DE2360911B2 - Verfahren zur Herstellung eiweißreicher Milchprodukte - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eiweißreicher MilchprodukteInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Wasser-in-öl-Fettemulsion mit geringem
Kaloriengehalt und prozentual hohem Eiweißgehalt durch getrenntes Herstellen einer milchproteinhaltigen
wäßrigen Phase und einer aus ölen und/öder Fetten und gegebenenfalls weiteren Zusätzen bestehenden
Fettphase, Versetzen der wäßrigen Phase mit wasserlöslichen Zusätzen, Einstellen des pH-Wertes
der wäßrigen Phase und anschließendes Emulgieren der wäßrigen Phase in einer Menge von 20 bis 65%
in 80 bis 35 % der Fettphase sowie Durchführungeines Pasteurisierungsschrittes und Abkühlen und Abpakken.
Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von Brotaufstrichen mit geringem
Kaloriengehalt auf der Basis von Milchprodukten und nach der Art einer Margarine mit hohem Eiweißgehalt,
bei dem eine wäßrige Phase mit hohem Proteingehalt und Emulsionshilfen und eine Fettphase nebeneinander
hergestellt werden und in der Weise miteinander vermischt werden, daß sie eine Emulsion
bilden.
Die Erfindung ist insbesondere zur Herstellung eßbarer Fette geeignet, die bei Kühlschranktemperatur
streichfähig sind. Da dieses das Hauptanwendungsgebiet der Erfindung ist, ist die folgende Beschreibung
im wesentlichen auf die Herstellung von Margarine abgestellt. Es sei jedoch ausdrücklich betont, daß die
Erfindung deshalb keineswegs auf die Herstellung nur von Margarine beschränkt ist. Dem Fachmann ist es
ohne erfinderisches Zutun geläufig, das für die Margarineherstellung nachstehend beschriebene Verfahren
auch auf andere Gebiete zu übertragen.
Aus der DE-AS 1200113 sind Wasser-in-Öl-Emulsionen bekannt, die dadurch hergestellt werden,
daß man eine Fettphase, die 40 bis 60% des Gesamtgewichts beträgt, und eine wäßrige Phase, die 4 bis
20% ihres Gewichts an Protein enthält, in einem geschlossenen System emulgiert und anschließend plastifiziert,
wobei die wäßrige Phase derart hergestellt wird, daß man das Protein mit Säure ausfällt, wäscht
und konzentriert, mit einem alkalischen Mittel bei einem pH-Wert zwischen 5 und 6 in kolloidale Lösung
bringt, auf eine Temperatur von etwa 65 bis 80° C erhitzt, etwa 10 bis 30 Minuten lang auf dieser Temperatur
hält, und dann zu dem Fett gegeben wird. Das Verfahren kann entweder so durchgeführt
2-5 werden, daß man zunächst eine Öl-in-Wasser-Emulsion
bei einer Temperatur oberhalb des Fettschmelzpunkts bereitet und dann eine Phasenumkehr durch
Abkühlen und gleichzeitiges mechanisches Durcharbeiten des Produkts bewirkt, oder aber man wendet
jo ein direktes Verfahren an, bei dem die proteinhaltige
wäßrige Phase bei einer Temperatur, bei der das Fett zu kristallisieren beginnt, in der vorgekühlten, teilweise
festen Fettphase emulgiert und durch anschließendes Plastifizieren mit mechanischen Mitteln noch
ti zusätzlich verteilt wird; vgl. Spalte 4, Zeilen 36 bis
60, sowie Ansprüche 2 bis 5.
Das erstgenannte Verfahren hat keinerlei Berührungspunkte mit dem Verfahren der Erfindung. Das
letztgenannte Verfahren weist in mehreren Punkten
4(i erhebliche Nachteile auf:
a) Es ist die Verwendung von angesäuerter entrahmter Milch vorgesehen, wie aus den Ausführungsbeispielen
hervorgeht.
b) Die Emulgierung der wäßrigen proteinhaltigen -r>
Phase und der Fettphase erfolgt mit teilweise kristallisiertem, festem Fett.
c) Im bekannten Verfahren wird lediglich die wäßrige Phase pasteurisiert. Ein Pasteurisieren der
fertigen Wasser-in-öl-Emulsion ist nicht möglich.
Um mikrobiologische Prozesse (insbesondere die Fettoxidation) zu unterdrücken, wird im allgemeinen
ein möglichst niedriger pH-Weit angewandt. Dementsprechend
ist im bekannten Verfahren ein pH-Wert von 5 bis 6 erforderlich.
In der GB-PS 771601 wird die wäßrige Phase mit einem zumindest teilweise verfestigten Fett in einem
sehr engen Temperaturbereich von 21 bis 27° C (gegenüber
38 bis 59° C im Verfahren der Erfindung) vermischt, wobei es sich mehr um ein mechanisches
Mischen handelt.
Es geht aus der Patentschrift nicht hervor, ob eine Wasser-in-öl-Emulsion oder eine Öl-in-Wasser-Emulsion
entsteht. In Anbetracht des niedrigen Fettgehalts von 15 bis 25 % und des hohen Lactosegehaltes
der Emulsion handelt es sich vermutlich um eine gemischte Wasser-in-öl- bzw. Öl-in-Wasser-Emulsion.
Weiterhin wird im bekannten Verfahren zur Erhö-
hung der mikrobiologischen Beständigkeit stärker angesäuert, was in diesem Fall auf bakteri alogischem
Wege durch Zusatz einer Starterkultur geschieht.
Besonders deutlich tritt der Unterschied zwischen Wasser-in-Öl-Emulsionen und Öl-in-Wasser-Emulsionen
bei der Beschreibung im »Manuale Lactis«, Folge 2, 1957, Seite 294, hervor. Es trifft zwar zu,
daß Proteine gute emulgierenda Wirkung besitzen, jedoch
gilt dies nur für Öl-in-Wasser-Emulsionen. Wie das genannte Zitat zeigt, hat Buttermilch, bzw. Buttermilchpulver
höhere Emulgierfähigkeit als andere Milchprodukte, wie z. B. Magermilchpulver. Aufgrund
dieser guten Emulgierfähigkeit entstehen stabile Öl-in-Wasser-Emulsionen. Sämtliche in dem genannten
Zitat erwähnten Beispiele sind Öl-in-Wasser-Emulsionen.
Den DE-OSen 1792636 und 2042 304 liegt die Aufgabe zugrunde, den Geschmack von Nahrungsmitteln
auf der Basis von Milchprodukten dadurch verbessern, daß man ihnen Membransubstanzkonzentrate,
d. h. Konzentrate der die Fett-Teilchen der Milch umhüllenden Membransubstanz, zusetzt.
Die genannten Offenlegungsschriften gehen somit von einer völlig verschiedenen Aufgabenstellung als
die vorliegende Erfindung aus. Auch ist die Herstellung der Membransubstanzkonzentrate nicht mit der
Herstellung der erfindungsgemäß verwendeten Buttermilchproteinkonzentrate vergleichbar. Die Buttermilchkonzentrate
bzw. Membransubstanzkonzentraie dienen ferner hauptsächlich zur Herstellung von Ölin-Wasser-Emulsionen,
die anschließend in Wasserin-Öl-Emulsionen umgewandelt werden können. Es besteht daher gewisse Ähnlichkeit zur DE-AS
1200113, bei der eine Phasenumkehr von Öl-inWasser
zu Wasscr-in-öl erfolgt.
Die DE-OS 1492954 beschreibt ein Verfahren zur
Herstellung von kalorienarmen Fettprodukten, bei dem zur Stabilisierung einer Wasser-in-öl-Emulsion
als Dickungsmittel Alginate zugegeben werden müssen, obwohl die in diesem Verfahren verwendete wäßrige
Phase keine Proteine enthält, deren steigende Konzentration die Schwierigkeiten zum Erreichen einer
stabilen Wasser-in-öl-Emulsion anwachsen lassen. Der genannten DE-OS ist kein Hinweis darauf
zu entnehmen, wie eine stabile, pasteurisierte Wasser-in-öl-Emulsion ohne Zusatz von Emulgiermitteln
erhalten werden kann, deren wäßrige Phase einen hohen Proteingehalt aufweist.
Aus »Anderson, Margarine, Pergamon-Press 1965, S. 153« ist es zwar bekannt, Emulgatoren aus Milch
zur sicheren Ausbildung einer Wasser-in-öl-Emulsion auf pH-Werte von 6 bis 6,6 einzustellen, dies jedoch
ausschließlich bei Margarinen mit sehr hohem Fettgehalt. Da die Schwierigkeit aber gerade darin
liegt, daß Wasser-in-Öl-Emulsionen umso instabiler sind, je geringer der Fettgehalt und je höher der pH-Wert
ist, gibt diese Veröffentlichung keinen Hinweis auf die Lösung des Problems.
Die Nachteile der erwähnten bekannten Verfahren liegen im wesentlichen darin, daß Emulsionen des
Wasser-in-ÖI-Typs mit einem Gehalt an wäßriger Phase im Bereich von bis zu 60% sehr schwierig in
stabiler Form herzustellen sind, und daß es weiterhin vom mikrobiologischen Standpunkt außerordentlich
schwierig ist, unter den genannten Bedingungen haltbare
Produkte herzustellen.
Der Erfindung ücgt die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, bei dem die aus dem Stand der Technik bekannten
und vorstehend beschriebenen Nachteile bei der Herstellung von Molkereiprodukten der genannten Art
vermieden werden und mit dem insbesondere nach
r, einem vereinfachten und verkürzten Verfahren kalorienarme
und eiweißreiche, haltbare Bortaufstriche hergestellt werden können, die auch bei einem Anteil
der wäßrigen Phase von 60% und darüber noch stabil sind.
in Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Verfahren der
eingangs genannten Art bereitgestellt, daß dadurch gekennzeichnet ist, daß
a) die wäßrige Phase ein aus gesäuerter Buttermilch
hergestelltes Proteinkonzentrat enthält und vor
ι -, dem Emulgieren auf einen pH-Wert von 6,0 bis
7,0 eingestellt wird,
b) die Emulgierung der wäßrigen Phase in die Fettphase bei einer über der Kristallisationstemperatur
der Fettphase liegenden Temperatur stattfin-
JU det,
c) die erhaltene Emulsion pasteurisiert wird.
Ein derartiges Verfahren zeigt gegenüber den genannten, bekannten Verfahren eine Reihe von Vorteilen:
Ein derartiges Verfahren zeigt gegenüber den genannten, bekannten Verfahren eine Reihe von Vorteilen:
y, 1. Zur Herstellung des Proteinkonzentrats kann bakteriell gesäuerte Buttermilch aus der Butter-
und/oder Butterölherstellung, ggf. zusammen mit Magermilch, eingesetzt werden. Dies ist sehr
viel günstiger als die bekannte Verwendung von κι angesäuerter, entrahmter Milch.
2. Die Emulgierung der wäßrigen proteinhaltigen Phase und der Fettphase erfolgt oberhalb des
Krislallisationspunktes des Fettes, also mit flüssigem Fett und nicht mit teilweise kristallisierr.
tem, festem Fett.
3 Das Verfahren der Erfindung erlaubt die Herstellung einer äußerst stabilen Wasser-in-ÖI-Emulsion,
die als solche pasteurisiert werden kann. Die Stabilität des erfindungsgemäß herge-
-w stellten Produkts hat somit den Vorteil, daß die
fertige Emulsion in einem abgeschlossenen, kontinuierlichen Fertigungsgang pasteurisiert, gekühlt
und abgepackt werden kann, wodurch eine Reinfektion vermieden wird. Dies ist von besonn
derer Bedeutung, da Aufstriche mit hohem Proteingehalt sehr anfällig gegenüber mikrobiellem
Abbau sind.
4. Im erfindungsgemäßen Verfahren ist ein pH-Wert von (3 bis 7 ausreichend, um die gewünschte
,Ii Oxidationsbeständigkeit zu erreichen. Im Gegensatz
dazu ist in den bekannten Verfahren ein pH-Wert von 5 bis 6 erforderlich.
Das erfindungsgemäße Verfahren, nach dem auch bei Kühlschranktemperaturen noch streichfähige ν; Brotaufstriche hergestellt werden können, bietet somit eine Reihe von Vorteilen, die in Kenntnis des Standes der Technik nicht vorhersehbar waren, und trotz des seit langem bestehenden Bedarfs für bessere kalorienarme und proteinreiche Brotaufstriche ist wi kein mit den erfindungsgemäßen Wasser-in-Öl-Emulsionen vergleichbares Produkt geschaffen worden.
Das erfindungsgemäße Verfahren, nach dem auch bei Kühlschranktemperaturen noch streichfähige ν; Brotaufstriche hergestellt werden können, bietet somit eine Reihe von Vorteilen, die in Kenntnis des Standes der Technik nicht vorhersehbar waren, und trotz des seit langem bestehenden Bedarfs für bessere kalorienarme und proteinreiche Brotaufstriche ist wi kein mit den erfindungsgemäßen Wasser-in-Öl-Emulsionen vergleichbares Produkt geschaffen worden.
Weiterhin war bei der Verweildung von Buttermilchproteinen in wäßriger Phase an und für sich zu
,,·-, erwarten, daß stabile Öl-in-Wasser-Emulsionen entstehen. Gerade das Gegenteil ist aber der Fall: Im
Wasser-in-Öl-Emulsionen erhalten, derer. Stabilität
noch durch Zusatz von calcium-bindenden Salzen, wie Phosphaten und/oder Citraten, erhöht werden kann.
Dies ist ebenfalls überraschend, weil diese Salze normalerweise die Emulgierbarkeit von Fetten erhöhen
und damit die Bildung von Öl-in-Wasser-Emulsionen fördern.
Die Erfindung ist nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der Zeichnung näher
beschrieben. Die Figur zeigt
ein Fließschema des Verfahrens gemäß der Erfindung.
In der Figur zeigt der linke obere Ast die Stufen der Herstellung der wäßrigen Phase, während der
rechte obere Ast die Verfahrensstufen zur Herstellung der Fettphase zeigt. Der untere Ast des Fließschemas
zeigt die Herstellung der Emulsion und des Endproduktes. Die Verfahrensstufen 1 bis 6 betreffen die
Verfahrensstufen der wäßrigen Phase, die Stufen 7 bis 12 diejenigen der Fettphase und die Stufen 13 bis
16 diejenigen von der Emulgierung bis zum Abpacken des Endproduktes. Die einzelnen Stufen dieses Fließschemas
sind nachstehend näher beschrieben.
Herstellung der wäßrigen Phase:
1. Als Ausgangsmaterial für die Herstellung des Proteinkonzentrats wird saure Buttermilch verwendet,
die als Nebenprodukt bei der Herstellung von Butter oder Butteröl anfällt. In einigen Fällen kann
auch etwas ungesäuerte Buttermilch zugesetzt werden, die jedoch vor der Zugabe ebenfalls angesäuert
werden muß. Einzelheiten zu diesem Zusatz sind in der Verfahrensstufe 7 beschrieben.
Die Herstellung des Proteinkonzentrates erfolgt nach einem Verfahren, das zu einem geringem Lactosegehah
im Proteinkonzentrat führt, bei dem eine Buttermilchmolke als Nebenprodukt erhalten und aus
dem Prozeß genommen wird. Durch die unterbrochen gezeichneten Pfeillinien, die in der Figur von der Verfahrensstufe
1 abgehen, ist angedeutet, daß der Säuerungsgrad des Ausgangsproduktes und des Konzentrats
kontinuierlich überwacht werden.
2. Je nach aktueller Prozeßsituation kann das in der Verfahrensstufe 1 hergestellte Proteinkonzentrat
im Bedarfsfall in einem entsprechenden Tank zwischengelagert werden, dem das Konzentrat dann entsprechend
den jeweiligen Prozeßparametern entnommen wird. Die Proteinkonzentration im so hergestellten
Konzentrat liegt bei etwa 13 bis 20 Gew.-%, bezogen auf das nasse Produkt. Wie vorstehend bereits
angedeutet, ist das Proteinkonzentrat vergleichsweise reich an sogenannten Membranproteinen, die
insbesondere gute Emulgierungseigenschaften aufweisen. Die in der vorstehend beschriebenen Weise
hergestellten Proteinkonzentrate -weisen weiterhin eine gute Wasserbeständigkeit auf und sind daher insbesondere
für die Herstellung von Wasser-in-Öl-Emulsionen geeignet.
3. In dieser Verfahrensstufe werden dem Proteinkonzentrat Salze zugemischt, insbesondere Kochsalze,
Citrate und bzw. oder Phosphate. Das Kochsalz wird dabei in Mengen zugegeben, die sich nach dem Geschmack,
insbesondere des Endproduktes, richten. Sowohl die Citrate als auch die Phosphate dienen vor
allem dem Zweck, das Calcium aus dem Protein zu binden. Die Proteine gewinnen dadurch eine verbesserte
Wasserbindungsfähigkeit. Durch die Zugabe der Salze wird der pH des Proteinkonzentrates von etwa
4,5 bis 5 auf etwa 6 erhöht. Auch nach der Zugabe der Salze ist die wäßrige Phase also noch schwach
sauer. Die zugegebenen Salze haben dabei einen gewissen Puffereffekt und stabilisieren den pH-Wert. In
dieser Verfahrensstufe können auch Konservierungs-" > stoffe, wie beispielsweise Sorbinsäure oder Natriumbenzoat,
zugesetzt werden.
4. Zur weiteren Erhöhung des pH-Wertes wird in der vierten Verfahrer.sstufe eine Base oder ein basisches
Salz zugesetzt, beispielsweise NaOH, KOH oder
ι» Ammoniumsalze, Natriumcarbonat oder andere basische
Salze dieser Art. Auch kann der pH-Wert unter Verwendung von Ionenaustauschern erhöht werden.
Diese weitere Erhöhung des pH-Wertes ist erforderlich, um eine Oxidierung des Fettes nach Emulgierung
Ij der wäßrigen Phase in der Fettphase zu verhindern
und um die Wasserbeständigkeit weiterhin zu verbessern. Der pH-Wert wird in dieser Verfahrensstufe 4
zweckmäßigerweise auf einen Wert zwischen 6,0 und 7,0, insbesondere auf den besonders günstigen Erfah-
2(i rungswert 6,5 bis 6,8, gebracht. Für eine erfolgreiche
Durchführung des weiteren Verfahrens ist diese pH-Wert-Einstellung besonders wichtig. Aus diesem
Grund wird nach der Verfahrensstufe 4 der pH-Wert gemessen, wobei die Abweichung des ermittelten
2") Meßwertes vom Sollwert als Regelgröße für die Salzzugabe
dient. Dieser Regelkreis ist durch die unterbrochene Pfeillinie zwischen den Verfahrensstufen 3
und 4 in der Figur angedeutet.
5. Nach der pH-Wert-Einstellung erfolgt in der in nächsten Stufe die Konzentrationseinstellung des
Proteins, was normalerweise in der Weise erfolgt, daß man so viel Wasser zu dem Konzentrat gibt, daß die
Proteinkonzentration 11 bis 15% beträgt. Dabei wird ein Sollwert von 12,4% bevorzugt angestrebt.
ü Die Temperatur der Proteinlösung bzw. der wäßrigen
Phase wird über der Kristallisationstemperatur der Feilphase, zweckmäßigerweise im Bereich von 38
bis 50° C, und vorzugsweise im Bereich von 40 bis 43 ° C gehalten. Die in dieser Stufe vorzunehmende
4(i Konzenträtionseinstellung kann erforderlichenfalls
auch durch Verdampfen des Wassers vorgenommen werden. Auch in dieser Verfahrensstufe wird die Einhaltung
der jeweiligen Sollkonzentration und Solltemperatur des die Stufe verlassenden Produktes
-r> durch einen entsprechenden Regelkreis überwacht.
Dieser Regelkreis ist in der Figur ebenfalls durch eine unterbrochene Pfeillinie dargestellt.
6. Zur Pufferung des Prozeßablaufs kann die so erhaltene eingestellte wäßrige Phase erforderlichenfalls
κι ebenfalls zwischengespeichert werden.
Herstellung der Fettphase:
7. In der Verfahrensstufe 7 wird auf Sahnebasis ein Butteröl in an sich bekannter Weise hergestellt, das
einen Fettgehalt von bis zu 99,9% hat. Als Nebenprodukt wird dabei eine süße Buttermilch erhalten, die
den Prozeß verlassen oder bei der Herstellung des Proteinkonzentrats in der Verfahrensstufe 1 verwendet
werden kann.
bo 8. Erforderlichenfalls kann das so erhaltene Butteröl zur Prozeßpufferung zwischengespeichert werden.
9. Eine kleinere Menge des hergestellten Butteröls wird zum Lösen öllöslicher Zusätze verwendet, bei-
h5 spielsweise zum Lösen von Farbstoffen oder Emulgiermitteln,
die dem Produkt gegebenenfalls zugesetzt werden sollen. Es sei betont, daß bereits geringste
Mengen an Emulgiermittel ausreichen, wenn ein sol-
eher Zusatz überhaupt erforderlich ist, da die wäßrige
Phase, wie vorstehend bereits erwähnt, Proteine mit ausgesprochen guten Emulsionseigenschaften enthält.
Das Verfahren kann aus diesem Grund, wie ebenfalls bereits erwähnt, sogar ohne jeden Zusatz irgendwelcher
Emulgiermittel erfolgreich durchgeführt werden. Die Steuerung und Überwachung der Zugaben erfolgt
in an sich bekannter Weise.
10. Das aus der Verfahrensstufe 7 oder der Zwischenspeicherung 8 kommende öl wird mit den in
dem abgezweigten Ol gelösten öllöslichen Zusätzen und gegebenenfalls anderen Ölen, die Bestandteil des
Endproduktes sein sollen, vermischt. Dabei wird das Butteröl vorzugsweise mit stärker ungesättigten ölen
und Fetten vermischt, beispielsweise mit Sojabohnenöl, Sonnenblumenöl oder Gemüseölen, die einen
hohen Anteil stärker ungesättigter Fette enthalten. Es sei darauf hingewiesen, daß sowohl das Butteröl als
auch die zusätzlich verwendeten Öle ungehärtete öle sind, was vom lebensmittelchemischen Standpunkt
vorteilhaft ist. Die Zusatzöle werden vorzugsweise in solchen Mengen zugesetzt, daß die Fettphase zu etwa
25 Gew.-% aus solchen stärker ungesättigten Fetten besteht. Gewünschtenfalls können in dieser Verfahrensstufe
auch Vitamine zugesetzt werden, beispielsweise in Form eines vitaminisierten Sojabohnenöls.
Die Temperatur des Produktes liegt in dieser Verfahrensstufe, ebenso wie in der Verfahrensstufe 5 der
wäßrigen Phase, über der Kristallisationstemperatur der Fettphase, zweckmäßigerweise bei 38 bis 50° C,
und vorzugsweise bei 40 bis 43° C.
11. Die so erhaltene Fettphase kann in dieser Verfahrensstufe
11 erforderlichenfalls zur Pufferung des Prozeßablaufes zwischengespeichert werden.
Die Emulgierung:
12. Aus den Pufferstufen 6 bzw. 11 der wäßrigen Phase bzw. der Fettphase werden diese Phasen in die
Emulgierstufe 12 abgezogen, und zwar in der Menge, daß die wäßrige Phase 20 bis 65 Gew.-% und die
Fettphase 80 bis 35 Gew.-% der Mischphase beträgt. Die Emulgierung wird durch mechanisches Mischen
der beiden Phasen herbeigeführt, wobei die wäßrige Phase allmählich bei einer bevorzugten Temperatur
im Bereich von 40 bis 43° C der Fettphase zugesetzt wird. Bei dieser Temperatur liegt die Wasser-in-ÖI-Emulsion
im geschmolzenen Zustand vor. Das mechanische Mischen wird durch kräftiges Rühren bewirkt,
wobei bei einem weniger kräftigen Rühren keine Emulgierung eintritt. Der Fettgehalt kann sowohl
durch eine Regelung der Zugabe der wäßrigen Phase als auch durch eine Regelung der Zugabe der
Fettphase erfolgen. Auch in dieser Stufe kann die so hergestellte Emulsion erforderlichenfalls zur Prozeßpufferung
zwischengespeichert werden.
13. Je nach Wunsch werden der fertigen Emulsion in dieser Verfahrensstufe Aromastoffe zugesetzt, wobei
die zugesetzten Aromastoffe lediglich wärmebeständig sein müssen. Ein Zuatz der Aromastoffe kann
alternativ jedoch auch bereits zur Fettphase oder erst während der nachfolgenden Pasteurisierung erfolgen.
14. Die Pasteurisierung der fertigen Emulsion erfolgt
durch Erwärmen der Emulsion auf 72° C, wobei diese Temperatur 15 s lang eingehalten wird. Alternativ
kann unter Bedingungen pasteurisiert werden, die dieser Zeit/Temperatur-Korrelation entsprechen.
Die Pasteurisierung wird in an sich bekannter Weise durchgeführt, und zwar beispielsweise unter Verwendung
von Sammler-, Platten- oder Röhrenwärmeaustauschern.
15. Nach dem Pasteurisieren wird die Emulsion in zwei aufeinanderfolgenden Stufen abgekühlt. Wähend
der ersten Abkühlstufe wird das Produkt auf einen Bereich zwischen 20 und 14° C abgekühlt, beispielsweise
auf einem Dünnschichtwärmeaustauscher, einem Sammler oder einem ähnlichen Wärmeaustauscher,
wobei bei derselben Temperatur gleichzeitig die
ι ο Bildung einer Dispersion der Tröpfchen der wäßrigen Phase und des vorkristallisierten Fettes stattfindet.
Eine feindisperse Verteilung der wäßrigen Phase führt
zu einem haltbareren Produkt. In der nächsten Kühlstufe wird das Produkt dann schließlich auf eine Temperatur
im Bereich von 12 bis 8° C abgekühlt.
16. Das auf diese Weise abgekühlte Produkt wird dann verpackt und in den Handel gegeben.
Der vorstehenden Beschreibung des Ausführungsbeispieles kann entnommen werden, daß man dabei
die bei der Herstellung von Butter oder von Butteröl entstehende Buttermilch als Ausgangsprodukt verwendet,
wodurch ein bemerkenswert hoher Gehalt an Proteinen mit guten Emulsionseigenschaften erhalten
wird. Aus diesem Grund konnte das Herstellungsverfahren im Vergleich zu bekannten Verfahren auch
drastisch vereinfacht werden. Gleichzeitig konnte neben anderen Vorteilen auch die Produktqualität verbessert
werden. Ein weiterer Vorteil des Verfahrens gemäß der Erfindung liegt darin, daß in einfacher und
schneller Weise eine Wasser-in-ÖI-Emulsion nach einem
kontinuierlichen Verfahren hergestellt werden kann, ohne daß es dabei erforderlich wäre, die Fettphase
vor der Emulgierung abzukühlen. Weiterhin kann die Pasteurisierung bei einer Temperatur von
nur 72 ° C durchgeführt werden, wobei lediglich eine Verweilzeit von nur 15 min erforderlich ist. Alternativ
kann unter diesen Daten entsprechenden Zeit/Temperatur-Bedingungen pasteurisiert werden. Der Vorteil
der niedrigen Pasteurisierungstemperatur liegt darin, daß die Gefahr eines Abbaus der Proteine oder
aus der Lactose entstehenden Feststoffe verhindert wird. Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß als Ausgangspunkt
ein bakteriell gesäuertes Naturprodukt verwendet wird, was zu einer besserten Produktqualitat
führt. Schließlich wird als Endprodukt eine stabile Emulsion erhalten, die eine ausgezeichnete Haltbarkeit,
guten Geschmack und gute Temperaturbeständigkeit aufweist.
Im nachstehenden sind einige Ausführungsbeispiele im Detail beschrieben.
50 kg Proteinkonzentrat (15% Protein) mit einem geringen Lactosegehalt, erhalten aus gesäuerter But-
termilch aus der Butterherstellung, wurden mit 1,2 kg Kochsalz, 0,28 kg Trinatriumcitratdihydrat, 0,5 kg
Na2HPO4 · 12H2O, 80 g Sorbinsäure und 5 g Ascorbinsäure
vermischt. Der pH-Wert des Gemisches wurde durch Zusatz von 0,54 kg 50%iger Natronlauge
auf 6,9 eingestellt Anschließend wurden 8 I Wasser zugegeben. Die Temperatur der Wasserphase
wurde dann auf 45° C eingestellt Die so erhaltene wäßrige Phase wurde mit einer auf 50° C erwärmten
Fettphase vermischt, die aus 15 kg Sojabohnenöl,
25 kg Butteröl und 0,3 kg eines im Handel erhältlichen Monoglyceridgemisches bestand.
Das erhaltene Gemisch wurde in einem Behälter 15 s auf 72° C erwärmt und anschließend in zwei stu-
fen in einem Kratzkühler abgekühlt, und zwar in der ersten Stufe auf eine Temperatur von 18° C und in
der anschließenden zweiten Stufe auf eine Temperatur von 10° C. Zwischen den beiden Abkühlungsstufen
wurde das Produkt in einem rotierenden Rohr mit nach innen ragenden Metallstiften mechanisch bearbeitet.
Nach dem abschließenden Abkühlen wurde ein Produkt erhalten, das im Geschmack und im Aussehen
der Butter ähnelte. Das erhaltene Produkt zeigte eine gute Temperaturbeständigkeit und war sogar bei
Kühlschranktemperaturen streichfähig. Die Ausbeute entsprach der Summe der zugesetzten Komponenten.
60 kg Proteinkonzentrat (17% Protein) wurden in der im Beispiel 1 beschriebenen Weise mit einem Kilogramm
Kochsalz, 0,7 kg Na2HPO4-2H2O und
100 g Natriumbenzoat versetzt. Der pH-Wert des Gemisches wurde durch Zusatz einer 40%igen
Na2CO3-Lösung auf 6,4 eingestellt. Im übrigen wurde,
wie im Beispiel 1 beschrieben, verfahren. Das so erhaltene Produkt wies einen guten Geruch auf, hatte
einen guten Geschmack und war auch bei Kühlschranktemperatur streichfähig.
54 kg eines Proteinkonzentrates (14% Protein) wurden in der im Beispiel 1 beschriebenen Weise mit
1 kg Kochsalz, 0,46 kg Na3PO4 und 0,1 kg Natriumbenzoat
versetzt. Der pH-Wert des erhaltenen Gemisches wurde durch Zugabe von 0,24 kg 50%iger Natronlauge
auf 6,6 eingestellt. Anschließend wurden 5 1 Wasser zugesetzt.
Die so hergestellte wäßrige Proteinphase hatte eine Temperatur von 38° C und wurde mit einem auf
50° C erwärmten Fett vermischt, das aus 16,5 kg Sojabohnenöl, 23 kg Butteröl und 0,5 kg /3-Karotin bestand.
Im Handel erhältliches Butteraroma und Sahnearoma wurde zugesetzt. Die so erhaltene und
fertiggestellte Emulsion wurde, wie im Beispiel 1 beschrieben, pasteurisiert, gekühlt und in einem mit
Dornen ausgerüsteten Rotationskühler weiter gekühlt und bearbeitet.
Das auf diese Weise erhaltene Produkt hatte den Geschmack und das Aussehen frisch ausgebutterter
Butter. Das Produkt war bei Kühlschranktemperaturen ausgesprochen gut streichfähig. Auch bei Temperaturen
im Bereich von 20 bis 30° C wies es selbst nach längerer Zeit ein einwandfreies Aussehen auf.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung einer Wasser-in-Öl-Fettemulsion
mit geringem Kaloriengehalt und prozentual hohem Eiweißgehalt durch getrenntes Herstellen einer milchproteinhaltigen wäßrigen
Phase und einer aus ölen und/oder Fetten und gegebenenfalls weiteren Zusätzen bestehenden
Fettphase, Versetzen der wäßrigen Phase mit wasserlöslichen Zusätzen, Einstellen des pH-Wertes
der wäßrigen Phase und anschließendes Emulgieren der wäßrigen Phase in einer Menge von 20
bis 65 % in 80 bis 35 % der Fettphase sowie Durchführung eines Pasteurisierungsschrittes und Abkühlen
und Abpacken, dadurch gekennzeichnet, daß
a) die wäßrige Phase ein aus gesäuerter Buttermilch hergestelltes Proteinkonzentrat enthält
und vor dem Emulgieren auf einen pH-Wert von 6,0 bis 7,0 eingestellt wird,
die Emulgierung der wäßrigen Phase in die Fettphase bei einer über der Kristallisationstemperatur der Fettphase liegenden Temperatur stattfindet, und
die Emulgierung der wäßrigen Phase in die Fettphase bei einer über der Kristallisationstemperatur der Fettphase liegenden Temperatur stattfindet, und
c) die erhaltene Emulsion pasteurisiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Emulgierung der wäßrigen
Phase in die Feltphase im Temperaturbereich von 38 bis 50° C, vorzugsweise 40 bis 43° C stattfindet.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die pasteurisierte
Emulsion in zwei Stufen abgekühlt wird, wobei in der ersten Stufe auf 20 bis 14° C
abgekühlt und die Emulsion bearbeitet wird, wodurch eine Dispersion von Tröpfchen der wäßrigen
Phase und eine Kristallisation der Fette erhalten wird, und wobei in einer zweiten Stufe auf eine
Temperatur von 12 bis 8° C abgekühlt wird.
b)
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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