DE2245077B2 - Fettungsmittel für Leder oder Pelze und ihre Verwendung - Google Patents

Fettungsmittel für Leder oder Pelze und ihre Verwendung

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DE2245077B2 DE2245077A DE2245077A DE2245077B2 DE 2245077 B2 DE2245077 B2 DE 2245077B2 DE 2245077 A DE2245077 A DE 2245077A DE 2245077 A DE2245077 A DE 2245077A DE 2245077 B2 DE2245077 B2 DE 2245077B2
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    • C14C9/00Impregnating leather for preserving, waterproofing, making resistant to heat or similar purposes
    • C14C9/02Impregnating leather for preserving, waterproofing, making resistant to heat or similar purposes using fatty or oily materials, e.g. fat liquoring
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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Description

Die Erfindung betrifft Fettungsmittel für Leder oder Pelze auf der Basis von sulfonierten Chlorierungsprodukten von höheren Fettsäuren oder Fettsäureestern, die frei von olefinischen Doppelbindungen sind und eine ausgezeichnete Licht-, Oxidations- und Säurebeständigkeit aufweisen.
Wasseremulgierbare Leder- und Pelzfettungsmittel mi werden im allgemeinen durch Sulfatierung ungesättigter natürlicher oder synthetischer Fette, öle oder Wachse mit üblichen Sulfatierungsmitteln, wie technische Schwefelsäure oder Oleum, hergestellt. Dabei wird in der Regel nur so weit sulfatiert, bis eine ausreichende <γ> Emulgierbarkeit im Wasser erreicht ist, wobei die erhaltenen Sulfatierungsprodukte noch eine erhebliche Rest-Jodzahl besitzen. Durch den ungesäitigten Charakter dieser Produkte wird jedoch sowohl die Oxidationsstabilität und damit die Lagerbeständigkeit der Fettungsmittel als auch die Lichtbeständigkeit der damit gefetteten Leder und Pelze ungünstig beeinflußt Außerdem sind die durch die Sulfatierung entstandenen Schwefelsäureester gegen Säureeinfluß im Leder wenig beständig und werden leicht verseift, wodurch freie Fettsäuren und — falls gesättigte Fettsäuren in genügender Menge vorhanden sind — Fettsäureausschläge entstehen können.
Nach der deutschen Patentschrift 12 78 681 wird dieser Nachteil dadurch behoben, daß man durch Teilchlorierung der ungesättigten Ausgangsstoffe die Zahl der Doppelbindungen um 20 bis 70% herabsetzt Die daran anschließende Sulfatierung führt zu Fettungsmitteln, die verbesserte Eigenschaften hinsichtlich der Licht- und Lagerbeständigkeit aufweisen, doch sind auch diese Produkte säureempfindlich und -icht völlig lagerstabil.
Aus der deutschen Patentschrift 12 76 636 ist ein Verfahren zur Herstellung von Lederfettungsmitteln bekannt, wobei man ungesättigte Fettsäureester (mit Luft oder anderen sauerstoffhaltigen Gasgemischen mit oder ohne Zusatz eines Oxidationskatalysators) bis zu einer Peroxidzahl von 200 bis 700 oxidiert, danach das Umsetzungsgemisch thermisch bis zur Peroxidzahl 0 behandelt dieses Gemisch mit SO3 sulfoniert danach mit H2O2 bleicht, vorsichtig neutralisiert und entwässert Das Verfahren ist für die Praxis zu umständlich. Trotz der vorgesehenen Peroxid-Bleichung werden nicht immer ausreichend hellfarbige Produkte erhalten.
Schließlich beschreibt die französische Patentschrift 20 31 167 ein Verfahren zur Herstellung von in Wasser emulgierbaren sulfochlorierten ölen für die Lederfettung, wobei man ungesättigte hydrophobe Substanzen teilweise chloriert, anschließend sulfoniert, neutralisiert und decoloriert. In der französischen Patentschrift wird ausdrücklich darauf hingewiesen, daß bei der Chlorierung eine Jodzahl von mehr als 20 erhalten bleiben muß, da andernfalls eine ausreichende Sulfonierung mit dem Ziel, emulgierbare Produkte zu erhalten, nicht erreicht werden kann.
Die in dieser Weise hergestellten Sulfonierungsprodukte sind zwar, bedingt durch den Gehalt an echten Sulfonaten säurebeständig. Sie weisen jedoch erhebliche Nachteile auf, weil die Sulfonierung der ungesättigten Chlorierungsprodukte infolge starker Oxidationsreaktionen zu kaum vermeidbaren Dunkelfärbungen und Polymerisationen führt. Auch eine nachträgliche Behandlung mittels üblichen Bleichmitteln kann die erwähnten Nachteile nicht vollständig beseitigen. Es war auf Grund der Angaben der französischen Patentschrift nicht zu erwarten, daß es möglich sein würde, emulgierbare Lederfettungsmittel mit hervorragenden Eigenschaften herzustellen durch Sulfonierung von solchen Chlorierungsprodukten höherer Fettsäuren oder Fettsäureestern, die im wesentlichen keine olefinischen Doppelbindungen mehr enthalten.
Gegenstand der Erfindung sind Fettungsmittel für Leder oder Pelze auf der Basis von sulfonierten Chlorierungsprodukten von natürlichen oder synthetischen höheren Fettsäuren oder Fettsäureestern in Form ihrer Alkali-, Ammonium- oder Aminsalze, welche erfindungsgemäß dadurch gekennzeichet sind, daß sie aus solchen sulfonierten Chlorierungsprodukten bestehen, die durch Chlorieren von höheren Fettsäuren oder von Estern höherer Fettsäuren der Kettenlängen Cg bis C2< bis zu einem Chlorgehalt von 20 bis 45 Gewichtspro-
zent, wobei die Chlorierungsprodukte im wesentlichen keine olefinischen Doppelbindungen mehr enthalten, und nachfolgende Sulfonierung mit SO3 bis zu einem Gehalt von 40 bis 100 Molprozent SO3, bezogen auf Chlorierungsprodukte, erhalten worden sind.
Zur Herstellung der beanspruchten Fettungsmittel geht man vorzugsweise von natürlich vorkommenden höheren Fettsäuren oder von Estern höherer Fettsäuren der Kettenlängen Cb bis C24, vorzugsweise Cw bis C20 aus. Bevorzugt werden Gemische von Fettsäuren oder von Fetten oder ölen, wie sie in natürlich vorkommenden Fettstoffen vorliegen, insbesondere solchen mit einem Anteil an einfach oder mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Beispiele hierfür sind: Kokosöl, Sojaöl, Baumwollsaatöl, Rüböl, Leinöl, Rizinusöl, Sonnenblumenöl, Olivenöl, Klauenöl, Erdnußöl, Heringstran, Dorschtran, Haifischtran, Waltran, Talgfette oder Schweineschmalz, ferner die aus diesen Fetten oder ölen gewonnenen Fettsäuregemische, ferner natürlich vorkommende Wpchsester, z. B. Spermöl. Es eignen sich jedoch auch solche Fettstoffe, die keine ungesättigten Fettsäuren enthalten oder deren Gehalt an ungesättigten Fettsäuren verringert worden ist, z. B. durch Abpressen, Auskristallisieren oder Destillation gewonnene gesättigte Fette oder partiell oder vollständig gehärtete Fette oder öle
Weiterhin kommen als Ausgangsstoffe für die Herstellung der Fettungsmittel auch synthetisch hergestellte Ester aus gesättigten oder ungesättigten Fettsäuren der Kettenlängen C8 bis C2*, vorzugsweise Ci0 bis Q0 in Betracht, wie Decancarbonsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure, Behenaäure, Dodecencarbonsäure, ölsäure, Linolsäure oder durch Pai. affinox. Jation hergestellte Carbonsäuren mit ein- oder mehrwertigen aliphatischen Alkoholen der Kettenlängen Ci bis C , wie Methanol, Äthanol, Isopropanol, Butanol, Äthylenglykol, 1,2-Propylenglykol, Glycerin, Pentaerythrit oder Sorbit, oder höheren Alkoholen der Kettenlängen Ca bis Cm, wie Decylalkohol oder Oleylalkohol.
Wegen ihrer leichten Zugänglichkeit werden als Ausgangsstoffe die natürlichen tierischen oder pflanzlichen Fette, öle oder Wachse sowie die daraus hergestellten Umesterungsprodukte mit niederen einwertigen aliphatischen Alkoholen, insbesondere Methylalkohol, sowie die entsprechende Fettsäuregemische bevorzugt
Die genannten Ausgangsstoffe werden zunächst einer Chlorierungsbehandlung unterworfen, die in bekannter Weise durchgeführt wird. Man bedient sich dabei der allgemein üblichen Methoden der Chloranlagerung, wie z. B. das Einleiten von gasförmigem Chlor in das zu chlorierende Ausgangsmaterial, wobei gegebenenfalls der Ansatz mit einem organischen Lösungsmittel, wie z. B. Tetrachlorkohlenstoff, verdünnt werden kann. Das Chlor kann durch Inertgase, z. B. Stickstoff, verdünnt werden- Im allgemeinen geht man so vor, daß man zunächst bei Zimmertemperatur oder mäßig erhöhter Temperatur zunächst bis zur Absättigung etwa vorhandener Doppelbindungen chloriert Danach wird die Chloreinleitung bei Temperaturen zwischen etwa 40 und 1000C so lange weiter fortgesetzt, bis der gewünschte Chlorierungsgrad unter Substitition von Η-Atomen erreicht ist. Es empfiehlt sich, zumindest bei Beginn der substituierenden Chlorierung das Licht einer Quecksilberdampflampe oder einer anderen UV-Lichtquelle einwirken zu lassen. Vorteilhafterweise wird die Belichtung bis zum Schluß der Chlorierung fortgesetzt In jedem Falle ist durch entsprechende Kühlung dafür Sorge zu tragen, daß die entstehende Reaktionswärme abgeführt wird, um Schädigungen durch Nebenreaktionen zu vermeiden.
Durch die Chlorierung sollen im wesentlichen alle in
s den Ausgangsmaterialien vorhandenen Doppelbindungen abgesättigt und ein Chlorgehall von 20 bis 45, vorzugsweise 30 bis 45 Gewichtsprozent im Endprodukt erreicht werden. Durch die Chlorierung gehen auch feste Ausgangsmaterialien in den flüssigen bis pa* tosen Zustand über, so daß man Chlorierungsprodukte mit relativ niedrigen Schmelzpunkten erhält, was für die nachfolgende Sulfonierung von Vorteil ist Nach der Chlorierung ist es zweckmäßig, die in der Masse evtl. vorhandenen gelösten HC'1-Reste zu eliminieren. Zu diesem Zweck kann man das Reaktionsgemisch bei möglichst tiefer Temperatur mit trockener Luft, Stickstoff, Kohlendioxid oder einem anderen inerten Gas ausblasen, bis der Chlorwasserstoffgehalt ausreichend niedrig ist
Die Sulfonierung wird mit SO3 in bekannter Weise durchgeführt Dazu werden üblicherweise SO3-Luft-Gemische mit einem Gehalt von 2 bis 20 Volumenprozent, vorzugsweise 4 bis 8 Volumenprozent verwendet, doch können als Verdünnungsmittel auch andere inerte Gase, wie Stickstoff, Kohlendioxid oder dergleichen angewendet werden.
Die Sulfonierung wird bei Temperaturen von 0 bis 900C durchgeführt Zur Erzielung möglichst hellfarbiger Sulfonierungsprodukte arbeitet man zweckmäßigerwei se innerhalb dieses Temperaturbereiches bei möglichst tiefen Temperaturen. Es kann auch zweckmäßig sein, die Chlorierungsprodukte in einem indifferenten organischen Lösungsmittel gelöst der Sulfonierung zu unterwerfen. Das SOj reagiert mit den Chlorierungspro dukten unter Bildung nicht hydrolysierbarer Sulfonat- gruppen. Es wird eine SO3-Aufnahme von 40 bis 100, vorzugsweise 40 bis 75 Molprozent bezogen auf die Chlorierungsprodukte angestrebt
Die Neutralisation erfolgt mit Alke ^.hydroxiden, wie
NaOH oder KOH in wäßriger Lösung, oder vorzugsweise mit Ammoniaklösung oder mit einem aliphatischen oder cycloaliphatischen Amin oder einem Alkanolamin der Kettenlängen C2 bis C6, wie Triethanolamin. Man erhält flüssige hochkonzentrierte wasser- > emulgierbare Produkte mit ausgezeichneter Oxidations-, Licht- und Säurestabilität die sich für die Fettung aller hellen, pastellgefärbten und weißen Leder sowie zur Fettung auch wertvoller und empfindlicher Pelze hervorragend eignen.
Bei Verwendung dunkelfarbiger oder stärker ungesättigter Ausgangsstoffe kann sich eine Bleichung der Sulfonierungsprodukte empfehlen. Diese wird in üblicher Weise durch Zugabe geringer Mengen von etwa 0,5 bis 5°/o, vorzugsweise 1 bis 4% H2O2 zum sauren Sulfonierungsprodukt durchgeführt, wobei die Temperaturen zwischen 20 und 80, vorzugsweise zwischen 40 und 6O0C liegen. Durch diese Maßnahme können auch dunkelfarbige Sulfonierungsprodukte sehr weitgehend aufgehellt werden.
ho Die Produkte werden in üblicher Weise in Form wäßriger Emulsionen zum Lickern von Leder oder zur Pelzbehandlung angewendet Die Produkte sind selbstemulgierend, so daß weitere Zusätze an Emulgatoren im allgemeinen nicht notwendig sind. Zur Erzielung
r; spezieller Effekte können die Sulfonierungsprodukte jedoch mit deiv entsprechenden nicht sulfonierten Chlorierungsprodukten, oder anderen üblichen Lederbehandlungsmitteln kombiniert werden, wie z. B. nicht-
sulfonierte Öle oder Fette, wie Fischtran, Spermöl, KJauenöl und dergleichen, oder synthetische Fettungsmittel, wie Chlorparaffine, Paraffinsulfonate, sulfierte native Fette oder öle oder synthetische Fettsäureester, oder Mineralöle oder dergleichen, gegebenenfalls in Verbindung mit anionischen, nichtionogenen oder katicnischen Emulgatoren, wie Äthylenoxidanlagerungsprodukte an höhere Fettalkohole, Alkylphenole oder Fettairine der Kettenlängen Cio bis C20- Eine Stabilisierung der Produkte kann durch Unschädlichmachen evtl. noch vorhandener oder neu gebildeter Chlorwasserstoffreste mittels Epoxidverbindungen in Mengen von 0,5 bis 5 Gewichtsprozent erreicht werden. Beispiele hierfür sind: Glyzid, Epichlorhydrin, Glyzidyläther ein- oder mehrwertiger Alkohole, wie Glykol, Glycerin oder Sorbit, sowie epoxidierte Fettstoffe, z. B. epoxiertes Sojaöl, Leinöl oder ölsäurebutylester.
Die Produkte werden vom Leder gut aufgenommen und geben ausgezeichnete Fettungs- und Weichmachungseffekte, die eine bemerkenswerte Beständigkeit gegen Wasser und wäßrige oder organische Reir.igungsmittellösungen besitzen. Ihre Neigiu:g zum Wandern bei thermischer Beanspruchung ist sehr gering, so daß sich z. B. Verklebungsvorgänge oder das Anvulkanisieren von Gummisohlen an Schuhoberteile ohne Schwierigkeiten durchführen lassen. Besonders hervorzuheben ist die gute Licht-, Oxidations- und Säurebeständigkeit der Produkte, die sie auch zur Fettung empfindlicher und heller Leder und Pelze geeignet macht Die behandelten Leder oder Pelze zeichnen sich durch einen besonders angenehmen weichen und schmalzigen Griff sowie einen schönen Glanz des Pelzhaares aus.
Beispiel 1
Talgfettsäuremethylester (JZ 53) wurde durch Einleiten von Chlor unter gleichzeitiger Bestrahlung mit einer UV-Lampe bis auf einen Gehalt von 30 Gewichtsprozent Chlor chloriert Der erhaltene chlorierte Talgfettsäuremetl.ylester war im wesentlichen frei von Doppelbindungen.
Die nachfolgende Sulfonierung wurde in einem zylindrischen Glasgefäß mit Temperiermantel durchgeführt. In das Gefäß wurden 440 g des chlorierten Talgfettsäuremethylesters (1,08MoI) eingefüllt und durch ein Gaseinleitungsrohr ein ca. 3 Volumenprozent SO3 enthaltendes SO3-Luft-Gemisch mit einer Geschwindigkeit von etwa 800 Liter/Stunde eingeleitet. Im Verlauf von 50 Minuten wurden 65 g SO3 (0,81 Mol) zur Reaktion gebracht Die Reaktionstemperatur wurde dabei durch Umpumpen von 70 bis 75° C heißem Wasser auf 80 Lis 85°C gehalten. Nach beendeter SO3-Einleitung wurde noch 10 Minuten bei 80 bis 85°C unter Luftdurchleiten nachreagieren gelassen.
Anschließend wurden 470 g Sulfonierungsprodukt im Becherglas portionsweise unter Rühren mit insgesamt 48 g 30%igem H2O2 versetzt, wobei eine Temperatur von 50 bis 6O0C aufrecht erhalten wurde. Das anfänglich dunkle Sulfonierungsprodukt nahm im Verlauf der Bleichung eine honiggelbe Farbe an. Das gebleichte Produkt wurde durch Zusatz von 71 g 25%iger NHs-Lösung neutralisiert. Es wurden 587 g eines gelblichen, pastösen Produktes erhalten.
Ein mit synthetischen Gerbstoffen nachgegerbtes Schuhoberleder bzw. ein mit Harzgerbstoff nachgegerbtes Schuhoberleder wurde im Faß bei 6O0C 45 Minuten mit 100 bis l"0% Flotte und 5 bis 6% des nach vorstehender Vorschrift erhaltenen chlorhaltigen Sulfonierungsproduktes als fettende Substanz, auf Leder bezogen, gelickert Die in üblicher Weise getrockneten und fertiggestellten Leder zeichneten sich durch weichen, geschmeidigen und vollen Griff, gute Narbenfestigkeit sowie ausgezeichnete Licht- und Oxidationsbeständigkeit aus.
Beispiel 2
Wie in Beispiel 1 beschrieben wurden 415 g eines 30 Gew.-% Chlor enthaltenden chlorierten Talgfettsäuremethylesters (1,02 Mol) durch Einleiten eines ca. 3 Volumenprozent SO3 enthaltenden SO3-Luft-Gemisches im Verlauf von 30 Minuten bei 80 bis 85° C mit 37 g SO3 (0,46 Mol) zur Reaktion gebracht Nach Beendigung der Nachreaktion bei 80 bis 85°C wurden 434 g Sulfonierungsprodukt bei 50 bis 6O0C mit insgesamt 45 g 30%igem H2O2 gebleicht Nach Neutralisation des gebleichten, gelblichen Sulfonierungsproduktes mit 44 g 25%iger NH3-Lösung wurden 516 g eines gelblichen, pastösen Produktes mit 84% Wirt ,abstanz erhalten.
Chromgcgerbies und gefärbtes Bekleidungsleder wurde bei 6O0C 45 Minuten mit 100% Flotte, 6 bis 8% fettender Substanz, bestehend aus einem Gemisch von 80Gew.-% des vorstehenden chlorhaltigen Sulfonierunpsproduktes und 20 Gew.-% des entsprechenden nicht sulfonierten chlorhaltigen Talgfettsäuremethylesters, im Faß gelickert
Die in üblicher Weise getrockneten und fertiggestellten Leder zeichnen sich durch weichen, geschmeidigen
und vollen Griff sowie durch ausgezeichnete Licht- und Oxidationsstabilität aus.
Beispiel 3
Wie in Beispiel 1 beschrieben wurde ein 41 Gew.-%
J5 Chlor enthaltender chlorierter Talgfettsäuremethylester der Sulfonierung unterworfen. Dabei wurden 350 g des chlorierten Talgfettsäuremethylesters (0,73 Mol) durch Einleiten eines 3 Volumenprozent SO3 enthaltenden SO3-Luft-Gemisches im Verlauf von 30 Minuten bei 80 bis 85° C mit 35 g SO3 (0,44 Mol) zur H.eaktion gebracht. Die Nachreaktion wurde bei 80 bis 85°C durchgeführt. Danach erfolgt, die Bleichung von 362 g des Sulfonierungsproduktes bei 50 bis 6O0C mit insgesamt 37 g 30%igem H2O2. Nach Neutralisation des gebleichten gelblichen Sulfonierungsproduktes mit 40 g 250/oiger NH3-Lösung wurden 436 g eines gelblichen, pastösen Produktes mit 81 % Wirksubstanz erhalten.
Pastellgefärbte, chromgegerbte Handschuhleder aus Lammfellen wurden bei 6O0C 45 Minuten mit 100%
w Flotte und 4 bis 6% fettender Substanz, bestehend aus einem Gemisch aus 75% des vorstehenden chlorhaltigen Sulfonierungsproduktes, 21% des entsprechenden nicht sulfonierten, chlorierten Talgfettsäuremethylesters und 4% eines mit 4 Mol Äthylenoxid umgesetzten Talgamins im F?ß gelickert getrocknet -jnd in üblicher Weise fertiggestellt.
Die Leder zeichneten sich durch zügigen, geschmeidigen Griff und gute Lichtbeständigkeit aus.
h0 Beispiel 4
350 g (0,73 Mol) des chlorierten Talgfettsäuremethylesters des Beispiels 3 wurden durch Eir leiten eines ca. 3 Volumenprozent SO3 enthaltenden SO3-Luft-Gemisches mit einer Geschwindigkeit von 600 Liter/Stunde h'> im Verlauf von cu. 20 Minuten bei 80 bis 85° C mit 23 g SO3 (0,29 Mol) zur Reaktion gebracht. Im Anschluß an die Nachreaktion erfolgte die Bleichung von 358 g des Sulfonierungsproduktes bei 50 bis 6O0C mit insgesamt
37 g JO°/oigem \\?Oi. Die Neutralisation des gebleichten Sulfonierungsprodiiktes mit 26,5 g 25%iger NHjL" sung ergab 417 g eines gebleichten, gelben, pastöscn Produktes mit 85% Wirksubstanz.
Ein chromgegerbtes und gefärbtes Rindbekleidungsleder wurde bei 60°C 45 Minuten mit 100% Flotte und 6 bis 8% fettender Substanz, bestehend aus einem Gemisch aus 7t>% des vorstehenden chlorhaltigen
Siilfonieningsproduktes, 20% des entsprech sulfonierten chlorierten Esters und 4% eine Äthylenoxid umgesetzten Gemisches techn alkohole der Kettenlängen Cu bis de. im FaI Die in üblicher Weise getrockneten und Γ ten Leder zeichneten sich durch eine geschmeidigen und vollen Griff sowie du rc gende Licht- und Oxidationsbeständigkeit ai

Claims (9)

1 Patentansprüche:
1. Fettungsmittel für Leder oder Pelze auf der Basis von sulfonierten Chlorierungsprodukten von natürlichen oder synthetischen höheren Fettsäuren oder Fettsäureestern in Form ihrer Alkali-, Ammonium- oder Aminsalze, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus solchen sulfonierten Chlorierungsprodukten bestehen, die durch Chlorieren von höheren Fettsäuren oder von Estern höherer Fettsäuren der Kettenlängen Cg bis C24 bis zu einem Chlorgehalt von 20 bis 45 Gewichtsprozent, wobei die Chlorierungsprodukte im wesentlichen keine olefinischen Doppelbindungen mehr enthalten, und nachfolgende Sulfonierung mit SO3 bis zu einem Gehalt von 40 bis 100 Molprozent SO3, bezogen auf Chlorierungsprodukt, erhalten worden sind.
2. Fettungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich das sulfonierte Chlorierungsprodukt von Estern von Fettsäuren der Kettenlängen Cg bis C24 und einwertigen aliphatischen Alkoholen der Kettenlängen Ci bis Ce ableitet
3. Fettungsmittel nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich das sulfonierte Chlorierungsprodukt von einem Methylester von Fettsäu- ren der Kettenlängen Cg bis C24 ableitet.
4. Fettungsmittel nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es außerdem nicht sulfonierte Chlorierungsprodukte enthält
5. Fettungsmittel nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es außerdem übliche Lederbehandlungsmittel aus der Gruppe der öle, Fette, Chlorparaffine, Paraffinsulfonate, sulfierten nativen Fette oder öle oder synthetischen Fettsäureester oder Mineralöle enthält
6. Fettungsmittel nach Anspruch 4 oder 5 mit einem zusätzlichen Gehalt an anionaktiven, nichtionogenen oder kationaktiven Emulgatoren.
7. Fettungsmittel nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich als Emulgator nichtionogene Äthylenoxidanlagerungsprodukte an höhere Fettalkohole, Alkylphenole oder Fettamine der Kettenlängen Cg bis C20 enthält.
8. Fettungsmittel nach Anspruch 1 bis 7 mit einem zusätzlichen Gehalt an 0,5 bis 5 Gewichtsprozent einer stabilisierend wirkenden Epoxidverbindung.
9. Verwendung der Fettungsmittel nach den Ansprüchen 1 bis 8 zum Fetten von Leder oder Pelzen, insbesondere in Form wäßriger Emulsionen.
50
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