DE23421C - Spielzeug: Lokomotive mit Pfeife - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 77: Sport.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 31. Januar 1883 ab.

In Fig. ι und 3 wird die Lokomotive in der Weise in Bewegung gesetzt, dafs zuerst die Achse E, an welcher die Haupträder festsitzen, mit Hülfe der an dem einen Hauptrad angebrachten Kurbel H, Fig. 3, gedreht wird. Hierdurch wickeln sich die mit ihrem einen Ende an die Achse E und mit dem anderen Ende an die Oesen G, Fig. 3, befestigten Gummischnüre F auf die Achse E auf und spannen sich. Gleichzeitig wird der Blasebalg C, an dessen beweglichem Ende D die Schnüre durch Oesen laufen, mit diesen Schnüren nach der Achse E hinbewegt und hierdurch aufgezogen und mit Luft gefüllt. Beim Loslassen der Kurbel H ziehen sich die elastischen Schnüre F zusammen, drehen dabei die Räder der Lokomotive und bewegen gleichzeitig das lose Ende D des Blasebalges gegen dessen festsitzendes Ende B hin. Hierdurch wird der Blasebalg zusammengedrückt und der aus demselben entweichende Wind bringt die Pfeife A zum Tönen.

In Fig. 2 und 4 bildet das Innere der Lokomotive selbst den Windbehälter, in welchem sich die abgedichtete, mit den Flantschen D versehene Scheibe C nach Art eines Kolbens hin- und herbewegen · läfst. Gegen diese Scheibe CD stemmt sich das eine Ende der Spiralfeder G, Fig. 2 (in Fig. 4 ist diese Spiralfeder nicht eingezeichnet), während das andere Ende dieser Feder gegen den in der Nähe der Welle E an der Innenwand der Lokomotive angebrachten Flantsch F anstöfst. Die Achse E ist durch die beiden nicht elastischen Schnüre H mit der Scheibe oder dem Kolben C verbunden, so dafs, wenn die Achse E durch die an dem einen von deren Rädern angebrachte Kurbel I, Fig. 4 gedreht wird, die Schnüre H sich um die Achse aufwickeln, dabei die Scheibe C nach der Achse E hinbewegen und die Feder G zusammendrücken. Beim Loslassen der Kurbel dehnt sich die Feder./? wieder aus, schiebt die Scheibe C vor sich her und wickelt die Schnüre H wieder ab, wobei die an der Achse E festsitzenden Räder der Lokomotive in Umdrehung versetzt werden. Die Scheibe C treibt bei ihrem Rückgange die vor ihr befindliche Luft zu dem Loch B der Pfeife A hinaus und bringt diese dadurch zum Tönen.

Man kann auch beide Enden des Blasebalges C, Fig. ι und 3, beweglich machen und denselben nach zwei entgegengesetzten Seiten aufziehen.

Bei Anwendung eines Uhrwerkes mufs der Blasebalg C bezw. die Scheibe C mit diesem derart verbunden werden, dafs sie beim Aufziehen des Uhrwerkes Luft einsaugen, die sie nachher beim Ablaufen desselben durch die Pfeife A wieder ausstofsen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   An Kindeflokomotiven die Anordnung eines Blasebalges C, Fig. 1 und 3, bezw. eines mit den Seitenwänden der Lokomotive abgedichteten Kolbens C, Fig. 2 und 4, in Verbindung mit dem Triebwerk der Lokomotive in der Weise, dafs' der Blasebalg bezw. der Kolben beim Aufziehen der Lokomotive Luft einsaugt, welche er beim Ablaufen des Triebwerkes durch eine Pfeife wieder ausstöfst.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen. BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREI.