DE2338235A1 - Verfahren zur entfernung von oel von wasseroberflaechen - Google Patents
Verfahren zur entfernung von oel von wasseroberflaechenInfo
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Description
9129-73/Sch/Ba
File 250-3
Jap.PA SHO 47-75556 ν. 29. Juli 1972
Jap.PA SHO 48-52593 ν. 14. Mai 1973
Nittan Company, Limited Shibuya-ku, Tokyo (Japan)
Verfahren zur Entfernung von öl von Wasseroberflächen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entfernung von auf
einer Wasseroberfläche schwimmendem öl. überall auf der Welt
treten heutzutage Umweltverschmutzungen auf, wenn infolge von Unfällen oder Nachlässigkeit öl aus Schiffen oder Fabriken in
die See oder in Flüsse gelangt. Die zahlreichen Vorschläge zur Entfernung solchen auf der Wasseroberfläche schwimmenden Öls
lassen sich in drei Hauptgruppen einteilen. Erstens kann man das öl mit eraulgierenden Mitteln in eine Emulsion bringen;
zwar kann man hierdurch die Gefahr einer Entzündung verringern, jedoch besteht ein wesentlicher Nachteil darin, daß das emulgierte
öl im Wasser verbleibt und es verschmutzt. Zweitens kann man das öl mit Hilfe eines Ölzaunes sammeln und mit
Spezialpumpen abpumpen; zwar kann man hiermit das öl für den ursprünglich vorgesehenen Zweck wieder verfügbar machen, jedoch
eignet sich dieses Verfahren nicht bei rauher See. Drittens kann man öle mit Hilfe entsprechender Materialien absorbieren
oder adsorbieren, wie etwa entsprechend bearbeitetes Perlit, Polypropylenfasern, Polyurethanschäume oder Asbest,
welches man auf die Wasseroberfläche streut; zwar ist dieses Verfahren recht wirksam, aber die Entfernung der mit dem öl
imprägnierten Materialien ist schwierig, da beim Abbrennen große Mengen Rauch und Ruß entstehen.
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Auf der anderen Seite ergeben sich erhebliche Umweltprobleme
durch den Anfall alter Autoreifen und deren Beseitigung, und mit der ständig zunehmenden Zahl von Kraftfahrzeugen wachsen
diese Schwierigkeiten.
Die Aufgabe der Erfindung liegt in der gleichzeitigen Lösung dieser beiden ümweltschutzprobleme, nämlich in der Schaffung
eines zweckmäßigen und umweltfreundlichen Verfahrens zur Entfernung von öl von Wasseroberflächen und zur Beseitigung von
Altreifen. Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Hierbei streut man zunächst zu Pulver verarbeitete Altreifen auf das auf der Wasseroberfläche schwimmende öl. Die Altreifen,
welche aus dem Gummi und Kord von Lauffläche und Karkasse bestehen, können zu'feinem Pulver beliebiger Partikelgröße
vermählen werden, wenn man sie zunächst in Stücke von etwa 5 mm Kantenlänge mit Hilfe einer geeigneten Schneidvorrichtung
zerschneidet und dann, beispielsweise mit einer Turbomühle, zu Pulver verarbeitet. Die auf die Wasseroberfläche gestreuten
pulverisierten Reifen absorbieren das öl sehr wirksam und bilden auf der Oberfläche des Wassers schwimmende ölkugeln.
Diese ölkugeln lassen sich leicht einsammeln, beispielsweise durch Abschöpfen mit Hilfe eines Netzes. Ein ganz
wesentlicher Vorzug der Erfindung besteht darin, daß die eingesammelten ölkugeln, welche das Reifenpulver enthalten, sich
mit Asphalt zu einem Straßenpflastermaterial verbesserter
Eigenschaften verarbeiten lassen.
Die Erfindung ist im folgenden anhand einiger Beispiele näher
erläutert.
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Beispiel 1
Ein Altreifen wurde zu einer Partikelgröße entsprechend 30
Ein Altreifen wurde zu einer Partikelgröße entsprechend 30
XJ
bis 60 Maschen vermählen und 200 g dieses Pulvers wurde auf
eine Wasseroberfläche' von etwa 4 gm geworfen, auf welche 1 1
Schweröl A ausgegossen worden war. Nach wenigen Minuten wurde das Rexfenpulver mit Hilfe eines Metallnetzes abgeschöpft,
und mit dem bloßen Auge war kein öl mehr auf der Wasseroberfläche feststellbar. Die gleichen Ergebnisse wurden unter denselben
Bedingungen mit 25Og Rexfenpulver auf 1 1 Kerosin oder
Benzin erzielt.
Ein halber Liter Meerwasser wurde in ein Bechergefäß von 15 cm
Innendurchmesser gegossen, und auf die Wasseroberfläche wurden 5 cm Schweröl C verteilt. Das Bechergefäß wurde mit Hilfe
eines Vibrators mit einer Amplitude von 7 cm und 8O Perioden pro Minute in Horizontalvibration versetzt, so daß sich
Wellen auf der Wasseroberfläche ausbildeten. Wenn man 2 g Rexfenpulver
einer Partikelgröße entsprechend 4 bis 16 Maschen auf die Wasseroberfläche streute, dann bildeten sich innerhalb
einer Minute drei ölkugeln von 2, 1,5 bzw* 1,0 cm Durchmesser.
Diese auf der Wasseroberfläche schwimmenden ölkugeln ließen
sich leicht entfernen.
■ Beispiel 3
Ein halber Liter Wasser wurde in dasselbe Bechergefäß wie in Beispiel 2 gegossen, und auf die Wasseroberfläche wurden 5cm^
Schweröl B verteilt. Das Bechergefäß wurde mit einer Amplitude von 7 cm und einer Frequenz von 150 Perioden pro Minute
zur Ausbildung von Wellen auf der Wasseroberfläche in Schwingungen versetzt. Dann wurden 0,6 g Rexfenpulver einer Parti-
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kelgröße entsprechend 32 bis 35 Maschen eingestreut, und nach 40 Sekunden hatte sich ein ölball von 2,5 cm Durchmesser auf
der Wasseroberfläche gebildet, der leicht entfernt v/erden konnte.
Derselbe Test wie in Beispiel 2 wurde unter Verwendung von pulverisiertem Naturgummi einer Partikelgröße entsprechend
6 bis 16 Maschen anstelle von pulverisierten Reifen durchgeführt, aber das pulverisierte Gummi absorbierte das öl nicht
und bildete keine ölkugeIn, sondern versank nach einer Minute
im Wasser.
Derselbe Test wie unter Beispiel 3 wurde ausgeführt unter Verwendung
von je 0,3 g pulverisierten Naturgummis und Styrenbutadiengummis einer Partikelgröße entsprechend 32 bis 35
Maschen anstelle des pulverisierten Reifens, jedoch versank das Gummipulver nach 40 Sekunden im Wasser, ohne daß sich Wasserbälle
ausgebildet hätten.
Aus den Ergebnissen der Versuche zeigt sich, daß die Wirkung der ölentfernung nur bei pulverisierten Reifen eintritt, nicht
jedoch bei Naturgummi oder synthetischem Gummi. Der Grund hierfür kann vielleicht in den feinen Gewebefasern und den
verschiedenen bei der Herstellung verwendeten öl und Kohlematerialien liegen, die im pulverisierten Reifen enthalten
sein. Die oben erläuterten Ergebnisse zeigen auch, daß das Binden des Öls durch die Ausbildung von Wellen auf der Wasseroberfläche
verbessert und beschleunigt wird und somit wirkungsvoller bei Wellengang als bei ruhiger See vor sich geht.
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Das erfindungsgemäße Verfahren löst somit gleichzeitig zwei Probleme der neueren Zeit, nämlich die Beseitigung von ölverschmutzungen
auf Wasserflächen und die Beseitigung von Altreifen, so daß es überall auf der Welt Anwendung finden sollte.
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Claims (2)
1) Verfahren zum Binden von auf Wasseroberflächen schwimmendem
Öl, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Wasseroberfläche zu Pulver verarbeitete Reifen gestreut
werden und daß das Reifenpulver nach der Absorption des Öles aufgenommen wird.
2) Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet
, daß zur Bildung von Reifenpulver-Öl-Kugeln
künstlich Wellen auf der Wasseroberfläche erzeugt werden.
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