DE2365911C3 - Bürstendichtung zwischen gegeneinander rotierenden Maschinenteilen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Bürstendichtung zwischen rctatorisch gegeneinander sich bewegenden Maschinenteilen, wie zwischen einer Welle und einem Gehäuseteil, di;rch welches die Welle hindurchgeführt ist

Bürstendichiungen sind in verschiedenen Ausführungsformen bekannt Beispielsweise ist ein Ölabstreifring für Wellen bekannt (DE-Pi. 11 96 033), der zur Verhinderung des Weiterwanderns des aus einem Lager austretenden Schmiermittels bürstenartig angeordnete Fasern hat Hierdurch soll insbesondere die Anwendungsmöglichkeit der Dichtung für verschiedene Wellendurchmesser ermöglicht werden. Ferner ist eine Dichtung bekannt (CH-PS 34 322), die zwischen einer Welle und einem Gehäuseteil angeordnet ist. Sie besitzt eine Vielzahl biegsamer Borsten, die in mehreren Reihen schraubenlinienförmig angeordnet sind. Mit einer derartigen Dichtung soll ein Eindringen von Fremdkörpern in das Lagerinnere verhindert werden. Da jedoch hier die Borsten nicht wie bei dem zuerst genannten ölabstreifring mit ihren Spitzen, sondern nur mit einem Teil ihres Umfangs auf der abzudichtenden Fläche schleifen, ist die damit erzielte Dichtwirkung nicht optimal.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Bürstendichtung der eingangs geschilderten Art zu schaffen, mit der gegeneinander rotierende Maschinenteile betriebssicher gegeneinander abgedichtet werden können, wobei der Aufwand hierfür, hinsichtlich Fertigungs- und Montagekosten, relativ niedrig sein soll.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß in einfacher Weise dadurch gelöst, daß eine Bürstendichtung verwendet wird, deren Borsten aus relativ kurzen Flockfasern bestehen, die in an sich bekannter Weise elektrostatisch mittelbar oder unmittelbar auf dem einen der Maschinenteile aufgebracht sind, wogegen die Gegendichtfläche des anderen Maschinenteils schraubenlinienförmig verlaufende Nuten aufweist und mit den freien Spitzen der Flockfasern in Reibungskontakt steht.

In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, daß es

bekannt ist, sowohl zueinander ruhende (DE-PS 9 49 535) als auch gegeneinander relativ langsam verschiebbare (DE-Gbm 18 28 820) Teile, nämlich verschiebbare Fenster mittels Fasern abzudichten, die elektrostatisch an einem der Teile aufgebracht sind.

Die erfindungsgemäße Lösung hat insbesondere den Vorteil, daß durch die schraubenlinienförmig verlaufenden Nuten in der Gegendichtfläche im Betriebszustand eine Förderwirkung entsteht, so daß mögliche Fremdteile schwerlich in den Dichtspalt gelangen können, und falls dies dennoch geschehen sollte, daß die Fremdteile dadurch aus dem Dichtspalt entfernt werden. Durch die Verwendung von relativ kurzen Flockfasem hat eine derartige Abdichtung ferner den Vorteil, daß hierfür nur ein relativ enger Dichtspalt erforderlich ist Dieser hat wiederum den Vorteil, daß dadurch die Dichtwirkung erhöht wird.

Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbei-

M spiels näher erläutert und beschrieben.

Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel bezeichnet 1 eine Welle, die durch ein Gehäuseteil 2 hindurchgreift. Im Bereich des Gehäuseteils 2 ist auf die Welle 1 eine Büchse 3 aufgesteckt auf deren Umfangsfläche eine Trägerschicht 4 vorgesehen ist auf die Flockfasern 5 elektrostatisch aufgebracht sind. In der Trägerschicht 4, welche im vorliegenden Fall aus einem aushärtbaren Polyurethankleber besteht, sind die einzelnen Flockfasern 5 jeweils mit einem ihrer Enden befestigt d.h.

eingebettet Die Flockfasern 5 bestehen aus Kunststoff, im vorliegenden Fall aus Polyamid. Die einzelnen Flockfasern 5 haben untereinander gleiche Länge, und sie erstrecken sich im wesentlichen rechtwinklig zur Trägerschicht 4. Es ist jedoch auch möglich, die Flockfasern unter einem bestimmten Winkel zur Trägerschicht 4 anzuordnen.

Zwischen der Büchse 3, welche im vorliegenden Fall aus Metall besteht und der Welle 1 ist eine Zwischenschicht 6 aus einem elastischen Material vorgesehen. Die Zwischenschicht S besteht aus Kunststoff, jedoch ist Gummi für diese auch möglich. Ferner sind in einer Gegendichtfläche 7 des Gehäuseteils 2 schraubenlinienförmig verlaufende Nuten 8 eingearbeitet, wobei diese Gegendichtfläche 7 durch eine in dem Gehäuseteil 2 vorgesehene Ringnut 9 für die Aufnahme eines Schmiermittels unterteilt ist

Die gezeigte schleifende Dichtung eignet sich besonders für Anwendungsfälle, bei denen die Welle 1 sowohl rotatorische als auch translatorische Bewegungen ausführt. Zu diesem Zweck ist die Schicht aus den Flockfasern 5 breiter gewählt als die Breite des Gehäuseteils 2, damit bei translatorischen Bewegungen die Dichtwirkung nicht verloren geht. Die Flockfasern 5 stehen dabei mit ihren freien Spitzen in Reibungskontakt mit der Gegendichtfläche 7 des Gehäuseteils 2, wobei durch die schraubenlinienförmige Ausbildung der Nuten 8 mögliche Fremdkörper mittels der Förderwirkung dieser Nuten bei Drehung der Welle aus dem Gehäuse entfernt werden.

w> Wie bereits erwähnt, erfolgt das Aufbringen der Flockfasern 5 auf die Trägerschicht 4 elektrostatisch. Verfahren hierfür sind allgemein bekannt. Dabei sollte die Länge der Flockfasern ungefähr 2 — 3 mm betragen. Es sind jedoch auch Anwendungsfälle denkbar, bei

^M denen eine kürzere oder größere Lange erwünscht sein kann. Dies richtet sich nach der lichten Weite des Dichtspalts. In den meisten Anwenuungsfällen sollten jedoch die Fasern 5 nur wenig länger sein als die Breite

des Dichtspalts. Durch die Verwendung von Flockfasern, die sehr einfach und kostengünstig auf beliebig geformte Unterlagen elektrostatisch aufgebracht werden können, ist es möglich, eine relativ preiswerte Bürstendichtung zu schaffen, die in Verbindung mit dem Rückfördergewindc einerseits das abzudichtende Medium zurückfordert und die andererseits mögliche Fremdteile von der Lagerstelle fern hält Eine hohe Dichtwirkung wird zusätzlich auch noch dadurch erreicht, daß die Flockfasern durch ihre Vielzahl wie eine Labyrinthdichtung wirken. Auch können mit einer derartigen Dichtung mögliche Fertigungsungenauigkeiten oder Fluchtfehler der Welle ausgeglichen werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

1 Patentansprüche:

1. Bürstendichtung zwischen gegeneinander rotierenden Maschinenteilen, wie zwischen einer Welle und einem Gehäuseteil, durch welches die Welle hindurchgeführt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Borsten aus relativ kurzen Flockfasern (5) bestehen, die in an sich bekannter Weise elektrostatisch mittelbar oder unmittelbar auf dem einen der Maschinenteile, wie der Welle (1), aufgebracht sind, wogegen die Gegendichtfläche (7) des anderen Maschinenteils, wie das Gehäuseteil (2), schraubenlinienförmig verlaufende Nuten (8) aufweist und mit den freien Spitzen der Flockfasern (5) in Reibungskontakt steht

2. Bürstendichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gegendichtfläche (7) durch mindestens eine Ringnut (9) für die Aufnahme eines Schmienu&els unterteilt isL

3. Bürsiendichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß deren axiale Breite größer ist, als die der Gegendichtfläche (7).