DE2300473B2 - Treibladung für Handabschußgeräte - Google Patents
Treibladung für HandabschußgeräteInfo
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- F42B—EXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
- F42B5/00—Cartridge ammunition, e.g. separately-loaded propellant charges
- F42B5/02—Cartridges, i.e. cases with charge and missile
- F42B5/16—Cartridges, i.e. cases with charge and missile characterised by composition or physical dimensions or form of propellant charge, with or without projectile, or powder
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Description
Die Erfindung betrifft eine Treibladung für Handabschußgeräte mit einem Abschußrohr, einer Treibladung
und einem Geschoß, dessen Gewicht in etwa demjenigen der übrigen Geräteteile entspricht, wobei die
Treibladung in eine am Abschußrohrboden angeordnete, vergleichsweise kleine, verdämmte Initialladung zum
Anstoßen des ruhenden Geschosses und eine am Geschoßboden angeordnete, vergleichsweise große,
langsamer als die Initialladung abbrennende zweite Ladung zum Beschleunigen des Geschosses auf
Endgeschwindigkeit unterteilt ist
Handabschußgeräte dienen dazu, vergleichsweise schwere Geschosse, wie zum Beispiel Brandstoffbehälter
oder Leuchtbombetten, aus leichten, meist für den Einmalgebrauch bestimmten Abschußrohren zu verschießen.
Ein Nachteil besteht dabei darin, daß wegen der ungünstigen Gewichtsverhältnisse zwischen Abschußgerät
und Geschoß der Rückstoß der Treibladung nur zu einem sehr geringen Teil vom Gerät aufgenommen
wird, zum größten Teil also auf die Hand des Schützen einwirkt. Dies aber begrenzt entweder die
erreichbare Schußentfernung oder das Gewicht des Geschosses, wenn das Gerät gefahrlos und zielsicher zu
handhaben sein soll. Zur Verminderung des Rückstoßes ist es aus der US-PS 29 13 983 bereits bekannt, die
Treibladung eines Handabschußgerätes zu unterteilen, und zwar in eine am Abschußrohrboden angeordnete,
vergleichsweise kleine, verdämmte Initialladung und eine am Geschoßboden angeordnete, vergleichsweise
große, langsamer als die Initialladung abbrennende zweite Ladung, die als Raketenmotor ausgebildet ist.
Dabei wird das ruhende Geschoß durch die Initialladung angestoßen und aus dem Abschußrohr ausgestoßen.
Nach dem Verlassen des Abschußrohres wird dann die zweite Antriebsladung, also der Raketenmotor gezündet,
welcher das Geschoß auf die vorbestimmte Endgeschwindigkeit bringt Auf diese Weise wird der
auf die Hand des Schützen wirkende Rückstoß beträchtlich vermindert, weii ja nur der Rückstoß der
verhältnismäßig kleinen Initialladung aufzufangen ist Andererseits erbringt diese bekannte Lösung des
Rückstoßproblems auch beträchtliche Nachteile mit sich. So ist ein druckstabiles Geschoßgehäuse mit
to Schubdüse erforderlich. Außerdem muß am Gehäuse ein Leitwerk angebracht werden, welches nach Verlassen
des Abschußrohres aufklappt, weil nur auf diese Weise eine einigermaßen zufriedenstellende Zielgenauigkeit
des Raketengeschosses erreichbar ist. Diese Maßnahmen jedoch führen zu einer komplizierten
Konstruktion des Geschosses und zu einem unbefriedigenden Gewichtsverhältnis zwischen Geschoßhülle und
Nutzlast Schließlich aber ergeben sich auch gewisse Gefahren für den Schützen durch den vom Raketengeschoß
ausgestoßenen Flammstrahl.
Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, den Rückstoß von Handabschußgeräten auf konstruktiv einfache,
gefahrlose und das Treibladungsprinzip beibehaltende Weise zu verbinden Die Lösung dieser Aufgabe ist im
Nun war es zwar bereits grundsätzlich bekannt, nämlich aus der CH-PS 4 841, eine Treibladung in zwei
Teil-Treibladungen aufzuteilen. Bei der für Gewehrpalronen bestimmten Lösung nach dieser Druckschrift ist
die Schubladung jedoch nicht am Geschoß angeordnet und brennt auch nicht in einen Expansionsraum frei ab,
so daß eine vergleichbare Rückstoßreduzierung bei den Massenverhältnissen des Anmeldungsgegenstandes mit
diesen Mitteln nicht erzielbar ist
Die mit der Erfindung vorgeschlagene besondere Art der Aufteilung der Treibladung in Initialladung und
Schubladung und die Anordnung dieser beiden Teilladungen zueinander ermöglichen den Rückstoß bei
Handabschußgeräten der erwähnten Gattung beträchtlieh
zu vermindern, und zwar ohne auf einen aufwendigen und gefährlichen Raketenantrieb ausweichen
zu müssen. Die kleine, schnell abbrennende Initialladung stößt das ruhende Geschoß an und zündet
über den freien Raum hinweg die Schubladung, worauf die langsamer als die Initialladung abbrennende
iichubladung in diesen freien Raum frei abbrennt und so auf das bereits in Bewegung befindliche Geschoß einen
!»reichen Schub ausübt. Trotzdem besitzt das Geschoß
beim Verlassen der Rohrmündung bereits seine Endgeschwindigkeit, so daß es zur Erzielung der
erwünschten Treffgenauigkeit keiner Leitwerke bedarf. Da bei gegebenem Geschoßgewicht die Härte des
Rückstoßes im wesentlichen davon abhängt, mit welcher Beschleunigung sich das ruhende Geschoß in
Bewegung setzt, wird auf diese Weise die Rückstoßhärte wesentlich vermindert. Ebenfalls rückstoßmindernd
wirken sich die unterschiedlichen Abbrennzeiten der beiden Teilladungen aus, die sich dadurch ergeben, daß
die Schubladung über den räumlichen Abstand hinweg von der Initialladung gezündet wird.
Schließlich kann die beim Austritt des Geschosses aus dem Abschußrohr abgebrannte Schubladung als Glied
der die Geschoßladung zündenden Zündkette herangezogen werden, was bei Verwendung eines Raketenmotors
insbesondere dann nicht möglich ist, wenn die Geschoßladung bereits nach einer kurzen Flugstrecke
des Geschosses scharf sein muß.
Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnung näher
Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnung näher
erläutert. Auf der Zeichnung zeigt
F i g. 1 schematisch eine Seitenansicht, teilweise im
Schnitt, eines herkömmlichen Abschußgerätes mit üblicher Treibladung, und
Fi g. 2 eine gleiche Ansicht des Handabschußgerätes von F i g. 1, jedoch mit erfindungsgemäßer Treibladung.
Gemäß F i g. 1 bestehen die fraglichen Handabschußgeräte im wesentlichen aus einem Führungsrohr 10,
einem anklappbaren Handgriff 11 und einem Abzug 12. Im Führungsrohr 10 sind eine verdämmte Treibladung
13 und ein Geschoß 14 untergebracht Durch Betätigen des Abzuges 12 wird von einem Schlagbolzen ein
Zündhütchen gezündet, das seinerseits dann den Treibsatz 13 anbrennt Der infolge der Verdammung
schnell abbrennende Treibsatz 13 verleiht dem Geschoß
14 die erforderliche Mündungsgeschwindigkeit wobei jedoch ein harter Rückstoß beträchtlicher Größe
auftritt.
Nach F i g. 2 wird gemäß der Erfindung die Treibladung in eine am Gerät angebrachte, verdämmte
Inifialladung 13a und eine mit dem Boden des Geschosses 14 verbundene, unverdämmte Schubladung
136 unterteilt Beim Betätigen des Abzuges 12 schlägt der Schlagbolzen auf das Zündhütchen und zündet die
Initialladung 13a, welche das Geschoß 14 anstößt und die mit dem Geschoßboden verbundene Schubladung
136 zündet; die Schubladung beschleunigt dann das
Geschoß 14 auf die Mündungsgeschwindigkeit.
Die Initialladung 13a ist wesentlich kleiner als die Schubladung 136; vorzugsweise liegt das Gewichtsverhältnis
von Initialladung zu Schubladung zwischen t : 5 und 1 :7. Das Gesamtgewicht von verdammter
Initialladung und unverdämmter Schubladung soll etwas
höher liegen als dasjenige einer üblichen, verdämmten, ungeteilten Treibladung; vorzugsweise beträgt die
Gewichtserhöhung etwa 50%. Der Grund dafür liegt darin, daß gemäß der Erfindung der größte Teil der
Ladung unverdämmt ist Der räumliche Abstand zwischen Initialladung 13a und der Schubladung 136 ist
so zu bemessen, daß die Wirkung der Schubladung 136 zwar erst nach dem Anstoßen des Geschosses 14 durch
die Initialladung einsetzt aber doch so rechtzeitig, daß die Schubladung 136 noch vollständig abbrennen kann
solange sich das Geschoß 14 im Rohr 10 befindet Diese Zündverzögerung durch räumliche Trennung kann
ίο durch geeignete Abdeckungen, wie z.B. Zinn-, Bleioder
Papierblättchen zwischen Initial- und Schubladung untersützt werden.
Lediglich zum leichteren Verständnis der Erfindung sollen die nachfolgenden Zahlenbeispiele dienen. Zum
Abschuß eines Geschosses mit einem Gewicht von 225 Gramm wird gemäß dem Stand der Technik eine
verdämmte Treibladung eines Gewichtes von 0,9 Gramm verwendet Zum Abschuß des gleichen Geschosses
kann nach der Erfindung eine hochverdämmte Initialladung eines Gewichtes von 0,2 Gramm und eine
unverdämmte Schubladung von 1,3 Gramm dienen. Dabei wird dann bei gleicher Schußweite der gemessene
Rückstoß, genauer gesagt das Rückstoßmaximum, auf etwa die Hälfte erniedrigt was verständlicherweise die
Handhabung der Waffe wesentlich erleichtert und die Zielsicherheit beträchtlich erhöht Selbstverständlich
kann dann, wenn eine derartige Verminderung des Rückstoßes nicht erforderlich ist, die Erfindung dazu
dienen, die Schußweite und/oder das Geschoßgewicht zu vergrößern. Schließlich ist noch darauf hinzuweisen,
daß aus Sicherheitsgründen die Initialladung 13a so statk bemessen sein soll, daß sie das Geschoß 14 bei
Versagen der Schubladung 136 aus dem Rohr 10 auszustoßen vermag, wobei eine Ausstoßweite von 5 bis
10m zweckmäßig ist.
Claims (3)
1. Treibladung für Handabschußgeräte mit einem Abschußrohr, einer Treibladung und einem Geschoß,
dessen Gewicht in etwa demjenigen der übrigen Geräteteile entspricht, wobei die Treibladung
in eine am Abschußboden angeordnete, vergleichsweise kleine, verdämmte Initialladung
zum Anstoßen des ruhenden Geschosses und eine am Geschoßboden angeordnete, vergleichsweise
große, langsamer als die Initialladung abbrennende zweite Ladung zum Beschleunigen des Geschosses
auf Endgeschwindigkeit unterteilt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Ladung eine
das Geschoß (14) innerhalb des Abschußrohres (10) auf Endgeschwindigkeit bringende Schubladung
(13b) ist und daß zwischen Initialladung (i3a) und
Schubladung (t3b) ein räumlicher Abstand besteht, wobei die Schubladung {13b) über diesen Raum
hinweg von der Initialladung (13a) zündbar ist und bei Zündung unverdämmt in diesen Raum abbrennt
2. Treibladung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schubladung (136,1 in Richtung auf
die Initialladung (\3a) durch ein leicht schmelzendes, nicht verdämmend wirkendes Plättchen abgedeckt
ist.
3. Treibladung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis von
Initial-: Schubladung (13a; \3b) etwa 1 :5 bis 1:7 beträgt.
Priority Applications (6)
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Legal Events
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OGA | New person/name/address of the applicant | ||
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |