DE2240215C3 - Verfahren zur Herstellung von α -[5-Indanyloxycarbonyl]-benzylpenicillin - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von α -[5-Indanyloxycarbonyl]-benzylpenicillinInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von a-[5-lndanyloxycarbonyi]-benzylpeniciIlin (Carindacillin),
das bei oraler Verabreichung eine hohe antibakterielle Wirksamkeit entwickelt
Neuere Bemühungen zur Verbesserung des Wirkungsprofils innerhalb der Klasse der Penicilline führten
zur Synthese des Ä-Carboxybenzylpenicillins (siehe
US-PS 31 42 673), einem Antibiotikum mit breitem Wirkungsspektrum und erhöhter Wirksamkeit gegen
gram-negative Infektionen bei parenteraler Verabreichung. Die niedrige orale Wirksamkeit veranlaßte dann
jedoch die Synthese oral wirksamer Ester des tx-Carboxybenzylpenicillins. Die Synthese solcher Ester
ist in der belgischen Patentschrift 7 26 42t beschrieben, gemäß welcher die 6-Aminopenicillinsäure mit einem
Arylcarboxyketen-säurederivat kondensiert wird, wogegen
die belgische Patentschrift 7 38 353 die Synthese der genannten Ester durch Kondensation der 6-Aminopenicillansäure
mit einem Arylmalonsäurehalbester* chlorid beschreibt
Es wurde nun gefunden, daß ein Ester des a-Carboxybenzylpenicillins, nämlich Carindacillin, erhalten
wird, indem man oc-Carboxybenzylpenicillin in
Gegenwart von N.N'-Dicyclohexylcarbodiimid in Dioxan,
Tetrahydrofuran, Äthylacetat, Dimethylformamid oder Methylenchlorid bei einem pH-Wert zwischen 2
und 8 mit 5-Indanol umsetzt
Das erfindungsgemäße Verfahren bietet mehrere Vorteile gegenüber den bisher beschriebenen Verfahren.
Es ist einstufig, ausgehend vom Λ-Carboxybenzylpenicillin,
welches aus 6-Aminopenicillansäure und Phenylmalonsäure (US-PS 31 42 673) erhalten wird. Das
Verfahren erlaubt die Einführung der Estergruppe in der letzten Synthesestufe, so daß die Einführung dieses
Restes in die Phenylmalonsäure in mehrstufigem Abstand vom Endprodukt vermieden wird und man die
Verfahrenskosten beträchtlich senken kann.
Besonders überraschend beim erfindungsgemäßen Verfahren ist die hohe Spezifität bei der Veresterung
der Λ-Carboxygruppe gegenüber der 3-Slellung des
Penicillinmoleküls.
Die Untersuchung des Endprodukts durch Dünnschichtenchromatographie
zeigte ferner, daß mehr als 96% des isolierten Materials aus dem gewünschten
Produkt und die Nebenprodukte aus Benzylpenicillin (< 1 %) und Penicillinsäure (2£%) bestehen.
Vorzugsweise wird das erfindungsgemäße Verfahren beim pH-Wert 2£ durchgeführt
Das erfindungsgemäße Verfahren wird zweckmäßig mit einem Molverhältnis zwischen «-Carboxybenzylpenicillin und 5-lndanol von etwa 1 :1 durchgeführt, obgleich häufig ein Penicillinüberschuß von bis zu 5% von Vorteil sein kann. Wie bereits erwähnt, besteht das
Das erfindungsgemäße Verfahren wird zweckmäßig mit einem Molverhältnis zwischen «-Carboxybenzylpenicillin und 5-lndanol von etwa 1 :1 durchgeführt, obgleich häufig ein Penicillinüberschuß von bis zu 5% von Vorteil sein kann. Wie bereits erwähnt, besteht das
ίο Kondensationsmittel des Verfahrens aus Ν,Ν'-Dicyclohexylcarbodiimid,
das im gleichen Molverhältnis wie das 5-Indanol eingesetzt wird. Bei der praktischen Durchführung
wird eine Lösung des a-Carboxybenzylpenicillins,
welches aus dem Mono- oder Dinatriumsalz unter
is Verwendung einer geeigneten anorganischen Säure hergestellt wird, in einem der genannten reaktionsinerten
Lösungsmittel mit einer etwa äquimolaren Menge des Diimids, welches im gleichen oder einem anderen
der genannten reaktionsinerten Lösungsmittel gelöst ist, behandelt worauf nach wenigen Minuten der Zusatz des
5-Indanols erfolgt Das Lösungsmittel stellt keinen kritischen Parameter des Verfahrens dar, sondern
verschafft lediglich eine einheitliche Kontaktphase für die Ausgangsmaterialien. Die Neutralisation des Mono-
oder Dinatnumsalzes des Λ-Carboxybenzylpenicillins zu Beginn der Umsetzung führt zu einem pH-Wert
zwischen 2 und 3, bei dem beide Carboxylgruppen des Penicillins, d.h. die α- und die 3-Carboxygruppe, in
nicht-ionisierter Form vorliegen. Das erfindungsgemä-
ße Verfahren kann zwar im pH-Bereich von 2 bis 8 durchgeführt werden, aufgrund von Ausbeute und
und 3 bevorzugt
um nicht-wäßrige Lösungsmittel handelt können geringe Feuchtigkeitsmengen darin toleriert werden,
ohne daß der Reaktionsverlauf merklich nachteilig
beeinflußt wird.
turbereichs durchgeführt werden. Normaltemperaturen zwischen 20 und 30° C werden bevorzugt, um eine
Decarboxylierung des Λ-Carboxybenzylpenicillins oder Hydrolyse des 0-Lactamrings zu vermeiden. Die
Reaktionszeit ist nicht kritisch und hängt von Konzentration, Temperatur und Reaktionsfreudigkeit des
genannten Temperatur ist die Umsetzung gewöhnlich innerhalb 4 bis 8 Stunden beendet
so wird nach bekannten Methoden isoliert In der Praxis
wird das umgesetzte Reaktionsgemisch zunächst abfiltriert, um den Dicyclohexylharnstoff zu entfernen,
dann wird mit dem Lösungsmittel Methylisobutylketon verdünnt und schließlich mit Wasser gewaschen. Die das
$s gewünschte Produkt enthaltene organische Phase wird
mit einer geeigneten Base behandelt, das entsprechende Salz fällt dann beim Stehen aus. Das isolierte Salz kann
direkt für chemotherapeutische Zwecke eingesetzt werden, oder man kann die freie Säure durch
μ Behandlung des Salzes mit einer geeigneten Säure
freisetzen und dann in ein anderes Salz überführen.
Wie bereits erwähnt, ist eine charakteristische Eigenschaft der erfindungsgemäß erhaltenen sauren
Verbindung deren Fähigkeit zur Bildung basischer
f>5 Salze. Das Produkt des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird durch Umsetzung der Säure mit einer geeigneten Base in wäßrigem oder nicht-wäßrigem Medium in ein
basisches Salz überführt. Verschiedenartige basische
Reagentien kommen hierfür in Frage, beispielsweise
organische Amine, Ammoniak, Alkalimetallhydroxyde,
-carbonate, -bicarbonate, -hydride und -alkoxyde, ferner Erdalkalimetallhydroxyde, -hydride, -alkoxyde und -carbonate.
Als Beispiele seien Ammoniak, primäre Amine wie
n-Propylamin, n-Butylamin, Anilin,
sekundäre Amine wie Dicyclohexylamin und tertiäre Amine wie
1 ,5-Diazabicyclo[4,3.0]-5-nonen,
Calciumhydrid und Bariumhydroxyd
genannt.
genannt.
Zur Ausnutzung der chemotherapeutischen Wirksamkeit wird selbstverständlich die Verwendung pharmazeutisch
verträglicher Salze bevorzugt Aufgrund der Unlöslichkeit in Wasser, hoher Toxizität oder fehlender
fCristallinität sind zwar einige Salze ungeeignet oder
weniger geeignet für pharmazeutische Anwendungsformen; derartige wasserunlösliche oder toxische Salze
können jedoch wie oben beschrieben in die entsprechende Säure überführt werden, oder man kann daraus
pharmazeutisch verträgliche basische Salze herstellen. Bevorzugte, pharmazeutisch verträgliche Salze sind die
Natrium-, Aluminium-, Kalium-, Calcium-, Magnesium-, Ammonium- und substituierten Ammoniumsalze, z. B.
die Salze mit
Ν,Ν'-Dibenzyläthylendiamin,
1-Ephenamin, N-Äthylpiperidin,
die Salze mit anderen Aminen, die zur Salzbildung mit
Benzylpenicillin bereits verwendet wurden.
Beispiel 1
«-[5-IndanyIoxycarbonyl]-benzylpenicillin
«-[5-IndanyIoxycarbonyl]-benzylpenicillin
Zu 203 g (52,5 Millimol) des «-Carboxybenzylpenicillin-mononatriumsalzes
in 50 ml Dioxan wird 6 n-Salzsäure bis zum pH 2,5 zugegeben, dann erfolgt Zusatz
von 103 g (50 Millimol) N.N'-Dicyclohexylcarbodiimid
in 50 ml des gleichen Lösungsmittels. Das resultierende Reaktionsgemisch wird bei Raumtemperatur 15—20
Minuten gerührt und dann mit 6,7 g (50 Millimol) 5-Indanol behandelt Man rührt noch 5 Stunden, dann
wird der unlösliche N,N-Dicyclohexylharnstoff abfiltriert
und das Filtrat wird 2 χ mit 100 ml und 1 χ mit 25 ml Methylisobutylketon behandelt Die vereinigten
Methylisobutylketon-Phasen werden mit 50 ml Wasser gewaschen und über Magnesiumsulfat getrocknet Das
Lösungsmittel wird bei vermindertem Druck entfernt dabei erhält man das Produkt als amorphen FeststoL".
«-[S-lndanyloxycarbonylj-benzylpenicillin,
N-Äthylpiperidinsalz
N-Äthylpiperidinsalz
is Das Verfahren von Beispiel 1 wird wiederholt jedoch
wird die Methylisobutylketon-Lösung des Produkts nach dem Trocknen über Magnesiumsulfat mit 6,25 g (55
Millimol) N-Äthylpiperidin behandelt Die resultierende Lösung wird in der Kälte 2'/2 Stunden gerührt Das
ausgefällte Salz wird abfiltriert und im Vakuum getrocknet dabei erhält man 10,9 g (36% Ausbeute) der
Titelverbindung vom Schmelzpunkt 135—148°C (Zersetzung).
Neutralisationsäquivalent:
Ber.607
Gef.619.
Ber.607
Gef.619.
Analog werden unter Ersatz des N-Äthylpiperidins
durch Triäthylamin, Tributylamin, N,N'-Dibenzyläthylamin,
Procain und Dibenzylamin die entsprechenden Salze hergestellt
Beispiel 3
«-[S-IndanyloxycarbonylJ-benzylpenicillin
«-[S-IndanyloxycarbonylJ-benzylpenicillin
Zu 31,4 g (88,8 Millimol) a-Carboxybenzylpenicillinmononatriumsalz
in 80 ml Tetrahydrofuran wird 2 η-wäßrige Natriumhydroxydlösung bis zum pH 7,0
zugegeben. Dann werden 16,4 g (75 M^limol) N,N'-Dicyclohexylcarbodiimid
in 75 ml des gleichen Lösungsmittels zugesetzt danach wird das Reaktionsgemisch
bei Raumtemperatur 20 Minuten gerührt Dann werden dem Gemisch 10,1 g (75 Millimol) 5-lndanol zugesetzt
und man rührt noch 4 bis 5 Stunden, dann wird vom unlöslichen Ν,Ν'-Dicyclohexylharnstoff abfiltriert. Das
Filtrat wird auf pH 2 bis 3 eingestellt und mehrmals mit Methylisobutylketon extrahiert Die vereinigten Extrakte
werden über Magnesiumsulfat getrocknet und im Vakuum vom Lösungsmittel befreit dabei erhält man
so das gewünschte Produkt als gelben amorphen Feststoff.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von «-[5-Indanyloxycarbonyl]-benzylpenicillin
und seinen Salzen, dadurch gekennzeichnet, daß man a-Carboxybenzylpenicilün
in Gegenwart von N,N'-Dicyclohexylcarbodiimid
in Dioxan, Tetrahydrofuran, Äthylacetat, Dimethylformamid oder Methylenchlorid bei
einem pH-Wert zwischen 2 und 8 mit 5-lndanoI umsetzt und die erhaltene Verbindung in bekannter
Weise isoliert
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man bei pH 2^5 arbeitet
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Lösungsmittel Dioxan
verwendet
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Lösungsmittel Tetrahydrofuran
verwendet
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