DE2461914A1 - Vorrichtung zur kontinuierlichen druckbehandlung von warenbahnen - Google Patents
Vorrichtung zur kontinuierlichen druckbehandlung von warenbahnenInfo
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Description
Patentanwälte 4 Düsseldorf, den ll.Ig.1974
DIPL.-ING. WALTER KUBORN Dr.P./er
DIPL.-PHYS. DR. PETER PALGEN (179 )
4 DÜSSELDORF
MULVANYSTRASSE 2 . TELEFON 632727
KREISSPARKASSE DÜSSELDORF NR. 1014463
DEUTSCHE BANK AG., DÜSSELDORF 2919207 POSTSCHECK-KONTO: KÖLN 115211
KREISSPARKASSE DÜSSELDORF NR. 1014463
DEUTSCHE BANK AG., DÜSSELDORF 2919207 POSTSCHECK-KONTO: KÖLN 115211
Eduard Küsters in 415 Krefeld.
Vorrichtung zur kontinuierlichen Druckbehandlung von Warenbahnen.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur kontinuierlichen Druckbehandlung von Warenbahnen,
bei der die Warenbahn durch einen Walzspalt hindurchgeführt ist, bei dem mindestens eine Walze einen von
einem umlaufenden, die arbeitende Walzenoberfläche •bildenden -Hohlzylinder umgebenen feststehenden Kern
aufweist, wobei durch längs der Walze am Kern angebrachte, zwischen Kern und Hohlzylinder abdichtende
Dichtleisten eine-auf der Seite des Walzspalts gelegene
Längskammer abgeteilt ist, die mit einer den Arbeitsdruck des Hohlzylinders ergebenden Druckflüssigkeit
gefüllt ist.
. Aus den deutschen Patentschriften 1 026 609
und 1 I93 739 sind Walzen für Vorrichtungen dieser Art bekannt, bei denen sich die Längskammer etwa
über die Hälfte des Umfangs des Kerns erstreckt, d.h. bei denen die Dichtleisten einander gegenüberliegend
etwa in halber Höhe angeordnet sind. Während bei diesen
AusfUhrungsformen die Enddichtung durch quer zur
Achse angeordnete Dichtplatten erfolgt, ist aus der japanischen Gebrauchsmuster-Auslegeschrift 5835/65
eine Walze bekannt, bei der längs des Kerns zwei parallele, gegen den Walzspalt gerichtete Nuten vorgesehen
sind, die an den Enden durch kreisbogenförmige Nuten verbunden sind, wobei in der gesamten Nut eine
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entsprechend geformte endlose Dichtleiste sitzt, die
gegen den Innenumfang des Hohlzylinders anliegt. Der Abstand der beiden Längsnuten beträgt in Umfangsriehtung
gesehen etwa 90°.
Da der Arbeitsdruck bei diesen Walzen durch die in der Längskammer befindliche Druckflüssigkeit ausgeübt
wird, ist er zwangsläufig über die Breite der Bahn gleichmäßig. Walzen der in Rede stehenden Art finden
deshalb immer dann Anwendung, wenn es auf die genaue Einhaltung eines gleichmäßigen Drucks über die Bahnbreite
ankommt.Vorzugsweise ist dies in der Papierindustrie
der Fall, wo bei Bahnbreiten bis zu 10m auf andere Weise eine gleichmäßige Druckausübung überhaupt
nicht zu bewerkstelligen ist.
In bestimmten Anwendungsfällen dieser Art wird nun mit sehr hohen Geschwindigkeit im Bereich oberhalb 1.500
m/min gefahren. Dies ist z.B. bei Dublierpressen und Triplierpressen für Tissus der Fall.
Ferner gehen im Zeitungsdruck wegen des Zeitverlustes beim Aneinanderkleben der einzelnen Papierbahnen
die Bestrebungen dahin, beim Wickelvorgang an den Papiermaschinen die Ballendurchmesser des Papiers so groß
wie möglich zumachen. Dabei stellen sich insbesondere bei großen Papierbreiten, Schwierigkeiten mit der Gleichmäßigkeit
des Wickels über die Bahnbreite ein. Die Tragwalzen der Wickelvorrichtung müssen daher in der eingangs
geschilderten Weise ausgebildet sein, um einen gleichmäßigen Unterstützungsdruck zu liefern bzw. um
eine einstellbare Biegelinie zur Verfügung zu haben, was neben der Gleichmäßigkeit der Druckausübung eine weitere
Eigenschaft der Walzen der eingangs geschilderten Art ist, sofern der Hohlzylinder an den Enden der Längskammer über
Wälzlager auf dem Kern gelagert ist. Auch bei diesen Wiekelvorgängen sind die Arbeitsgeschwindigkeiten hoch.
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Es ha-s sich nan herausgestellt, daß bei der erforderlichen
starken Steigerung der Laufgeschwindigkeiten der Leistungsbedarf für den Antrieb der Walzen unzuträglich
ansteigt. Bei höheren Geschwindigkeiten treten die Reibungsverluste an den Dichtleisten gegenüber
der inneren Reibung der Druckflüssigkeit zurück. Die viskose Druckflüssigkeit befindet sich in einem relativ
schmalen Zwischenraum zwischen dem sehr rasch umlaufenden Hohlzylinder und dem feststehenden Kern und wird, an den
Grenzflächen jeweils mitgenommen bzw. festgehalten, so daß eine starke Scherbeanspruchung auftritt. Je größer der
Druckflüssigkeitjenthaltende Umfangsbereich ist, um so
höher werden diese Verluste.
Den vorstehend erwähnten Anwendungsfällen ist außer
den hohen Arbeitsgeschwindigkeiten noch gemeinsam, daß der erforderliche Liniendruck gering ist d.h. in der Größe
Ordnung bis zu einigen Kp/cm Walzenlänge liegt. Bei den Dublier- und Triplierpressen für Tissus u. dergl. liegt
dies an der Eigenart des Materials, das nur ein leichtes zusammenjfügendes Überrollen, aber kein intensives Pressen
erfordert. Bei den Wiekelvorrichtungen ändert sich zwar
der Liniendruck mit steigendem Ballengewicht und muß der Arbeitsdruck in .den Längskammern der Tragwalzen entsprechend
gesteuert werden, um einen ordnungsgemäßen Wicke Vorgang zu gewährleisten. Aber auch bei dem größten Ballen
durchmesser ist· der von den Tragwalzen aufzubringende Liniendruck noch gering, weil er ja nur dem Gewicht einer
dünnen Scheibe des Ballens entspricht bzw. bei zwei Tragwalzen
sogar nur der Hälfte dieses Gewichts.
Aufgabe der Erfindungs ist es nun eine Vorrichtung der eingangs genannten Art so auszubilden, daß bei sehr
hohen Arbeitsgeschwindigkeiten und geringen Arbeitsdrücken der Leistungsbedärf vermindet wird.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß eine nur einen geringen Teil des Umfangs einnehmende Längskammer
vorgesehen.
Eine solche schmale Längskammer bildet lediglich eine Art Spalt in dem die Flüssigkeit sowohl gegen den
rotierenden Hohlzylinder und den feststehenden Kern an-, grenzt. Auf dieser Weise ist die Breite der Zone, in
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der die viskose Reibung der Druckflüssigkeit sich auswirken kann, nur gering. In den außerhalb der Längskammer
liegenden Bereichen des Zwischenraums zwischen Hohlzylinder und Kern kann allenfalls Leckflüssigkeit
vorhanden sein, die diese Bereiche jedoch nicht gänzlich ausfüllt und keine wesentlichen Reibungsverluste entstehen
läßt.
Die Wirkfläche des Arbeitsdrucks der Druckflüssigkeit}
ist zwar bei der schmalen Längskammer wesentlich geringer als bei den bekannten Walzen in den Vorrichtungen der eingangs
genannten Art, doch sind ja auch die zu erzeugende Kraft und damit der Liniendruck gering. Der Flüssigkeitsdruck
in.der Längskammer kann in dem üblichen Bereich verbleiben.
Vorzugsweise soll sich die Längskammer in Umfangsrichtung über einen Winkelbereich von weniger als 35° erstrecken-.-
Zur Verminderung der durch die Leckflüssigkeit bedingten Leistungsverluste empfielt es sich, im Kern eine
Absaugeleitung vorzusehen, die außerhalb der Längskammer in dem Zwischenraum zwischen Kern und Hohlzylinder befindlj)
ehe Druckflüssigkeit entfernt.
Zweckmäßig mündet die Absaugeleitung in Umlaufrichtung
des Hohlzylinders gesehen kurz vor der Längs-, kammer in den Zwischenraum, weil der Hohlzylinder bei
seinem Umlauf ausgetretene Leckflüssigkeit bis vor die Dichtleiste der Längskammer mitnimmt und die Leckflüssigkeit
sich anstaut, wodurch sich die Breite der viskose Reibung bedingenden Zone zwischen Hohlzylinder und Kern
vergrößern kann. Durch die Anordnung der Mündung der
Absaugeleitung gerade an dieser Stelle wird dem vorgebeugt.
Bei einer Ausführungsform mit in parallel längs des Kerns verlaufenden, gegen den Walzspalt gerichteten Nuten
angeordneten Dichtleisten kann vorgesehen sein, daß die Dichtleisten unter Federdruck gegen die äußeren Flanken
der Nuten anliegen.
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Auf diese Weise ist sichergestellt, daß bei Inbetriebnahme bereits eine dichtende Anlage der Dichtleisten
an den Planken der Nut gegeben ist und ein Druckaufbau in der Längskammer zu Anfang nicht durch
unzureichende Dichtung unmöglich gemacht wird.
In der Zeichnung ist ein Ausfiihrungsbeispiel der Erfindung in Gestalt einer Dublierpresse dargestellt;
Fig. 1 zeigt eine schematische Seitenansicht der ' Dublierpresse j
Pig. 2 zeigt einen Querschnitt durch eine der den arbeitenden Walzspalt bildenden Walzen.
In die als Ganzes mit 10 bezeichnete Dublierpresse laufen mehrere dünne ZellstofMiesbahnen 1 ein, die
in dem eine Oberwalze 2 und eine Unterwalze J aufweisenden Walzspalt zu einer voluminöseren Tissu -Bahn
4 zusammengefügt werden. Den Walzen 2,5 kann-eine"
Schneidvorrichtung 5 nachgeschaltet sein, die die fertige Tissu. -Bahn 4 an den Rändern besäumt. Die Bahn
'wird dann auf einen. Wickel 6 aufgewickelt.
Gemäß Fig. 2 umfaßt die Oberwalze 2 einen feststehenden
Kern 21, der in den Lagerschwingen 20 der Dublierpresse 10 undrehbar gelagert ist. Der Kern 21
ist von einem Hohlzylinder 22 umgeben, wobei zwischen dem Kern 21 und dem Hohlzylinder 22 ein schmaler
Zwischenraum 25 verbleibt, der es ermöglicht, daß sich
der Kern 21 unter den wirkenden Kräften durchbiegen kann, ohne den Innenumfang des Hohlzylinders 22 zu
berühren. An den Enden der Walze 2 ist der Hohlzylinder 22 über nicht dargestellte Wälzlager auf dem Kern 21
gelagert.
Längs des Kerns 21 erstrecken sich zueinander parallele Nuten' 24,25, in denen Dichtleisten 26,27
angeordnet sind. Die Dichtleisten 26,27 liegen gegen
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den Innenumfang des Hohlzylinders 22 an und teilen in dem Zwischenraum 23 zwischen Kern 21 und Hohlzylinder
22 eine Längskammer-28 ab, die mit Druckflüssigkeit
29 gefüllt.ist. Die Druckflüssigkeit 29 wird über eine Zuleitung 30 im Kern 21 herangeführt. An den beiden
Enden ist die Längskammer 28 durch quer zwischen den Dichtleisten 26,27 verlaufende, nicht dargestellte
Dichtplatten ebenfalls geschlossen.
Die Dichtleisten 26,27 werden durch den Druck der Feder 31 in Anlage an den äußeren Flanken 32,33 der
Nuten 24,25 gehalten, so daß eine Anfangsabdichtung gewährleistet ist, wenn der Druck in der :Xängskammer
28 aufgebaut wird. Durch den Druck der Druckflüssigkeit
29 in der Druckkammer 28 ergibt sich eine im Sinne des Pfeiles 34 wirkende Kraft auf den Hohlzylinder 22, die
den Arbeitsdruck der Oberwalze 2 ergibt. Die Kraft wird durch den Kern 21 abgefangen, der sich unter der
Wirkung dieser Kraft innerhalb des Hohlzylinders 2?
■ durchbiegen kann. Bei einer solchen Durchbiegung bleiben die Dichtleisten 26, 27 in Anlage am Innenumfang'
des Hohlzylinders 22, weil sie sich in den Nuten 24,25 verlagern bzw. an den Außenflanken 32,33
etwas verrutschen können. Die Andruckkraft der Dichtleisten 26,27 am Innenumfang des Hohlzylinders 22 ergibt
sich durch die Wirkung der Druckflüssigkeit 29 in den Bereichen 36,37 der inneren Stirnflächen der
Dichtleisten 26,27, denen auf der dem Zwischenraum 23 zugewandten Seite der Dichtleisten 26,27 kein
Flüssigkeitsdruck gegenübersteht,so daß eine gegen den
Innenumfang des Hohlzylinders 22 wirkende Kraftkomponente übrig bleibt.
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Die Längskammer 28 erstreckt sich nur über einen
geringen Teil des Umfangs.des Kerns 21, nämlich über
einen Winkel 35, .der in- dem Ausführungsbeispiel etwa
30° beträgt. Die Längskammer 28 bildet also nur einen längs- des Kerns 21 sich erstreckenden Spaltbereich,
in dem die Druckflüssigkeit gegen den Innenumfang des Hohlzylinders 22 wirkt. In diesem schmalen Bereich
grenzt die viskose Druckflüssigkeit 29 einerseits an
den feststehenden Kern 21, andererseits an den mit
sehr hoher Geschwindigkeit umlaufenden Hoiilzylinder
Die sich hierdurch ergebende viskose Reibung innerhalb der Druckflüssigkeit 29 ist durch die Kürze der Strecke
von der Dichtleiste 27 zur Dichtleiste 2β relativ ge-' ring.
Es läßt sich nicht vermeiden, daß stets etwas Leckflüssigkeit unter den Dichtleisten 26,27 hindurch
in den außerhalb der Längskammer 28 gelegenen Teil des Zwischenraums 23 austritt. Um zu verhindern, daß diese
Leckflüssigkeit durch den im Sinne des Pfeiles 38 erfolgenden
Umlauf des Hohlzylinders 22 vor der Dichtleiste 27 angestaut wird und dadurch die Zone der
viskosen Reibung durch zwischen Kern 21 und Hohlzylinder
22 befindliche Druckflüssigkeit sich wieder Vergrößert, ist eine Absaugeleitung ^q vorgesehen, die bei 39
in den Zwischenraum 23 mündet und etwa sich ansammelnde
Druckflüssigkeit fortlaufend entfernt.
Der Druck in der Druckflüssigkeit 29 braucht gegenüber
den üblichen Ausführungsformen, bei denen die Dichtleisten 26,27 wesentlich weiter auseinanderstehen,
nicht erhöht zu werden, da zum Dublieren und für eine Reihe von anderen in Betracht kommenden Anwendungsfällen die- Preßkräfte nur gering zu sein brauchen.
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Claims (5)
1.1 Vorrichtung zur kontinuierlichen Druckbehandlung^-tfon
Warenbahnen j bei der die Warenbahn durch
einen Walzspalt hindurchgeführt ist, bei dem mindestens eine Walze einen von einem umlaufenden/ die arbeitende
Walzenoberfläche bildenden Hohlzylinder umgebenen feststehenden
Kern aufweist, wobei durch längs der Walze • am Kern angebrachte zwischen Kern und Hohlzylinder abdichtende
Dichtleisten eine auf der Seite des Walzspalts gelegene Längskammer abgeteilt ist, die mit
einer den Arbeitsdruck des Hohlzylinders ergebenden Druckflüssigkeit gefüllt ist, dadurch gekennzeichnet,
daß bei sehr hohen Arbeitsgeschwindigkeiten und geringen Arbeitsdrücken eine nur einen geringen Teil des Umfangs
einnehmende Längskammer (28) vorgesehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Längskammer (p8) sich in Umfangsrichtung
über einen Winkelbereich (35) von weniger als 35° erstreckt.
3· Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Kern (21) eine Absaugeleitung
(40) vorgesehen ist, die außerhalb der Längskammer (28) in dem Zwischenraum (23) zwischen Kern (21) und Hohlzylinder
(22) befindliche Druckflüssigkeit entfernt.
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4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abεaugeleitung (4θ) in Umlaufrichtung
08) des Hohlzylinders (22) gesehen kurz vor der Längskammer (28) in den Zwischenraum (2^) mündet.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
mit in parallelen, längs des Kerns verlaufenden, gegen den Walzenspalt gerichteten Nuten angeordneten Dichtleisten,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtleisten (26,27) unter Federdruck gegen die äußeren Flanken
der Nuten (24,25) anliegen.
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