DE231059C

DE231059C -

Info

Publication number: DE231059C
Application number: DENDAT231059D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 231059 -. KLASSE 35 b. GRUPPE

in NÜRNBERG.

Gegenstand der Erfindung ist ein Auslegerkran, bei welchem auf die Stützkonstruktion kein Drehmoment ausgeübt wird. Daraus ergeben sich wichtige Vorteile: bei Schwimmkränen wird dadurch ein Schiefsfellen des Pontons durch die Last vermieden; bei fahrbaren Kranen wird die Gefahr des Umkippens beseitigt, und der Wagen kann infolgedessen klein gehalten werden.

ίο Das Mittel, dessen sich die Erfindung bedient, besteht darin, daß der zweckmäßig mit einem besonderen Gegengewicht versehene Ausleger in senkrechter Ebene frei schwingbar am Stützungsgerüst aufgehängt ist. Durch das Ausschwingen des Auslegers bei Belastung wird der wirksame Arm des Gegengewichts entsprechend der Größe der Last verändert, so daß sich selbsttätig der mit seinem Gegengewichtsarm starr verbundene Ausleger stets in die Gleichgewichtslage einstellt. In dieser geht die Resultierende aller auf den Ausleger wirkenden Kräfte durch den Stützpunkt am Gerüst, auf welches infolgedessen keinerlei Drehmoment' wirkt.

In der beiliegenden Zeichnung ist die Erfindung in ihrer Anwendung auf einen Schwimmkran schematisch veranschaulicht, α ist das Ponton, auf welchem das durch die Streben b und c angedeutete Gerüst angeordnet ist. Der Ausleger d ist im Punkt f am Stützgerüst b, c aufgehängt, derart, daß er in senkrechter Ebene frei schwingen kann. An seinem der Lastseite entgegengesetzten Ende trägt er das Gegengewicht Q. Da der Ausleger frei schwingen kann, so wird ersieh jederzeit selbsttätig so einstellen, daß die Bedingung

P₁-X₁-Q-V₁

erfüllt ist, wobei der auf jede Hebelseite entfallende Teil des Eigengewichts des Auslegers auf die Hebelarme x, y reduziert und in die Gewichte P, Q eingerechnet gedacht ist. Wächst nun die Nutzlast am' vorderen Auslegerende und damit die Kraft P, so dreht sich der Ausleger in der Pfeilrichtung; dabei nimmt zwar zunächst der Hebelarm χ zu, noch rascher aber wächst y, so daß sich etwa bei der punktiert eingezeichneten Stellung wieder die Gleichgewichtslage mit der Bedingung

P₂-Xz = Q-Vt

ergibt. In jeder der Gleichgewichtslagen gehen die Resultierenden aller auf den Ausleger wirkenden Kräfte durch den Aufhängepunkt f senkrecht nach unten, so daß das Auftreten von Drehmomenten auf die Gerüstkonstruktion unmöglich gemacht wird.

Soll der Kran auch in horizontaler Richtung verdreht werden können, so ordnet man das Gerüst b, c auf dem Ponton bzw. auf seinem Wagen > oder seiner Plattform in bekannter Weise drehbar an.

r '

Um das freie Ausschwingen des Auslegers d zu ermöglichen, kann entweder die Windevorrichtung auf dem Ausleger d selbst angebracht oder das Lastseil durch den Drehpunkt f des Auslegers geführt sein. Im ersteren Fall kann die Windevorrichtung zugleich als Gegengewicht dienen.

Claims

Patent-Anspruch :
Auslegerkran mit in senkrechter Ebene beweglichem Ausleger, dadurch gekennzeich- ic net, daß der Ausleger frei schwingbar am Gerüst aufgehängt ist, so daß er sich jederzeit selbsttätig in die Gleichgewichtslage einstellt.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.