DE235474C - - Google Patents

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DE235474C
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generator
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distillation
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10GCRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
    • C10G9/00Thermal non-catalytic cracking, in the absence of hydrogen, of hydrocarbon oils

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Thermal Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Production Of Liquid Hydrocarbon Mixture For Refining Petroleum (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 235474 KLASSE 26 a. GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 15. Februar 1910 ab.
Die Destillation von Flüssigkeiten findet in der Technik je nach dem damit verbundenen Zweck entweder unter niedrigen Temperaturgraden statt, derart, Saß die Flüssigkeiten als solche ohne chemische Veränderung verdampfen, oder unter so hohen Temperaturgraden, daß sich die Dämpfe der Flüssigkeit mehr oder weniger vollständig eventuell bis zur Bildung fester und gasförmiger Produkte zersetzen.
ίο Die erstere Art der Destillation wird als »nasse« bezeichnet und wird gewöhnlich mittels sogenannter. Destillierblasen ausgeführt, die zweite Art wird als trockene Destillation ber zeichnet und unter Verwendung von Retorten bewerkstelligt. Beide Arten der zur Verwendung kommenden Apparate werden von außen beheizt, so daß die zur Destillation bzw. Zersetzung der Flüssigkeiten erforderlichen Wärmemengen bei entsprechenden Temperaturgraden durch die Wandungen der Destillationsapparate hindurch auf die darin behandelten Flüssigkeiten übertragen werden müssen.
Es ist einleuchtend, daß mit dieser Art der Wärmeübertragung beträchtliche Verluste verbunden sind, und daß die dabei verwendeten Apparate im Betriebe einem starken Verschleiß unterworfen sind. Man hat deshalb in neuerer Zeit für diese Zwecke die Verwendung von sogenannten Generatoren versucht und damit, soweit es sich um Destillationsprozesse handelt, welche unter relativ hohen Temperaturen durchgeführt werden (Erzeugung von Ölgas und karburiertem Wassergas), günstige Resultate erzielt derart, daß die Einleitung und Durchführung der Destillationsprozesse bei Verwendung dieser Apparate einen geringen. Aufwand von Heizmaterial verlangt und die Unterhaltungskosten der Apparatur sich wesentlich erniedrigen.
Die Verwendung von Generatoren hat. aber insofern einen gewissen Nachteil, als sich die. in denselben behandelten Flüssigkeiten und namentlich die eventuell daraus ausgeschiedenen bituminösen Bestandteile oder Pech durch die Abkühlung der inneren Generatorwandungen und der Füllung des Generators während des Betriebes auf der Oberfläche im Innern niederschlagen. Diese Niederschläge werden nach Absperren des weiteren Flüssigkeitszuflusses erst durch das allmähliche Durchdringen der Wärme aus den tieferen Schichten des Mauerwerkes und der Füllmasse des Generators heraus verdampft f>zw. vergast. So entsteht für den Betrieb der Generatoren eine Periode der Nachverdampfung bzw. Nachvergasung, welche die Leistung desselben für die Zeiteinheit wesentlich herabsetzt. Die Nachverdampfung und Nachvergasung nimmt einen um so größeren Abschnitt der Zeit des geschlossenen Arbeitsprozesses in Anspruch, je niedriger die Arbeitstemperaturen je nach dem beabsichtigten Effekt gewählt werden müssen. Hiermit werden die Vorteile, die die Anwendung der Generatoren sonst bietet, soweit es sich wenigstens um die
Zwecke der Vergasung von ölen bei niedrigen Temperaturen oder der nassen Destillation von Teer, Rohpetroleum oder anderen Flüssigkeitsgemischen handelt, entweder in Frage gestellt oder ganz illusorisch gemacht.
Schränkt man den Zeitraum der Nachverdampfung bzw. Nachgasung willkürlich ein, so entwickeln sich aus den Generatörrückständen zu Anfang der Anblaseperiode unter ίο der Einwirkung der Hitze der Verbrennungsgase, welche den Generator im allgemeinen von unten nach oben durchstreichen, Dämpfe und Zersetzungsprodukte in so reichlicher Menge, daß sie zu erheblichen Unzuträglichkeiten aller Art führen.
Durch vorliegende Erfindung wird der eben erwähnte Übelstand dadurch behoben, daß das Warmblasen des Generators nicht in der üblichen i Weise vorgenommen wird, indem am einen j Ende desselben Luft ein- und am anderen Ende die Verbrennungsgase abgeführt werden, sondern es werden Brennstoff und Verbrennungsluft zunächst an einer der Austrittsstelle der Verbrennungsgase nahe gelegenen Stelle des Generators und dann in sinngemäßer Reihenfolge nacheinander an verschiedenen, von der Austrittsstelle weiter entfernten und der Anblasestelle näher gerückten einander zugeführt. Auf diese Weise wird die Apparatur rückläufig warm geblasen und die hierbei aus den Rückständen der vorhergehenden Destillation bzw. Gasung entwickelten Dämpfe sofort nach ihrer Entstehung verbrannt und zur Beheizung der Apparatur ausgenutzt. Erst hierauf wird das Warmblasen des Generators in der üblichen Weise von der der Austrittsstelle der Verbrennungsgase entgegengesetzten Seite des Generators aus fortgesetzt.
Das Verfahren ermöglicht, den geschlossenen Arbeitsprozeß durch beliebige Einschränkung oder vollständige Ausschaltung der Nachdestillation bzw. Nachgasung in einem kürzeren Zeitraum durchzuführen und auch stark bituminöse Öle oder Teer und selbst diese bei niedrigen Temperaturen zu vergasen oder auch die nasse Destillation z. B. von Teer, Rohpetroleum und anderen Flüssigkeitsgeniischen zum Zwecke der Fraktionierung oder Rektifikation in einem Generator vorzunehmen.
Zur Ausführung des Verfahrens können Generatoren bekannter Konstruktion, wie sie zur Erzeugung von ölgas oder ölkarburiertem Wassergas dienen, Verwendung finden, sofern sie mit geeigneten Vorrichtungen ausgestattet sind, die das rückläufige Ausglühen des Mauerwerkes und der Apparatefüllungen ermöglichen. Auf beiliegender Zeichnung sind die schematischen Darstellungen der für die verschiedenen Zwecke verwendbaren Apparate gegeben, an Hand deren die Arbeitsweise für I die nasse Destillation von bituminösem Rohpetroleum oder Teer (Fig. 1), II die Erzeugung von ölgas aus Mineralölen (Fig. 2) und III die Erzeugung von ölkarburiertem Wassergas beschrieben wird.
I. Der Generator A (Fig. 1) ist mit Koks B oder einem anderen Heizmaterial beschickt, und dessen untere Schichten sind auf Rotglut erhitzt, während die oberen Koksschichten durch die durchstreichenden Verbrennungsgase eine nach obenhin abfallende Temperatur bis zu 350 ° angenommen haben. Die zu destillierende Flüssigkeit (Teer,. Rohpetroleum) wird nach Öffnen des Hahnes C in den Apparat eingespritzt und auf der Oberfläche des Kokses verteilt, wo ein Teil durch die Eigenwärme des letzteren oder durch die von dem Mauerwerk des Generators ausstrahlende Wärme zur Verdampfung gebracht wird, während ein anderer Teil, sobald sich die oberen Koksschichten abgekühlt haben, erst auf die tieferen, noch heißen Schichten herabrieselt und dort verdampft. Etwa in der Flüssigkeit enthaltenes Bitumen, Pech, Ruß usw. setzen sich auf den Koks ab und dienen beim nachfolgenden Aufblasen des Generators als Brennstoff. Die entwickelten Dämpfe entweichen durch die Leitungen D und das Heizrohr E in den Fraktionierapparat F, wo die Trennung der Dämpfe und kondensierten Flüssigkeit in leichter und schwerer flüchtige Bestandteile in bekannter Weise vor sich geht. Die getrennten Produkte werden nach der Kondensation bzw. Abkühlung in den Apparaten H und I getrennt aufgefangen. Unter Verwendung entsprechend ausgerüsteter Apparate an Stelle des Apparates F kann selbstverständlich mit der Destillation der Flüssigkeit zugleich eine Rektifikation verbunden werden. Sobald sich die Füllung des Generators bis in die tieferen Schichten der Kokssäule durch die aufspritzende Flüssigkeit abgekühlt hat, wird derselbe von neuem aufgeblasen, indem zunächst der Verschluß K für den Austritt der Verbrennungsgase geöffnet wird, wobei die dort austretenden Gase bzw. Dämpfe sofort entzündet werden. Durch den Hahn L wird alsdann Luft in den Generator ■ eingeführt, so daß sich das in demselben bildende Gemisch von Brennstoff und Luft an der Flamme bei K entzündet und die Flamme selbst sich in den Innenraum des Generators no zurückzieht. Nachdem der Teil des Generators in der Höhe von L genügend erhitzt bzw. ausgeglüht ist, wird durch den tiefer gelegenen Hahn L1, L2 und endlich durch L3 Luft zugelassen, so daß hiermit die Heizflamme immer tiefer in den Generator und schließlich bis zur Anblasestelle oberhalb Z,3 hinabsteigt. Zur Beheizung der oberen Schichten des Generators wird, soweit der dazu erforderliche Brennstoff nipht schon in der glühenden Koksfüllung gegeben ist, zweckmäßig von unten Brennstoff nachgeführt, indem z. B. durch Einführung

Claims (1)

  1. von Luft oder Wasserdampf unter die Koksfüllung B Generator- oder Wassergas bzw. durch Einführung von Öl oder Teer Kohlenwasserstoffdämpfe bzw. Gase gebildet werden, welche nach oben abziehen, mit der durch die Hähne L1, L2 eingeführten Luft zusammentreffen und an der Stelle ihrer Vereinigung die Heizflamme bilden.
    II. Der Generator A (Fig. 2) ist mit Koks B beschickt und auf Rotglut erhitzt. Durch den Hahn C wird das zur Vergasung gelangende Öl eingespritzt, und das daraus entwickelte Gas entweicht durch die Leitung D in die Vorlage E und die daran anschließenden Apparate. Nach der Gasung wird der Generator, wie unter I. beschrieben, von neuem angeblasen, derart jedoch, daß nicht nur die untere Koksschicht in Rotglut versetzt wird, sondern die ganze Koksmasse und auch der über dem Koks liegende Raum des Generators selbst.
    III. Der Generator A (Fig. 3) ist mit Koks B beschickt und auf die zur Erzeugung von Wassergas erforderliche Temperatur von etwa 1000 ° C. erhitzt. Durch den Hahn C wird Wasserdampf in den Generator eingeleitet und unter Bildung von Wassergas von unten nach oben durch die glühende Koksschicht geführt. Durch den Hahn D wird gleichzeitig Gasöl von oben auf die Koksschicht gespritzt, wobei sich die entstehenden Öldämpfe dem Wassergas beimischen und mit diesem in den Karburator E geführt werden, um unter der Einwirkung der Hitze desselben (Hellrotglut) sich in dem Gase zu fixieren. Sind Karburator und Generator infolge Durchführung von Wasserdampf und infolge der Vergasung des Öles entsprechend abgekühlt, so wird die Apparatur von neuem aufgeblasen, indem zunächst der Verschluß F für den Austritt der Verbrennungsgase geöffnet und dann durch die Hähne G, G1, G2 und G3 in sinngemäßer Reihenfolge nacheinander, wie unter I. beschrieben, Luft in die Apparatur eingeführt wird.
    Paten T-A ν SPRU CH:
    Verfahren zur Destillation oder Vergasung von Rohpetroleum, Öl, Teer und anderen flüssigen Brennstoffen in einem periodisch warm zu blasenden Generator, dadurch gekennzeichnet, daß das Warmblasen des Apparates, von der Seite der Austrittsstelle der Verbrennungsgase aus beginnend, in rückläufiger Weise bis zur Anblasestelle betätigt wird, um auf diese Weise das Entweichen lästiger Dämpfe beim Beginn des Warmblasens zu vermeiden und durch Einschränkung oder Wegfall der Periode der Nachdestillation bzw. des Nachgasens die Zeitdauer des geschlossenen Arbeitsprozesses abzukürzen und die Anwendung niedriger Arbeitstemperaturen überhaupt praktisch möglich zu machen.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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