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B e s c h r e i bun g zum Patentgesuch betreffend: 11Hydraulische
Presse" Die Erfindung betrifft eine hydraulische Presse in offener Ständerbauweise,
die auch unter der Bezeichnung "C-Ständer"-Presse bekannt ist. Der Reinen solcher
Pressen umfaßt den unteren C-Schenkel mit dem Pressentisch, einen hinteren Gestellaufbau
und den oberen C-Schenkel mit übereinander angeordneten Stößelführungen. Bei dieser
Bauart ist also der Pressentisch von drei Seiten zugänglich, was für den Betriebsablauf
gewisse Vorteile bietet.
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Bei sehr hohen Preßdrücken auf den Stößel hat die offene Ständerbauart
aber den Nachteil, daß der obere und der untere C-Schenkel des RaXnens aufgespreizt
werden, womit die Stößelführung verkantet und der Stößel ungleichmäßig auf das am
Pressentisch angeordnete untere Werkzeug dArckt uns oder eine seitliche Ausweichbewegung
durchführt. Bei vielen Rrbeitsgängen ist dies unzulässig.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Presse der eingangs genannten
Gattung zu schaffen, bei der die Verkantung und/oder seitliche Versetzung des am
Stößel befestigten oberen lerkzeugs relativ zu dem am Pressentisch angeordneten
unteren lerkzeug ausgeschlossen ist, die den Stößel beaufschlageflden Preßdruckzylinder
also eine gleichmäßige Druclcverteilung i;n oberen Terkzeug herstellen können.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß
die Stößelführungen quer zur Stöeßlbewegungsrichtung um eine vorgebbare Strecke
ausweichend angeordnet sind und daß
die in dieser Richtung zwischen den Stöeßlführungen und dem Pressenrahmen wirkende
Abstützkraft einstellbar ist. Die Strecke kann man konstruktiv fest vorgeben oder
aber je nach dem yerade vorliegenden Arbeitsprogramm wählen, also etwa auch auf
"Null" stellen, wobei die Presse dann, abgesehen von der einstellbaren Abstützkraft,
der üblichen Bauart nahekommt. Im Bereich dieser Ausweichstrecke wird man die Abstützkraft
ebenfalls je nach den Verhältnissen wählen, die sich aus der Gestaltung und Bearbeituny
von werkstück und Werkzegen ergeben.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung
ist die Anordnung so getroffen, daß den Stößelführungen je mindestens ein Führungselement
zugeordnet ist, das in sVirkverbindung mit je mindestens einem Hydraulikzylindar
für die Einstellung der Abstützkraft steht. Mittels der Hydraulikzylinder kann die
Ausweichstrecke vorgegeben werden, und durch den wirkenden Hydraulikdruck und die
wirksamen Kolbenflächen ergibt sich die Abstützkraft. Damit ergibt sich die Möglichkeit,
bei Beginn des Aufbaus der Preßkraft und/oder während des Aufbaus der Preßkraft
die Führung - durch Abschaltung ader zumindest Verringerung des Drucks in den Hydraulikeinheiten
- nweich" zu machen oder sogar ganz aufzuheben, und zwar je nach dem Arbeitsgang
, der von der Presse durchzuführen ist.
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Es sei darauf hingewiesen, daß man bereits Pressen -allerdings nicht
in offener Ständerbauweise - konstruiert hat, bei denen die obere Führung mittels
Hydraulikeinheiten abgestützt ist. Dies diente dem Zweck, bei außermittiger Belastung
des oberen Werkzeugs und einem daraus resultierenden, auf den Stößel wirkenden Kippmoment
die obere Stößelführung ausweichen lassen zu können und einen Endschalter zu betätigen,
wenn diese Ausweichbewegung einen bestimmten zugelassenen Maximalwert übersteigt.
Eine solche Funktion ist auch bei der Presse gemäß der Erfindung möglich, da man
einer Hydraulikeinheit einen Endschalter zuordnen kann, der bei Uberschreiten der
höchsten zulässigen Aufspreizung des C-förmigen Rahmens den Preßdruck für den Stößel
abschaltet.
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Anhand der beigefügten schematischen Darstellung soll eine bevorzugte
Ausführungsform der Presse gemäß der Erfindung näher erläutert werden Die Figuren
zeigen den Stößel der Presse vor Beginn des eigentlichen Preßvorgangs (Fig. 1) und
während des Aufbaus der Preßkraft (Fig. 2).
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Der Rahmen 10, der Pressentisch 12, das untere und obere Werkzeug
14 bzw. 16 sowie der Stößel 18 sind nur angedeutet; die Preßzylinder, die die Druckkraft
des Stößels aufbringen, sind nicht mitdargestellt.
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Für den Stößel sind eine obere Führung 20 und eine untere Führung
22 vorgesehen. Jede Führung umfaßt zwei Führungselemente in Prisen-, Schalenform
oder dergleichen, die beidseits des Stößels in der vertikalen Symmetrieebene der
Presse liegen (in der Zeichnung also in der Papierebene).
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Die oberen Füthrungselemente 24, 26- sind jeweils auf einem Hydraulikzylinder
28 bzw. 30 angeordnet, der an seinem der Führung abgewandten Ende einen Flansch
32 bzw. 34 aufweist. Mit diesem
Flansch stützen sich die Hydraulikzylinder
auf einer festen Strebe 36 bzw. 38 des oberen C-Schenkels ab, während die im Zylinder
gleitbeweglichen Kolben 40 bzw. 42 sich an außenliegenden Holmen 44 bzw. 46 abstützen.
Die Druckmediurazufuhrleitungen sind nicht eingezeichnet; sie wie auch die zugeordneten
Akkumulatoren, Ventile, Steuermittel etc. sind dem Fachmann geläufig. Die Ausbildung
bei den unteren Führungselementen ist analog der bei den oberen und braucht deshalb
nicht im einzelnen erläutert zu werden.
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Es versteht sich aber, daß die Hydraulikzylinder und -kolben auch
vertauscht angeordnet werden könnten, ohne daß sich an der Wirkungsweise etwas ändert.
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Wenn die Zylinderräume druckmediumbeaufschlagt sind, wird der Stößel
geführt, solange nicht die auf den Stößel wirkenden Momente eine solche Kraft auf
die eine oder andere Führung ausüben, daß die Gegenkraft - die sich aus Kolbenfläche
und Druck ergibt - überwunden wird. Man kann den Druck so bemessen, daß die Auslenkung
erst erfolgt, wenn die Aufspreizung des Ständers sich dem zulässigen Höchstwert
nähert, und einen (nicht dargestellten) Endschalter vorsehen, der dann von dem betätigten
Element der Hydraulikeinheit betätigt wird und die Preßdruck zufuhr abschaltet (Fig.
2). Allerdings ist dann bereits eine ungleichförmige Druckbelastung am unteren Stö#ßelende
- also am oberen werkzeug - vorhanden, die häufig unerwünscht oder sogar unzulässig
ist. In einem solchen Fall wird man dann einen wesentlich niedrigeren Druck für
die Hydraulikeinheiten wählen, derart, daß das obere Werkzeug sich gemäß gleichförmiger
Druckbeaufschlagung selbst einstellt, weil der obere Teil des Stößels mindestens
nahezu freibeweglich in Querrichtung ist. Selbstverständlich sind auch alle Zwischenformen
der Betriebsweise denkbar und durch entsprechende Auslegung der Steuerung leicht
zu erreichen.
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Es versteht sich, daß die Erfindung auch in ganz anderen Ausführungsformen
verkörpert werden kann. So sind auch Konstruktionendenkbar, bei denen die Hydraulikzylinder
mittelbar auf Führungselemente wirken, derart, daß sich ein genau vorgegebener Luftspalt
ergibt; dabei kann man gegebenenfalls mit einen einzigen Führungselement pro Stößelführung
auskommen.
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- Patentansprüche -