DE2300482C2 - Formenträger für eine Revolverspritzgiessmaschine - Google Patents
Formenträger für eine RevolverspritzgiessmaschineInfo
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- B29—WORKING OF PLASTICS; WORKING OF SUBSTANCES IN A PLASTIC STATE IN GENERAL
- B29C—SHAPING OR JOINING OF PLASTICS; SHAPING OF MATERIAL IN A PLASTIC STATE, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; AFTER-TREATMENT OF THE SHAPED PRODUCTS, e.g. REPAIRING
- B29C45/00—Injection moulding, i.e. forcing the required volume of moulding material through a nozzle into a closed mould; Apparatus therefor
- B29C45/03—Injection moulding apparatus
- B29C45/04—Injection moulding apparatus using movable moulds or mould halves
- B29C45/06—Injection moulding apparatus using movable moulds or mould halves mounted on a turntable, i.e. on a rotating support having a rotating axis parallel to the mould opening, closing or clamping direction
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Description
Die Erfindung betrifft einen Formenträger für eine Revolverspritzgießmaschine gemäß Oberbegriff des
Patentanspruches.
Ausgehend von der Tatsache, daß hohe Schließkräfte nur während des Einspritzvorganges und gegebenenfalls
eine kurze Zeit danach erforderlich sind, während geringere Kräfte während des Aushärtens des Spritzgußteiles
ausreichen, weisen Spritzgießmaschinen häufig eine schwächere Kolbenzylinderanordnung zur
Schließung der Formen vor dem Einspritzen sowie zur Einhaltung der Schließstellung nach dein Einspritzen
auf. Während des Einspritzens und eine kurze Zeit danach muß dagegen eine große Schließkraft durch eine
entsprechend dimensionierte zweite Kolbenzylinderanordnung aufgebracht werden. Dies bedeutet, daß bei
einem Arbeitszyklus zunächst auf die beweglichen Formhälften zu deren Schließen eine kleine Kraft ausgeübt
wird, wonach während des Einspritzens eine wesentlich höhere Schließkrafi auf die geschlossene Form
einwirkt. Nach dem Einspritzen wird die große Schließkraft reduziert und der Drehtisch oder ein anderer Formenträger
zur nächstfolgenden Station bewegt, wobei auf die gefüllte Form eine geringere Kraft eine Zeit lang
einwirkt.
Bei vielen bekannten Konstruktionen führt die höhere
Schließkraft zu einem Biegemoment oder einer anderen unerwünschten Wirkung auf den Drehtisch bzw.
Formenträger. Es wurde daher schon vorgeschlagen, die einzelnen Formen innerhalb gewisser Gren/en frei bevii*!?!ii'h
zu hallen, während die höhere· Sehließkrafi aiii
sie einwirkt. So wird in der DE-OS 19 46 028 ein Formenträger für eine RevolerSpritzgießmaschine beschrieben,
der eine obere Halteplatte zur Aufnahme einer oberen Form hält und eine gegen die obere Formhälfte
bewegbare untere Halteplatte umfaßt, die zur Aufnahme einer unteren Formhälfte dieht Zwischen
der oberen Halteplatte und einer unteren festeri Widerlageplatte ist die untere Halteplatte angeordnet Der
Formenträger umfaßt ferner eine Formschließ- und ίο -öffnungseinrichtung und eine mechanische Zuhalte-
und Verriegelungseinrichtung, die eine spannbare Federvorrichtung aufweist An der Federvorrichtung
greift mit einem Ende ein Maschinenteil an, welches gegen die Kraft der Federvorrichtung bewegbar und
bei gespannter Federkraft durch eine Antriebseinrichtung zum Zusammenhalten der Formhälften unter einer
Zuhaltekraft durch eine Verriegelungsvorrichtung innerhalb
des Formenträgers fixierbar ist.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen einfach aufgebauten
Formenträger zu schaffen, der als bauliche Einheit ohne weiteres vom Drehtisch der Spritzgießmaschine
abgenommen sowie daran angeordnet werden kann und trotzdem die volle Zuhaltdkräft auf die im
Formenträger eingespannten Formhälften während der Bewegung von einet Einspritzstation zur Auswerfstation
aufbringt.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird auf den kennzeichnenden Teil des Patentanspruches verwiesen.
Der erfindungsgemäße Formenträger zeichnet sich durch einen einfachen Aufbau aus und kann als Einheit
ohne besondere Montagevorgänge vom Revolver bzw. Drehtisch der Spritzgießmaschine abgenommen sowie
daran angeordnet werden. Außer Haltebefestigungen weist er keine weiteren festen Verbindungseinriehtungen
mit dem Drehtisch zum Aufrechterhalten der Formzuhallekraft auf. Dennoch wirkt auf die im Formenträger
eingespannten Formhälfleh während der Bewegung von einer Einspritzstation zur Auswerfstation die volle
Zuhaitckraft. Die Formhälften sind frei von Verriegelungselementen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung
näher beschrieben. Es zeigt
F i g. I eine perspektivische Ansicht einer Spritzgießmaschine.
Fig.2 eine teilweise geschnittene Sei'enansicht des
Revolvers oder Drehtisches und einer Spritzgießform,
Fig.3 eine vergrößerte Seitenansicht des unteren Teils der Spritzgießform mit zugehöriger Schließvorrichtung,
F i g. 4 einen vertikalen Tcilschnitt der in F i g. 3 gezeigten Anordnung in einer anderen Betriebsstellung,
F i g. 5 den Schnitt 5-5 aus F i g. 2 und F i g. 6 eine Darstellung der Betriebsfolge der Spritzgießmaschine
bei mit großer Kraft arbeitender Schließvorrichtung.
Es wird ein Ausführungsbeispiel beschrieben, bei dem
die Spritzgießformen auf einem Revolver oder Drehtisch angeordnet sind und die Schließvorrichtung bzw.
M) die Klemmvorrichtung hydraulisch betätigt werden. Die
Spritzgießformen sind längs einer vertikalen <\chse
»gleitend« bewegbar, lerner wird die geringere Kralt zur Beibehaltung der Schließstellung mechanisch erzeugt
und die Öffnung und Schließung der Spritzgieß-M formen sowie der Einspritzvorgang finden in Richtung
einer gemeinsamen Achse statt.
In Fig. I ist eine Spritzgießmaschine 10 dargestellt,
die mehrere Einheiten enthalt. Zu diesen gehört ein
23 OO 482
Hochdruck-Schließrahmen 12, ein Spritzkopf 14, der
über einer oberen Platte 16 des Schließrahmens 12 befe^
stigt ist, und ein Drehlisch 18. auf dem fünf individuelle
Formeinheiten 20 angeordnet sind. Die Spritzgießmaschine
enthält ferner eine Hilfsvorrichtung 22 zur Formsclilicßung.
eine Lagerschiene 24, an jeder Fonneinheil 20, eine Spritzgießform 26 und eine an jeder Fonneinheit
20 angeordnete Verriegelungsvorrichtung 28.
Aus F i g. 2 geht hervor, daß jede Formeinheit 201 ine
obere Halteplatte 30, eine untere Widerlagerplatte 32 und mehrere vertikale belastungsfähige Säulen 34 umfaßt.
Seitenwände 36 in der oberen Halteplatte 30 bilden eine Öffnung 38 zur Aufnahme der Spritzdüse 40
(F i g. 6) des Spritzkopfes 14. Die obere und die untere Platte 30 und 32 sind jeweils mit zwei zylindrischen
Befestigungsbolzen 42 versehen, die durch Buchsen 44
verlaufen, welche innerhalb entsprechender Öffnungen in oberen und unteren Ringen 46 gehalten sind. Diese
sind auf einer drehbaren Mittelsäule 48 befcstigt. Diese MitteJsäuJe 48 und die Ringe 46 mit den Buchsen 44
bilden einen Drehtisch, der die einzelnen Formeinheiten 20 nacheinander mittels einer Schrittbewegungsvorrichtung
zu einer bestimmten Stelle bringt. Als Bewegungsvorrichtung dient ein Nockentrieb 50. Dieser kann
in dem Fachmann bekannter Weise konstruiert sein.
An der Formeinheit 20 ist eine Spritzgießform 26 vorgesehen,
die aus oberen und unteren Formhälften 52 und 54 besteht, denen jeweils eine Heizplatte 56 bzw. 58
zugeordnet ist. Diese Platten 56 und 58 werden durch elektrische Widerstandsheizer aufgeheizt und auf ihrer
Betriebstemperatur mittels geeigneter Steuerungen gehalten. Die Verriegelungsvorrichtung für jede Formeinheil
20 enthält eine Rolle 60, die radial außerhalb eines Betätigungsgliedes 62 angeordnet ist, ferner einen Ring
64, der mit Abstand nach innen angeordnet ist. Der Ring 64 ist durch zwei Federn 66 mit einem festen Element 68
verbunden, das radial innerhalb des Rings 64 angeordnet ist.
Unter der Platte 58 ist eine Zylinderanordnung 70 vorgesehen, die aus einem oberen Teil 72 und einem
unteren Teil 74 besteht und zwei auf Achsstücken 78 angeordnete Rollen 76 umfaßt. Eine der Rollen 76 ruht
auf der oberen Fläche der Schiene 24 und hält die Spritzgießform 26 in der dargestellten Lage in der die
untere Formhälfte 54 unter geringem Abstand unter der oberen Formhälfte 52 sitzt.
F i g. 3 zeigt die genaue Konstruktion der Anordnung
70. Diese besteht aus einem Zylinder 80 und einem mittleren Stab 82, dessen Durchmesser an den beiden Enden
84 und 86 verringert ist und der dort in einander gegenüber
und koaxial angeordneten öffnungen 88 und 90 sitzt. Am unteren Teil 74 der Anordnung 70 ruht die
Schulter 92 des Stabes 82 auf einem Widerlager 94, während die obere Schulter 96 des Stabes 82 in einem
geringen Abstand von einem ihr gegenüber angeordneten Teil einer Halteplatte 98 für die Platte 58 angeordnet
ist. Die obere Stirnfläche 100 des Zylinders 80 hat einen Abstand von einer nach unten weisenden Fläche
102 der Platte 98 bei der in Fi g. 3 gezeigten Betriebsstellung.
In der zwischen der Innenfläche des Zylinders 80 und der Außenfläche des Stabes 82 gebildeten ringförmigen
öffnung 104 ist eine große Anzahl von Scheiben oder Federn 106 angeordnet. Da das Widerlager 94 und der
Zylinder 80 miteinander fest verbunden sind, bewirkt eine Aufwärtsbewegung dieser Teile eine auf die Federn
106 und auf die Halteplatte 98 einwirkende Kompressionskraft,
wodurch die untere Formhälfte 54 mit der oberen Formhälfte 56 in Kontakt gebracht und eine
zusätzliche Kraft darauf ausgeübt wird. Wenn die Formhälften
54 und 56 zusammengedrückt werden und eine aufwärts gerichtete Kraft auf die Teile 90 und 94 cinwirki.
wird eine zusätzliche Sehlieükraft auf die Spritzgießform
26 ausgeübt, bis die Tellerfeder!! 106 bis zu
einem vorbestimmten Grade zusammengedrückt sind. An diesem Punkt liegen die Flächen 100 und 102 aneinander,
und die Kräfte werden dann direkt mechanisch
ίο über den Zylinder 80 auf die Halteplatte 98 und damit
über die Heizplatte 58 auf die untere Formhälfte 54 übertragen.
F i g. 3 zeigt einen gebogenen Schlitz 108, der in den radial nach außen weisenden Teil des Zylinders 80 eingeschnitten
ist. Die gestrichelten Linien zeigen ferner, daß eine leichte Aufwärtsbewegung des Zylinders 80
gegenüber der unteren Widerlagerplatte 32 die Schulter 110 der Nut über die Höhe des Ringes 64 anhebt, so daß
ein Einrasten in diese Position innerhalb des Schlitzes 108 erfolgt, wodurch eine relative Abwärtsbewegung
des Zylinders 80 verhindert wird. Dies wird unabhängig davon, welche axiale Vorbelastung auf den Zylinder 80
durch den Ring 64 und die Widerlagerplatte 32 ausgeübt wird, beibehalten, ohne eine unabhängige Aufwärtskraft
auf den Zylinder 80 oder das Widerlager 94 ausüben zu müssen. Die Anordnung 70 selbst wird in der Widerlagerplatte
32 durch in Buchsen angeordnete Führungselemente 112 (z. B. Keile) ausgerichtet gehalten.
F i g. 3 zeigt ferner, daß ein Abstandselement 114 zwi-
jo sehen der unteren Fläche der unteren Feder 106 und der
oberen Fläche 116 des Widerlagers 94 angeordnet ist. Auf dem Widerlager 94 und in dem Zylinder 80 sind
Gewinde vorgesehen, ferner dienen Beilagscheiben 120 zur Einstellung des Widerlagers 94, um eine vorgegebene
Anfangsbelastung der unteren Formhälfte 54 zu verwirklichen.
In F i g. 5 sind Einzelheiten der Verriegelungsvorrichtung
dargestellt, die eine Rolleneinheit 60 umfaßt, welche auf einer Achse 122 drehbar befestigt ist. Eine radia-Ic
Krafteinwirkung in der dargestellten Pfeilrichtung bewegt den Mitnehmer als Betätigungsglied 62 radial
nach innen, wodurch Federn 124 belastet werden. Führungsstäbe 126 halten die Ausrichtung des Ringes 64
gegenüber dem Schlitz 108 bei. Die Federn 66 auf Ausrichtungsstäbcn
128 erzeugen eine Kraft, die der durch den Mitnehmer 62 über die Federn 124 erzeugten Kraft
entgegengesetzt ist. Die Federpaare 66, 124 sind so angeordnet, daß in der durchgezogen dargestellten Lage
des Mitnehmers 62 die Kraft der Federn 124 größer als
so diejenige der Federn 66 ist. wodurch der Ring 64 in seine
gestrichelt dargestellte Verriegelungsstellung gebracht wird, und zwar unter der Voraussetzung, daß die Schulter
(F i g. 3 und 4) des Schlitzes 108 ausreichend angehoben ist. Befindet sich der Mitnehmer 62 in der gestrichelt
dargestellten Öffnungsstellung, so ist die Kraft des Federpaars
66 ausreichend groß, um den Ring 64 in seiner durchgezogen dargestellten geöffneten Stellung zu halten.
Beim Betrieb der Vorrichtung wird also die Rolle 60 durch eine Nockenfläche oder einen anderen festen Teil
des Schließrahmens 12 kurz vor der Schrittbewegung einer jeweiligen Formeinheit 20 unter den Spritzkopf 14
betätigt. Dadurch wird eine Kompressionskraft bzw. eine VDrbelastung der Federn 124 erzeugt, die den Ring
64 in seine Verriegelungsstellung bringt. Zu diesem
b5 Zeitpunkt besieht jedoch trotz der nahezu oder vollständig
geschlossenen Stellung der Formhälften 54 und 56 eine Öffnung (F i g. 3 und 4) zwischen einer Vorderkante
des Ringes 64 und der Schuller 110 des Schlitzes
23 OO
108. Nur bei weiterer Kompression in axialer Richtung der Zylinderanordnung 70 durch den großen Klemmkolben
130 (F i g. 6) bewegt sich der Zylinder 80 ausreichend nach oben, so daß der Ring 64 in seine Schließstellung
einrasten kann (F i g. 4). Danach bleibt der Ring 64 auch nach Beseitigung der hohen Schließkraft in
Schließstellung durch die mit den Federn 106 erzeugte Abwärtskraft, durch die der Zylinder 80 relativ zur Widerlagerplatte
32 nach unten bewegt wird. Bei der Schrittbewegung einer jeweiligen Formeinheit 20 aus
der auf den Spritzkopf 14 ausgerichteten Lage werden die Rolle 60 und der Mitnehmer 62 gelöst und in die in
F i g. 5 gestrichelt dargestellte äußere Stellung gebracht. Der Ring 64 bleibt jedoch verriegelt, da die Kraft der
Federn 66 nicht ausreicht, um ihn nach außen gegen die zwischen der Schulter 110 und der unteren Widerlagerplatte
32 herrschende Kopplungskraft zu bewegen. Eine aus Kolben und Zylinder bestehende zusätzliche Hilfsvorrichtung
144 (F i g. 6) dient zur Erzeugung einer ausreichenden Aufwärtskraft, die auf das Widerlager 94 des
Zylinders 80 einwirkt und die Kopplungskraft überwindet, so daß der Ring 64 wieder in seine Öffnungsstellung
gelängen kann. Wenn eine Kraft von ca. 300 kN auf die Formhälften 52 und 54 bei Verriegelung des Zylinders
80 mit der Widerlagerplatte 32 durch den Ring 64 ausgeübt wird, ist eine Kraft von ca. 3(X) kN oder mehr erforderlich,
um die Vorbelastung zu überwinden und die Lösung des Ringes 64 zu ermöglichen.
In F i g. 6 ist der Betriebsablauf der Spritzgießmaschine dargestellt. An der Station 1 wird eine Formeinheit 20
in den Schließrahmen 12 gebracht, und es wird ein Schließkolben 130 in einem Zylinder 132 unter der
Druckwirkung einer Hydraulikflüssigkeit 134 nach oben bewegt, wodurch ein Stempel 136 gegen den unteren
Teil 74 der Zylinderanordnung 70 bewegt wird. Der unter Vorbelastung stehende Ring 64 kann dann in seine
Schließstellung in dem Schlitz 108 einrasten, wobei die Rolle 76 leicht über die Schiene 24 angehoben wird. Da
die einander gegenüberstehenden Flächen 100 und 102 des Zylinders 80 sowie der unteren Halteplatte 98 aufeinander
einwirken, besteht ein minimaler Abstand zwischen der oberen Außenkante des Zylinders 80 und der
Halteplatte 98. Sind die Federn 106 bis zu diesem Grad zusammengedrückt, so werden weitere Klcmmkräfte
nur über solche Teile ausgeübt die fest miteinander verkoppelt sind Dies sind der Zylinder 80. die Halteplatte
98 und die Formhälften 52 und 54 sowie die Heizplatten 56 und 58.
Da die obere und untere Platte 30 und 32 relativ zu dem Ring 46 »gleitend« befestigt sind, wird dann die
gesamte Formeinheit 20 etwas von uern Ring 45 abgehoben,
während die Bolzen 42 die Formeinheit 20 relativ zum Ring 64 ausgerichtet halten. Die Wirkung der hohen
Schließkraft wird durch die Platte 138 unter dem Eckteil 140 des Schließrahmens 12 abgeleitet. Gleichzeitig
mit der Ausübung der hohen Klemmkraft, die beispielsweise 1000 kN betragen kann, wird durch die Düse
40 des Spritzkopfes 142 ein flüssiges, formungsfähiges Material, vorzugsweise ein wärmehärtbares Material
wie z. B. Kautschuk o. ä, in die Kanäle der Spritzgießform
eingespritzt Nach einer kurzen Zeit die typischerweise 5 bis 60 Sekunden betragen kann, wird der Spritzkopf
142 in axialer Richtung durch die öffnung 38 in der oberen Haiteplatte 30 zurückgezogen, und die durch
den Schießkolben 130 ausgeübte große Kraft wird beseitigt Wie bereits ausgeführt, bleibt die Spritzgießform
jedoch unter einer reduzierten, jedoch wesentlichen Kraft voll geschlossen. i!;i der Ring 64 sie in der Schließstellung
verriegelt. Der Schrittmechanismus als Nokkentrieb 50 wird dann in seine zyklische Bewegung versetzt
und die Formeinheit 20 in die Betriebsstellung Il gebracht. Zu diesem Zeitpunkt wird das wärmehärtbare
Material, das den geformten Gegenstand bildet, innerhalb der Spritzgießform 26 ausgehärtet. 1st dieser Aushartungsprozeß
noch nicht vollständig abgelaufen, so muß das Formstück unter der reduzierten, jedoch definierten
Krafteinwirkung gehalten werden. Diese wird ίο so lange fortgesetzt, wie der Ring 64 in dem Schlitz 108
eingerastet ist und die auf die untere Widerlagerplatte 32 über die Federn 106 einwirkende kraft beibehalten
wird, durch die die Halteplatte 98, die Heizplatte 58 und die Formhälfte 54 nach oben gedrückt werden. Die Aushärtung
wird fortgesetzt, jedoch1 besteht keine Relativbewegung
zwischen den Teilen der Spritzgießform 26.
Nachdem ein weiterer Eihspritzvorgang abgelaufen ist. wird die betrachtete Formeinheil 20 in die Betriebsstellung Ul gebracht. An dieser Stelle ist eine Hilfsvorrichtung
144 bestehend aus Kolben und Zylinder sowie einem Stößel 146 unter dem unteren Teil 74 der Zylinderanordnung
70 angeordnet. Die Spritzgießform 26 wird während des Hauptteils der Verweilzeit der Formeinheit
20 in der Stellung 111 geschlossen gehalten, da sie durch den Ring 64 verriegelt ist. Dabei bleibt sie unter
dem Einfluß der durch die fast vollständig zusammengedrückten Federn 106 erzeugten Kraft. Kurz vor der weiteren
Schrittbewegung in die nächste Stellung wird jedoch der Stößel 146 der Hilfsvorrichtung 144 nach oben
geschoben, und zwar unter einer Kraft, die zumindest etwas größer als die durch die Federn 106 erzeugte
Verriegelungskraft ist. Wenn der Zylinder 80 nach oben bewegt wird, wird der Ring 64 durch die Kraft der Federn
66 freigegeben und springt radial nach außen in seine in Fig.5 durchgezogen dargestellte Stellung,
während der Mitnehmer 62 sich in seine in F i g. 5 gestrichelt dargestellte Stellung bewegt. Danach bringt eine
weitere Drehung die Formeinheit 20 in die Betriebsstellung IV. Eine Trennung der Formhälften 52 und 54 ei1-folgt
durch Einwirkung der Rolle 76 auf zwei mit Abstand zueinander angeordnete Nockenschienen 148 und
150 bei der Drehbewegung der Formeinheit 20, wobei die Rolle 76 /wischen die Schienen 148 und 150 gelangt.
Die Entriegelungsvomehtung in Form der Nockenschienen
148 und 150. die auf die Rollen 76 einwirken, muß nicht unbedingt vorgesehen sein, da eine Entriegelung
der Spritzgießform auch durch Schwerkraft erfolgen kann. In der Betriebsstellung IV werden die fertigen
Formteile aus der Spritzgießform entfernt. Wenn eine Versteifung oder ein Formeinsatz vorgesehen sind, so
kann ein solches Element zu diesem Zeitpunkt in die geöffnete Spritzgießform eingesetzt werden. Nach einer
weiteren Schrittbewegung des Drehtisches wird die Zylinderanordnung 70 durch die erste Hilfsvorrichtung
22 in eine geschlossene oder nahezu geschlossene Stellung gebracht, indem der untere Teil 74 der Anordnung
70 angehoben wird, bis die obere Fläche der Rolle 76 die geneigte Fläche 152 der Verriegelungsvorrichtung
berührt, die den Endteil der Schiene 24 bildet Eine weieo tere Aufwärtsbewegüng bringt die Verriegelungsvorrichtung
154 gegen die Feder 155 in der in der Betriebsstellung gestrichelt dargestellten Lage. Bei Weiterbewegung
schnappt die Verriegelungsvorrichtung 154 wieder in die durchgezogen dargestellte Lage zurück, und
b5 die Zylinderanordnung 70 ist in ihrer geschlossenen
oder nahezu geschlossenen Stellung gelagert. Eine schritlartige Weiterbewegung der Säule 48 zur nächsten
Betriebsstellung (Station 1) bringt eine Vorbein
23 OO
stung des Ringes 64 durch Bewegung des Mitnehmers werden kann.
62 mit sich, so daß die Einwirkung der Sehließkraft durch den Kolben 130 die Formhälften 52 und 54 in
bereits beschriebener Weise miteinander verbindet.
Die beschriebene Vorrichtung ermöglicht eine Beibc- r>
hallung aller Vorteile hydraulisch arbeitender Sprilzgießmaschinen mit »gleitenden« Formeinheilen. Beispielsweise
kann eine Verriegelung und Entriegelung zuverlässig und unter vorbestimmten Belastungsbedingungen
durchgeführt werden, wobei diese Vorgänge ι ο unabhängig von der Genauigkeit von Druckreglern und
ähnlichen Elementen ablaufen. Nur eine begrenzte Anzahl von Bauteilen ist zur Öffnung und Schließung der
Spritzgießformen erforderlich, es muß nicht jeder Fonneinheit ein besonderer öffnungs- und Schließmc- ι·>
chanismus zugeordnet sein. Weiterhin kann jede Formeinheit 20 leicht von dem Drehtisch entfernt werden,
indem diese lediglich so weit angehoben wird, daß die Bolzen 42 aus den Buchsen 44 und den Halteringen 46
freikommen, wonach die Einheit dann radial nach außen bewegt werden kann. Dies ist nicht nur im Hinblick auf
einfache Formänderung während des Herstellungsprozesses sowie auf minimale Ausfallzeiten bei Reparaturen
wichtig, sondern auch dann, wenn die Formeinheiten entfernt und unter Einwirkung einer Vorbelastung
in eine andere Maschine eingesetzt werden sollen. Die mit solchen Spritzgießformen hergestellten Spritzgußteile
können unter Druckeinwirkung nachgehärtet werden, wonach die Spritzgießformen dann in ihre Betriebspositionen
in der Maschine zurückgeführt werden können, um sie zu öffnen, die Spritzgußteile zu entfernen
und den neuen Herstellungsgang einzuleiten. In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, daß auf ein
und derselben Maschine gleichzeitig Teile mehrerer Typen und/oder Abmessungen hergestellt werden können.
Deshalb führt die Möglichkeit zur Entfernung der Formeinheiten zwecks Formenwechsel und zum Auswechseln
der gesamten Formeinheit während dieser Zeit dazu, daß die Herstellung der Spritzgußteile auch
dann fortgesetzt werden kann, wenn ein Formenwechsei stattfindet. Der kompakte Aufbau der zur Beibehaltung
der Vorbelastung verwendeten Federeinrichtung ermöglicht eine insgesamt kleine Ausführung der gesamten
Formeinheit, die unter einem geringstmöglichen Radius angeordnet werden kann. Dadurch werden wiederum
schädliche Trägheitseffekte während des Betriebs bei hoher Betriebsgeschwindigkeit vermieden.
Die Verriegelungsvorrichtung ist einfach, jedoch wirksam aufgebaut und ermöglicht eine leichte Einstellung
der auf die Form ausgeübten Vorbelastung.
Die Vorrichtung zur Erzeugung der großen Schließkraft wurde als hydraulische Kolben- und Zylinderanordnung
beschrieben, es kann jedoch auch eine mechanische Schließvorrichtung anstelle der hydraulischen
vorgesehen sein. D.ie Federn für die Formeinheiten haben in dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel
die Form von Belleville- oder Tellerfedern, es können
jedpch auch andere Federelemente, beispielsweise Schraubenfedern o.a. vorgesehen sein. Ferner kann
auch eine Kolben- und Zylinderanordnung zur Vorbelastung der Formeinheit vor der Schrittbewegung in die
Schließstellung dienen, außerdem kann auch eine einzelne Kolben- und Zylinderanordnung oder eine äquivalente
Anordnung zur Entriegelung der Form.einheit und zur erneuten Verriegelung dienen. Außerdem ist darauf br»
hinzuweisen, daß die Anzahl der in dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel vorhandenen,;Formeinheiten
nicht festgelegt ist, sondern beliebig geändert Hierzu 5 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- 23 OOPatentanspruch:Formenträger für eine Revolverspritzgießmaschine, mit einer oberen Halteplatte zur Aufnahme einer oberen Formhälfte und einer gegen die obere Halteplatte bewegbaren, der Aufnahme einer unteren Formhälfte einer Spritzgießform dienenden unteren Halteplatte, die zwischen der oberen Halteplatte und einer unteren festen Widerlagerplatte angeordnet ist,mit einer Formschließ- und öffnungseinrichtung und mit einer mechanischen Zuhalte- und Verriegelungseinrichtung, die eine spannbare Federvorrichtung aufweist an der mit einem Ende ein Maschinenteil angreift, welches gegen die Kraft dir Federvorrichtung bewegbar und bei angespannter Federkraft durch eine außerhalb des Formenträgers ausgebildete Antriebseinrichtung zum Zusammenhalten der Formhälften unter einer Zuhaltekraft durch eine Verriegelungsvorrichtung innerhalb des Formenträgers fixierbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die untere feste Widerlagerplatte (32) mit der oberen Halteplatte (30) als eine feste bauliche Einheit (20) ausgebildet ist und daß die Federeinrichtung (106) der Zuhalte- und Verriegelungseinrichtung mit ihrem einen Ende an der unteren Halteplatte (98) und mit ihrem anderen Ende an einem Widerlager (94) angeordnet ist, an dem mit einem Ende ein Zylinder (80) befestigt ist, der gegen die Kraft der Federeinrichtung (106) in Richtung auf die untere Halteplatte (98) verschiebbar uüd durch die Verriegelungsvorrichtung (28) gegenüber der unteren festen Widerlagerplatte (32) fixicrbar ist.
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