DE2317318A1

DE2317318A1 - Einzelradaufhaengung

Info

Publication number: DE2317318A1
Application number: DE19732317318
Authority: DE
Inventors: Erich Stotz
Original assignee: Dr Ing HCF Porsche AG
Current assignee: Dr Ing HCF Porsche AG
Priority date: 1973-04-06
Filing date: 1973-04-06
Publication date: 1974-10-24

Description

Einzelradaufhängung Die Erfindung betrifft eine Einzelradaufhängung von Hinter rädern an Kraftfahrzeugen, bei der die Hinterräder in am Aufbau oder am Rahmen gehaltenen Radführungsgliedern gelagert sind, Alle im heutigen Automobilbau verwendeten Längslenker sind mit wartungsfreien elastischen Gummilagern mit der Karosserie oder einem Rahmenteil verbunden. Dieser Umstand und die Längslenkern ungünstige Hebeiwirkung durch Seitenkräfte verursachen insbesondere bei Kurvenfahrt am kurvenäusseren Rad eine unter wünschte Radstellngsanderung in Richtung Nachspurs was einen starken sich nachteilig auf das Fahrverhalten auswirkenden "Übersteuerungseffekt" und ein labiles Fahrverhalten zur Folge hat.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese vorgenannten Nachteile zu vermeiden und eine Einzelradaufhängung der eingangs genannten Art zu schaffen, mit der das Eigenlenkverhalten eines Kraftfahrzeuges sowohl bei Kurvenfahrt als auch bei Lastwechsel verbessert wird. Insbesondere soll das kurvenäussere Rad während der Kurvenfahrt in Abhängigkeit von der Einfederung eine gesteuerte zunehmende Vorspurstellung erhalten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst daß am Radträger ein Führungsglied gelenkig befestigt istg das getrennt vom Radführungsglied ausserhalb der Drehachse des Radführungsgliedes gelagert ist, derart' daß die Schwenkbahn des Radführungsgliedes von der Schwenkbahn des Führungsgliedes abweichend verläuft und das Rad bei Radfederbewegungen im Grundriß eine Lage einnimmt9 bei der es durch auf es ein wirkende Kräfte in Richtung Vorspur verstellbar ist. Hierdurch wird in vorteilhafter Weise erreicht, daß bei Seitenkräften (Kurvenfahrt), das Eigenlenkverhalten des Kraftfahrj zeuges verbessert wird. Das kurvenäussere Rad kann eine sich auf das Fahrverhalten günstig auswirkende Radstellungsänderung in Richtung Vorspur durchführen Hiermit kann ein fast immer erwUnschter II untersteuerungseffektfl erzielt werden, Ferner ist nach der Erfindung vorgesehen, daß das Führungsglied in einem fahrzeugfesten Lager oberhalb des Radführungs gliedes angeordnet ist. Hierdurch ist in vorteilhafter Weise erreicht, daß die Schwenkbahn des Führungsgliedes von der Schwenkbahn des Radführungsgliedes abweicht und das einfedernde kurvenäussere Rad eine Zwangsbewegung entsprechend der Schwenkbahn des Führungsgliedes in Richtung Vorspur durchführt.
Desweiteren ist nach der Erfindung vorgesehen, daß das Führungsglied ein auf Zugbeanspruchung elastisch nachgiebiges Element aufweist. Hierdurch wird erreicht, daß weiterefür das Fahrverhalten positive Effekte erzielt werden, z.B. Vorspureinstellung des Rades bei Wirkung von Umfangskräften (Antriebs- und Bremskräften).
Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß das Radführungsglied innenseitig des Rades am Radträger befestigt und aussenseitig des Rades am Radträger das Führungsglied gelenkig angeordnet ist. Nach einer weiteren Ausführung der Erfindung ist vorgesehen, daß zwischen einem am freien Radträgerende befestigten Radführungsglied und dem Rad das Führungsglied im Radträger gelenkig gelagert ist.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer Zeichnung, die mehrere Ausführmngsbeispiele zeigt, näher erläutert.
Es zeigen Fig. 1 eine Seitenansicht des Rades mit Radführungsglied und Führungsglied, Fig. 2 eine Draufsicht nach Fig. 1, Fig. 3 eine Draufsicht von einer weiteren Ausführung, Fig. 4 ein weiteres Ausführungsbeispiel in Draufsicht und Fig. 5 eine schematische Ansicht eines Führungsgliedes.
Die Radaufhängung besteht aus einem Radführungsglied 5, welches an einem Radträger l; 2 bzw. 3 um eine senkrechte Achse 10 (Drehzapfen 11) drehbar gelagert ist. Am Radträger ist einerseits das Rad 9 und andererseits ein FUhrungsglied 4 befestigt.
Wie Fig. 1 zeigt, ist am freien Ende des Radträgers 1 ein Führungsglied 4 gelenkig gelagert. Das dem Radträger 1 abgekehrte Ende des Führungsgliedes 4 ist in einem fahrzeugfesten Lager 12 angeordnet. Die Lagerachse 15 des Lagers 12 des Führungsgliedes 4 ist vorzugsweise oberhalb und hinter der Drehachse 6 des Radführungsgliedes 5 (Lenker) vorgesehen.
Das Lager 12 des Führungsgliedes ist im wesentlichen ausserhalb der Drehachse 6 des Radführungsgliedes 5 angeordnet.
Hierdurch wird bei Hubbewegungen-das Rad 9 einemal vom Lenker 5 und einmal vom Führungsglied 4 gesteuert. Bei Kurvenfahrt (enge Kurven) ist das kurvenäussere Rad infolge der Fliehkraft stark eingefedert. Der Lenker 5 versucht bei diesem Radfederungsvorgang das Rad 9 entlang der Schwenkbahn 7 zu bewegen. Dies wird durch das sich um die Lagerachse 15 in der Schwenkbahn 8 bewegende Führungsglied 4 unterbunden. Die ver schiedenen SchweRkbahnen 7 und 8 bewirken einen Schwenkbahnunterschied, der über den um die Drehachse 10 (Drehzapfen 11) drehbar gelagerten Radträger 1 ausgeglichen wird. Die Folge davon ist, daß Je nach den gewählten Hebellängen und Anlenkpunkten des Lenkers 5 sowie des Führungsgliedes 4 ein Schräg-, stellen des Rades 9 in Richtung Vorspur erfolgt.
Das Führungsglied 4 weist vorzugsweise ein auf Zug nach giebiges Element 13 aur. Hierdurch können weitere für das Fahrverhalten, insbesondere durch die Wirkung von UmSangskräften positive Radstellungsänderungen in Richtung Vorspur erzielt werden.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel zeigt Figt 3, bei dem das RadfUhrungsglied 5 am freien Ende des Radträgers ? lagert und das Führungsglied 4 mittig am Radträger 2 gelenkig ange ordnet ist.
Ferner zeigt eine weitere Ausführung nach Fige 4, daß beiderseits eines Radträgers 3, aussenseitig das FUhrungsglied 4 gelenkig angeordnet ist und innenseitig das Radführungsglied 5 elastisch am Radträger befestigt und um den vertikalen Zapfen 11 drehbar ist.
Je nach Anordnung und Abstimmung kann das kurvenäussere Rad unter der Wirkung von ihm avfzubringenden Seitenführungs kräften eine Radstellungsänderung in Richtung Vorspur durchführen. Hiermit kann ein fast immer erwünschter "Untersteuerungseffekt" erzielt werden und das bedeutet leichtere Beherrschbarkeit des Fahrzeuges. Ebenso können auf das Rad einwirkende Umfangskräfte, insbesondere beim Lastwechsel, bei entsprechender Ausdehnung der Radführung nach der Erfindung ein Einlenken des Rades bewirken und damit eine Stabilisierung des Geradeauslaufes.

Claims

Pat entansprüche

1. Einzelradaufhängung von Hinterrädern an Kraftfahrzeugenn bei der die Hinterräder in am Aufbau oder am Rahmen gehaltenen Radführungsgliedern gelagert sind, dadurch gekennzeichnet, daß am Radträger (1; 2, 3) ein Führungsglied (4) gelenkig befestigt ist, das getrennt vom Radführungsglied (5) ausserhalb der Drehachse (6) des Radführungsgliedes (5) gelagert ist, derart daß die Schwenkbahn (7) des Radführungsgliedes (5) von der Schwenkbahn (8) des Führungsgliedes (4) abweichend verläuft und das Rad (9) bei Radfederbewegungen im Grundriß eine Lage einnimmt, bei der es in Richtung Vorspur verstellbar ist.

2. Einzelradaufhängung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Rad (9) am Radträger (1; 2; 3) um eine senkrechte Drehachse (10) (Drehzapfen 11) verdrehbar ist.

30 Einzelradaufhängung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Fflhrungsglied (4) in einem fahrzeugfesten Lager (12) oberhalb des Radführungsgliedes (5) angeordnet ist.

4. Einzelradaufhängung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Führungsglied (4) ein auf Zugbeanspruchung elastisch nachgiebiges Element (13) aufweist.

Einzelradaufhängung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Radführungsglied (5) innenseitig des Rades (9) am Radträger (3) befestigt ist und aussenseitig des Rades (9) am Radträger (3) das Führungsglied (4) gelenkig angeordnet ist.

6. Einzelradaufhängung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen einem am freien Radträgerende (14) befestigten Radführungsglied (5) und dem Rad (9) das Führungsglied (4) am Radträger (2) gelenkig gelagert ist.