DE2309365C3 - Verfahren zur Schaumzerstörung - Google Patents
Verfahren zur SchaumzerstörungInfo
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Description
verwendet werden, in der π eine ganze Zahl zwischen 3 und 9 und X eine funktionell Gruppe ist,
die mit dem Material der Füllkörper eine stabile Verbindung zu bilden vermag.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, da* h
gekennzeichnet, daß als Füllkörper Raschigringe. Schnitzel oder Späne verwendet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Füllkörper aus Polytetrafluoräthylen
verwendet werden.
5. Anwendung des Verfahr.ins nach einem der
Ansprüche 1 bis 4 auf die Technik der Anreicherung, Fraktionierung und Trennung durch Schäumen.
Das Problem der Schaumzerstörung tritt häufig auf, wenn es sich um ungewollten Schaum, der beispielsweise
durch Gärung, Mischen oder Handhaben von Reaktionsteilnehmern oder in Färbeflotten entsteht,
oder um absichtlich erzeugten Schaum bei den Verfahren der Anreicherung, Trennung und Fraktionierung
durch Schäumen handelt.
Zahlreiche Vorschläge zur Schaumzerstörung wurden gemacht, jedoch ist keine der vorgeschlagenen
Lösungen völlig befriedigend. Bekannt ist die Schaum zerstörung durch Schleudern, chemisches und thermisches
Einwirken und Einwirken von Ultraschall auf den Schaum. Die Wirksamkeit der Schaumzerstörung durch
Schleudern ist sehr unsicher. Diese Arbeitsweise ist kompliziert und erfordert einen hohen Energieverbrauch
und führt häufig zu einer Trocknung des Schaums, ohne ihn zu zerschagen. Bei der Schaumzerstörung
durch chemisches Einwirken wird ein Schaumverhütungsmittel zugesetzt, das den Schaum zerstört.
Die verwendeten Schaumverhütungsmittel, z. B. Siliconöle, sind häufig teuer und werfen Verunreinigungsprobleme
auf. Der Schaumzerstörung durch thermische Einwirkung iiegt die Tatsache zugrunde, daß eine starke
Erhöhung oder Senkung der Temperatur die Stabilität des Schaums zerstören kann. Bei dieser Art der
Schaumzerstörung ist jedoch die Zufuhr einer häufig großen Energiemenge erforderlich. Ferner können
hierbei gewisse zerbrechliche Moleküle gespalten werden. Bei der Schaumzerstörung durch Schalleinwirkung
wird mit Ultraschall gearbeitet Diese Methode ist nicht wirtschaftlich und ermöglicht die Zerstörung eines
nur sehr geringen Schaumvolamens.
In der GB-PS 486 229 ist ein Destillierapparat beschrieben, in dem der Verdampfungs- und Kondensierteil
durch einen Kanal 4 miteinander verbunden sind. In diesem Kanal befindet sich eine den gesamten
Strömungsquerschnitt ausfüllende auswechselbare Filterpatrone, die als Filtermaterial eine Schicht aus
nicht-textiler Wolle, z. B. Stahlwolle oder Glaswolle
enthält. Die beschriebene Vorrichtung dient beispielsweise
zum Destillieren von unreinem Trichlorethylen, wobei das Trichloräthylen im Verdampfungsteil zum
Schäumen neigt. Das Filter verhindert, daß Trichloräthylen
als Schaum in den Verdampfungsteil gelangt
Der genannten Druckschrift konnte der Fachmann
Der genannten Druckschrift konnte der Fachmann
ίο nicht entnehmen, daß es bei der Schaumzerstörung in
erster Linie auf die chemische Zusammensetzung der Füllkörper, insbesondere die chemische Behandlung der
Oberfläche ankommt Insbesondere konnte der Fachmann dieser Druckschrift keinen Hinweis entnehmen,
daß man bei Verwendung von fluorierten Harzen oder von mit Fluorkohlenstoffderivaten behandelten Materialien
bessere Ergebnisse erzielen würde ah mit Stahlwolle oder Glaswolle.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein einfacheres und wirksames Verfahren zur Schaumzerstörung
zu schaffen, das weder eine komplizierte Arbeitsweise, noch einen hohen Energieverbrauch, noch
den Zusatz chemischer Schaumverhütungsmittel, noch Temperaturänderungen erfordert und gegenüber den
bisher bekannten Verfahren in der Wirksamkeit beträchtlich verbessert ist
Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß Füllkörper aus fluorierten Harzen oder aus mit einem Fluorkohlenstoffderivat
behandelten Glas, Kunststoff oder Metall
jo verwendet werden.
Die die Schicht bildenden Füllkörper können verschiedene geeignete Formen haben. Geeignet sind
beispielsweise Raschigringe, Drehspäne oder Späne und Schnitzel. Die Oberflächenbeschaffenhek des die
Füllung bildenden Materials kann einen Einfluß auf die erhaltenen Ergebnisse haben. Es wurde festgestellt, daß
im allgemeinen eine poröse Oberfläche die Zerstörung des Schaums begünstigt.
Der Schaum wird mit beliebigen geeigneten Mitteln, deren Wahl dem Fachmann in ADhängigkeit von der Art
des zu lösenden Problems der Schaumzerstörung ohne weiteres möglich ist, durch die Füllkörper geleitet.
Beispielsweise kann die Schicht aus Füllkörpern in einem Rohr enthalten sein und der zu zerschlagende
Schaum mit Hilfe eines Trägergases durch das Rohr geführt werden. Am Austritt der Füllkörperzone wird
die aus dem zerschlagenen Schaum gebildete Flüssigkeit erhalten, während das Trägergas durch den gleichen
Austritt entweicht und gegebenenfalls zurückgewonnen
so werden kann. Ais Trägergase eignen sich beispielsweise Luft, Wasserstoff, Sauerstoff, Stickstoff und Kohlensäure.
Die Geschwindigkeit, mit der der Schaum durch die Füllkörper geführt wird, und die Länge der Füllkörperzone
v/erden vom Fachmann für jeden gegebenen Fall bestimmt. Uie füllkörper können auch zwischen z'vei
Gittern oder Netzen, die eine Vorrichtung in Form einer Galette bilden, gehalten werden. Diese Galette kann in
dem zu zerstörenden Schaum bewegt werden, oder sie kann an der Oberseite des Schaums feststehend
angeordnet werden, wobei man den Schaum mit Hilfe einer Saugpumpe oder eines gegebenenfalls mit einer
Gasumwälzung zusammenwirkenden Rührers durch die Füllkörper führt Als Trägergase für den Schaum
können beliebige geeignete Gase, z. B. Luft Wasserstoff, Sauerstoff, Stickstoff und Kohlensäure, verwendet
werden.
Es wurde gefunden, daß besonders gute Ergebnisse bei Verwendung von Füllkörpern erhalten werden, die
mit einem Fluorkohlenstoffderivat der allgemeinen Formel
CF3-(CF3Jn-X
in der π eine ganze Zahl zwischen 3 und 9 und X eine
funktionelle Gruppe ist, die mit dem Substrat eine stabile Verbindung zu bilden vermag, behandelt worden
sind.
Bei Metallfüllkörpern, beispielsweise aus gewöhnlichem Stahl, nichtrostendem Stahl und Kupfer, können
die Fluorkjhlenstoffderivate verwendet, "'erden, die in
der französischen Patentanmeldung ', 1/43 253
(2.12.1971, Ugine Kuhlmann) beschrieben sind. Bei
Füllkörpern aus Polyvinylchlorid können als Fluorkohlenstoffderivate
Verbindungen d?- i-'ormel
C6F13-CjH4-SO, -C4H9
oder Verbindungen der folgenden Formeln verwendet werden:
C6F13-C2H4-SO3H
C6F13-C2H4-SO3H, (C3H5J3N
C6F13-C2H4-SO3-NH2
C6F13-C2H4-SO3H, (C3H5J3N
C6F13-C2H4-SO3-NH2
Die Behandlung der Füllkörper mit dem Fluorkohlenstoffderivat wird in beliebiger geeigneter Were
vorgenommen, z. B. durch Eintauchen der Füllkörper für einige Minuten in eine Losung des Fluorkohlenstoffderivats,
durch Aufstreichen einer Lösung des Fluorkohlenstoffderivats oder auch mit Hilfe eines Treibgases
nach der Aerosol-Methode. Das in dieser Weise behandelte Material wird anschließend getrocknet. Für
die Herstellung der Lösung des Fluorkohlenstoffderivats können alle Lösungsmittel verwendet werden, die
gleichzeitig ein gutes Lösungsvermögen für das gewählte Fluorkohlenstoffderivat und eine genugende
Flüchtigkeit aufweisen, um leicht entfernt werden zu können. Geeignet als Losungsmittel sind beispielsweise
Alkohole, insbesondere Methanol und Äthanol, Ketone, insbesondere Aceton, halogenierte Derivate, insbesondere
Chloroform. Trichloräthylen und das Trichlortrifluoräthan.
Die Konzentration d«·- Huorkohlenstoffderivats
im Lösungsmittel liegt zwischen 0.1 und 10%. vorzugsweise zwischen 0.1 und 1%.
Es kann ferner zweckmäßig sein, gewissen Füilkörpermaterialien
eine Oberflächenbeschaffenheit die eine gute Verankerung des Fluorkohlenstoffderivats ermöglicht,
zu verleihen, wie bereits in der obengenannten französischen Patentanmeldung 71/43 253 erwähnt
Das Fluorkohlenstoffderivat kann auch in die Masse des Kunststoffs vor der Formgebung eingearbeitet
werden. Das fluorierte Derivat wandert hierbei an die Oberfläche des Kunststoffs und bildet auf diese Weise
einen dauerhaften Überzug.
In der folgenden Tabelle sind die L'gebnisse genannt,
die bei Versuchen zur Schaumzerstörung mit verschiedenen Füilkörpern erhalten wurden. Diese Ergebnisse
lassen die deutliche Verbesserung der Fähigkeit zur Schaumzerstörung bei Polyvinylchlorid erkennen, das
im unterhandelten Zustand keinerlei Zerstörung des Schaums der untersuchten oberflächenaktiven Mittel
bewirkt und nach Behandlung durch Eintauchen in eine 1 %ige Lösung der Verbindung
C6F13-C2H4-SO1-C4H9
in Trichiortrifluoräthan den Schaum von Cetylpyridiniumchlorid,
LaurylDenzyltrimethyiammoniumchlorid, Natriumlaurylsulfat und Natriumlaurylbenzolsulfonat
vollständig zerstört Es ist festzustellen, daß Polytetrafluoräthyien (PTEE) ebenfalls gute schaumzerstörjnde
Eigenschaften hat. Es zerstört den Schaum zahlreicher oberflächenaktiver Verbindungen sowie Gsrungsschaum.
Cetylpyridiniumchlorid
Tetradecylpyridiniumbromid
Laurylpyridiniumchlorid
LauryltrimethylammoniuTichlorid
Cetyltrimethylammoniuinchlorid
Laurylbenzyltrimethylammoniumchlorid
Cetyldimethylbenzylammoniumchlorid
Natriumlaurylsulfa*
Natriumlaurylbenzolsulfonat
X = Zerstörung, O = keine Zerstörung, XO = unvollständige Zerstörung.
PTFE | Poly äthylen |
PVC | Mit behandeltes PVC |
X | X | O | X |
X | XO | O | XO |
X | X | O | — |
O | O | O | XO |
O | O | O | — |
ι ο | O | O | X |
X | X | O | |
O | η | η | y |
O | O | 0 | X |
Es besteht bumit ein wesentlicher Unterschied
zwischen der Verwendung von PVC oder Polyäthylen auf der einen Seite und Polytetrafluoräthylen auf der
anderen Seite. Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird somit ein beträchtlicher technischer Fortschritt
erzielt
Die Erfindung wird in Verbindung mit den Zeichnungen (Fig. 1 und Fig.2) erläutert, wobei jedoch keine
Begrenzung auf die drrgestellten Vorrichtungen beabsichtigt ist.
F i g. 1 stellt eine Vorrichtung dar, die zur Schaumzerstörung
gemäß der Erfindung verwendet werden kann. Der Schaum wird :nit Hilfe eines Trägergases durch das
Rohrstück A in den Rohrkrümmer Bund dann durch die Füllkörperschicht 2 geführt, die durch Vigr°ux-Stifte 3
in ihrer Lage gehalten wird. Die durch die Schaumzerstörung gebildete Flüssigkeit wird bei C aufgefangen,
während das Trägergas bei D entweicht. Es ist möglich,
eine (nicht dargestellte) Vorrichtung zur Temperaturregelung, beispielsweise in Form eines das Rohr A mit
Rohrkörper B umgebenden Mantels, vorzusehen. Falls erforderlich, kann auch eine (nicht dargestellte)
Vorrichtung zur Rückführung der durch die Schaumzerstörung gebildeten Flüssigkeit vorgesehen werden,
Fig.2 zeigt eine andere Vorrichtung, die für die
Zwecke der Erfindung verwendet werden kann. Die Flüssigkeit, deren Schaum M zerstört werden soll, ist in
einem Behälter 4 enthalten, der mit einem Rührer 6 mit Schaufeln 7 versehen ist. An der Oberseite des Schaums
ist eine flache »Galette« oder Füllkörperschicht 5 angeordnet Ein Gas wird durch den Eintritt £ zugeführt
und entweicht durch den Austritt F. Der Schaum, der durch das mit dem Gasstrom zusammenwirkende
Rühren durch die Füilkörpcrschicht getrieben wird, wird in der Füllkörperschicht zerstört.
Die Erfindung hat zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten. Sie kann dazu dienen, den Schaum von
Färbeflotten und Gärbrühen zu zerstören. Sie kann ferner vorteilhaft bei den Verfahren zur Anreicherung.
Trennung und Fraktionierung durch Schäumen angewandt werden. Eine im wesentlichen vollständige
Übersicht über diese Schaumverfahren gibt Lemlich in
der Arbeit »Adsorption Bubbles Separation Method«, IEC 1968-60-10, S. 16 bis 22. Dieses Schaumverfahren ist
nicht nur auf die Extraktion oder Trennung von natürlich schäumenden Produkten, sondern auch auf die
Extraktion von nicht schäumenden Produkten mit Hilfe eines der zu behandelnden Lösung zugesetzten
oberflächenaktiven Mittels anwendbar. Eines der größten Probleme dieser Verfahren ist die Möglichkeit,
den erhaltenen Schaum zur Rückgewinnung der darin enthaltenen Bestandteile in einfacher und wirksamer
Weise zu zerstören. Es scheint, daß zahlreiche Verfahren zur Fraktionierung, Anreicherung und
Trennung durch Schäumen mangels einer geeigneten Methode zur Schaumzerstörung nicht voll ausgenutzt
werden können. Das Verfahren der Schaumzerstörung gemäß der Erfindung stellt eine Lösung dieser Probleme
dar.
Eine Vorrichtung der in F i g. 1 dargestellten Art wird
verwendet. Der Rohrkrümmer aus Glas hat an der Stelle der Füllkörperschicht einen Durchmesser von
ι« 4 cm und ist, wie in Fig. 1 dargestellt, über eine Länge
von 10 cm mit Polyvinylchloridschnitzeln gefüllt, die
einige Minuten in eine l%ige Lösung der Verbindung
C6F1, -C2H4-SO3-C4H9
in Trichtortrifluoräthan getaucht und anschließend bei
Raumtemperatur an der Luft getrocknet worden sind. Die verwendeten PVC-Schnitzel haben eine Dicke von
0,2 mm und eine Breite von 5 mm.
2it Mit Hilfe von Luft als Trägergas wird der Schaum von
Cetylpyridiniumchlorid durch die Füllkörperschicht geführt Die Luftmenge beträgt 350 cmVMinute. Der
Schaum wird nach dem Durchgang durch die ersten 5 cm der Füllkörperschicht vollständig zerstört.
2' Beispiel 2
Dieses Beispiel veranschaulicht die Anwendung der Erfindung beim Verfahren zur Anreicherung durch
Verschäumen.
jo Eine wäßrige Lösung von Cetylpyridiniumchlorid mit
einer Konzentration von 350 mg/1 wird geschäumt Der erhaltene Schaum wird auf die in Beispiel 1 beschriebene
Weise, jedoch unter Verwendung einer Füllkörperschicht aus Polytetrafluorethylen zerstört Die durch die
Ji Schaumzerstörung gebildete Flüssigkeit hat eine Konzentration
von 650 mg/L
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Claims (2)
1. Verfahren zur Schaumzerstörung durch Leiten des Schaums durch eine Füllkörperschicht, dadurch
gekennzeichnet, daß Füllkörper aus fluorierten Harzen oder aus mit einem Fluorkohlenstoffderivat
behandelten Glas, Kunststoff oder Metall verwendet we'rden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß Fluorkohlenstoffderivate der allgemeinen Formel
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