DE575831C - Verfahren zur Herstellung von Reinigungs-, Emulgierungs- und Benetzungsmitteln - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Reinigungs-, Emulgierungs- und Benetzungsmitteln

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DE575831C
DE575831C DEC38793D DEC0038793D DE575831C DE 575831 C DE575831 C DE 575831C DE C38793 D DEC38793 D DE C38793D DE C0038793 D DEC0038793 D DE C0038793D DE 575831 C DE575831 C DE 575831C
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Germany
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wool
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cleaning
wool fat
emulsifying
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DEC38793D
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English (en)
Inventor
Dr Kurt Lindner
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ORANIENBURGER CHEM FAB AG
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ORANIENBURGER CHEM FAB AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C11ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
    • C11CFATTY ACIDS FROM FATS, OILS OR WAXES; CANDLES; FATS, OILS OR FATTY ACIDS BY CHEMICAL MODIFICATION OF FATS, OILS, OR FATTY ACIDS OBTAINED THEREFROM
    • C11C3/00Fats, oils, or fatty acids by chemical modification of fats, oils, or fatty acids obtained therefrom

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Reinigungs-, Emulgierungs- und Benetzungsmitteln Es wurden bereits Verfahren beschrieben, aus Fettstoffen allein oder aus Gemischen solcher mit aromatischen Kohlenwasserstoffen bzw. deren Derivaten durch Einwirkung wasserentziehender und stark sulfonierender Substanzen, insbesondere der Schwefelsäurehalogenhydrine, Sulfosäuren herzustellen, die sich als solche oder in Form ihrer Salze als ganz vorzügliche Reinigungs-, Emulgierungs- und Benetzungsmittel erwiesen haben (vgl. engl. Patent 275 267). Auch tierische Wachse, wie Walöl oder Spermacetiöl, welche bekanntlich Veresterungsprodukte von Fettsäuren mit hochmolekularen Fett- oder Wachsalkoholen darstellen, sind bereits nach ähnlichen Methoden sulfoniert worden (vgl. engl. Patent 7,07 678).
  • Es wurde nun gefunden, daß das Wollfett sowie dessen Destillationsprodukte bzw. die aus diesen gewonnenen Wolloleine oder Wollstearine. sich durch die Einwirkung von Schwefelsäurehalogenhydrinen ebenfalls in klarlösliche, absolut säure- und kalkbeständige Produkte von starkem Waschvermögen überführen lassen.
  • Die Schwefelsäurehalogenhydrine bilden bei Sulfonierungsprozessen kein die Reaktion hemmendes Wasser und sind imstande, die im Wollfett usw. vorliegenden Gemische von verschiedenen Substanzen in einheitliche kondensierte Produkte überzuführen. Ganz ähnlich wirken -auch Gemische von rauchender Schwefelsäure mit Substanzen, wie Kochsalz, Fluornatrium usw., welche bekanntlich Schwefelsäurehalogenhydrine bilden. Meist wird die technisch zugängliche Chlorsulfonsäure verwendet, doch erhält man die gleichen Effekte beispielsweise mit der Fluorsulfonsäure.
  • Wollfett enthält bekanntlich neben Fettsäuren und Fettsäureestern beträchtliche Mengen von Cholesterin, unverseifbaren Wachsalkoholen und Laktonen, die je nach Provenienz 3o bis 40% ausmachen. Die durch Destillation mit überhitztem Wasserdampf gewonnenen Produkte enthalten außerdem noch Kohlenwasserstoff(. als weitere Zer3etzungsprodukte, so daß der Gehalt an Unverseifbarem häufig auf 5o bis 60°/o und mehr steigt. Das gleiche gilt für die aus den Destillaten hergestellten Wollstearine und Wolloleine.
  • Man hat versucht, das Wollfett und seine Destillationsprodukte zur Erzeugung von Seifen und türkischrotölähnlichen Produkten zu verwerten. Der hohe Gehalt an unverseifbaren Stoffen, insbesondere auch der Übergang des Cholesterins in wasserunlösliche Laktone bei Anwendung der üblichen Sulfonierungsmethode mit Schwefelsäure, verhindert jedoch das Entstehen einwandfreier Seifen oder Textilöle. Es gelingt beispielsweise nicht, aus Wollfett oder Wollolein selbst mit hohen Schwefelsäuremengen klare wasserlösliche und technisch verwertbare Erzeugnisse zu erhalten.
  • Die Einwirkung von Schwefelsäurehalogenhydrinen, insbesondere von Chlorsulfonsättre, führte nun sowohl beim wasserfreien Wollfett wie bei W ollfettdestillaten zu sulfonierten Kondensationsprodukten, welche sich als solche inWasser zu stark schäumenden Lösungen lösten. Die sauren Lösungen können nach Wahl unmittelbar durch Alkalien, Alkalicarbonate; Ammoniak usw. zu goldgelben, klarflüssigen Präparaten neutralisiert werden oder durch Kalken von Resten freier Schwefelsäure oder nicht durchsulfonierten Fettstoffen gereinigt werden.
  • Die so entstehenden Verbindungen sind selbst bei niedrigen Konzentrationen an Sulfonierungsmittel schon recht erheblich beständig, bei hohen Konzentrationen sehr beständig gegen Säuren, Alkalien, Salze, insbesondere des Cälciums und Magnesiums. Sie finden als Emulgierungsmittel für Lösungsmittel, Mineralöle und Fettstoffe sowie als Anteige-, Reinigungs-und Benetzungsmittel in der Farben-, Papier-, Textil- und Lederindustrie Anwendung.
  • Beispiel i In ioo Gewichtsteile wasserfreies Wollfett werden i5o Gewichtsteile Chlorsulfonsäure unter Innehaltung einer Temperatur von höchstens 30' C bei andauernder Rührung langsam eingetragen. Die anfangs zähe Masse geht bald in einen mehr flüssigen Zustand über und stellt am Ende der Sulfonierung ein dickflüssiges, dunkles Öl dar. Nach 12- bis 24stündigem Stehen wird das Reaktionsprodukt mit Wasser aufgenommen und neutralisiert oder wahlweise durch Aussahen oder Kalken gereinigt.
  • Die beim Kalken und folgenden Behandeln mit Alkalicarbonat entstehenden Lösungen können gebleicht und zwecks Herstellung der trockenen Salze bei gewöhnlichem Druck oder im Vakuum eingedampft werden. Die so gewonnenen Salze sind beständig gegen Bittersalzlösungen jeder Konzentration, hochkalkbeständig, sehr säurebeständig, schwermetallsalzbeständig und beständig gegen Natronlauge von 32 ° B6. Das obige sulfonsaure Natriumsalz besitzt ein besonders für Baumwolle ausgeprägtes Netzvermögen, und zwar sowohl in der Kälte als auch in der Wärme. Beispiel 2 ioo Gewichtsteile Wollolein (mit etwa 50% Verseifbarkeit) werden mit 3o Gewichtsteilen Chlorsulfonsäure bei etwa 35" C sulfoniert. Nach nächtlichem Stehen löst man die Sulfonsäure in % ihres Gewichtes an Wasser und neutralisiert mit konzentrierter Natronlauge. Man erhält so eine Sulfonatlösung, welche beim. Eintrocknen im Vakuum ein seifenartiges, trockenes bräunliches Sulfonat ergibt. Dieses Produkt ist recht kalkbeständig und beständig gegen schwefelsaure Färbeflotten. Das Salz besitzt ein vorzügliches Schaumvermögen und eignet sich als Fettungsmittel in der Lederindustrie.
  • Es ist schließlich möglich, Wollfette oder Wollfettdestillate, in denen das Verhältnis Verseifbares zu Unverseifbarem stark von dem Normalen abweicht, durch Zuschläge von hochmolekularen Alkoholen zu korrigieren und so die Ausbeute an brauchbaren Sulfonierungsprodukten noch zu steigern.
  • Das beschriebene Verfahren stellt in mehrfacher Hinsicht einen technischen Fortschritt dar. Für die vorerwähnten Verwendungszwecke dienten bis vor kurzem Seifen und Türkischrotöle, deren Anwendung wegen ihrer Unbeständigkeit gegen Säuren, Kalk- und Magnesiumsalze, starke Laugen usw. vielfach höchst beschränkt war. Die als säure- und kalkbeständiger Seifenersatz empfohlenen Sulfonsäuren substituierter Naphthaline, wie die i-Propylnaphthalinsulfonsäure, i-Butylnaphthalinsulfonsäure u. a. sowie deren Salze, stellen sich vielfach zu teuer. Auch sind diese Produkte wenig salz- und laugenbeständig. Die nach dem beschriebenen Verfahren aus Wollfett hergestellten Produkte vereinigen die genannten Vorzüge mit Billigkeit. Schließlich gestattet das Verfahren aber eine höchst einfache Verarbeitung des in großen Mengen im Inlande gewonnenen Wollfettes zu technisch einwandfreien Produkten. Alle Methoden zur Trennung der verseifbaren Fettsäure und Neutralfette von den unverseifbaren Wachsalkoholen und Kohlenwasserstoffen werden überflüssig, da die Schwefelsäurehalogenhydrine infolge ihrer Kondensationswirkung die heterogenen Grundbestandteile des Wollfettes zu einem einheitlichen Körper verbinden.
  • Die auf diese Weise hergestellten Reinigungsmittel scheinen in jeder Hinsicht geeignet zu sein, entweder die Seife ganz zu ersetzen oder im Gemisch mit Seife als Waschmittel zu dienen. Die Sulfonierungsprodukte des Wollfettes oder seiner Destillationsprodukte neigen auch in Form ihrer Alkalisalze nicht zu der bei den Seifen bekannten hydrolytischen Alkaliabspaltung. Sie stellen demnach auch für empfindliche Materialien aus Wolle, Seide, Haaren u. dgl. durchaus unschädliche Waschmittel dar.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von ReinI-gungs-, Emulgierungs- und Benetzungsmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß Wollfett, dessen Destillationsprodukte oder die aus diesen gewonnenen Wollstearine oder Wolloleine mit Schwefelsäurehalogenhydrinen behandelt sowie wahlweise gereinigt bzw. ganz oder teilweise neutralisiert werden. a. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daB zu Wollfetten oder Wollfettdestillaten, in denen das Verhältnis Unverseifbares zu Verseifbarem stark von dem Normalen abweicht, entsprechende Zuschläge von hochmolekularen Alkoholen gegeben werden.
DEC38793D 1926-10-03 1926-10-03 Verfahren zur Herstellung von Reinigungs-, Emulgierungs- und Benetzungsmitteln Expired DE575831C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE750287C (de) * 1934-10-11 1945-01-03 Verfahren zur Herstellung von Sulfonierungserzeungissen
DE1068251B (de) * 1959-11-05 Chemische Fabrik Stockhausen S. Oie, Krefeld Verfahren zur Herstellung von in Wasser löslichen bzw. emiuligierbaren, elektrolytbeständigen Fettungsmijtteln

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1068251B (de) * 1959-11-05 Chemische Fabrik Stockhausen S. Oie, Krefeld Verfahren zur Herstellung von in Wasser löslichen bzw. emiuligierbaren, elektrolytbeständigen Fettungsmijtteln
DE750287C (de) * 1934-10-11 1945-01-03 Verfahren zur Herstellung von Sulfonierungserzeungissen

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