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Seiltrommel, insbesondere für Drahtseile Die Erfindung betrifft eine
Seiltrommel mit einer Propellerrolle, durch welche beim-Aufwickeln eines Seiles,
insbesondere eines Drahtseiles auf die Seiltrommel eine Zug-Vorspannung auf das
Seil ausgeübt wird, und mit einer Seilbremse.
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Wenn ein Drahtseil ohne Zug-Vorspannung auf eine Seiltrommel aufgewickelt
wird, so quetscht sich das Drahtseil bei Zugarbeiten von den oberen Seillagen der
Trommel bis in die unteren Lagen durch. Dies kann zu raschem Verschleiß des Drahtseils
fuhren. Bei einer AnoShung nach dem Gebrauchsmuster 6 916 60) ist eine Propellerrolle
mit nachgeschalteter Bremse vorgesehen, mit welcher eine Zug-Vorspannung des Drahtseils
erreicht wird.
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Hierbei können die bei Zugarbeiten auftretenden, oben geschlderten
Nachteile weitgehend vermieden werden. Es entstehen Jedoch Schwierigkeiten beim
Abziehen des Drahtseiles von der Seiltrommel dadurch, daß das zwischen den Seilrollen
der Propellerrolle hindurchlaufende Drahtseil sich in seinem Durchmesser verringern
muß und demzufolge in der Bremseinrii tung der Propellerrolle ein erheblicher Widerstand
entsteht, der beim Abzug des Drahtseiles von Hand nicht oder nur mit sehr großer-
körperlicher Anstrengung überwunden werden kann. Im praktischen Betrieb hat es sich
bei diesen bekannten Anordnungen als notwenSg erwiesen, mit Hilfe einer Schraube
und eines Flacheisenbügels beim Abziehen des unbelasteten Drahtseiles die sonst
an der Propellerrolle
entstehende Vorspannung dadurch zu beseitigen,
daß die Schraube mit einem Schraubenschlüssel gedreht wird. Hierbei hat es sich
als nachteilig erwiesen, daß häufig kein Schraubenschlüssel oder ein anderes, geeignetes
Werkzeug zur Hand ist und daß nach dem Abziehen des Seiles häufig unterlassen wird,
die Propellerrolle wieder vorzuspannen. Dies kann dann dazu führen, daß tntz der
Propellerrolle das Seil nur ungenügend stramm auf die Seiltrommel aufgewickelt wird
und sich dann bei anschließenden Zugarbeiten in die unteren Lagen durchquetscht.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde bei einer Seiltrommel der
eingangs beschriebenen Art eine selbsttätig wirksam werdende und in der Seilabzugsrichtung
leicht lösbare Seilbremse zu schaffen. Hierzu ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß
die Seilbremse in Abzugsrichtung des Seils dicht hinter der Seiltrommel angeordnet
ist und vier Seilrollen aufweist, die paarweise gegen das zwischen ihnen hindurchgeführte
Seil anliegen und dabei auf je einer von zwei Laschen drehbar befestigt sind, die
unter Federkraft stehen und um eine Achse derart schwenkbar sind, daß sich der -zur
Seilachse senkrechte Abstand (a) der Seilrollenachsen unter der Wirkung der Federkraft
verkleinert. Durch die hierbei zwischen den Seilrollenpaaren entstehende Klemmung
beim Aufwickeln des- Seiles wird die gewünschte Zug-Vorspannung bewirkt.
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Eine besonders einfache Anordnung ergibt sich, wenn in weiterer Ausgestaltung
der Erfindung jede der beiden Laschen an einem ihrer beiden-Endabschnitte auf einem
mit einer Grund- oder Halteplatte verbundenen Bolzen schwenkbar gelagert ist. Hier-bei
kann die Anordnung vorteilhaft in der Weise getroffen sein, daß jede der Laschen
an ihrem anderen, -freien Endabschnitt eine erste
der zu einem Paar
gehörenden Seilrollen trägt, während die zweite Seilrolle zwischen der ersten und
dem die Schwenkachse der Lasche bildenden Bolzen angeordnet ist. Um sicherzustellen,
daß sich die Seilbremse in der Aufwickelrichtung des Seils genügend verklemmt und
dabei die Zug-Vorspannung liefert, andererseits jedoch sich beim Abziehen des unbelasteten
Seils von Hana leicht lösen läßt, ist in weiterer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen,
daß, an -jeder der Laschen diejenige Ebene, in welcher die beiden Drehachsen der
zu dieser Lasche gehörenden Seilrollen liegen, mit derjenigen Ebene, in welcher
die Achse des Bolzens und die Drehachse der dem Bolzen benachbrten Seilrolle liegen,
einen stumpfen, gegen die Seiltrommel geöffneten Winkel einschließen. Dieser Winkel
hat vorteilhaft eine Größe von etwa 150 bis 1600.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform sind die beiden Laschen an ihren
freien Endabschnitten gelenkig miteinander über eine Schwinge gekuppelt, die wenigstens
annähernd parallel zum Seil verläuft. Hierbei kann die zur Erzeugung der Federkraft
vorgesehene Feder, die bestrebt ist, die Laschen in ihre Klemmstellung zu verschwenkerl,
unmittelbar an der Schwinge angreifen. Um zu verhindern, daß sich das Drahtseil
in der Schwenkstellung der Laschen zu stark mit den Seilrollen verklemmt, kann in
weiterer Ausgastaltung der Erfindung ein einstellbarer Anschlag zur Begrenzung der
SchwenkMYegung der Laschen vorgesehen sein.
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Zweckmäßig wird der Anschlag in Form einer verstellbaren Schraube
vorgesehen. Ein solcher verstellbarer Anschlag kann dem Durchmesser des jeweils
verwendeten Drahtseils leicht angepaßt werden.
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Weitere Ausgestaltungen und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung
sind nachstehend anhand eines Ausführungsbeispieles einer Seilbremse näher beschrieben
und erläutert, die in der Zeichnung dargesXllt ist.
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Es zeigen Fig. 1 die Seilbremse in der Ansicht quer zur Längsrichtung
des Drahtseils; Fig. 2 in einem nach dem gebroGhenen Linienzug II/II geführten Schnitt,
in Längsrichtung des Drahtseils gsehen; Fig. 3 in einem nach dem gebrochenen Linienzug
III/III geführten Schnitt.
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Die dargestellte Seilbremse gehört zu einer nicht dargestellten Seilwinde,
vor deren mit einer Propellerrolle versehenen, nicht wiedergegebenen Seiltrommel
die Seilbremse so angeordnet ist, daß das bei 10 angedeutete Drahtseil der Seilwinde
in der mit einem Pfeil Z angedeuteten Aufwickelvorrichtung zuerst die Seilbremse
durchläuft und dann erst über die Propellerrolle auf die Seiltrommel gelangt. Im
einzelnen weist die Seilbremse eine mit dem nicht dargestellten Rahmen der Seilwinde
verbundene Grundplatte 11 und vier Seilrollen 12, 13 bzw. 14, 15 auf.
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Die Seilrollen, deren Rillenquerschnitt 16 dem Durchmesser des verwendeten
Drahtseils 10 angepaßt ist, sind jeweils paarweise auf einer von zwei Laschen 17
und 18 angeordnet. Die Lasche 17 ist auf einem bei 21 angedeuteten Stehbolzen 21
schwenkbar gelagert, der in gle-icher Weise wie der als Schwenkachse für die Lasche
18 dienende Stehbolzen 22 in der Grundplatte 11 verschweißt ist. Die Lage der Laschen
17 und 18 auf ihren Stehbolzen ist durch eine eingedrehte Schraube 23 und eine Unterlegscheibe
24 gesichert.
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Am freien Endabschnitt der Lasche 17 sitzt die äußere Seilrolle 13,
am freien Endabschnitt der Lasche 18 die äußere Seilrolle 15 des zweiten Rollenpaares.
Jede der bibn äußeren Seilrollen 13 und 15 sitzt auf einem in ihre zugehörige Lasche
17 bzw. 18 eingepreßten Lagerzapfen 25 bzw. 26. Der Lager zapfen 26 ist aus Fig.
2 zusammen mit seiner in Seitenansicht wiedergegebenen Seilrolle deutlich zu erkennen.
Zwischen den Lagerzapfen'25 und 26 und den Bolzen 21 und 22 ist etwa in der Mittelzone
der Laschen 17 bzw. 18 je ein weiterer Lagerzapfen 27 bzw. 28 für die beiden inneren
Seilrollen 1p und 14 vorgesehen. Zur Erhöhung der Festigkeit sind die beiden Lagerzapfen
25 und 27 der Lasche 17 untereinander über eine aus Fig. 3 besser erkennbare Zugplatte
29 und die zur Lasche 18 gehörenden Lagerzapfen 26 und 28 durch eine Zugplatte 30
verbunden.
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Bei beiden Laschen 17 und 18 ist die Anordnung der Lagerzapfen derart
getroffen, daß die Achsen zweier zur gleichen Lasche gehörenden Lagerzapfen und
des zugehörigen Bolzens in zwei stumpfwinklig einander schneidenden Ebenen liegen.
In Fig. 1 ist die gemeinsame, durch eine strichpunktierte Linie angedeutete Ebene
für die beiden Lagerzapfen 25 und 27 mit A und die zweite Ebene, in welcher die
Achse des inneren Lagerzapfens 27 und die Achse des Bolzens 21 liegt, mit B bezeichnet.
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Diese beiden Ebenen schließen einen stumpfen Winkel von etwa 1550
ein, der gegen die nicht dargestellte Seiltrommel in Richtung des Aufwickel-Pfeiles
Z geöffnet ist. An ihren beiden freien Endabschnitten sind die beiden Laschen 17
und 18 untereinander über eine Schwinge 32 gekuppelt, die jeweils gelenkig mit den
beiden äußeren Lagerzapfen 25 und 26 verbunden ist.
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Hierdurch entsteht eine Parallelogrammführung für die beiden Seilrollenpaare
12 und 13 bzw. 14 und 15. An dieser Shwinge 32
greift eine zylindrische
Zugfeder 33 an, die mit ihrem anderen Ende an einem in die Grundplatte 11 eingesetzten
Haltestift 34 eingehängt ist. Die Zugfeder 33 ist bestrebt, die beiden Laschen 17
und 18 sowie deren Seilrollenpaare 12, 13 bzw. 14, 15 gegen den Uhrzeigerdrehsinn
Zll verschwnken, so daß jedes Rollenpaar das Drahtseil 10 klemmend zwischen sich
faßt, wobei der senkrechte Abstand (a), den die Drehachsen der Seilrollen von der
Längsachse des Drahtseils 10 haben, mit zunehmender Schwenkbewegung verkleinert
und die Klemmkraft demzufolge vergrößert wird. Wenn das Drahtseil in der Aufwickelrichtung
Z auf die Seiltrommel aufgespult wird, entsteht infolge der Reibung des Seils zwischen
den Rollenpaaren eine zusätzliche Mitnahme in Schwenkrihtung, wobei die Reibung
des Seils zwischen den Rollenpaaren die jeweilige Zug-Vorspannung beim Aufwickeln
bestimmt.
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Um nun einerseits diese Zug-Vorspannung den jeweiligen Verhältnissen
anpassen ZU können und andererseits zu verhindern, daß sich das Drahtseil in der
Seilbremse festbeiß, ist eine Stellschraube 35 vorgesehen, die als Anschlag für
die Lasche 18 dient und in einem von der Grundplatte abstehende Tragstück 36 sitzt.
Der durch die Einschraubtiefe festgelegte, maximale Schwenkwinkel der beiden Laschen
17 und 18 kann durch eine Gegenmutter 37 gesichert werden.
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Wenn das Drahtseil 10 entgegen der Aufwickelrichtung Z von der Seiltrommel
abgezogen werden soll, ist es ohne weiteres möglich, durch ruckartiges Ziehen die
in Fig. 1 wiedergegebene Klemmstellung zu überwinden und dabei die beiden Lashen
17 und 18 im Uhrzeiger sinne zu verschwenken, wobei der Seilrollenabstand (a) sich
vergrößert und die seither vorhandene Reibung aufgehoben wird.
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Das weitere Abziehen des Drahtseils 10 von der Seiltrommel kann dann
ohne we-sentlichen Widerstand erfolgen, weil dann die Seilbremse paktisch vollständig
gelöst ist.
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Der wesentliche Vorteil der erfindungsgemäßen Seilbremse liegt darin,
daß sie selbsttätig an dem im übrigen unbelasteten Drahtseil eine Zug-Vorspannung
beim Aufwickeln auf die Seiltrommel erzeugt und demzufolge eine stramm sitzende
Wicklung ergibt, daß jedoch das Abziehen des Drahtseiles ohne Zuhilfenahme von zusätzlichem
Werkzeug erfolgen kann. Außerdem wird eine sichere Bedienungsweise auch für unausgebildetes
Bedienungspersonal erreicht. Infolge des einfachen konstruktiven Aufbaus kann bei
preisgünstiger Herstellung eine große, auch unsachgemäßer Bedienung widerstehende
Robustheit erzielt werden.
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(Ansprüche)