DE2335390C3 - Radialspannfutter - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Radialspannfutter mit mehreren, durch Verschwenken um parallel zur Futterachse angeordnete Zapfen verstellbaren, als Winkelhebel mit zwischen den Schenkeln liegendem Schwenkpunkt ausgebildeten Spannhebeln, deren eines Ende als Spannase ausgebildet ist und deren Verstellung durch Verdrehen eines mit den Spannhebeln zusammenwirkenden Futterteiles erfolgt.

Bei einem bekannten Spannfutter dieser Art (US-PS 30 05 638) bewegen sich die Spannbacken tangential auf den Umfang des einzuspannenden Werkstückes zu, um einerseits ein schnelles Einspannen des Werkstückes zu ermöglichen und andererseits die Oberfläche des Werkstückes möglichst wenig zu beschädigen. Als Werkstücke kommen hier Rohre in Betracht, welche bei Erdölbohrungen verwendet werden. Mit dieser Spannvorrichtung können nur Rohre gleichen Durchmessers eingespannt werden. Will man Rohre mit anderen Durchmessern einspannen, dann müssen die Spannhebel ausgewechselt werden. Dies ist umständlich und zeitraubend.

Zum Einspannen von Werkstücken mit unterschiedlichen Durchmessern werden bei einer anderen bekannten Art von Spannfuttern die Spannbacken in schlitzartigen Ausfräsungen radial zur Drehachse des Werkstückes bewegt. Beim rauhen Werkstattgebrauch treten bei dieser Ausbildung starke Abnutzungserscheinungen auf, so daß die Spannbacken in den Führungsschlitzen kippen, was dazu führt, daß die Spannbacken in den Schlitzen nicht voll ausgefahren werden können. Ein einwandfreies Einspannen, insbesondere von Werkstücken geringen Durchmessers, ist deshalb bei derartigen Spannfuttern nicht möglich.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Spannfutter gemäß dem gattungsbildenden Stand der Technik so auszubilden, daß es einerseits einen sehr großen Arbeitsbereich hat und das darüber hinaus über lange Zeit spielfrei arbeitet. Außerdem sollen die SDannhebel sehr feinfühlig verstellbar sein, um auch empfindliche Werkstücke, wie z, B. Glasrohre einspannen zu können.

Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß der Abstand der Spannase vom Schwenkpunkt des Spannhebels etwa dem Abstand des Schwenkpunktes von der Spannfutterachse entspricht und die Verschwenkung des Spannhebels über wenigstens einen in die Spannhebel eingesetzten Führungsbolzen erfolgt, der in ein Planspiralgewinde eines ίο verdrehbaren Spannringes eingreift.

Bei dieser Ausbildung bewegen sich die Spannasen annähernd radial zur Drehachse des Werkstückes hin. Die Spannhebel selbst können auf sehr exakt gelagerten drehbaren Wellen angeordnet sein. Ein Verkippen der Spannhebel tritt damit nicht auf. Die vom Planspiralgewinde ausgelöste Bewegung der Spannhebel ist darüber hinaus sehr feinfühlig, so daß mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung nicht nur Werkstücke unterschiedlichen Durchmessers sicher eingespannt und gehalten ίο werden, sondern auch empfindliche Werkstücke, wie die bereits erwähnten Glasrohre.

Bei der beschriebenen Kraftübertragung tritt auch kein nennenswerter Verschleiß im Planspiralgewinde und an den Führungsbolzen auf, so daß auf lange Zeit eine gleichmäßige Verstellung der Spannhebel gewährleistet ist.

Die erfindungsgemäße Ausbildung zeigt den weiteren Vorteil, daß das Spannfutter in axialer Richtung eine geringe Bauhöhe aufweist, weil das Planspiralgewinde unmittelbar den Spannring tragen kann und auf dem Planspiralgewinde die Spannbacken gleiten, so daß sich eine einfache Ausbildung ergibt.

Mit dem erfindungsgemäßen Spannfutter können sowohl Werkstücke großen Durchmessers als auch Werkstücke bis zu einem Durchmesser von 0,5 mm eingespannt werden. Für Extremfälle können die Spannhebel durch Aufsatz-Spannbacken ergänzt werden.

Aus diesem Grunde kann das Radialspannfutter vorteilhaft auch mit einer motorisch angetriebenen Schnellverstellung der Spannhebel versehen werden, mit welcher der gesamte Verstellbereich schnell überbrückt werden kann.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt und zwar zeigt

F i g. 1 die Ansicht des Spannfutters,

F i g. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II der F i g. 1.

Der Teil 10 ist Teil einer Werkzeugmaschine und zur Bearbeitung eines Werkstückes drehbar um die Achse A-A.

Um den Teil 10 ist ein Spannring 1 drehbar

angeordnet, der von Hand oder motorisch betätigbar ist.

Der Spannring 1 trägt ein Planspiralgewinde 2. Mit Hilfe von im Teil 10 drehbar gelagerten Zapfen 5 sind Spannasen 6 aufweisende Spannhebel 3 um die Achsen der Zapfen 5 schwenkbar, derart, daß sich ihre Spannasen 6 zur Drehachse A-A hin auf einem Kreisbogen bewegen. Die Drehbewegung wird durch Führungsbolzen 4 ausgelöst, welche im Planspiralgewinde 2 laufen.

Mit einem solchen Spannfutter können Werkstücke bis zu einem Minimaldurchmesser von 0,5 mm eingespannt werden. Zum Einspannen wird das Werkstück zwischen die Spannhebel 3 gelegt und der Spannring soweit verdreht, bis die Spannasen 6 das Werkstück erfaßt haben.

Durch die Drehbewegung der Spannhebel 3 um die Achsen der Zapfen 5 wird in Abhängigkeit von der

Steigung des Planspiralgewindes eine sehr feinfühlige Verstellung der Spannbacken erreicht. Weiterhin werden die Spannhebel 3 ohne nennenswerte Abnutzungserscheinungen verschwenkt, so daß auch nach längerem Gebrauch äußerst exakt Werkstücke eingespannt werden können.

Ein Verkippen der Spannhebel 3 und damit eine Bewegungsbehinderung tritt nicht ein.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Radialspannfutter mit mehreren, durch Verschwenken um parallel zur Futterachse angeordnete Zapfen verstellbaren, als Winkelhebel mit zwischen den Schenkeln liegendem Schwenkpunkt ausgebildeten Spannhebeln, deren eines Ende als Spannase ausgebildet ist und deren Verstellung durch Verdrehen eines mit den Spannhebeln zusammenwirkenden Futterteiles erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der Spannase (6) zum Schwenkpunkt des Spannhebels (3) etwa dem Abstand des Schwenkpunktes von der Spannfutterachse entspricht, und die Verschwenkung des Spannhebels über wenigstens einen in die Spannhebel eingesetzten Führungsbolzen (4) erfolgt, der in ein Planspiralgewinde (2) eines vei drehbaren Spannringes (1) eingreift.

2. Radialspannfutter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannhebel (3) mit den Zapfen (5) fest verbunden und diese im Futterteil (10) drehbar gelagert sind.

3. Radialspannfutter nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine motorisch angetriebene Schnellverstellung der Spannhebel.