DE2311909B2 - Vorrichtung zur kontinuierlichen Druckbehandlung von Bahnen - Google Patents
Vorrichtung zur kontinuierlichen Druckbehandlung von BahnenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur kontinuierlichen Druckbehandlung von Bahnen, insbesondere
Papier-, Textil- und ähnlichen Bahnen, mit einer umlaufenden Trommel, um die ein mitumlaufendes
Formband geschlungen ist, das die Bahn zwischen sich und der Trommeloberfläche aufnimmt und das auf
der der Bahn abgewandten Seite gegen eine Stützfläche abgestützt ist, die die Trommel um wesentlich mehr
als 180°, jedoch bis auf einen axialen Spalt umgibt, wobei zur Reibungsminderung zwischen der Stützfläche
und dem Formband abrollende, endlos umlaufende Rollenketten vorgesehen sind.
Bei der Behandlung von Bahnen unter Druck mittels Walzen ist der Wirkungsbereich des Drucks nur der
schmale Walzenspalt, der theoretisch sogar nur eine Linie darstellt, in der Praxis jedoch wegen der Dicke und
Zusammenpreßbarkeit des Materials und der Verformung
der Walzenoberfläche eine Zone geringer Breite ist. Um die Behandlung bis zu einem ausreichenden
Grad durchzuführen, ist es deshalb häufig notwendig, sie zu wiederholen, indem die Bahn hintereinander
durch mehrere aufeinanderfolgende Walzenspalte geleitet wird. Dies geschieht in bekannter Weise z. B. bei
einem Papierkalander, der üblicherweise Stapel von bis zu 12 übereinander angeordneten Walzen umfaßt, über
die die Papierbahn unter wechselweiser Umschlingung der aufeinanderfolgenden Walzen geführt ist. Zwischen
je zwei Walzen findet die gewünschte unter Druck vor sich gehende Behandlung statt, und die gesamte Wirkfläche
ist die Summe der schmalen Druckzonen der einzelnen Walzenspalte. Zur Bereitstellung dieser Wirkfläche
ist ein erheblicher Aufwand mit einer Vielzahl von Walzen, einem großen Walzengerüst und vielfacher
Antrieben notwendig.
Die Erfindung erstrebt die Schaffung einer Vorrich tung zur kontinuierlichen Druckbehandlung von Bah
nen mit einer relativ zu Walzen größeren Wirkflächf des Drucks ohne den Aufwand der Hintereinander
schaltung einer Vielzahl von Walzen.
Der Grundgedanke der Erfindung besteht darin, der Arbeitsspalt, in dem zwischen zwei Walzen ein Drud
ausgeübt wird, auf dem Umfang der einen Walze aus zudehnen und die Wirkfläche auf diese Weise zu ver
großem. Die Vergrößerung der Wirkfläche soll da durch geschehen, daß die Gegenwalze durch ein di<
erste Walze teilweise umschlingendes mitlaufende Formband ersetzt und die Bahn statt wie bisher im we
sentlichen gerade durch einen Walzenspalt zwischei dem Formband und der ersten Walze hindurchgeführ
wird.
Derartige Vorrichtungen sind an sich bekannt. De Druck, der dabei auf eine Bahn ausgeübt werden kanr
entspricht dem Druck, mit dem das Formband gegei die Trommel anliegt, und ist durch den Zug in den
Formband bestimmt. Dieser Zug wiederum unterlieg ziemlich genau definierten Grenzen. Das Formband is
endios und muß auf seiner Bahn mehrfach über Rollen
oder Trommeln umgelenkt werden. Die hierbei auftretende Biegung verursacht Zug- und Druckspannungen
im Material des Formbandes, die im elastischen Bereich, d. h. unterhalb der Fließgrenze des Formbandmaterials,
bleiben müssen. Da die Trommelradien nicht beliebig vergrößert werden können, um die Biegegeometrie
zu verbessern, ergibt sich bei einer bestimmten Konstruktion eine genau angebbare maximal zulässige
Banddicke und daraus die Grenze der zulässigen Bandzugbelastung. Die resultierenden Radialdrücke reichen
nicht aus, um z. B. eine mit der Arbeit eines Kalanders vergleichbare Einwirkung auf eine Bahn zu erzeugen.
Aus der deutschen Patentschrift 9 23 172 ist nun eine
Einrichtung zum kontinuierlichen Pressen bekannt, die eine umlaufende Trommel mit einem einseitig um etwa
120° darum geschlungenen Formband umfaßt, wobei das zu pressende Material zwischen dem Formband
und der Trommel sich befindet. Auf der Außenseite des Formbandes ist ein Segment mit einer der Außengestalt
des Formbandes angepaßten Stützfläche vorgesehen, das radial gegen die Trommel angedrückt wird.
Zwischen dem Stahlband und der Stützfläche rollen Wälzkörper ab, die den Druck von der Stützfläche auf
das Formband übertragen. Diese Art der Druckausübung bedarf keiner besonderen und schwer zu bewältigenden
Bandspannung. Eine ähnliche Ausführungsform ist auch aus der US-PS 20 27 657 bekannt, die eine
Presse zur Entwässerung von kolloidem Material betrifft, bei der die Trommel um etwa 27i/° von dem
Formband umschlungen ist. In dem Restbereich von 90° findet keine Anpressung statt, so daß im wesentlichen
wiederum eine einseitig radiale Anpressung vor-
Die radiale Anpressung der Stützfläche führt indessen zu radialen Kräften auf die Trommel, die von deren
Lagerung aufgenommen werden müssen. Bei zur Verarbeitung breiterer Bahnen, wie es z. B. Papierbahnen
sind, geeigneten Anordnungen und auch, wenn der Anpreßbereich in Umfangsrichtung verbreitert werden
soll, treten, wenn mit Walzenanordnungen vergleichbare Drücke angestrebt werden, Lagerbelastungen auf,
die erhebliche technische Probleme aufwerfen.
Die Aufgabe der Erfindung besteht nun speziell darin, eine Anordnung der vorstehend geschilderten allgemeinen
Art so zu gestalten, daß die Lager der Trommel von den zur Anpressung des Formbandes aufzubringenden
Kräften freibleiben.
Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß die Stützfläche durch zwei den Umfang der Trommel
bis auf zwei axiale Spalte umfessende zylindrische Schalen gebildet und jeweils ein Ende einer Schale mit
dem benachbarten Ende der anderen Schale unter Zugspannung verbunden ist.
Die Schalen sind durch axiale Trennlinien aus einem Zylinder herausgetrennt und umfassen jeweils weniger
als 180° von dessen Umfang. Die konkaven Seiten der Schalen sind einander zugewandt und bilden die zur
Trommelebene koaxiale Stützfläche, die sich fast über den gesamten Umfang der Trommel erstreckt, wobei
nur die beiden Spalte an den Enden der Schale of fan
bleiben. Wenn die Schalen an den Enden zusammengespannt werden, ergibt sich innerhalb der Schalen ein
Zug in Umfangsrichtung und dadurch eine radiale Kraft auf das Formband bzw. die Trommel. Diese Kraft
entspricht dem auf die zwischen dem Formband und der Trommel laufende Bahn ausgeübten Druck. Während
bei der aus der DT-PS 9 23 172 bekannten Anordnung die Kraft auf die Stützfläche einseitig gegen die
Trommel gerichtet war, verbleiben die Kräfte jetzt innerhalb
der Anordnung aus den beiden Schalen und den sie verbindenden, die Zugspannung ausübenden
Elementen. Diese Anordnung, innerhalb deren die Trommel mit dem Formband und der Bahn umläuft, ist
kräftemäßig in sich abgeschlossen. Die Trommellagerung braucht nur die ihrem eigenen Gewicht entsprechenden
Kräfte aufzunehmen. Die Trommel wird zwar ίο nicht rundum gleichmäßig beaufschlagt, weil an den
Spalten natürlich kein radialer Druck auf die Trommel ausgeübt werden kann. Die Spalte liegen aber einander
gegenüber, so daß sich dennoch wieder eine im ganzen symmetrische Kraftausübung auf die Trommel ergibt.
Die Breite der Spalte kann gering gehalten werden, so daß die Arbeitsfläche fast über den ganzen Trommelumfang
ausgedehnt werden kann.
Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform der Erfindung ist auf den den Schalen entsprechenden Seiten
der Trommel je ein mitumlaufendes Formband vorgesehen, das an dem einen Spalt zwischen den Schalen
zwischen diese und die Trommel einläuft und an dem anderen Spalt dazwischen herausläuft
Durch diese Trennung des Formbandes in zwei den beiden Schalen zugeordnete Formbänder wird ein weite-er
Durchlaß geschaffen, an dem die Bahn zwischen der Trommel und dem einen Formband ein- oder auslaufen
kann oder an dem, während die Bahn unverändert den mäanderförmigen Weg der vorigen Ausführungsform
beschreibt, ein z. B. als Deckschicht dienendes Band zwischen die Bahn und das Formband eingelassen
werden kann.
Es ist zweckmäßig, daß steuerbare Kraftglieder vorgesehen sind, die die Zugspannung auf die Enden der
Schalen ausüben.
Dies dient der Einstellung des gewünschten Arbeitsdrucks in der gleichen Weise wie die Änderungen der
Anstellung eines Walzenpaares.
In der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung können die Kraftglieder als außerhalb der Bahnbreite
angeordnete Zugglieder vorgesehen sein.
Die Bahn und das Formband können in dem zwischen den Kraftgliedern gelegenen Raum zwischen die
Schalen und die Trommel eintreten.
Eine Möglichkeit besteht dabei darin, daß die Kraftglieder unmittelbar an den Enden der Schalen angreifen.
Voraussetzung ist hierfür natürlich eine entsprechende Verstärkung der Enden der Schalen, damit diese sich
unter den nur zu beiden Seiten angreifenden Kräften nicht verformen.
Es ist aber auch möglich, daß die Kraftglieder an in der Nähe der Enden der Schalen außerhalb derselben
innerhalb des Formbandes angeordneten, quer über die Bahnbreite verlaufenden Querjochen angreifen, an denen
über die Bahnbreite verteilte, an den Enden der Manschette angreifende Kraftübertragungsglieder angeordnet
sind.
Auf diese Weise kann die Zugkraft an mehreren über die Breite der Bahn verteilten Stellen an dem Schalenrand
angreifen und ist die Gleichmäßigkeit der Kraftausübung nicht mehr an die Durchbiegungsfestigkeit
dieses Randes gebunden. Die Querjoche lassen sich ohne Schwierigkeit sehr steif ausführen, so daß sie die
großen Biegemomente auffangen können.
In einer anderen zweckmäßigen Ausführungsform sind die Enden der Schalen durch radial nach außen
knickbare Zuganker verbunden und sind die Kraftglie-
der als Druckglieder ausgebildet, die über Druckstangen die Zuganker an ihren Knickstellen radial auseinanderdrücken.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung sieht vor, daß das Formband als Stahlband ausgebildet ist und daß
zwischen dem Stahlband und der Trommel ein weiteres Band mitumläuft.
Diese Maßnahme ergibt die Möglichkeit, die Bahn je nach der gewünschten Behandlung zwischen Bändern
verschiedener Art pressen zu können.
Es kann dabei die Bahn zwischen dem weiteren Band und der Trommel oder zwischen dem weiteren Band
und dem Formband verlaufen.
Für bestimmte glättende Wirkungen bei der Behandlung von Papier hat sich Polyamid als vorteilhaft erwiesen.
Es kann daher vorgesehen sein, daß das weitere Band aus Polyamid besteht.
Auf der einen Seite wirkt dann die Stahlfläche auf die Bahn ein, auf der anderen Seite das Polyamid.
Oft ist es ferner bei einer Druckbehandlung in einer Warenbahn notwendig, daß die beiden gegeneinander
wirkenden Druckflächen eine Relativbewegung gegeneinander ausführen, um einen sogenannten Friktionseffekt
zu erzielen, wie es z. B. bei sogenannten Friktionskalandern zur Glanzerzeugung auf Papier oder zur Erzeugung
eines Chintzeffekts bei Textilien üblich ist.
Um einen solchen Friktionseffekt auch bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung erzielen zu können, empfiehlt
es sich, daß die Trommel und das Formband bzw. die Trommel und das weitere Band bzw. das weitere
Band und das Formband jeweils mit verschiedenen Umfangsgeschwindigkeiten antreibbar sind.
Welche dieser Möglicheiten im Einzelfall in Frage kommt, richtet sich nach der Führung der Warenbahn:
Die die Warenbahn zwischen sich einschließenden Flächen müssen eine verschiedene Umfangsgeschwindigkeit
erhalten.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch dargestellt:
F i g. 1 zeigt eine vereinfachte Seitenansicht einer ersten Ausführungsform der Erfindung mit einem endlos
umlaufenden Formband;
F i g. 2 zeigt eine entsprechende Ansicht einer abgewandelten Ausführungsform mit zwei getrennten
Formbändern;
F i g. 3 ?eigt eine Seitenansicht des entsprechend den
F i g. 1 und 2 rechten Teils der Trommel mit einer abgewandelten Kraftgliedanordnung:
F i g. 4 bis 7 zeigen in Betracht kommende Ausführungsformen
der Rollenketten.
In F i g. 1 läuft eine Bahn 1 in Mäanderform um eine Trommel 2, die auf einer Achse 3 im Sinne des Pfeiles 4
umläuft Auf der Außenseite der Bahn 1 läuft ein Formband 5 mit um, so daß die Bahn 1 auf einem großen Teil
des Umfangs der Trommel 2 zwischen dem Formband 5 und der Trommeloberfläche eingesperrt ist Die Bahn
1 besteht in dem Ausführungsbeispiel aus einer Faserschüttung, die beim Umlauf um die Trommel zu einer
plattenähnlichen dünnen Bahn zusammengepreßt und verfestigt wird.
Außenseitig des Formbandes 5 befinden sich zwei Schalen 6, die ebenfalls die Trommel 2 auf einem großen
Teil ihres Umfangs umgeben und nur zwei relativ schmale Spalte 8 belassen, wobei durch den in F i g. 1
linken Spalt 8 die Bahn 1 und das Formband 5 zwischen die Schalen 6 und die Trommeloberfläche eintreten und
diesen Raum auch wieder verlassen.
Die Schalen 6 besitzen eine zylindrische, zur Tronv melachse 3 koaxiale Innenfläche. Zur Verminderung
der zwischen dem Formband 5 und den Schalen 6 auf tretenden Reibung sind Rollenketten 9 vorgesehen, dk
beim Umlauf des Formbandes 5 zwischen desser Außenseite und der eine Stützfläche bildenden Innen
seite der Schalen 6 abrollen. Die Rollenketten 9 sine über die Breite der Bahn 1 dicht bei dicht angeordne
und gestatten eine rollende Druckübertragung auf dei ganzen Stützfläche der Schalen 6. Die Schalen 6 wer
den von einer nicht dargestellten Stützkonstruktion ge halten und stehen gegenüber der umlaufenden Trommel
2 und dem mitumlaufenden Formband 5 fest.
Die Enden 6', 6' bzw. 6", 6" der Schalen 6 sind durcF
Zuganker 16 miteinander verbunden, die eine Knickstelle 17 aufweisen, d. h. sich radial nach außen verfor
men können und dabei die Enden 6', 6' bzw. 6", 6" ge geneinanderziehen. Die hierzu erforderliche Kraft wire
über das als hydraulischer Druckzylinder ausgebildete Kraftglied 14 aufgebracht und über etwa in Höhe eine«
Durchmessers der Trommel 2 verlaufende Streben 13 auf die Knickstellen 17 der Zuganker 16 übertragen
Die Kraft verbleibt innerhalb der Anordnung der Stre ben 13, die die Achse 3 umgreifen, so daß die Achse 3
von diesen Kräften nicht beeinflußt wird. Die Schalen 6 6, die Zuganker 16, die Streben 13 und die Kraftgliedei
14 bilden ein kräftemäßig in sich abgeschlossenes Sy stern.
Der bei einem Aufeinanderdrücken der Zuganker 16 in den Schalen 6 hervorgerufene Zug wirkt sich als radialer
Druck auf die Rollenketten 9 aus, die diesen aul das Formband 5 bzw. die Bahn 1 übertragen und die
Bahn 1 gegen die das Widerlager bildende Trommel 2 pressen. Da die Schalen 6 zwar stabil, jedoch nicht völlig
starr sind, verteilt sich der durch ihren Umfangszug bewirkte radiale Druck im wesentlichen gleichmäßig
über den Umfang der Trommel 2. Die Schalen 6 können beispielsweise aus etwa 6 bis 12 mm starkem Stahlblech
bestehen. Da die Kraftglieder 14 und die Zuganker 16 nur außerhalb der Bahnbreite vorgesehen sein
können, sind die Enden 6', 6' bzw. 6", 6" der Schalen 6 verstärkt, um Durchbiegungen zu vermeiden.
In Fig. 2 ist eine abgewandelte Ausführungsform
dargestellt, bei der zwar die Bahn 1 nach wie vor in Mäanderform um die Trommel 2 herumverläuft, bei der
aber statt des einen, ebenfalls mäanderförmig verlaufenden Formbandes, nunmehr zwei Formbänder 5, 5'
einander gegenüberstehen, die jeweils eine Hälfte des Mäanderes bilden und etwa in dem gleichen Bereich
mit der Trommel 2 zusammenwirken wie die beiden Schalen 6. Diese Anordnung hat den Vorteil, daß nicht
nur, wie in F i g. 1, auf der linken Seite in der Nähe des Mäanderhalses ein Durchlaß vorhanden ist, an dem
Bahnen zwischen die Formbänder 5, 5' gelangen können, sondern auf beiden Seiten. Es kann also z. B. eine
eine Deckschicht für die Bahn 1 bildende weitere Bahn 7 auf der in F i g. 2 rechten Seite zwischen das obere
Formband 5' und die Bahn 1 einlaufen und mit dieser zusammen die Preßstrecke unter der oberen Schale 6
durchlaufen.
Die beiden Schalen 6 sind in dem Ausführungsbeispiel der Fig.2 durch als Zugglieder ausgebildete
Kraftglieder 10 an ihren Enden 6', 6', 6", 6" miteinander verbunden. Die ganze Anordnung der Schalen 6 mit
den zugehörigen Kraftgliedem 10 ist in einem nicht dargestellten Maschinengestell in geeigneter Weise
feststehend gelagert und wie die Ausführungsform der F i g. 1 kräftemäßig in sich abgeschlossen, so daß die
Achse 3 von den zwischen den Schalen 6, 6 und der Trommel 2 wirkenden Kräften unbeeinflußt bleibt.
In Fig.3 ist eine weitere Ausführungsform dargestellt,
bei der die Zugkraft ebenfalls über ein als Zugglied ausgebildetes Kraftglied 10 zwischen zwei über
die Breite der Bahn sich erstreckenden, als I-Träger ausgebildeten Querjochen 18 wirkt. Von den Querjochen
18 wird die Kraft über über die Breite der Bahn verteilte Kraftübertragungsglieder 19 auf die Enden 6"
der Schalen 6 übertragen. Die Querjoche 18 nehmen die Biegebeanspruchung auf, die durch die nur seitliche
Verankerung durch die Kraftglieder 10 entsteht. Zum Ausgleich durch die Biegung unterschiedlicher Kräfte
kann vorgesehen sein, daß die Kraftübertragungsglieder 19 als hydraulische Elemente ausgebildet sind, die
untereinander in hydraulischer Verbindung stehen.
Die Art der Kraftglieder 10,14 ist an sich beliebig. Es
können Spindeln, Hydraulikzylinder od. dgl. Verwendung finden. Da die Arbeitswege der Kraftglieder 10,
14 klein sind, empfehlen sich besonders großflächige mit membranartigen Druckkissen arbeitende hydraulische
Einheiten.
In den F i g. 4 bis 7 sind geeignete Ausführungsformen
der Rollenketten 9 dargestellt.
In Fig.4 sind gewöhnliche, sogenannte Galische
Rollenketten vorgesehen, die aus zylindrischen Rollen
26 bestehen, die auf Zapfen 27 laufen. Auf den Zapfen
27 sind senkrecht zur Rollebene und parallel zur Rollrichtung angeordnete Laschen 28 angebracht, die jeweils
zwei aufeinanderfolgende Rollen 26 miteinander verbinden. Es laufen über die Breite der Bahn eine Vielzahl
derartiger Rollenketten 9 nebeneinander. Die Zwischenräume zwischen den Rollen werden von dem
Formband 5 ohne wesentliche Durchbiegung desselben zwischen den Unterstützungsstellen überbrückt.
In F i g. 5 ist eine Rollenkette 9 dargestellt, die pro
Glied zwei nebeneinander angeordnete, verschieden lange Rollen 20, 21 umfaßt, die bei aufeinanderfolgenden
Gliedern im Wechsel angeordnet und durch verkröpfte Laschen 22 miteinander verbunden sind. Die
Rollen 20, 21 sind fliegend gelagert und besitzen fluchtende Endflächen, so daß die Rollenkette 9 durch parallele
Begrenzungsflächen begrenzt ist. Benachbarte Rollenketten dieser Art können unmittelbar ohne Belassung
eines Spalts nebeneinander angeordnet werden. Durch die versetzte Anordnung der Zwischenräume 20,
21 je eines Gliedes wird jede Stelle der Kettenbreite von den Rollen erfaßt.
In F i g. 6 weist die Kette 9 jeweils drei nebeneinander
liegende Rollen 23, 24, 25 auf, die bei aufeinanderfolgenden Gliedern unterschiedliche Längen haben.
Die aufeinanderfolgenden Glieder sind durch grade Laschen verbunden, wobei aber bei mehreren aufeinanderfolgenden
Gliedern die Laschen jeweils zur gleichen Seite hin versetzt angeordnet sind, so daß sich ein insgesamt
innerhalb einer Kette zickzackförmiger Verlauf der Laschen ergibt und wiederum der Effekt erreicht
ist, daß jede Stelle der Kettenbreite immer wieder von einer Rolle überrollt wird. Auch die Kette 9 der F i g. 6
besitzt parallele ebene Begrenzungsflächen, so daß benachbarte Ketten unmittelbar aneinanderstoßen kön
In F i g. 7 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer
solchen Kette dargestellt, das im wesentlichen der F i g. 6 entspricht und bei dem die Laschen nicht im
Zick-Zack verlaufen, sondern immer zur gleichen Seile hin, wobei eine Laschenkette bei einer bestimmten Annäherung
an den Kettenrand abgebrochen und auf der gegenüberliegenden Seite der Kette eine neue Laschenkette
angefangen wird.
Die Ketten der F i g. 4 bis 7 laufen zu vielen unmittelbar
nebeneinander, jedoch unabhängig voneinander, so daß sich keine Schwierigkeiten mit einem Verkanten
der Rollenachsen und einem schiefen Lauf der Rollen ergeben.
Die Vorrichtung der F i g. 1 bis 3 ist für die Verarbeitung der verschiedensten bahnförmigen Materialien
geeignet. Es kann z. B. Papier, Pappe, Kunststoff u.dgl. einer Preßbehandlung unterworfen werden. Es ist aber
auch möglich, auf der Vorrichtung Bahnen 1 zu bilden. Hierbei kann es zweckmäßig sein, das zur Bildung der
Bahn 1 dienende Material vorzupressen.
Zu diesem Zweck ist gemäß F i g. 2 eine Preßvorrichtung
40 vorgesehen, die die Bahn 1 bereits bis zu einem gewissen Grade zusammenpreßt. Die Preßvorrichtung
40 besteht aus zwei über die Breite der Bahn reichenden umlaufenden Bändern 41, 41 von denen das Band
41 unmittelbar auf der Bahn 1 aufliegt und das Band 42 an dem Formband 5 anliegt. Die Bänder 41, 42 sind
über umlaufende Rollenketten 43, 44 an Stützkonstruktionen 45,46 abgestützt, die außerhalb der Bahn miteinander
verbunden sind. Im Bereich der Stützkonstruktionen 45,46 wird die Bahn 1 zusammengepreßt.
Die Formbänder 5, 5' und die Rollenketten 9 laufen in den Ausführungsbeispielen über Umlenkrollen 30,31,
32, die außen um die Trommel 2 herum angeordnet sind. Einige der Rollen 30, 31, 32 sind als Spannrollen
ausgebildet, um den Formbändern 5, 5' bzw. den Rollenketten 9 die zur Erzielung eines einwandfreien Laufs
nötige Spannung zu verleihen. Diese Spannung trägt zwar etwas zur Erzielung eines Anpreßdrucks auf dem
Umfang der Trommel 2 bei, doch wird der weitaus überwiegende eigentliche Anpreßdruck an der Trommel
2 durch die in den Schalen 6 erzeugte Spannung hervorgerufen.
In F i g. 2 ist noch ein weiteres Band 34 gestrichelt
angedeutet, das zwischen der Bahn 1 und der Trommel 2 verläuft. Das Band 34 umschlingt die Trommel 2 und
läuft außerdem um eine außerhalb des in F i g. 8 linken Spaltes 8 angeordnete Umlenkrolle 35 um. Es ist auch
möglich, ein solches Band 34 außerhalb der Bahn 1, d. h. zwischen dem Formband 5 bzw. 5' und der Bahn 1,
umlaufen zu lassen. In diesem Fall erfolgt die Umlenkung des Bandes 34 außenherum um den Umlenkrollen
32 in F i g. 1 etwa entsprechende Umlenkrollen.
Für manche Behandlungen der Bahn 1, z. B. zum Erzeugen von Glättwirkungen auf Papier oder Textilien
sind Friktionserscheinungen erwünscht. Zu dieserr Zweck kann es vorgesehen sein, die Formbänder 5, 5
bzw. das weitere Band 34 getrennt von der Trommel Ί so anzutreiben, daß sich an der Oberfläche der Bahn 1
eine Relativgeschwindigkeit ergibt, die zu der er wünschten Friktion führt.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen 509544723:
Claims (1)
- Patentansprüche:1. Vorrichtung zur kontinuierlichen Druckbehandlung von Bahnen, insbesondere Papier-, Textil- und ähnlichen Bahnen, mit einer umlaufenden Trommel, um die ein mitumlaufendes Formband geschlungen ist, daß die Bahn zwischen sich und der Trommeloberfläche aufnimmt und das auf der der Bahn abgewandten Seite gegen eine Stützfläche abgestützt ist, die die Trommel um wesentlich mehr als 180°, jedoch bis auf einen axialen Spalt umgibt, wobei zur Reibungsminderung zwischen der Stützfläche und dem Formband abrollende, endlos umlaufende Rollenketten vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützfläche durch zwei den Umfang der Trommel (2) bis auf zwei axiale Spalte (8) umfassende zylindrische Schalen (6,6) gebildet und jeweils ein Ende (6', 6") einer Schale (6) mit dem benachbarten Ende (6', 6") der anderen Schale (6) unter Zugspannung verbunden ist.2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf der den Schalen (6, 6) entsprechenden Seiten der Trommel (2) je ein mitumlaufendes Formband (5, 5') vorgesehen ist, das an dem einen Spalt (8) zwischen den Schalen (6,6) zwischen diese und die Trommel (2) einläuft und an dem anderen Spalt (8) dazwischen herausläuft.3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 und2, dadurch gekennzeichnet, daß steuerbare Kraftglieder (10, 14) vorgesehen sind, die die Zugspannung auf die Enden (6', 6'; 6", 6") der Schalen (6, 6) ausüben.4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraftglieder (10) als außerhalb der Bahnbreite angeordnete Zugglieder ausgebildet sind.5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraftglieder unmittelbar an den Enden (6', 6'; 6", 6") der Schalen (6) angreifen.6. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraftglieder (10) an in der Nähe der Spalte (8) außerhalb derselben innerhalb des Formbandes (5) angeordneten, quer über die Bahnbreite verlaufenden Querjochen (18) angreifen, an denen über die Bahnbreite verteilte, an den Enden (6', 6'; 6", 6") der Schalen (6, 6) angreifende Kraftübertragungsglieder (19) angeordnet sind.7. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Enden (6', 6'; 6", 6") der Schalen (6, 6) durch radial nach außen knickbare Zuganker (16) verbunden sind und die Kraftglieder (14) als Druckglieder ausgebildet sind, die die Zuganker (16) an ihren Knickstellen (17) radial auseinanderdrükken.8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Formband (5) als Stahlband ausgebildet ist und zwischen dem Stahlband und der Trommel (2) ein weiteres Band (34) &° mitumläuft.9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Bahn (1) zwischen dem weiteren Band (34) und der Trommel (2) verläuft.10. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch ge- 6S kennzeichnet, daß die Bahn (1) zwischen dem weiteren Band und dem Formband (5) verläuft.11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis10, dadurch gekennzeichnet, daß das weitere Band (34) aus Polyamid besteht12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis11, dadurch gekennzeichnet, daß die Trommel (2) und das Formband (5) bzw. die Trommel (2) und das weitere Band (34) bzw. das weitere Band und das Formband (5) jeweils mit verschiedenen Umfangsgeschwindigkeiten antreibbar sind.
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