft, wenn die Mentholkonzentration in der Anlage zwischen 5 und 30 mg/0,028 m3 und die Lufttemperatur zwischen 24 und 56°C (75 -150° F) liegt. Es wurde festgestellt, daß die Einlaßgeschwindigkeit des Tabaks innerhalb eines weiten Bereichs geändert werden kann, ohne daß dies auf die Menge des
adsorbierten Menthols einen merklichen Einfluß hat. Dieses Merkmal ist vorteilhaft, da es sehr schwierig sein kann, die Einlaßgeschwindigkeit von geschnittenem Tabak durch eine Druckluftleitung genau zu regeln.
Im allgemeinen kann sich die Luftgeschwindigkeit in der Druckluftleitung innerhalb weiter Bereiche ändern. Bei Zunahme der Luftgeschwindigkeit nimmt die Tabakgeschwindigkeit zu, wodurch die Aufenthaltszeit des Tabaks in der Anlage verkürzt wird. Dieser Faktor kann jedoch ausgeglichen werden durch Erhöhen des Mentholanteils im Druckluftstrom.
Es ist offensichtlich, daß der Mentholgehalt des Tabaks verringert oder erhöhl werden kann zum Erreichen eines bestimmten Zwecks, und zwar durch Änderung der vorgenannten und anderer Parameter. Unter bestimmten Umständen kann es erwünscht sein, außerhalb eines oder mehrerer der bevorzugten Bereiche zu arbeiten. In jedem Fall ist die Erfindung durchführbar durch Einführen einer vorgegebenen Mentholdampfkonzentration in eine Druckluftleitung, Einlaß von Tabak in die Leitung abwärts von der Mentholdampfeinführstelle und Ermöglichen eines Kontakts zwischen dem Tabak und dem Mentholdampf bei Erhaltung der Mentholdampfkonzentration mindestens im Kontaktierungsabschnitt der Anlage.
Das Verfahren wird in einer Druckluftanlage durchgeführt. Geschmolzenes Menthol wird in einen Verdampfer 10 eingeführt zum Erhalt eines Vorrats von Mentholdampf. Das geschmolzene Menthol wird bei 2600C (5000F) nicht übersteigenden Temperaturen verdampft, so daß keine Zerfallsprodukte entstehen. Der Vorrat an geschmolzenem Menthol (nicht dargestellt) wird dem Verdampfer von einer Pumpe 12 zugeführt.
Zum Erzielen guter Ergebnisse wird Mentholdampf in die Anlage an einer Unterdruckstelle des Systems eingeführt. Die Anwendung einer Zone verringerten Druckes zur Entnahme von Mentholdampf aus dem Verdampfer erhöht die Leistungsfähigkeit des Verfahrens wesentlich. Aus den bereits erläuterten Gründen wird der Mentholdampf in die Anlage vorzugsweise an der Unterdruck- oder Ansaugseite 16 eines Gebläses 14 eingeführt.
Einer Leitung 18 wird vom Gebläse 14 Luft zugeführt. Geschnittener Mischtabak wird abwärts von der Mentholdampfeinführstelle 17 in die Leitung eingeführt. Zu diesem Zweck wird eine herkömmliche Tabakfördereinrichtung (nicht dargestellt) verwendet. Der Tabak kann aus einem Lagerbehälter entnommen, einem Abmeßförderer zugeführt und sodann in einen Trichter oder eine Rutsche befördert werden. Er wird in eine übliche Trommelverschlußvorrichtung 20 befördert, die Tabak in den Luftstrom in der Leitung 18 einläßt.
Der Tabak wird von dem durch die Leitung strömenden Luftstrom mitgenommen und verteilt. Während des Einlassens von Tabak in die Leitung 18 gelangt der Tabak mit den durch die Druckluft beförderten Mentholdämpfen in Kontakt. Die Konzentration des Mentholdampfes an dieser Stelle beträgt vorzugsweise zwischen 5-30mg/0,028m3. Der Tabak und Mentholdampf enthaltende Druckluftstrom 21 wird in einen Tangentialscheider üblicher Bauart befördert, aus dem der Tabak durch eine Trommelverschlußvorrichtung 24 entnommen und in einem Lagerbehälter (nicht dargestellt) gesammelt wird.
Der nichtabsorbicrtcn Mentholdampf mitnehmende Luftstrom wird im Kreislauf durch die Leitung 26 7\i Lufterhitzern 28 zurückgeführt, wo er auf die Soll-Temperatur erwärmt wird. Dann ström: der Luftstrom durch eine Leitung 30 zur Ansaugöffnung des Gebläses 14.
Zur Regelung der Mentholkonzentration in der Leitung 18 ist eine Regeleinrichtung 32 vorgesehen. Die in der Leitung 18 enthaltene Mentholdampfmenge wird genau und schnell durch einen Gaschromatographen, einen Gesamt-Kohlenwasscrsloffanalysator oder andere übliche Analysatoren ermittelt. Das Ausgangssignal
ίο 34 des Analysators regelt die Dosierpumpe 12, die dem Verdampfer geschmolzenes Menthol zuführt. Die genaue Überwachung und Regelung der Mentholdampfkonzentration ist ein wesentlicher Faktor beim erfindungsgemäßen Verfahren.
Der vorstehend beschriebene Prozeß kann Anwendung finden bei Duft- oder Geschmacksstoffen für Tabak, die ohne Zerfallserscheinungen verdampfbar sind. Geeignete Duft- oder Geschmacksstoffe sind beispielsweise Anethol, Benzylbenzoat, Zimtaldehyd, Eugenol, Heliotropin, Menthon, Methylsalicylat, Propylenglycol.y-Undecalacton, Vanillin u. ä.
Das erfindungsgemäße Verfahren bietet eine Reihe von Vorteilen. Durch den Dampfniederschlag wird eine gleichmäßigere und zugleich regelbare Verteilung des Menthols im bzw. auf dem Tabak erreicht als durch Aufsprühen. Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird jedes Tabakteilchen dem direkten Kontakt mit molekularem Mentholdampf ausgesetzt, während bei den üblichen Flüssigkeitssprühprozessen Tröpfchen an bestimmten Kontaktstellen auf den Tabak auftreffen und zum Erreichen einer gleichmäßigen Verteilung den Tabak durchdringen müssen. Bei den bevorzugten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens wird kein Mentholträger verwendet, wodurch sich ein wesentlicher wirtschaftlicher Vorteil ergibt. Weiter ergeben sich keine mit dem Abführen gefährlicher flüchtiger Trägermedien zusammenhängende Probleme.
Die folgenden Beispiele dienen der Erläuterung der Erfindung.
Beispiel I
Tabak wurde mit Mentholdampf behandelt, und zwar in einer der beschriebenen Anlage entsprechenden Anlage. Ein Heizband war um den Teil der Rückführleitung 26 gewickelt, der unmittelbar stromaufwärts vom Ansaugende 31 des Gebläses 14 liegt. Die Mentholkonzentration in der Anlage wurde bei 22 mg/0,028 m; gehalten. Die Temperatur des Luftstroms wurde bei 43,3°C (1100F) gehalten. In einem einzigen Durchlaul durch die Anlage blieb der Tabak für 3,1 s in Kontakt mit dem Mentholdampf. Der behandelte Tabak wurde auf Menthol analysiert. Die Ergebnisse der Analyse ergaben, daß ein Mentholgehalt von 0,35Gew.-°/c erreicht worden war.
Während der Behandlung wurde die Konzentratior des Mentholdampfs unter Verwendung eines Gaschro matographen geregelt. Eine Schlauchpumpe wurde ir Verbindung mit dem Chromatographen betrieben zui Regelung der dem Verdampfer zugeführten Meng« geschmolzenen Menthols.
Die Leistungsfähigkeit des erfindungsgemäßen Ver fahrens ist im Hinblick auf den Stand der Technik insbesondere die US-PS 35 48 838, überraschend; in dei US-PS wird angegeben, daß es nicht praktikabel ist Menthol unmittelbar mit Tabak zu vermischen, unc zwar teilweise wegen der Schwierigkeiten bei dei Regelung der geringen Mentholmcngen und teilwcisi
wegen der angeblich erforderlichen Betriebstetnperatu-•en von wesentlich mehr als 95°C (200° F).
Beispiel Il
Um den Einfluß einer Änderung der Mentholdampfkonzentration während des Verfahrens zu bestimmen, wurde Tabak entsprechend Beispiel 1 mit Mentholdampf behandelt. Die Lufttemperatur war 43,3°C (1100F). Geschnittener Tabak wurde in der Leitung der Anlage für 2,5 s mit Mentholdampf kontaktiert. Geschmolzenes Menthol wurde mit einer Geschwindigkeit von 2,0 cmVrnin in den Verdampfer gepumpt. Die folgende Tabelle veranschaulicht die Gewichtsprozentanteile von auf geschnittenem Tabak niedergeschlagenem Menthol bei Änderung der Mentholdampfkonzentration :
Mentholanalyse Mentholkonzentration Menthol auf Tabak
Partie mg/0.028 mJ Gew.-%
9 0,24
1 12 0,24
2 18 0,34
3 21 0,34
4 25 0,34
5 27 0,32
6 33 0,32
7 37 0,31
8
I.S (100"F) fand eine bedeutende Steigerung der vmv Tabak adsorbierten Mentholmenge statt. Es wurde beobachtet, daß bei Temperaturen oberhalb etwa J8 C (100 F) keine nennenswerte Kondensation von Menthol an den Wandungen der Anlage stattfand. F> wird angenommen, daß bei Erhaltung einer konstanten Mentholzuführung unter gleichzeitiger Eliniinierunt; einer Mentholkondensation die Mentholdamp! menge im Druckluftstrom effektiv zunimmt. Die erhaltene erhöhte Mentholmenge im Produkt ist voraussichtlich auf die kombinierte Wirkung einer Erhöhung der Temperatur und dementsprechend der Mentholkonzentration zurückzuführen.
Beispiel IV
Tabak wurde mit folgenden Duft- oder Geschmacksstoffen entsprechend Beispiel 1 behandelt: Anethol. Benzylbenzoat, Zimialdehyd. Eugenol. Helioiropm. Menthon, Methylsalicylat. Propylcnglycol, y-Undecalacton und Vanillin. Die Geschmacks- oder Duftstofle werden auf Tabak in solchen Mengen aufgebracht, daß sich ein angenehmer Geschmack oder Duft ergibt.
Die bevorzugten Anwendungswerte für Duft- oder Geschmacksstoffe auf Tabak sind im folgenden für jeden dieser Stoffe angegeben; die Anteile dieser Stoffe sind in Gew.-% des Tabaks angegeben:
30
Die erhaltenen Ergebnisse veranschaulichen die erhöhten Mentholgehalte, die erhalten werden, wenn die Mentholkonzentration innerhalb eines Bereichs von etwa 15 τ 30 mg/0,028 m3 und insbesondere zwischen 20 - 28 mg/0,028 m3 geregelt wird.
Beispiel IH
Zur Veranschaulichung des Einflusses der Lufttemperatur auf das Verfahrensergebnis wurde Tabak entsprechend Beispiel 1 mit Mentholdampf behandelt. Die Einführungsraten für Menthol und Tabak in das Verfahren blieben konstant. Die Temperatur der Anlage wurde an bestimmten Stellen zwischen 26,7° C (8O0F) und 46.1°C(115° F) gehalten.
Zwischen etwa 26°C (8O0F) und 38°C (1000F) blieb die Menge des auf Tabak niedergeschlagenen Menthols im wesentlichen konstand. Bei Temperaturen über 38°C Duft- oder Geschmacksstoff
Stoffanteile in Gev
Anethol
Benzylbenzoat
Zimtaldehyd
Eugenol
Heliotropin
Menthon
Methylsalicylat
Propylenglycol
y-Undecalacton
Vanillin
0,0005-0,02
0,0005-0,01
0,0002-0,005
0,0005-0,01
0,0005-0,015
0,01-0,05
0,0005-0.01
0,01-2,0
0.0002-0,005
0,0002-0,005
Aus Wirtschaftlichkeitsgründen besteht eine praktische Begrenzung für die aus der Dampfphase aufgebrachte Menge an Geschmacksstoff. Die obere Grenze ist dem Dampfdruck des jeweiligen Zusatzstof fes proportional.
Sofern Zusätze eingesetzt werden, die gemäß dei Tabakverordnung nicht zugelassen sind, sind sie nur zu Lieferung außerhalb des Geltungsbereiches des Lebens millelgesetzes bestimmt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen 609537/2

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum kontinuierlichen Behandeln von Tabak mit einem Geschmacksstoff durch Einbringen des Tabaks und des Geschmacksstoffs in ein Leitungssystem, wobei zuerst der Geschmacksstoff an einer Unterdruckstelle des Systems, anschließend der Tabak eingeführt und der Tabak pneumatisch gefördert wird, sowie durch Austragen des behandelten Tabaks und Rückführung der Luft, dadurch gekennzeichnet, daß der Geschmacksstoff unter Abwesenheit einer flüchtigen oder halbflüchtigen Trägerflüssigkeit in Form von erwärmtem Dampf zu einer Konzentration von 5-30mg/0,028m3 in einem erwärmten Luftstrom von 24-66° C eingeführt wird und die Kontaktzeit mit dem Tabak 3 — 15 sec beträgt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als in Form von erwärmtem Dampf eingeführter Geschmacksstoff Menthol, Anethol, Benzylbenzoat, Zimtaldehyd, Eugenol, Heliotropin, Menthon, Methylsalicylat, Propylenglycol, y-Undecalacton oder Vanillin verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Konzentration des Geschmacksstoffs im System durch Eindosieren des entsprechenden Dampfes auf einen konstanten Wert geregelt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Geschmacksstoff Menthol in einer Konzentration von 15 —30 mg/ 0,028 m3 verwendet wird und die Temperatur des Luftstroms 38 -46° C beträgt.
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