DE2360484C3 - Luftkissen-Schwebebahntrockner - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Luftkissen-Schwebebahntrockner gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Man kann solche Luftkissen-Schwebebahntrockner für Bahnen aus nahezu jedem beliebigen Material verwenden, sofern das Bahnmaterial wenig oder gar nicht luftdurchlässig ist. Daher ist ein bevorzugtes Arbeitsgebiet von Luftkissen-Schwebebahntrocknern die Trocknung von Papier-, Pappe- und Folienbahnen. Es gibt Fälle, in denen infolge geringer Zugfestigkeil der Materialbahn Bahnrisse auftreten können, die vor allem bei hoher Arbeitsgeschwindigkeit der Gesamtanlage sehr schnell zu Stauungen, sogar Verstopfungen im Trockner führen. In solchen Fällen müssen Vorkehrungen getroffen werden, die die selbsttätige Behebung der Störungen ermöglichen, ohne daß dabei die Arbeitsgeschwindigkeit der Gesaratanlage herabgesetzt wird oder sogar eine Betriebsunterbrechung eintritt. Ein typischer Fall, bei dem diese Problematik auftritt, ist die Herstellung von Schrenzpapier nach einem neueren Verfahren.

Ein Luftkissen-Schwebebahntrockner der angegebenen Gattung ist durch offenkundige Vorbenutzung bekannt. Bei diesem Trockner ist die Geschwindigkeit des Förderbandes regelbar. Sie ist im Betrieb gleich der Geschwindigkeit, mit der die Materialbahn den Trockner verläßt. Obwohl das Förderband bei schwebender Warenführung im stationären Betrieb keine tragende Funktion und nicht einmal Berührung mit der Ware hat. läuft es also genauso schnell wie das Band eines herkömmlichen Bandtrockners. Es ist zwar denkbar, daß das Förderband bei Bahnrissen den Materialbahntransport übernimmt und auf diese Weise Störungen selbsttätig beseitigt. Diesem möglichen Vorteil steht aber der Nachteil gegenüber, daß der kontinuierliche, relativ schnelle Umlauf des Förderbandes einen erheblichen Stromverbrauch, raschen Bandverschleiß und überhöhten Geräuschpegel bedingt.

Die DE-AS 12 90 094 befaßt sich mit einem Bandtrockner für bahnförmiges, beim Trocknen schwindendes Gut, d. h. mit einem gattungsfremden Trockner, bei dem eine schwebende Bahnführung nicht vorgesehen ist Der Trockner ist aber insoweit mit dem erfindungsgemäßen Trockner vergleichbar, als er sich ebenfalls mit dem Problem der automatischen Behebung von Betriebsstörungen befaßt. Die Förderstrecke des Bandtrockners ist in mehrere Abschnitte unterteilt In jedem

ίο Abschnitt ist über dem Förderband ein Deckbaiid vorgesehen. Das Deckband des Anfangsabschnitts ist mit blockierbaren Rollen ausgestattet und steht im normalen Betrieb still; es soll eine vorteilhafte Glättwirkung auf das durchlaufende Gut, insbesondere Schälfurnier, ausüben. Mittels eines zeitweilig einschaltbaren An-Liebs wird das Deckband bei Betriebsstörungen, die zum Beispiel durch Hängenbleiben fehlerhafter Stellen des Fumierbandes entstehen können, zum Umlauf gebracht. Dadurch werden Betriebsstörungen vermieden.

Die Deckbänder der übrigen Abschnitte können entweder mit dem Antrieb des Förderbandes verbunden sein und daher im normalen Betrieb mitlaufen, oder sie können — wie das Anfangsdeckband — getrennte Antriebe aufweisen und blockierbar sein.

Ein Nachteil dieses vorbekannten Trockners besteht darin, daß zur Beschleunigung des Deckbandes aus dem Stillstand eine erhebliche Zeit erforderlich ist. Bei den heute üblichen hohe:v Fördergeschwindigkeiten kann sich im Störungsfalle, zum Beispiel nach einem Bahnriß, während dieser Zeitspanne eine so große Materialmenge anstauen, daß der gewünschte selbsttätige Abtransport nicht mehr möglich ist.

Durch die DE-PS 6 44 473 ist ferner ein Trockner mit Tragbändern aus Ketten und Leitrollen bekannt, bei dem zur Schonung der Ketten die Tragbänder nach ausreichender Trocknung und Erreichen einer entsprechenden Zugfestigkeit der zu trocknenden Bahn stillgesetzt werden können.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Trockner der eingangs angege-benen-Q-jUtung so zu vervollkommnen, daß im Normalbetrieb der Stromverbrauch, der Bandverschleiß und die Geräuschentwicklung des Bandes erheblich vermindert werden und daß im Störfall — zum Beispiel bei einem Bahnriß — das Förderband in so kurzer Zeit auf die Materialbahngeschwindigkeit zu beschleunigen ist, daß Materialstauungen vermieden werden.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.

Das Förderband hat also die Aufgabe, den noch nicht oder, nach einem Bahnriß, nicht mehr unter Zugspannung stehenden Anfang der Materialbahn aufzunehmen un'i mit der durch die vorgeschalteten und nachgeschalteten Anlagenteile vorgegebenen vollen Geschwindigkeit durch den Trockner zu führen, bis die Zugspannung wieder wirksam ist. Sobald letzteres geschehen ist, wird das Förderband automatisch auf eine Schleichgeschwindigkeit umgeschaltet, denn es hat nun keine tragende Funktion mehr.

bo Da bei sehr niedrigem Flächengewicht einer Materialbahn die Reibung zwischen Materialbahn und Förderband unter Umständen nicht ausreicht, der einzuführenden oder gerissenen Materialbahn die erforderliche Geschwindigkeit zu erteilen, ist zur Erhöhung des Anpreß-

b5 drucks und somit der Reibungskräfte die kennzeichnende Maßnahme des Anspruchs 2 vorgesehen.

Es versteht sich, daß diese Kopplung automatisch erfolgt, zum Beispiel gesteuert durch lichtoptische Fühler

oder sonstige Tastorgane.

Die Erfindung wird im folgenden an Hand einer Zeichnung, die schematisch den Verlauf einer Materialbahn bei Z-förmiger Führung durch einen Trockner darstellt, näher erläutert.

Die Materialbahn 1 läuft, von einer Maschine kommend, auf einem Obergabeband 11 in den Trockner oben rechts (in der Darstellung) ein und verläßt diesen nach dreimaligem Durchgang unten links. Für jede der drei horizontal verlaufenden Strecken der MaUrrialführungsbahn, oberhalb und unterhalb deren Tragdüsen 5 angeordnet sind, ist ein Förderband 2 bzw. 3 bzw. 4 der bezeichneten Art jeweüs mit einem Antrieb 6 bzw. 7 bzw. 8 vorgesehen. Die Umlenkwalzen zwischen der obersten und der mittleren Materialführungsbahn sind mit 9, die Umlenkwalzen zwischen der mittleren und der unteren Materialführungsbahn sind mit 10 bezeichnet.

Die Tragdüsen 5 sind selbstverständlich über die Länge jeder der drei horizontal verlaufenden Strecken der Materialführungsbahn angeordnet Bei intakter Materialbahn 1 liegt diese nicht, wie dargestellt, auf den Förderbändern 2,3 und 4 auf.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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Claims (2)

Patentansprüche:

1. Luftkissen-Schwebebahntrockner mit einfacher oder Z-förmiger Führung der Materiaibahn, wobei für jede horizontal verlaufende Strecke der Materialführungsbahn ein endloses, oberflächenglattes, gut luftdurchlässiges bis grobmaschiges Förderband vorgesehen ist und wobei dieses Förderband zum Einziehen der Materialbahn im wesentlichen mit der Materialbahngeschwindigkeit angetrieben wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Förderband im Normalbetrieb automatisch auf eine Schleichgeschwindigkeit umgeschaltet und zum Einziehen sowie im Falle eines Materialbahnrisses auf die volle Materialbahngeschwindigkeit umgeschaltet wird.

2. Luftkissen-Schwebebahntrockner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellung des Geschwinigkeitsverhältnisses zwischen dem aus den oberhalb und dem aus den unterhalb der Materiaiführungsbahn angeordneten Düsen (5) austretenden Trocknungsmittel im Sinne einer erhöhten Anpressung der Materialbahn an das Förderband (2, 3 ...) mit der Umschaltung des Förderbandes von der Schleich- auf die volle Geschwindigkeit gekoppelt ist