DE2258567A1 - Verfahren zur herstellung hochmolekularer aromatischer polyamide - Google Patents
Verfahren zur herstellung hochmolekularer aromatischer polyamideInfo
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Description
PATENTANWÄLTE
DR.-ING. VON KRcISLEK DR.-INC. SCHDNWALD
DR.-ING. TH. MEYER DR. FUES DIPL-CHEM. ALEK VON KREISLER DIPL.-CHEM. CAROLA KELLER DR.-ING. KiöPSCH DfPL-ING, SfLTING
KÖIN 1, OEICHMANNHAUS
Köln, den 29. November 1972 Ke/Ax
522 gifth Avenue, New York, N. Y. 10036 (TJ.S.A,).
Verfahren zur Herstellung hochmolekularer aromatischer Polyamide
Die Erfindung betrifft die Herstellung von hochmolekularen,
linearen, faserbildenden aromatischen Polyamiden, z.B. Polyamiden, die insbesondere aus Aminobenzoesäure
gebildet werden und als Poly-p-benzamide, Poly-m-benzamide,
analoge Polybenzamide und Copolymerisate dieser Benzamide beschrieben werden.
In den letzten Jahren haben vollständig aromatische Polyamide erhebliches Interesse auf sich gezogen. Zur Herstellung
dieser Polymerisate wurde eine Anzahl von Verfahren beschrieben, jedoch haben diese Verfahren'einen oder
mehrere Nachteile. Hierzu gehören beispielsweise die Schwierigkeit der Herstellung der Monomeren und die Bildung
unerwünschter Nebenprodukte, von denen einige als Polymerisationsinhibitoren wirksam sein können.
Zwar wurde darüber berichtet, daß die freie Aminosäure,
d.h. Aminobenzoesäure, unmittelbar polymerisiert werden kann, jedoch sind verhältnismäßig hohe Temperaturen erforderlich,
um eine brauchbare Reaktionsgeschwindigkeit zu erzielen, und bei diesen Temperaturen findet in erheblichem^
Maße eine Decarboxylierung statt, wodurch Amine und keine
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Hochpolymeren gebildet werden. Pur die Herstellung dieser
Polymerisate sind auch verschiedene andere Verfahren bekannt, aber diese Verfahren haben allgemein große Nachteile
und sind unzweckmäßig entweder auf Grund ihrer verhältnismäßig niedrigen Ausbeuten, der erforderlichen mehrstufigen
Reaktionen oder der verhältnismäßig hohen Kosten der Reaktionsteilnehmer und/oder der monomeren Ausgangsmaterialien.
Diese Schwierigkeiten werden durch die Erfindung im wesentlichen ausgeschaltet. Gemäß der Erfindung
läßt sich das hauptsächliche Nebenprodukt der Reaktion
leicht entfernen und isolieren und zur Bildung des als
Ausgangsmaterial dienenden Esters im Kreislauf führen, wodurch die Wirtschaftlichkeit sowie die Leichtigkeit der
Herstellung der Polymerisate wesentlich erhöht werden.
leicht entfernen und isolieren und zur Bildung des als
Ausgangsmaterial dienenden Esters im Kreislauf führen, wodurch die Wirtschaftlichkeit sowie die Leichtigkeit der
Herstellung der Polymerisate wesentlich erhöht werden.
Gegenstand der Erfindung ist die Herstellung von hochmolekularen, vollständig aromatischen Polyamiden nach einem
Verfahren, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man monomere Verbindungen der Formel
0 H2N-Ar-A-O-
in der Ar für eine in m- und p-Stellung substituierte
Gruppe der Formel
Gruppe der Formel
oder deren Gemische steht, R ein beliebiger monofunktioneller
Substituent ist, der unter den Reaktionsbedingungen inert ist, η eine ganze Zahl von 0 bis 4 ist, X für
eine Gruppe der Formel -0-, Q 0 , einen Cycloalkyl
J- -β-
lidenrest mit bis zu 8 C-Atomen oder für eine Gruppe der Formel CY2 steht, in der C ein Kohlenstoffatom und Y ein
Wasserstoffatom, ein einkerniger Arylres^ oder Alkylrest
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mit 1 "bis 6 C-Atomen ist, auf eine Temperatur erhitzt, die
genügt, um die Reaktion zu "bewirken, jedoch unter der Temperatur liegt, "bei der die Reaktion mit explosiver
Geschwindigkeit verläuft, und hierdurch ein Oligomeres "bildet, anschließend die Temperatur auf einen Wert im
Bereich von etwa 30O0C bis unmittelbar unter der Zersetzungstemperatur
des Polyamids erhöht und hierdurch monomere Nebenprodukte verflüchtigt und das Erhitzen für eine
Zeit fortsetzt, die genügt, um ein Produkt zu bilden, das eine Grenzviskosität (inherent viscosity) von wenigstens
0,4 hat, gemessen unter Verwendung einer Lösung von 0,4- g
Produkt/100 ml konzentrierte wässrige Schwefelsäure (97 bis 99 Gew.-^) bei 25°C. Besonders bevorzugt als Ausgangsmaterialien
werden monomere Verbindungen, in denen R ein Wasserstoffatom, ein kurzkettiger aliphatischer Rest
oder Alkoxyrest mit 1 bis 6 C-Atomen, ein Halogenatom oder ein Phenylrest ist.
Bei der besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden als monomere Materialien, die zuerst zum
Oligomeren und anschließend zum Hochpolymeren zu polymerisieren sind, Pnenyi-p-aminobenzQat, Phenyl-m-aminobenzoat '
und deren Gemische verwendet. Zwar werden die vorstehend genannten Monomeren als Reaktionsteilnehmer zur Herstellung
von film- und faserbildenden Polymerisaten mit gewissen bevorzugten Eigenschaften besonders bevorzugt,
jedoch lassen sich Variationen dieser Eigenschaften sowie völlig verschiedene Eigenschaften erzielen, wenn andere,
z.B. die nachstehend genannten monomeren Ausgangsverbindungen, die sämtlich in den Rahmen der Erfindung fallen,
verwendet werden:
Phenyl-J-chlor-^aminobenzoat, Phenyl-2-methoxy-4(4-aminophenyl)benzoat,
Phenyl-3(3»5-dibrom-4-aminophenoxy)benzoat,
309824/1066
CH2CH,
(CH2J4CH,
Cl
1 Br
CH
C-O-/Q
H2N<OWO>
ο
H2N
C-0
30982W 1066
Bei der Umsetzung dieser als Ausgangsmaterialien dienenden
monomeren Ester erfolgt in der ersten Reaktionsstufe gemäß
der Erfindung die Abspaltung eines Phenols an der Esterbind«ng, gekoppelt mit der Amidierung der Estergruppe
durch Umsetzung mit einer Aminogruppe eines anderen Monomeren im Reaktionsgefäß, wodurch ein Amidoligomeres gebildet
wird. Das Phenolmaterial läßt sich vom Reaktionsgemisch durch Verflüchtigung leicht abtrennen.
Der Einfachheit halber wird die Erfindung nachstehend, insbesondere
in Verbindung mit den besonders bevorzugten Reaktionsteilnebmern, d.h. der Aminobenzoesäure und ihren
Derivaten, beschrieben» Hiermit ist jedoch keine Begrenzung der Erfindung beabsichtigt, da die hier dargelegten
Variationen mit entsprechend guten Ergebnissen anwendbar sind*
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Sie monomeren Ausgangsmaterialien können in einfacher
Weise aus der entsprechenden nitroaromatischen Säure, d.h. Nitrobenzoesäure, hergestellt werden. Als solche wird
die Veresterung der Carbonsäure mit Phenol vorzugsweise mit der Reduktion der Nitrogruppe zu einer Aminogruppe
gekoppelt.
Das mit der aromatischen Säure umgesetzte Phenol ist vorzugsweise ein nichtsubstituiertes Phenol, jedoch können
gegebenenfalls, z.B. in Fällen, in denen billige Phenole verfügbar sind, substituierte Phenole der hier beschriebenen
Art, in denen die Substituenteri unter den Bedingungen der Veresterungs-, Reduktions- und Kondensationsreaktion nicht reaktionsfähig sind, verwendet werden. Derartige
Substituenten können beispielsweise Phenylreste, niedere Alkylreste mit 1 bis 6 C-Atomen und Halogenatome,
d.h. Chlor, Fluor, Brom und Jod, sein. Als Beispiele typischer Phenole sind Phenol selbst, Hydroxybiphenyl,
o-Chlorphenol, m-Bromphenol, p-Fluorphenol, ο,ρ-Dichlorphenol,
o,m,p-Tribromphenpl, o-Methylphenol, p-Äthylphenol,
ο,ρ-Dimethylphenol, o,m,p-Trimethylphenol, p-Butylphenol
und m-Hexylphenol zu nennen.
Es ist häufig am vorteilhaftesten, mit einem ziemlich reinen Isomeren oder einem bestimmten gereinigten Gemisch
von Isomeren zu beginnen, damit schließlich ein reines Polymerisat mit den gewünschten Eigenschaften gebildet
wird, weil Verunreinigungen normalerweise diese Eigenschaften verschlechtern. Es ist somit zweckmäßig, mit
Nitromonomeren von hoher Reinheit zu beginnen, jedoch
können die Reaktionsprodukte nach der Veresterung und/oder Reduktion der Nitrogruppe vor der Kondensation in einfacher
Weise gereinigt werden. Die Temperatur- und Löalichkeitsunterschiede
zwischen den Isomeren werden häufig hierdurch verbessert, so daß eine leichte Reinigung in einer späteren
Stufe, also zu einer Zeit, zu der etwaige zusätzlich gebildete Verunreinigungen ebenfalls entfernt werden können,
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möglich ist.
Die Veresterung des Thenols erfolgt nach bekannten Verfahren,
z.B. durch Umsetzung des Säurechlorids mit dem Phenol in Gegenwart eines Säureakzeptors, wie Pyridin.
Das erhaltene aromatische Nitrobenzoat, d.h. Phenyl-mnitrobenzoat
oder Phenyl-p-nitrobenzoat, wird dann durch Umsetzung mit Wasserstoff reduziert, wobei das entsprechende
Phenyl-m-aminobenzoat oder Phenyl-p-aminobenzoat
gebildet wird. Die Reduktion wird vorzugsweise bei erhöhtem Druck unter Verwendung eines Hydrierkatalysators,,
z.B. Palladium oder Platin, durchgeführt, wobei bei Temperaturen im Bereich von 50° bis 70 C und Drücken von etwa
3 Atmosphären gearbeitet wird. Diese Reduktion kann mit Hilfe beliebiger bekannter Hydrierverfahren durchgeführt
werden. Die Hydrierreaktion wird vorzugsweise in einem lösungsmittel für den"Ester, z.B. kurzkettigen, niedrigsiedenden
Estern oder Alkoholen durchgeführt, die sich später leicht durch Abdampfen abtrennen lassen. Ein
typisches zweckmäßiges Lösungsmittel ist Äthylacetat.
Nach Beendigung der Re'duktionsreaktion wird das Produkt
vorzugsweise umkristallisiert, um die Reinheit des Ausgangsmaterials zu verbessern. Diese Verbesserung spiegelt
sich unmittelbar in den endgültigen Eigenschaften von Fasern oder Folien, die aus dem erhaltenen Polymerisat
hergestellt werden, wider. Wenn Poly-p-benzamid als Polymerisat
gewünscht wird, ist eine Umkristallisation aus einem Alkohol, z.B. Äthylalkohol, am zweckmäßigsten, wobei
ein kristalliner Ester mit einem Schmelzpunkt von 171,5° bis 173°C erhalten wird.
Die Umsetzung des Phenylaminobenzoats zum Oligomeren verläuft
unter der Einwirkung von Wärme schnell. Ein Katalysator
ist nicht erforderlich, könnte Jedoch gegebenenfalls verwendet werden. Bei Temperaturen oberhalb von
etwa 345°C verläuft die Reaktion heftig, so daß es zweck-
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mäßig ist, die erste Stufe der Polymerisation auf Temperaturen von nicht weit über etwa 345°C zu beschränken. Diese
Temperaturen werden am besten in Abhängigkeit von der Größe der Reaktionsmasse und der Möglichkeit, die Reaktion
zu lenken, ausgewählt. Das Erhitzen bei diesen Temperaturen wird fortgesetzt, bis sich ein festes Oligomeres
gebildet hat. Es ist auch möglich, die Reaktion fortzusetzen, bis das Oligoraere ein Grenzviskosität von etwa
0,1 bis 0,4 hat, gemessen in einer Lösung von 0,4 g des Oligomeren in 100 ml konzentrierter Schwefelsäure bei 25°C.
Die Grenzviskosität (inherent viscosity) (^ inn) wird nach
der_folgenden Gleichung bestimmt:
TJ inh
Die relative Viskosität (η rel) wird durch Dividieren
der Durchflußzeit einer verdünnten Lösung des Polymerisats durch ein Kapillarviskosimeter durch die Durchflußzeit
des reinen Lösungsmittels bestimmt. Die Konzentration (C) beträgt 0,4 g Polymerisat pro 100 ml konzentrierte
H2SO4 (97-99#ig).
Die Polymerisationsreaktion wird vorzugsweise unter einem Inertgas, z.B. Stickstoff, Neon, Argon und Krypton, durchs
geführt, um die Bildung von Oxydationsprodukten und den Abbau des Polymerisats zu verringern. Zweckmäßig wird der
Polymerisationsprozess unter Normaldruck durchgeführt, jedoch kann gegebenenfalls auch bei erhöhtem Druck und
vermindertem Druck gearbeitet werden. Verminderter Druck kann zweckmäßig in erster Linie nach der Bildung des
Oligomeren angewandt werden, um die Entfernung der flüchtigen Nebenprodukte aus dem Reaktionsgemisch zu erleichtern.
Nach beendeter Bildung des Oligomeren in der obe*h beschriebenen
Weise wird die Reaktionsmasse unter Festphasen-Polymerisationsbedingungen bis zu hoher Viskosität polyme-
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risiert. Die Reaktion verläuft mit steigender Geschwindigkeit bei einem Temperaturanstieg bis über etwa 345°C.
Ein sehr1 deutlicher Anstieg der Polymerisationsgeschwindigkeit
ist in Abhängigkeif vom jeweiligen Polymerisat im Bereich zwischen 4000C und der Zersetzungstemperatur,
d.h. in der Nähe von etwa 4700C, festzustellen. Es ist
daher für die höchsten Polymerisationsgeschwindigkeiten besonders zweckmäßig, eine Temperatur im Bereich von
420° bis 4700C anzuwenden.
Um die zweite Polymerisationsstufe zu erleichtern, kann das Oligomere auf eine Teilchengröße gemahlen werden, die
s~ klein ist, daß im wesentlichen alle Teilchen ein Sieb
oiner Maschenweite von 0,84 mm passieren. Ein Vermählen
als Zwischenstufe ist jedoch nicht notwendig, besonders wenn das Oligomere in einem Rührwerksreaktor, in dem sich
ein feinteiliges festes Material bildet, hergestellt
wird.
Die gewonnenen .Polymerisate eignen sich besonders gut
für die Herstellung von Fasern, Folien und Fibrillen durch Naß- oder Trockenspinnen und ähnliche Extrudierverfahren.
Beim Spinnen oder bei der Verformung des Polymerisats zu Fasern, Folien o.dgl. ist eine Grenzviskosität von mehr
als etwa 0,7, insbesondere von mehr als 1,0, vorzuziehen,
da höhere Grenzviskositäten zu höherer Festigkeit der
Fasern beitragen.
Die Polymerisate gemäß der Erfindung können aus Lösungen
in Schwefelsäure, die vorzugsweise eine Konzentration von 95 bis 100$ hat, Oleum, d;.h. Schwefelsäure, die bis zu
20$ oder mehr freies SO* enthält, Fluorwasserstoffsäure
und anderen geeigneten starken anorganischen Säuren sowie in organischen Lösungsmitteln, z.B. Tetramethylharnstoff,
N,N-DimethyIacetamid, Ν,Ν-Dimethylisobutylamid, 1,3-Dimethylimidazolidinon-2,
N-Methylpyrrolidon-2 und"Hexamethylphosphoramid,
geformt werden.
309824/1066
Die Erfindung wird durch das folgende Beispiel weiter erläutert. In diesem Beispiel sind alle Teile und Prozentsätze
auf das Gewicht bezogen, falls nicht anders angegeben.
In üblicher Weise hergestelltes Phenyl-p-nitrobenzoat
wurde in Äthylacetat in einer solchen Konzentration gelöst, daß eine für die Hydrierung geeignete verdünnte
Lösung erhalten wurde. Diese Lösung wurde mit Wasserstoff in einem mit Rührer versehenen Reaktionsgefäß unter Verwendung
eines Palladiumkatalysators bei einem Druck von 3 Atmosphären reduziert. Das gebildete Phenyl-p-aminobenzoat
wurde durch Abdampfen des Äthylacetats isoliert und anschließend aus Äthylalkohol umkristallisiert, wobei
ein monomeres Ausgangsmaterial mit einem Schmelzpunkt von 171,5° bis 1730C erhalten wurde.
Das erhaltene gereinigte Phenyl-p-aminobenzoat wurde dann
in einen Rührwerksreaktor gegeben, der dreimal evakuiert und mit Stickstoff gespült wurde, worauf weiterhin Stickstoff
durchgeleitet wurde. Dann wurde mit dem Erhitzen des Reaktors begonnen, wobei die Temperatur bis über den
Schmelzpunkt des Pbenyl-p-aminobenzoats auf ein Maximum
von etwa 3250C erhöht wurde. Oberhalb dieser Temperatur
verlief die Reaktion zu heftig. Im Verlauf der Reaktion wurde Phenol frei. Dieses Phenol konnte leicht abgetrennt
werden. Die Reaktionsmasse erstarrte bei 3250C nach einer
Reaktionsdauer von etwa 30 Minuten. Die gemessene Grenzviskosität von 0,3 zeigte, daß das Material ein Oligomeres
war. Durch Fortsetzung des Rührens im Reaktor wurde ein feinteiliger Feststoff erhalten, der sich für die weitere
Polymerisation in der Festphase eignete.
Das erhaltene feinteilige feste Oligomere wurde dann unter der oben genannten inerten Atmosphäre weiter erhitzt, wobei
die Temperatur auf 4250C erhöht wurde. Nach 1,5 Stunden
309324/1066
hatte das Material eine Grenzviskosität von 1,9.
In der gleichen Weise werden Phenyl-m-aminobenzoat und Gemische von Phenyl-m-aminobenzoat und Phenyl-p-aminobenzoa^t
bis zu Grenzviskositäten über 0,4, vorzugsweise über 1,0 polymerisiert. Bei diesen Polymerisationen wird
der Phenolteil des Ausgangsmonomeren während der Reaktion verflüchtigt und leicht zurückgewonnen. Das zurückgewonnene
Phenol kann, wie bereits erwähnt, ohne weiteres in der Veresterung der aromatischen Säure wiederverwendet werden.
Vorstehend wurden ausführlicher die bevorzugten Ausführungsformen -der Erfindung, insbesondere die Herstellung*
von Polybenzamiden beschrieben, jedoch können natürlich
die verschiedensten anderen hier genannten>
vollständig aromatischen Polyamide in der gleichen Weise mit entsprechend guten Ergebnissen hergestellt werden.
30982A/ 1066
Claims (12)
1) Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen aromatischen
Polyamiden, dadurch gekennzeichnet, daß man monomere Verbindungen der Formel
0 H2N-Ar-(S-O-
in der Ar für eine in m- und p-Stellung substituierte
Gruppe der Formel
oder deren Gemische steht, R ein beliebiger monofunktioneller Substituent ist, der unter den Reaktionsbedingungen
inert ist, η eine ganze Zahl von 0 bis A ist, X für eine Gruppe der Formel -0-, Q 0 , einen Cycloalky*
" ti -S- -C-
lidenrest mit bis zu 8 C-Atomen oder für eine Gruppe der Formel CY2 steht, in der C ein Kohlenstoffatom und Y ein
Wasserstoffatom, ein einkerniger Arylrest oder Alkylrest mit 1 bis 6 C-Atomen ist, auf eine Temperatur erhitzt, die
genügt, um die Reaktion zu bewirken, jedoch unter der Temperatur liegt, bei der die Reaktion mit explosiver
Geschwindigkeit verläuft, und hierdurch ein Oligomeres
bildet, anschließend die Temperatur auf einen Wert im Bereich von etwa 3000C bis unmittelbar unter der Zerset-Eungstetnperatur
des Polyamids erhöht und hierdurch monomere Nebenprodukte verflüchtigt und dae Erhitzen für eine
Zeit fortsetzt, die genügt,x um ein Produkt zu bilden, das
eine Grenzviskosität (inherent viscosity) von wenigstens 0,4 hat, gemessen unter Verwendung einer lösung^von 0,4 β
Produkt/100 ml konzentrierte wässrige Schwefelsäure
{97 bis 99 Gew.-#) bei 250C,
. 309824/1066
2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß monomere Verbindungen der in1 Anspruch 1 genannten
Formel, in der R ein Wasserstoffatom, ein Phenylrest,
ein Halogenatom, ein aliphatischen Rest oder ein AIkoxyrest
mit 1 bis 6 C-Atomen ist, verwendet werden.
3) Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die monomere Verbindung auf eine Temperatur von etwa 200° bis 3450C erhitzt wird, bis ein festes
Oligomeres gebildet worden ist.
4) Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Erhitzen fortgesetzt wird, bis ein Oligomeres
mit einer Grenzviskosität von 0,1 bis etwa 0,4'gebildet
worden ist.
5) Verfahren nach Anspruch 1 bis 4» dadurch gekennzeichnet, daß als monomere Verbindung Phenyl-p-aminobenzoat
verwendet wird»
6) Verfahren nach Anspruch 1 bis 5t dadurch gekennzeichnet,
daß das Phenyl-p-aminobenzoät vor der Anfangsreaktion umkristallisiert und hierdurch ein Ausgangsmaterial
mit einem Schmelzpunkt von 171,5° bis 173°C gebildet
wird. .
7). Verfahren nach Anspruch 1 bis 4f dadurch gekennzeichnet,
daß als monomere Verbindung Phenyl-m-aminobenzoat verwendet wird.
8) Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß als monomere Verbindung ein Gemisch von Phenyl-maminöbenzoat
und Phenyl-p-aminobenzoat verwendet wird.
9) Verfahren nach Anspruch 1 bis 8t dadurch gekennzeichnet,
daß das gebildete Oligomere auf eine Temperatur von mehr als 3750C, vorzugsweise auf eine Temperatur
von etwa 420° bis 4700C erhitzt wird.
. 309824/1066
10) Verfahren nach Anspruch 1 bis 9» dadurch gekennzeichnet, daß daa gebildete Oligomere für eine solche
Zeit erhitzt wird, dass ein Produkt mit einer Grenaviskosität über 1,0 gebildet wird.
11) Verfahren nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die verflüchtigten monomeren Nebenprodukte
zurückgewonnen werden.
12) Verfahren nach Anspruch 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die verflüchtigten monomeren Nebenprodukte
zur Bildung des als Ausgangsmaterial dienenden Esters zurückgeführt werden.
309824/1066
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