DE2303286C2 - Hydraulische Steuereinrichtung - Google Patents
Hydraulische SteuereinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine hydraulische Steuereinrichtung von der im Oberbegriff des Anspruchs 1
angegebenen Gattung.
Es ist bereits eine derartige Steuereinrichtung aus der DE-OS 14 75 958 bekannt, bei der in einer Neutralstellung
des Steuerglieds im Wegeventil das von einer Pumpe in den Zulauf geförderte Druckmittel unmittelbar
über ein Umschaltventil in den Rücklauf geleitet werden kann; dabei ist dem Umschaltventil eine
Steuerleitung zugeordnet, in die eine erste Drosselstelle und das Steuerglied in Serie geschaltet sind. Ferner ist
eine zweite Drosselstelle zwischen Zulauf und Steuerglied geschaltet, die jedoch ein Teil eines Stromteilventils
bildet. Um hier trotz des Umschaltventils eine Feinsteuerung des Druckmittelstroms zum Servomotor
zu erreichen, ist ein vom Zulauf parallel zum Umschaltventil zum Rücklauf geführter, in Neutralstellung
vom Steuerglied aufgesteuerter Umlaufkanal vorgesehen. Die Feinsteuerung läßt sich hier nur mit
relativ großem Aufwand durch einen zusätzlichen Umlaufkanal erreichen.
Ferner ist bereits aus der US-PS 24 83 435 eine Steuereinrichtung bekannt, bei der die Bewegungen
eines Schließglieds eines Umschaltventils hydraulisch beeinflußt werden. Obwohl hier am Steuerglied des
Wegeventils für die Druckmittelströme zum Servomotor und über die Steuerleitung Obergangszonen
unterschiedlichen Querschnitts vorhanden sind, läßt sich in der Praxis keine zufriedenstellende Feinsteuerung
erreichen. Abhängig von der Auslenkung des Steuerglieds ergeben sich unabhängig von den jeweiligen
Drücken im Servomotor immer so lange Drucküberhöhungen, bis die Summe aus Servomotorstrom und
Steuerstrom dem Pumpenstrom gleicht. Solche bei Steuereinrichtungen mit Umschaltventilsteuerung auftretenden
Drucküberhöhungen stören die Feinsteuerung entweder beträchtlich oder belasten die Pumpe in
is unerwünschter Weise.
Aufgabe der Erfindung ist es, unter Vermeidung der genannten Nachteile eine Steuereinrichtung der eingangs
genannten Art so auszubilden, daß sie bei Verwendung einfachster Mittel gute Feinsteuereigenschäften
erlaubt.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen
Merkmale gelöst
Auf diese Weise läßt sich eine Feinsteuerung mit einer Umschaltventilsteuerung kombinieren, ohne daß ein
aufwendiger, zusätzlicher Umlaufkanal erforderlich wird. Hinzu komm t, daß die verwendeten Mittel keinen
nennenswerten Aufwand erfordern und daß sie in bereits vorhandene Steuereinrichtungen ohne große
JO Änderungen einbaubar sind.
Eine besonders zweckmäßige Ausführungsform des Gegenstandes nach Anspruch 1 ergibt sich gemäß
Anspruch 2, da sich hierbei eine besonders weiche Feinsteuerung mit geringen Drucküberhöhungen sowie
geringe Energieverluste in Neutralstellung des Steuerglieds erreichen lassen. Die erwähnten Vorteile
kommen dann besonders zur Geltung, wenn mit einem möglichst kleinen Steuerstrom ein möglichst großer
Druckmittelstrom im Bereich de^ Feinsteuerns beeinflußt
werden kann.
Ein Ausführungsbeispiel des Frfindungsgegenstandes ist in den Fig. 1,3 und 5 der Zeichnung wiedergegeben.
Hingegen ist in den Fig.2 und 4 zum besseren Verständnis der Wirkungsweise des Erfindungsgegen-Standes
das Verhalten einer bekannten Ausführung verdeutlicht. Die Zeichnung zeige im einzelnen in
Fig. 1 eine vereinfacht dargestellte hydraulische Steuereinrichtung nach der Erfindung, teilweise im
Schnitt,
F i g. 2 den Druckverlauf alb Kennlinien abhängig von
der Steuergliedauslenkung bei verschiedenen Servomotordrücken für eine bekannte Einrichtung,
Fig.3 die Durchflußmenge als Kennlinien abhängig
von der Steuergliedauslenkung bei verschiedenen Servomotordrücken für eine bekannte Einrichtung,
F i g. 4 den Druckverlauf als Kennlinien abhängig von der Steuergliedauslenkung bei verschiedenen Servoniotordrücken
für die erfindungsgemäße Steuereinrichtung nach F i g. 1 und
F i g. 5 die Durchflußmenge als Kennlinien abhängig von der Steuergiiedausienkung bei verschiedenen
Servomotordrücken für die erfindungsgemäße Steuereinrichtung nach Fig. 1.
Die Fig. 1 zeigt eine hydraulische Steuereinrichtung
10. die aus einer Anschlußplatte U, einem Wegeventil 12 und einer Endplatte 13 besteht.
Die Anschlußplatte 111 weist ein Umschaltventil 14
auf, das zwischen einen Zulauf 15 und einen Rücklauf 16
geschaltet ist Ein Schließglied 17 des Umschaltventils
14 wird von einer in einer Druckkammer 18 angeordneten Feder 19 in Richtung Schließstellung
gedrückt, in der seine Steuerkante 21 die Verbindung vom Zulauf 15 zum Rücklauf 16 zusteuert Außer dem
Zulauf 15 führt ein verzweigter Kanal 22 vom Zulauf 15 über eine erste Drosselstelle 23 in eine Flanschfläche 24
der Anschlußplatte 11 und in die Druckkammer 18, In den Zulauf 15 ist parallel zum Umschaltventil 14 und vor
den verzweigten Kanal 22 eine zweite Drosselstelle 25 geschaltet Die zweite Drosselstelle 25 weist einen
größeren DurchflußquerschniU auf als die erste Drosselstelle 23. Ein Druckbegrenzungsventil 26 sichert
den Zulauf 15 zum Rücklauf 16 hin ab. Ferner führt vom Rücklauf 16 ein Rücklaufkanal 27 in die Flanschfläche
24.
Das Wegeventil 12 hat ein Gehäuse 28 mit einer Schieberbohrung 29, die örtlich begrenzt zu einer
Zulauf kammer 31, zwei Servomotorkammern 32, 33, zwei Rücklaufkammern 34,35 und zu zwei nebeneinanderliegenden
Steuerkammern 36, 37 erweitert ist Die Zulaufkammer 31 hat über ein Rückschlagventil 33 und
einen Zulaufkanal 39 mit dem Zulauf 15 in der Anschlußplatte 11 Verbindung; die beiden Rücklaufkammern
34,35 verbindet ein Kanal 41 miteinander. Ein Durchgangskanal 42 verbindet ferner die Rücklaufkammern
34, 35 mit dem Rücklaufkanal 27 in der Anschlußplatte 11. Ein Kanal 43 verbindet die
Steuerkammer 36 mit dem verzweigten Kanal 22 in der Anschiußplatte. Von der Steuerkammer 37 führt ein
Kanal 44 in die der Endplatte 13 zugewandte Flanschfläche. In der Schieberbohrung 29 ist ein
Steuerglied 45 gleitend geführt; an zwei Kolbenabschnitten 46, 47 weist es Steuerkanten 48 mit
Feinsteuerfasen 49 zum Steuern von Druckmittel zu und von einem doppeltwirkenden Servomotor auf. Zwei
zusätzliche Kolbenabschnitte 51, 52 weisen Steuerkanten 53 mit Feinsteuerfasen 54 zum Steuern eines
Steuerstromes auf. Eine doppeltwirkende Rückholeinrichtung 55 zentriert das Steuerglied 45 in Neutralstellung,
aus der es nach beiden Seiten in Arbeitsstellungen auslenkbar ist.
Die Endplatte 13 weist einen Kanal 56 auf, der den Kanal 44 und den Durchgangskanal 42 im Wegeventil
12 miteinander verbindet. Der verzweigte Kanal 22, die Kanäle 43,44, die Steuerkammern 36,37 und der Kanal
56 sind Teil einer vom Zulauf 15 zum Rücklauf 16 führenden Steuerleitung 57.
Die Wirkungsweise der Steuereinrichtung ist wie folgt:
In der gezeichneten Neutralstellung des Steuerglieds 45 kann ein Teil des iii den Zulauf 15 geförderten
Druckmittels über die erste Drosselstelle 23 und die offene Steuerleitung 57 in den Rücklauf 16 strömen. Die
an der ersten Drosselstelle 23 entstehende Druckdifferenz drückt das Schließglied gegen die Feder 19 in eine
offene Stellung, so daß der größte Teil des Druckmittels vom Zulauf 15 weitgehend ungedrosselt unmittelbar in
den Rücklauf 16 strömt. Der Druckmittelstrom über die Steuerleitung wird von der ersten Drosselstelle 23 in
Verbindung mit dem Umschaltventil 14 weitgehend konstant gehalten.
Bei Auslenkung des Steuerglieds 45 nach rechts drosselt eine Steuerkante 53 mit Feinsteuerfase 54 den
Druckmittelstron1. in der Steuerleitung 57 an. Damit
steigt auch der Druck in der Druckkammer 18 und somit auch der Druck im Zulauf 15. Übersteigt nun der Druck
im Zulauf 15 die Summe aus Servomotordruck und Widerstand am Rückschlagventil 38, so fließt Druckmittel
vom Zulauf 15 über die zweite Drosselstelle 25 den Zulaufkanal 39, die Zulaufkammer 31, vorbei an der
Steuerkante 48 des Kolbenabschnitts 47 in die Servomotorkammer 33. Gleichzeitig kann vom Servomotor
zurückströmendes Druckmittel von der anderen Servomotorkammer 32 in die Rücklaufkammer 34 und
zum Rücklauf 16 abströmen. Durch den zum Servomotor fließenden Druckmittelstrom entsteht eine zusätzliehe
Druckdifferenz an der nun stärker zur Wirkung kommenden Drosselstelle 25. Da der gesamte Druckabfall
beider Drosselstellen 25, 23 von der Feder lü bestimmt wird und daher konstant bleibt, bewirkt der
zum Servomotor abströmende Druckmittelstrom, daß der Steuerstrom über die erste Drosselstelle 23 kleiner
wird als es ohne die zweite Drosselstelle 25 der Fall wäre. Dies täuscht einen größeren Öffnungsquerschnitt
in der Steuerleitung 57 vor, als es an der Steuerkante 53 tatsächlich der Fall ist Dies hat ein verringertes
Zusteuern der Verbindung von Zulauf 15 zum Rücklauf 16 zur Folge und damit einen verminderten Druckaufbau
im Zulauf 15, wodurch Drucküberhöhungen wesentlich wirksamer als dies bisher möglich war
verhindert werden.
Wie die Fi g. 4 näher zeigt verläuft der geschilderte
Anstieg des Drucks ρ im Zulauf 15 abhängig von der Auslenkung 5 des Steuerglieds 45 nach der Linie 61 und
abhängig von den jeweiligen Servomotordrücken nach den Linien 62 bis 65. Die Drucküberhöhung beim
Übergang von der Linie 61 in die Linien 62 bis 65 ist dabei durch den Einfluß der zweiten Drosselstelle 25
relativ gering; dieser Einfluß wird mit zunehmender Steuergliedauslenkung stärker.
Die Fig.2 zeigt als Vergleich die entsprechenden
Kennlinien 66 bis 69 für eine bekannte Steuereinrichtung mit Umschaltventilsieuerung und ohne Umlaufkanal,
die keine erfindungsgemäße zweite Drosselstelle 25 aufweist. Der Druckanstieg verläuft längs der Kennlinie
61 bei niedrigem Servomotordruck bis zu einem Vielfachen des Servomotordrucks, bevor er gemäß der
Kennlinie 66 wieder auf den vorgegebenen Servomotordruck sinkt. Bei hohem Servomotordruck führt die
Drucküberhöhung zu einem Ansprechen des Druckbegrenzungsventil, wie es die Abflachung in dsr Kennlinie
69 erkennen läßt.
Die Fig.3 und 5 zeigen den Verlauf der Durchflußmenge
Q abhängig von der Steuergliedauslenkung s bei der bekannten bzw. der erfindungsgemäßen Steuereinrichtung
und bei den verschiedenen Servomotordrükken wie nach den F i g. 2 bzw. 4.
Die Kennlinie,! in F i g. 5 zeigen einen wesentlich flacheren Verlauf als die vergleichbaren Kennlinie;! in
F i g. 3, da der Einfluü der Drucküberhöhungen durch die zweite Drosselstelle 25 weitgehend ausgeschaltet
wird. Die Feinsteuerung arbeitet somit wesentlich feinfühliger als bei bekannten Einrichtungen.
Das Steuerglied 45 kann auch bei Auslenkung in die andere Arbeitsstellung in gleicher Weise zusammen mit
dem Umschaltventil eine Feinsteuerung bewirken.
Selbstverständlich kann bei der Steuereinrichtung 10 das Schließglied 17 zusammen mit dem Druckbegrenzungsventil
26 ein vorgesteuertes Druckbegrenzungsventil bilden, ohne vom Erfindungsgedanken abzuweichen.
Ebenso sind andere Wegeventilbauarten möglich;
f,5 so kann z.B. am;elle des gezeigten Wegeventils mit
Längsschieber ein solches mit Sitzventilkörpern treten. Bei beiden Bauarten des Wegeventils ist es gleichgültig,
ob die gewünschten Steuerfunktionen mit einem
einzigen Steuerglied oder mit zwei, räumlich voneinander getrennten Steuergliedern erreicht wird. Auch ist
die erfindungsgemäße Steuereinrichtung zur Steuerung von doppeltwirkenden wie von einfachwirkenden
Servomotoren geeignet.
Claims (2)
1. Hydraulische Steuereinrichtung mit einem Wegeventil zum Steuern eines Servomotors, wobei
das Steuerglied des Wegeventiis in der arbeitsunwirksamen
Neutralstellung wenigstens eine zum Servomotor führende Leitung absperrt und in zwei
Arbeitsstellungen wahlweise mit einem Zulauf oder einem Rücklauf verbindet, und mit. einem Umschaltventil
zur unmittelbaren Rückleitung des in den Zulauf geförderten Druckmittels in den Rücklauf
und mit einer dem Umschaltventil zugeordneten, am Zulauf angeschlossenen und vom Steuerglied des
Wegeventils beeinflußbaren Steuerleitung, in die zwischen ihrer Anschlußstelle am Zulauf und einer
eine Feder aufnehmenden Steuerkammer des Umschaltventils eine Drosselstelle geschaltet ist,
deren Druckdifferenz an einem Schließglied des Umschaltventils entgegen der Kraft der Feder
wirksam werden kann und wobei stromab dieser Drosselsteile der die Steuerkammer mit dem
Steuerglied verbindende Abschnitt der Steuerleitung verläuft, und mit einer in der vom Zulauf zum
Wegeventil führenden Verbindung angeordneten weiteren Drosselstelle, dadurch gekennzeichnet,
daß die Drosselstellen (25, 23) mit Bezug aufeinander hintereinander geschaltet sind, so
daß die Anschlußstelle der Steuerleitung (57) am Zulauf (15) zwischen den Drosselstellen liegt, und
daß die weitere Drosselstell (25) einen größeren Durchflußcuerschnitt aufweist als die Drosselstelle
(23) in der Steuerleitung (57).
2. Steuereinrichtung nac-.r Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß üer Durchflußquerschnitt der
weiteren Drosselstelle (25) eine solche Größe aufweist, daß bei abgesperrter Steuerleitung (57) und
maximalem Druckmittelstrom zum Servomotor die aus dem Druckabfall an der weiteren Drosselstelle
(25) sich ergebende Kraft auf das Schließglied des Umschaltventils (14) nur geringfügig kleiner ist als
die Kraft der Feder (19) des Umschaltventils (14).
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